von justchords... ist zwar auf Bass bezogen, stimmt aber grundsätzlich auch für Git.
"Der Compressor ist einer der fast unhörbaren Effekte. Er tut erst einmal 'nichts anderes', als das Signal vom Bass auf einen gleichmässigeren Level zu bringen, als er aufgrund unterschiedlicher Anschlagsstärke und Spielweise vom Instrument kommt. Zwei Begriffe sind wichtig: Threshold und Ratio.
Bis zu einem bestimmten Eingangspegel macht der Kompressor erst einmal nichts. Das Signal wird unverändert weitergegeben. Ab einem voreingestellten Pegel jedoch regelt der Compressor das Signal herunter, in welchem Grad (Ratio) ist ebenfalls voreinstellbar. Das heisst, dass das Eingangs-Signal im Vergleich zum Ausgangs-Signal weniger stark lauter wird als ohne Compressor. Ab einem Ratio-Wert von ca. 10:1 sogar gar nicht mehr wesentlich, das Signal wird in seiner Lautheit ab dem eingestellten Threshold-Pegel quasi eingefroren (Limiter-Funktion, Begrenzer). Abhängig von dem Verhalten im Regelpunkt, nämlich ob die Begrenzung direkt und knickartig oder weich und gemässigt einsetzend kommt, spricht man von Hardknee- oder Softknee-Regelung. Macht der Compressor das Komprimieren über das gesamte Signal, hat man einen Fullband-Kompressor vor sich, fast immer verwendet beim Recording.
Für den Bass sinnvoller ist eine Zweiband-Kompression. Hier kommen zwei parallele Kompressor-Stufen zum Einsatz, eine für die tiefen Frequenzen bis z.B. 200Hz, eine für die oberen Frequenzen. Das untere Frequenzband wird meistens gar nicht oder kaum geregelt, das obere Frequenzband standardmäßig mit 4:1. So bleibt in den Bässen Spiel-Artikulation und Druck erhalten, lediglich der Oberton- und Anschlags-Bereich wird komprimiert.
Wirkung:
Der eigentliche Effekt ist, dass der Bass gleichmässiger und mit mehr Druck und Punch kommt, was aus der technischen Sicht der Arbeitsweise nicht direkt ersichtlich ist. Obwohl der Compressor ja eher nivellierend wirkt, sind es das Regelverhalten beim Anschlag und die Nivellierung, die diesen Effekt bewirken. Gerade mit der Zweiband-Regelung bekommt der Sound mehr Push und Druck, er ist gleichmäßiger, bleibt in den Tiefen aber druckvoll und prägnant. Man spricht deshalb bei einem Kompressor richtigerweise von einer 'Lautheits-Regelung' statt einer Pegel-Regelung."