bobbypilot schrieb:
Und bei den Mex-Classics gibts doch gar keine Unterschiede mehr, oder??? (60s, 70s,...)
Doch, meines Wissens hat die 70iger anderes Korpus-Holz, klingt daher etwas anders.
Die Pickups sind (so meine ich) bei allen Modellen gleich, was jedoch auf jeden Fall anders ist sind die typischen Halsformen der damaligen Zeit, denn auch da sollten sie nach Fender weitgehend den Originalen entsprechen.
Deshalb hat die 50s ein leichtes V als Halsform, die 60s ein ovales D und die 70s ein rundes D. Daraus resultieren unterschiedliche Halsbreiten und -dicken und somit ein unterschiedliches Spielgefühl. Die 50s und 60s haben Vintage-Bünde, die Halskrümmung der 70s wird (im Gegensatz zu den beiden anderen) per Justierstab am Kopfende eingestellt, bei den beiden anderen sitzt die Schraube dafür am korpusseitigen Ende (musste ich mich auch erst dran gewöhnen, zum Justieren muss der Hals gelöst bzw. abgenommen werden).
Darüberhinaus hat die 70s die 3-fach-Verschraubung des Halses wie halt die Originale damals, da waren damals viele Gitarristen schon nicht besonders glücklich mit was wohl mit ein Grund war warum Fender in den 80zigern wieder zur 4-fach-Verschraubung des Halses zurückgekehrt ist (50s und 60s haben 4-fach-Verschraubung).
Hm, wenn ich drüber nachdenke fallen mir sicher noch so einige kleinere Unterschiede ein (wie z.b. Kluson-Vintage-Type Mechaniken bei der 50s/60s, die 70iger hat F-Type Vintage-Style Mechaniken und im Gegensatz zu den beiden anderen 2 Saitenniederhalter auf der Kopfplatte (bei den beiden anderen wird nur einer benötigt) etc. etc.
Sollte aber an Unterschieden erst mal genügen, mir personlich zumindest gefällt die 60s Classic von allen dreien am besten (auch von der Halsform her), deshalb hab ich sie mir auch gekauft.
Erwähnen sollte man vielleicht noch das alle 3 Classics den damals typischen "Vintage"-Griffbrettradius von 7,25" haben, im Gegenzug zu den heute bei Fender üblichen Griffbrettradien von 9,5" die Griffbretter "runder", also stärker gebogen sind. Daraus resultiert ein früheres Aufsetzen der Saiten auf den Bundstäbchen bei Bendings in den hohen Lagen und eine nicht ganz so flache Saitenlage, was mich persönlich nicht stört, jedoch nicht jedermanns Sache ist.
Noch was: Fender hat ne erhebliche Qualitätsstreuung in der Produktion, das hab ich sehr oft gehört (soll nicht nur für die Mexiko-Modelle zutreffen) und auch selbst bei meiner Classic erfahren: Obwohl werksneu hatte ich ein Problem mit dem Hals (Bürzel-Effekt, er kam beim Verändern der Halsspannung vorn hoch wo er verschraubt wird (was eigentlich gar nicht möglich ist) ) so das keine vernünftige Saitenlage eingestellt werden konnte weil durch diesen Fehler die Saiten am Halsende unten auflagen.
Die "Reparatur" erfolgte allerdings sehr kulant und schnell durch Fender Deutschland die die Gitarre direkt 1:1 gegen eine neue austauschten. Also auch da besser vor dem Kauf genau gucken, ob es versteckte Mängel gibt.