Line-Eingänge führen auch zum Mic-Vorverstärker?

Reflex
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Hallo,

es gibt ja zahlreiche (meist zweikanalige) Audio-Interfaces, die Kombibuchsen XLR-Klinke haben.
Dort kann man also entweder ein Mikrofon mit einem XLR-Kabel, oder ein Instrument bzw. Line-Signal mit Klinkenkabel anschließen.

Ich verwende immer einen Channelstrip für die Mikro-Vorverstärkung, und gehe deshalb mit einem Klinkenkabel ins Interface.
Nun frage ich mich, ob das Signal trotzdem die ganze Elektronik des im Interface intergrierten Mic-Vorverstärkers durchlaufen muss? Das wäre natürlich dann kontraproduktiv, und in diesem Fall wäre ein Interface mit reinen Line-Eingängen besser geeignet, oder ist das egal?
 
Eigenschaft
 
Wenn die Verstärkung auf die Line-Eingänge anwendbar ist, dann liegt der Verstärker logischerweise auch im Signalfluss. Vorausgesetzt, und das ist bei den meisten Interfaces wohl der Fall, der verbaute Verstärker arbeitet einigermaßen neutral, ist sein Einfluss meiner Meinung nach aber vernachlässigbar. Ausnahmen bestätigen hierbei sicherlich die Regel.
 
Wobei das noch nicht mal was damit zu tun hat, ob man Kombi-Buchsen oder getrennte XLR- und KLinke-Buchsen hat. Bei meinem Yamaha MG 16/4 (Ich glaube nicht, dass es da in dieser Hinsicht große Unterschiede zwischen Mischpulten und Interfaces gibt) wirkt sich der Gain-Regler in den Monokanälen auch auf die Line-Eingänge aus. Laut Block Diagramm ist da dann hinter der KLinkenbuchse einfach noch ein PAD. Hab mir da auch generell schon öfters die Frage gestellt, wie das so wäre, wenn man einen eigenen guten PreAmp einbinden würde. Am optimalsten wäre es dann wohl, den in den Insert zu stecken.
 
Es gibt sehr unterschiedliche Ansätze, tatsächlich ist bei den meisten Geräten die Gainstufe hinter der Zusammenführung von Line und Mic Eingang. Die günstigere Variante, die nur diese eine Gainstufe für die gesamte Verstärkung bietet ist weit verbreitet. Andere Geräte haben für den Mic Eingang nochmals eine zusätzliche Verstärkerstufe anstatt einer Dämpfung für das Linesignal, oder die edle Variante, die zwei völlig getrennt regelbare Eingänge mit indivduellen Verstärkerstufen bietet. Dass für den Lineeingang garkeine Verstärkung vorgesehen ist, ist eigentlich nicht üblich, denn die Signalpegel, mit denen innerhalb eines Mischpultes gearbeitet wird, sind um einiges größer als der nominelle Linepegel. Jeder aktive EQ bedeutet eine weitere Verstärkerschaltung (pro Band), unabhängig davon ob die nun den Gesamtpegel hebt oder nicht.
Die Schuldsuche einer deutlichen Verschlechterung der Qualität bei einer Gainstufe am Lineeingang dürfte nur im Falle von sehr miesem Design/Bauteilen/Defekt von Erfolg gekrönt sein, oder aber bei den Flohhusten-allergischen Esotherikern enden.
 
Es ist auch sehr wichtig wie weit der Gain aufgedreht ist. Wenn Das Eingangssignal so kräftig ist, daß der Gain nur wenig aufgedreht werden muß, dann ist die Klangbeeinflussung nicht so groß wie wenn der Gain kurz vor dem Maximum ist.
Dies habe ich vor allem bei Preamps der "günstigeren" Kategorie desöfteren beobachten können.

Wenn Du allso mit einem Ordentlichen Pegel vom hochwertigen Channelstrip kommst und den Gain am Interface deswegen nicht so weit aufdrehen mußt hast Du sicherlich einen Gewinn an Klang.

Gruß

Fish
 
Also der Gain bei mir am Interface ist komplett auf Linksanschlag, also quasi nicht aktiviert.
Ihr meint also, dass man da kaum Klangeinbußen deswegen befürchten muss, wenn ich das mal zusammenfassen darf.

Mein Interace ist übrigens ein Cakewalk UA-25 EX.
 
Also der Gain bei mir am Interface ist komplett auf Linksanschlag, also quasi nicht aktiviert.


Vorsicht! "Linksanschlag" heisst nicht immer "Neutralstellung", es kann auch sein, das dann eine Abschwächung des Signals stattfindet. Wie es sich in deinem konkreten Fall verhält erfährst Du aus der Anleitung.
 
Danke für den Hinweis, ich konnte allerdings diesbezüglich nichts im Handbuch finden.

Ich kann mir aber schwer vorstellen, dass so etwas bei den gängigen 2-Kanal Interfaces vorkommt, oder gibt es dafür ein Beispiel?
 
Das weiss ich nicht genau und es interessiert mich auch nicht so sehr als das ich das jetzt herausfinden wollte, das war lediglich als ergänzender Hinweis gedacht das es sich teilweise so verhält.

Die Logik die Du dahinter siehst das es bei zweikanaligen Interfaces nicht vorkommen soll interessiert mich da schon eher.
 
Ich denke nicht, dass die Möglichkeit, mit einem Gainpoti ein Signal auch abschwächen zu können, in zweikanaligen, günstigen Interfaces (= Interfaces für den Einsteiger bzw. Home-Recordler) von Bedeutung sein könnte. Das würde wohl eher nur Verwirrung stiften, deshalb gehe ich davon aus, dass so etwas bei keinem der bekannten kleinen Interfaces der Fall sein sollte. Das ist die Logik dahinter.
Wie gesagt, wenn jemand ein Beispiel kennt, immer her damit.
 
OK, Danke für die Erklärung. Verstehe was Du meinst, leuchtet mir aber nicht ein.
 
Da kann ich dir aber leider nicht mehr helfen. Vielleicht leuchtet es jemand anderem ein.
 

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