Musiktheorie und Notenkenntnisse notwendig zum Musizieren?

  • Ersteller Gast290603
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neben dem Instrumentalunterricht verpflichtend eine Stunde Musiklehrer

Offensichtlich hattest Du einen umfangreichen Musiktheorie-Unterricht. :great:

Wieviel Musiktheorie und mit welchem Schwerpunkt wählt wohl der Lehrer für die Schüler nach seinem Ermessen. Ich war schon über 65 Jahre alt, als ich mit Klavierunterricht angefangen habe. So ein alter Knacker Rentner (denkt vielleicht der KL) kann sich sowieso nicht viel merken, dann werde ich ihn nicht überfordern und mache mit ihm Harmonielehre, die zu den Übungen paßt, die er für seine lahmen Finger nötig hat. Für das bißchen Klimpern braucht er auch nicht viel Theorie.

Du warst damals noch jung und aufnahmefähig, deshalb haben Dir die Lehrer mehr zugemutet.

Ich finde es nicht schlimm, wenn das Maß an Musiktheorie in den Musikschulen schwankt, im Studium an der Musikhochschule lernen das die Studenten umfangreich genug.

Gruß, Bjoern
 
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Nach meiner Erfahrung fliegt die Musiktheorie den Schülern in der Musikschule (oder beim Privatlehrer) einfach so zu. Ein Autodidakt kann entweder generell mit (Lehr)Büchern arbeiten, dann lernt er auch die Musiktheorie, oder er will nur spielen. Vielleicht schaut er mal ins Buch, das Meiste aber wird bald wieder vergessen, denn er will einfach nur spielen.
Würde ich auch explizit widersprechen.

In der Musikschule lernst du spielen.

Ich bin so ein seit dem 5LJ Musikschüler - und Überraschung, ich hab die ersten 10 Jahre gerade mal gelernt, dass das erste Kreuzvorzeichen alle F zum F# macht und das zweite alle C zu C# usw. und wie man gängige Taktarten zählt. Also quasi das absolute Minimum, um eben vom Blatt spielen zu können. Als ich dann im Teenageralter begonnen hab, mich mit Theorie zu beschäftigen bin ich zum Glück bei meinem Lehrer damit offene Türen eingelaufen, aber trotzdem, primär hatte ich bei ihm natürlich Instrumentalunterricht.

Aber zugeflogen ist einem da nix, das war schon Eigenantrieb, wenn man innerhalb der Musikschülerschaft dann einen auf Nerd gemacht hat (Probe fürs Jahres Abschlusskonzert "Ah, du hast die Terz, ich die Quinte im Schlussakkord") hat man zu 99% festgestellt, dass man genauso gut mit dem Notenständer hätte reden können 😅

Aber, ich hab eben schon 10 Jahre vom Blatt gespielt, als meine ersten Gedanken in Richtung MuTh gingen.
Und da kann man dann so Sachen machen wie: Ich frag den Lehrer irgendwas bez. akkordfremder Töne, er schreibt zu dem Stück, an dem wir gerade arbeiten in jedem Takt den Dreiklang der aktuellen Harmonie dazu (also die ausnotierte Form von einem "F" oder "Em", dass über den Takten steht wenn man so will) und sagt "beim Spielen einfach ignorieren, aber das kannst du wenn du willst bei jedem Stück machen, dann siehst du direkt beim Spielen welche Töne du in Relation zum gerade klingenden Akkord spielst".

Also es ist weniger, dass man das dort fokussiert lernt oder es einem gar zufliegt, aber wenn es einen interessiert kann man da natürlich einiges mitnehmen.
Das fängt an mit so Kleinigkeiten wie, dass ich z.B. "Akkordaufbau" nie einfach als Lernübung hatte - sondern ich musste/wollte ja wissen, was ich ins Notenblatt dazu malen muss, wenn da "F" überm Takt steht (bei vielem hat mir der Lehrer schlicht die Harmonie drüber geschrieben, meistens stehen die Harmonien bei Einzelstimmen bez. Übungsstücken ja nicht dabei). Und dann hab ich den Output davon viele, viele Stunden eben fürs normale Üben und spielen vor der Nase gehabt. Also wenn man will kann man schon viel mitnehmen, aber eben nur wenn man will - primär macht eine Musikschule aber nach meiner Erfahrung vor allem das, was du ihr vorwirfst, nicht zu tun: Einfach nur spielen lernen ;)

LG
 
Du warst damals noch jung und aufnahmefähig, deshalb haben Dir die Lehrer mehr zugemutet.
Nein, wie gesagt, das war für alle verpflichtend an der Musikschule. Die war aber auch staatlich subventioniert und man versuchte, Kinder in Richtung Wettbewerbe und Studium zu bekommen.
Ich finde es nicht schlimm, wenn das Maß an Musiktheorie in den Musikschulen schwankt, im Studium an der Musikhochschule lernen das die Studenten umfangreich genug.
Ist halt die Frage, ob der Schüler sich das raussuchen kann. Wenn es einfach nur "schwankt", ist es Glückssache, ob man was lernt.
Manchmal allerdings schwankt auch die Qualität der Lehrkräfte.

An der städtischen Musikschule hier bei uns gibt es jetzt nur Crashkurse Musiktheorie, ich glaube zweimal ein Samstag.

Damals war es vielleicht verschulter, dafür gab es aber auch einen Lehrplan, und die Aufnahmeprüfung an der Hochschule war damit kein Problem. Ich weiß nicht, ob es heute irgendwelche Vorbereitungskurse für Aufnahmeprüfungen gibt. Aber mich hat das Thema auch immer ein bisschen interessiert, weil ich zB gemerkt habe, dass man mit Grundwissen über Kadenzen alle üblichen Lieder auf der Gitarre aus dem Kopf begleiten und oft auch transponieren konnte.
 
Du tust so, als wäre das ein Widerspruch.

Keineswegs, das ist eine ehrliche Mitteilung, wie eine Person zu der Musiktheorie steht, ohne sich über den Sinn/Bedeutung der Musiktheorie zu äußern. Die Musiktheorie wird nicht bewertet (gut, wichtig, überflüssig ...), sondern nur die persönliche Beziehung zu ihr.

primär macht eine Musikschule aber nach meiner Erfahrung vor allem das, was du ihr vorwirfst, nicht zu tun: Einfach nur spielen lernen

Das war ein Mißverständnis: Ich habe der Musikschule nichts vorgeworfen, meine Söhne und ich haben in der Musikschule Instrument nach Noten spielen gelernt.

Bei mir wurde die Harmonielehre nebenbei vermittelt, wobei ich das Gefühl hatte, daß man das alles auf dem Klavier sieht. Wenn man Kadenzen in allen Umkehrungen übt, um sie flüssig zu spielen, lernt man dabei (einfach mit den Augen auf den Tasten), wie Akkorde aufgebaut sind, ohne darüber nachzudenken.

Gruß, Bjoern
 
lernt man dabei (einfach mit den Augen auf den Tasten), wie Akkorde aufgebaut sind, ohne darüber nachzudenken.
(y), sehe ich so ähnlich bei der Gitarre, da ist es halt nur das Griffbrett.
 
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Ich weiß nicht, ob es heute irgendwelche Vorbereitungskurse für Aufnahmeprüfungen gibt.
Ich meine, von @LoboMix schon ein paar Mal was in die Richtung gelesen zu haben, dass er uA. genau das macht, vielleicht schreibt er ja was dazu🙃
 
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Ich weiß nicht, ob es heute irgendwelche Vorbereitungskurse für Aufnahmeprüfungen gibt
Ja es gibt Musikschulen die ganze Vorbereitungsjahre anbieten. Hochschulen bieten mittlerweile auch Workshops an.
 
Schlussendlich ist es für mich eine zeitliche Abwägung ob ich mich mit Musiktheorie oder Noten beschäftige oder lieber ans Instrument gehe und einfach drauf los spiele und mein Handling durch Übung verbessere. Beides nimmt viel Zeit in Anspruch.
Und wenn ich so mein gesammeltes Equipment anschaue, entscheidet mein Sternzeichen Waage sich tendenziell für die Instrumente.
Für mich war das hier ein sehr interessanter Thread, da mich das Thema, oder besser die Meinungen anderer darüber, sehr interessiert haben.
Danke an alle die sich an der regen Diskussion beteiligt haben, aber der Thread bleibt ja sicherlich offen.
Euch allen eine Gute Nacht :hat:
BDX.
 
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ob ich mich mit Musiktheorie oder Noten beschäftige oder lieber ans Instrument gehe und einfach drauf los spiele und mein Handling durch Übung verbessere.
Du kannst ja ein paar Prozent Deiner Zeit dafür aufwenden. Und wenn's zweimal die Woche zehn Minuten sind.
Die Frage ist dann natürlich, was genau ;)

Aber am Ende mach das, was Dir Spaß macht, das ist das Wichtigste.

EDIT: Bin auch ⚖️
 
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Und wenn ich so mein gesammeltes Equipment anschaue, entscheidet mein Sternzeichen Waage sich tendenziell für die Instrumente.
Tut es nicht. jedenfalls nicht generell. Ich bin auch Waage und ich will immer erst die Theorie verstehen. Hat das am Ende gar nichts mit unserem zufälligen Geburtszeitpunkt zu tun? ;)
 
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Mein Aszendent ist Senf.
 
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Ich weiß nicht, ob es heute irgendwelche Vorbereitungskurse für Aufnahmeprüfungen gibt.

Ich meine, von @LoboMix schon ein paar Mal was in die Richtung gelesen zu haben, dass er uA. genau das macht, vielleicht schreibt er ja was dazu🙃
In der Tat hatte ich dergleichen an anderer Stelle schon mal erwähnt.

Das sog. "Studienvorbereitende Angebot (SVA)" an unserer Musikschule beinhaltet auch Unterricht in Theorie und Gehörbildung. Das sind derzeit zwei Kurse die beide wöchentlich stattfinden, diese Stunden gebe ich. Für diejenigen, die sich wirklich auf eine Aufnahmeprüfung vorbereiten ist die Teilnahme daran Pflicht. Aber diese Theorie-/Gehörbildungskurse sind grundsätzlich offen, es kann jeder daran teilnehmen, und für alle, die bei uns Instrumentalunterricht bzw. Gesangsunterricht nehmen, ist die Teilnahme sogar kostenlos.
Da wir auch erwachsene Schülerinnen und Schüler haben, stehen diese Kurse auch diesen offen. Tatsächlich habe ich in jedem der beiden Kursen sogar mehrere Erwachsene, die sehr interessiert sind und rege teilnehmen.

Angebote dieser oder vergleichbarer Art sollten sich eigentlich an allen Musikschulen finden lassen, mindestens an den größeren.
 
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Das sog. "Studienvorbereitende Angebot (SVA)" an unserer Musikschule beinhaltet auch Unterricht in Theorie und Gehörbildung. [...]
Angebote dieser oder vergleichbarer Art sollten sich eigentlich an allen Musikschulen finden lassen, mindestens an den größeren.
Bei den größeren auf jeden Fall. Mittlerweile auch immer mehr bei den kleineren. Ich unterrichte auch Theorie und Gehörbildung in der SVA an meiner (mittelgroßen) Musikschule.
Die SVA ist an Musikschulen im Verband deutscher Musikschulen VdM eine wichtige Grundlage. Hier gibt es einen aktuellen Podcast zum Thema vom 4.9.25.
 
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Hat das am Ende gar nichts mit unserem zufälligen Geburtszeitpunkt zu tun? ;)
Ich bin Aszendent Stier, und wenn ich rückblickend mein Lebenslauf betrachte, sind das "Abwägen" --> ständiges Hinterfragen von Vorgaben und "Mit dem Kopf durch die Wand" --> Meine damit verbundenen Erkenntnisse durchsetzen zu versuchen, eine Grundeigenschaft meiner Psyche und Entwicklung seit frühester Kindheit. Einträge vom meinen sozialen Verhalten während der Grundschulzeit durch den Klassenlehrer in den Schulzeugnissen, bestätigen diese subjektiven Eigenschaften meines Seins auf verblüffende Weise. Ich bin im meinem Leben immer "andere Wege" gegangen und bin doch ein guter Teamgeist.
Ich glaube ihr erkennt die deutliche Wandlung meines Auftretens und Wirkens hier im Board vor und nach meines plötzlichen Schicksalsschlags und der Entfernung eines Gehirntumors. Dazwischen ist etwas passiert.
Ist Astrologie doch eine ernstzunehmende Wissenschaft?
BDX.
 
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Ist Astrologie doch eine ernstzunehmende Wissenschaft?
Nein, definitiv nicht. Nichts davon hält einer doppelt verblindeten, kontrollierten, randomisierten Studie stand und hat damit absolut nichts mit Wissenschaft zu tun. Aber auch wenn das dein Thread ist, was unstrittig sein sollte ist, dass das Thema offtopic ist und wir wenn, dann wieder zum Thema der Notwendigkeit von Musiktheorie und Notenlesen zurückkehren sollten.
 
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Du hast mit deiner subjektiven Aussage jetzt einen Standpunkt bezogen, der dich daran hindert, meinen Standpunkt zu hinterfragen und dich ernsthaft mit meiner These auseinanderzusetzen. Somit ist deine Aussage diesbezüglich wertlos.
... off Topic --> on
Mein Geist war während der Operation auf Reise durch Zeit und Raum, und ich bin mit der Erkenntnis zurückgekehrt, dass es im Universum und Evolution nur zwei Dinge gibt, die die Welt erklären.
Unendlichkeit und Kreisläufe, es gibt keine Null, es gibt keinen Stillstand.
Ein Zyklus ist ein Produkt, wo die Menschheit bewusst einen Nullpunkt definiert und damit überhaupt Wissenschaft erst möglich macht.
... off Topic off --> gibt es nicht, da Musiktheorie auch eine wissenschaftliche Betrachtung ist und die Beurteilung, was du unter off Topic verstehst, deine subjektive Betrachtungsweise aus dem Blickwinkel deines Standpunkts, den du selbst definiert hast, ist.
So schließt sich der Kreis zum eigentlichen Thema.
Was hier off Topic ist entscheidest nicht du.
wieder zum Thema der Notwendigkeit von Musiktheorie und Notenlesen zurückkehren sollten.
Ich verstehe deinen Wunsch und bin dir nicht böse. ;) und der Weg zum Thema zurückzukehren, steht jedem jederzeit offen.
BDX.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Joah, ich bin beeindruckt, was moderne Anästhetika so leisten können und aus der Diskussion mal raus. Glaube nicht, dass wir hier einen gemeinsamen Nenner finden.
 
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Wir Menschen sind evolutionär so angelegt, dass wir versuchen, Regelmäßigkeiten und Muster in der Natur zu erkennen. Zugleich ist uns eine Suche nach Sinn im Leben eigen.
Für diese Muster suchen wir heutzutage, anders als im Mittelalter, rationelle Erklärungen. Glauben kann man freilich, was man möchte, entscheidend ist dann - siehe Ringparabel - was die Auswirkungen sind.

EDIT
Was hier off Topic ist entscheidest nicht du.
Aber recht hat er ;) Astrologie dürfte in den allermeisten Threads off topic sein. Letztlich entscheiden die Admins. Ich würde es auch gut finden, zum Thema zurückzukommen - oder ist es ausdiskutiert?
 
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