Mit früher meinst Du die älteren Digitalpulte, richtig?
vor den X32, die schon wirklich eine geringe Latenz aufweisen, hatten Pulte üblicherweise so um die 2,5 bis 4 ms Latenz. Und das obwohl damals das Processing meist noch einfacher gestrickt und Latenzkompensation in den Pulten nicht immer üblich war.
Wurden denn irgendwo mal die Latenzen der analogen Pulte - wenn diese mit 1 bis 2 der integrierten Digital-FX betrieben werden, gemessen/getestet/veröffentlicht?
Ein analoges Pult hat de facto keine Latenz. Bus Effekte wie Hall oder Delay sind da unerheblich, da die von der Natur her schon eine zeitliche Komponente mit sich bringen, aber das Signal an sich zwischen Eingang und Ausgang des Pultes nicht verzögern. Und nur die System Latenz an sich ist, gerade bei IEM, entscheidend ob das System als solches etwas taugt oder nicht.
Und es sind mir aus der analogen Zeit kaum Insert Effekte bekannt, die auf digitaler Ebene gearbeitet haben.
Also du meinst die 1,33ms auf dem Stereo? Das sind ja peanuts wenn man sich dagegen die Latenz von einer PA anschaut.
Es ist halt ein Unterschied zwischen PA und Monitoring, speziell Inear Monitoring. Klassisches Beispiel ist für mich das IEM beim Singen. Da hört man sich selbst durch den Körperschall wegen der Übertragung durch den Knochen und dann noch mal leicht verzögert durch den Inear Hörer, da gibt es Leute die bei 2 bis 3 Ms schon sehr empfindlich auf die entstehenden Kammfilter-Effekte reagieren. Deshalb haben/hatten viele Leute wohl kein Problem mit dem Digitalpulten für die PA Mischung, wollten aber lieber analoge Pulte für IEM, da eben null Latenz.
Meiner Meinung nach bei einem Frontsystem im größeren Bereich noch vertretbar
ich verzögere auch in kleineren Location immer öfter die PA um quasi ein paar Meter. Das geht aber bei IEM gar nicht. und auch bei Monitoren wäre ich da noch nie auf die Idee gekommen, höhere Verzögerungen zu riskieren.