Ich habe mir auch eine Ultra II kommen lassen und war auch nicht wirklich begeistert, im Endeffekt habe ich sie zurückgegeben. Meiner Meinung ist sie auch "nur" eine "normale" Epi Les Paul und nicht wirklich etwas besonderes. Das leichte "Bierbauchfräsung" ist nett, ändert aber nichts daran, dass sich eine Les Paul nie so gut an den Körper anschmiegt wie eine Strat, das Shaping hätte man auch weglassen können. Die Optik ist schön, aber wenn man weiß, dass da nur eine Fototapete drunter ist, schmälert das optischen Genuss doch ziemlich. Und die bronze Hardware hat den Nachteil, den ich bisher bei noch jeder Gitarre mit Bronze gesehen habe: Die Farbe geht sehr schnell ab und das darunterliegende Silber kommt zum Vorschein. Zudem war sie mir letztendlich für eine Les Paul einfach viel zu leicht, sie ist ja fast komplett hohl (was wir natürlich schon vor dem Kauf bekannt war, aber obs einem wirklich gefällt merkt man erst später). Für eine Gitarre, die über 500€ kostet, war mir die Verarbeitung auch nicht wirklich gut genug, zwar gabs keine groben Mängel, aber der Sattel beispielswese war doch etwas lieblos gekerbt und sah nach billigen Plastik aus.
Zum Klang: Natürlich muss man etwas herumexperimentieren, vor allem, da keine Anleitung beiliegt und man erst mal nicht weiß, welcher Knopf welche Funktion steuert. Trotzdem konnte ich ihr nie Töne entlocken, die nicht auch eine Les Paul ohne Nanomag hätte erzeugen können. Klar, den Nanomag kann man solo betreiben, aber den Klang fand ich persönlich über einen E-Gitarren-Amp immer etwas zu schrill. Und in Kombination mit den Humbuckern trat er auch gerne in den Vordergrund , weswegen er nur etwas zurückgeregelt zusammen zu benutzen war, aber dann war der Klang auch wieder ziemlich "normal".
Fazit:
Auch ich halte den Nanomag eher für Spielzeug. Wirklich nützlich wäre die Ultra II nur, wenn man sie gleichzeitig an einen E-Gitarren- und einen Akustikgitarrenverstärker anschließen will, um so direkt beide Sounds zu haben. Kombiniert über einen E-Amp bringts nicht viel. Aber, ehrlich gesagt, wer macht das schon, wenn er nicht gerade auf einer Bühne-Coversongs spielt, und selbst dann kann man wohl eher zu einer echten Akustikgitarre wechseln. Im Endeffekt denke ich, dass man sich die Mehrausgaben für den Naomag gut sparen kann und dieser die Ultra II doch etwas zu teuer macht.