Aulos Symphony Serie

grommi
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Liebe Blockis, lange wurde hier nichts mehr über Plastikflöten geschrieben undich möchte hier eine Lanze für die vergleichsweise "teuren" Blockflöten der Aulos Symphonie Serie brechen. Ich beziehe mich hier ausschließlich auf den Tenor 511B und den Bass 533B, welche durchaus zu Preisen deutlich unter den noch vor kurzem üblichen vor allem im europäischen Ausland angeboten werden. Gerade die Preise der Symphonie-Flöten waren ja oft ein (berechtigter?) Kritikpunkt.

Nach durchwachsenen Erfahrungen sowohl klanglich wie instrumententechnisch mit Flöten von Yamaha und Aulos (Robin-Serie) hat es mich schon lange gejuckt, auch mal die teueren Aulos-Flöten auszuprobieren, habe mich gerade beim Bass aber immer vom Preis abschrecken lassen. Darf eine Plastikflöte aus industrieller Produktion über 500 € kosten? Meine Antwort war: nein! Als die 533B dann unter 300,- verfügbar war und ich weder 1500,- für eine gute Holzflöte ausgeben konnte noch mit meinen uralten Holzbässen glücklich war, habe ich mir die Aulos geschnappt.

Ich wurde nicht enttäuscht. Der Klappenmechanismus ist verglichen mit Yamaha von überragender Qualität, da liegen Welten dazwischen, auch beim Tenor. Klanglich eine Plastikflöte, klar, aber nicht penetrant, und alle Töne/Hallbtöne bis mindestes zum hohen F der oberen Lage einwandfrei und sauber zu spielen, ohne irgendwelche Fisimatenten. Die Ergonomie für Hand und Finger ebenfalls einwandfrei. Volltreffer. Sie wird bleiben, die Suche nach bezahlbaren -Gebrauchtbässen hat ein Ende. Nach einigen Versuchen mit Anblasrohr und direkt geblasen bin ich jetzt wieder beim Anblasrohr gelandet. Das fängt auch schon viel Kondensat ab, Antikondens oder Spüli kann natürlich nie schaden.

Die Flöte wird bleiben, sollte auch irgendwann mal eine vermeintlich "bessere" und teurere Flöte bei mir einziehen. Ich vermute, dass selbst der neue Sigo-Bass es aus klanglicher Sicht schwer haben wird, so sehr ich den Tenor wegen seiner einfachen Bespielbarkeit und seines günstigen Preises liebe.

Beim Aulos Tenor 511B ist es genau so. Wesentlich bessere Ergonomie mit den hervoragenden Doppelklappen, der klappenlose 211B fällt in der Tiefe deutlich ab und ist viel schwerer "unten" zu greifen. C und C# sind eine wahre Freude, neuere Holz-Tenöre mit sehr guter Doppelklappe wollte/konnte ich mir nie leisten, den Aulos für 70 € schon. Ja, meine beiden alten Holztenöre klingen schöner, haben aber eben nur eine Einfachklappe. Zu Beginn meiner jüngeren Blockflöten-Geschichte hätte ich mir auch nicht träumen lassen, dass das C# bzw F# für mich so wichtig wäre. Aber das Barockdesign bei einer Plastikflöte finde ich mehr als grenzwertig., damit ich mal was zu meckern habe.

Dicke Empfehlung meinereits für die Aulos Symphonie Serie, vom Design abgesehen. Darunter würde ich nichts mehr spielen wollen. Meine Enschätzung gilt nur für Tenor und Bass, bei Sopran und Alt gibt es m.E. viel brauchbares in Plastik und Holz ist da auch nicht sooo teuer.

Blow me away ....
 
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Zu der Preisgestaltung der Aulos-Flöten, die, je nach Modell, recht selbstbewusst ist, muss man sagen, dass die Preise seit 2019 mit dem Inkrafttreten von EPA bzw. JEFTA (ein Freihandelsabkommen) diese eigentlich erheblich hätten sinken müssen - taten sie aber in der Folgezeit nicht.

Das führte zu der Situation, dass ich eine Traversflöte von Aulos direkt aus Japan, selbst unter Berücksichtigung der MwSt.- Zahlung an den Postboten, erheblich billiger bekommen konnte als hier. Anfragen bei europäischen Händlern nach einem günstigeren Preis führten zu keinem Ergebnis.

In meinen Augen ein Beispiel dafür, wie der Gewinn von Handelserleichterungen beim Vertrieb bleibt, und nicht an den Kunden weitergegeben wird.

Aber auch unabhängig davon finde ich alles von Aulos, was keine Sopran-BF ist, sehr teuer. Bei der Tenor-BF habe ich mich für ein Sigo entschieden - im Vergleich zu konventionellen Tenor-BF aus Holz sehr preiswert.

Dabei wäre Kunststoff für mich ideal, da ich nur sporadisch BF spiele und die Pflege einer Holz-BF für mich zu aufwendig wäre.
 
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Danke für die Erläuterungen zur Handelssituation ab 2019. Die oder der aktuell günstige(n) Anbieter für Aulos-Flöten, auch die Traversflöten, sind nicht schwer zu finden.
 
Vielen Dank für diese kleine Rezension.
Mit den geräuschvollen Kunststoffklappen konnte ich mich nie anfreunden. Für meine Tenorflöte wünsche ich mir daher nur ein Kunststoffmundstück - gerade jetzt in der Weihnachtszeit nutze ich meinen Schatz ungern für Draußenauftritte und fürchte die Temperaturwechsel und die Feuchtigkeit. Und auch zum intensiveren Üben wäre es praktisch, ein unempfindlicheres Wechsel-Mundstück zu haben. Ab und zu findet man bei EBay ja recht preiswerte Angebote. Aber ich wage zu bezweifeln, dass man da auf Anhieb ein kompatibles Model findet, und ob das überhaupt funktionieren würde (passt es und wenn ja, bleibt die Stimmung erhalten?). Hat das schon mal jemand probiert?
 
Hat das schon mal jemand probiert?
Bei einer Alt-Kombi Yamaha/alte Mollenhauer hat es mal funktioniert, purer Zufall. Der Sigo von Kunath sollte (nicht nur für diesen Einsatzzweck) optimal sein. Aus Bio-"Kunststoff". Und bezahlbar. Keine Klappen, kein Lärm.
 
Die Klappen der Aulos 511B sind recht leise, aber nicht ganz geräuschlos, vor allem bei heftigem Spiel. Da die Federkraft recht gering ist, kann man sie ziemlich heftig drücken und dann auch deutlich wahrnehmbar hören.

Ich habe eine einfache und zuverlässsige Methode gefunden, zum einen die Federkraft zu erhöhen und andererseits die Klappen zu dämpfen, ganz ohne Beinträchtigung der mechanischen und akustischen .Funktion. Ein simples dünnes Ringgummi und en kleines Stück Schaumstoff, mehr braucht es nicht. Ich mag auch die etwas stärkere Federkraft. Die Klappen sind jetzt sehr leise, bei normalem Spiel so gut wie geräuschlos.

Die beiden Bilder sind selbsterklärend. Vielleicht lässt sich dies ja auch auf andere Modelle mit ähnlichem Mechanismus übertragen.
 

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