Leslie 760 Holz gebraucht - was beim Kauf beachten?

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Hallo zusammen,

ich spiele seit ca. 2 Jahren hobbymäßig eine XK-3c und habe nun die Gelegenheit, ein Vintage-Gerät in meine Ausrüstung
aufzunehmen, konkret ein gebrauchtes Leslie 760 Holz mit Combo PreampII. Ist zwar kein Röhrenleslie, aber immerhin
echt verquirlte Luft :), satter Bass und darüber hinaus edler Vintage-Look.

Nun habe ich aber keine praktische Erfahrung mit Leslies und Vintage-Geräten im Speziellen.

Ich wäre daher sehr dankbar für einige Hinweise, worauf ich achten muss, wenn ich das Leslie samt PreampII demnächst
ansehe und anteste. Man hört oft von störenden Laufgeräuschen, verschmutzten Motoren und so.
Konkret weiß ich aber nicht, worauf ich exakt schauen/hören muss, wenn das Prachtstück mit abgeschraubter Rückwand
vor mir steht (das Abschrauben bringe ich noch zusammen ;)).

Ich möchte für das Leslie eben das bezahlen, was es wert ist.
Das bringt mich zu einer weiteren Frage: Wie hoch steht ein gut erhaltenes 760 Holz mit PreampII derzeit im Kurs?

Ob das Stück bisher mal restauriert wurde, weiß ich nicht, aber ich tippe eher auf nein.

Danke im voraus für eure Hinweise!
 
Eigenschaft
 
Hallo,

wichtig ist vor allem ein leiser Lauf der Rotore. Ursächlich dafür sind sind saubere, gut geölte (aber nicht verölte!) Motoren, intakte Motorlager (vor allem der beiden großen für den Tremolobetrieb, sowie weiche gut dämpfende Grummets (das sind die Gummilager, in denen die Motore aufgehängt sind).

Man kann alle Motoren komplett zerlegen und reinigen, braucht dazu aber zölliges Werkzeug, aber ausgeschlagene Sinterlager lassen sich durch reinigen nicht in Ordnung bringen - heir hilft nur Austausch)

Schließe das Leslie (es dürfte sich übrigens um ein 770er handeln) an den Preamp an und drehe alle Potis auf Null. Dann schalte auf die schnelle Geschwindigkeit und höre dir an, was sich geräuschmäßig entwickelt. Es darf nichts brummen, scheppern oder vibrieren.

Die Zeit, das Leslie vom Langsamlauf in den Schnellauf braucht sollte beim Horn (oben) max. 2 Sekunden, bei der Trommel max. 9 Sekunden sein.

Wenn das alles einigermaßen passt, sollte das Leslie zumindest nicht irreparabel sein. (Neuwertige Ersatzmotoren und -Teile bekommt man fast nur in den USA).

Gruß Manne
 
Wie Manne schon sagt, die Motoren und Mechanik sind wichtig. Oft sind beim 760er die Hochtöner schwach, weil sie zu heiß wurden. Mal mit
800 000008 spielen und hören, ob der Hochtöner klar herauskommt.

Die Endverstärker gehen auch öfter schon mal kaputt, derart, daß die Hochlast-Widerstände (430 Ohm, 0.3 Ohm) im Verstärker durchbrennen,
oder ein Transistor in der Endstufe kaputt ist. Gibt dann keine Leistung und zerrt wie Sau, was manche einem dann noch als irren Sound verkaufen wollen :)

---------- Post hinzugefügt um 16:36:35 ---------- Letzter Beitrag war um 16:32:31 ----------

Vom 760er gibt es zwei Holzausführungen, das, was Manne schon erwähnte, das man dann auch 770er nennt und ein neueres "dänisch Teak"-Design ;) wie in IB-Auktion 170826073711.
 
Hi,

noch ergänzend zu Manned. Es kann durchaus sein, dass auf diesem Leslie 760 steht, obwohl es eigentlich ein 770er (Holz) ist. In dem Fall handelt es sich um ein Leslie aus dänischer Produktion und die haben 760er draufgeschrieben, obwohl der Rest der Hammondwelt diese Leslies als 770 bezeichnet hat. Ich habe übrigens auch so eines. Du solltest das Leslie durchaus auch mal sehr laut antesten. Diese Leslies sind oftmals nicht ganz so toll verarbeitet und scheppern dann etwas, d.h. es kann sein dass einzelne Böden oder Bretter nicht mehr ganz fest sind.
Ausserdem solltest Du die 3 Potis testen, denn die haben schon mal Wackelkontakte, oder sie kratzen. Und lausche mal an der tiefen Trommel und zwar ohne Musiksignal, es kann durchaus notwendig sein, dass die Trommel etwas schlägt und neu ausgewuchtet werden muss.
An Ersatzteilen bekommt man übrigens alles in GER, auch neue Motoren, zumindest kenne ich eine Stelle. :great:
Grundsätzlich empfehle ich Dir für das Leslie ein Komplettreinigung und einen "großen Kundendienst", sofern das Leslie absolut zuverlässig arbeiten soll oder muss. Diesen Kundendienst kann man selber machen, wenn man Ahnung hat oder zumindest technisch begabt und geschickt ist und entsprechendes Werkzeug besitzt. Serviceunterlagen und Stromlaufpläne findet man im Netz. Logischerweise kann man so einen KD bei den üblichen Verdächtigen machen lassen.
Für ein 770er Leslie bezahlt man je nach Zustand ca. € 700-1.000, der Preamp II wird mit ca. € 200 gehandelt.

Gruss Helmut
 
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Danke für eure Antworten, sie haben mir sehr weitergeholfen! :)

Danke, Helmut, für die Infos bezüglich Kundendienst und Preis. Nachdem ich Oberösterreich zu Hause bin, wäre der nächstgelegene "Verdächtige" wahrscheinlich Michael Ansorge, oder jemand, der auch für Hammond.de arbeitet, z.B. Gerhard Mayer. Oder kennt ihr auch jemanden im Raum von Passau bis München?

Grüße,
Rainer
 
Ich hatte heute die Gelegenheit, das Leslie 760/770 zu besichtigen und anzutesten.

Zuerst die positiven Eindrücke:):
+ Gehäuse in gutem Zustand (in Anbetracht dessen, dass der Vorbesitzer des Besitzers in den 70ern damit als Alleinunterhalter auf Tour ging)
+ gute Verarbeitung des Gehäuses, alle Böden fest (obere Abdeckblende hinten fehlt)
+ Motoren sehen OK aus, allerdings stark verstaubt und seit den 80er Jahren nicht mehr geölt!
+ oberer Antriebsriemen sieht OK aus
+ Basstrommel schlägt nicht bei FAST, sondern läuft ruhig

Allerdings gab es auch negative Eindrücke, leider sehr entscheidende:(:
- beim Umschalten von SLOW auf FAST beschleunigte zwar der Bassrotor, das Horn aber trudelte aus und blieb stehen!!! :eek:
- beim Schalten von BRAKE auf SLOW setzt sich das Horn stets unter merkbaren Geräuschen in Bewegung, die im Lauf dann wieder verschwinden
- von den 3 Potis sind "Master Volume" und "Treble Volume" so sehr "abgenudelt" (wie wir in OÖ sagen;)), dass kein Schraubendreher greift. "Bass Volume" hingegen ist gut drehbar.

An Geräuschen gibt das Leslie ein Netzbrummen aus dem Amp, und bei SLOW leise, aber dennoch merkbare Laufgeräusche von sich, die wahrscheinlich mit der überfälligen Ölung zusammenhängen.

Das Leslie hatte tatsächlich seit den 80ern keinen Service mehr, wurde nur gelegentlich entstaubt.

Aufgrund dieser Mängel habe ich auf Klangtests mit der XK-3c verzichtet. Der Verkäufer hat angeboten, einen technisch versierten Bekannten mit den Problemen im FAST-Betrieb und den unbrauchbaren Potis zu beauftragen (das Service-Manual habe ich ihm als PDF geschickt) und mich dann nochmal zu kontaktieren. Als Ersatzteillager wolle er es nicht verscherbeln.

Für mich stellt sich nun die Frage, ob die festgestellten Mängel irreparabel oder mit nur hohen Zeit- und Geldeinsatz reparierbar sind (bzgl. Motor habt ihr geschrieben, dass diese nicht so einfach zu bekommen sind). Der Kasten in dunklem Holz versprüht zwar viel Charme, aber die Sache muss auch Aussicht auf Erfolg haben. Preismäßig würde es im Bereich von 870€ liegen (vorausgesetzt die Mängel sind behoben).

Wie schätzt Ihr die Situation ein?
 
Hi,

ich bin mir relativ sicher, dass alles was jetzt nicht ok ist, mit einer Überholung (großer KD) in Ordnung gebracht werden kann. Wenn z.B. die Motoren richtig gereinigt, geölt, richtig justiert und die O-Ringe getauscht wurden, dann laufen die wieder wie neu. Klar kann es passieren, dass auch ein Motor getauscht werden muss.
Die Elkos im Netzteil sollten ersetzt werden, ebenso die Potis. Ich mache es kurz, ich habe ebenfalls ein 770 bei einem der üblich Verdächtigen herrichten lassen. Der finanzielle Aufwand für das was Du jetzt beschrieben hast, schätze ich auf ca. € 500, um danach ein perfekt arbeitendes und klingendes Leslie zu haben.
Du solltest den Verkäufer, ob des Zustandes eher um € 200 herunterhandeln, dann wäre das Leslie mit € 500 und der Preamp II mit € 170 einigermassen realistisch bezahlt.

Just my 2 cents

Gruss Helmut
 
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Hallo,

die Option, den Preis herunterzuhandeln ist mir auch schon gekommen, ich hatte nur keine Vorstellung, welcher Betrag hier angemessen ist. Deine Zahlen, Helmut, helfen mir hier weiter. Nachdem ein großer Kundendienst unausweichlich ist, erscheint mir diese Option sehr attraktiv.:)

Das führt mich zur Frage nach dem Transport: Kann man ein Leslie 760/770 liegend transportieren? Oder können sich dabei Teile lösen? Mir ist auch aufgefallen, dass der obere Motor NICHT in einem Holzfach untergebracht ist, das auf der Unterseite des oberen Innenbodens montiert ist (so sieht man es im 760/770-Service-Manual). Bei diesem Leslie fehlt das Holzfach (haben die Dänen hier gespart?), der Motor ist lediglich auf einer Aufhängung befestigt (die am oberen Innenboden befestigt ist). Ist diese stark genug, dass das Gewicht des Motors sie im Liegen nicht verbiegt? Oder empfiehlt es sich, das Innere des Leslies für den Transport mit Luftpolster auszustopfen?

Grüße,
Rainer
 
Hallo Rainer,

ich habe schon viele 760er und 770er Leslies liegend transportiert, ohne dass es zu Problemen kam.

Wozu das Holzfach da ist, weiß ich nicht genau, kann mir zwei Gründe vorstellen:

1.: Falls mal zu viel Öl verwendet wurde, verhindert das Holzfach, dass das Öl durch den gesamten Mittelteil des Leslie-Gehäuses (vor allem auf den Speaker-Konus) spritzt.

2.: Eventuell ist es für die Basswiedergabe wichtig, dass das Gehäuse an dieser Stelle dicht ist und kein Schall am Motorstack vorbei austreten kann. (Vielleicht fürs Mikrofonieren interessant: Evtl. könnten sich Bassanteile durch die Öffnung am Motor vorbei mit in die Mikros für für das Horn mogeln, aber das ist reine Spekulation)

Schönen Gruß Martin
 
Hallo zusammen,

ich war wieder zum Antesten beim Besitzer des erwähnten Leslie 760 Holz, nachdem es sein Bekannter geschafft hat, dass sich nun beide Rotoren schnell und langsam drehen können:). Dieses Mal ging es an die klanglichen Eigenschaften.

Gespannt habe ich die XK-3c über den Combo Preamp II angeschlossen:
+ Master Volume auf der XK-3c stellte ich auf 10 Uhr,
+ den Regler am Preamp II für den entsprechenden Eingangskanal auf 12 Uhr,
+ und - so gut es mit den abgenutzten Schraubenschlitzen geht - die Poti am Leslie 760 auf Rechtsanschlag (zumindest fühlte es sich mit dem Schraubendreher so an).

Das Ergebnis:
- anders als erwartet ganz und gar nicht so laut, wie man es von einem 760/770 erwartet (und mein Gehör ist an sich in Ordnung)
- es klang nicht so rein, wie man es von einem Transistorleslie erwartet, sondern eher gedämpft, sowohl in den Höhen als auch in den Tiefen:confused:
- je mehr Zugriegel man dazunimmt, desto stärker macht sich in oberen Oktaven ein unangenehmes Zerren bemerkbar, meiner Wahrnehmung nach aus dem Hochtöner. Bereits ein Akkord mit 888000000 auf den oberen Oktaven reicht. Auch die Percussion klingt unsauber.
- wie von Don empfohlen, spielte ich auch mit 800000008 und tatsächlich kommt der Hochtöner nicht klar und sauber heraus, sondern (für meinen Eindruck) unklar/gedämpft.:(

Ich kenne den Sound meiner XK-3c bisher nur über meinen 30W-Keyboard-Amp, aber dort klingt sie eindeutig sauberer und kräftiger als über dieses Leslie. Ich habe bisher angenommen, dass das Zerren bei einem Leslie 760/770 erst einsetzt, wenn der Putz schon von der Wand fliegt. Oder macht dies der Rechtsanschlag der Poti aus, auch wenn man die Orgel und den Preamp II nicht so weit aufdreht? Die Potis kratzen auch ein wenig beim Drehen, funktionieren aber grundsätzlich.

Interessant war auch der Test, von FAST auf STOP zu schalten. Ich habe gelesen, dass bei manchen 760ern hier der Stopp erst nach 20 Sekunden einsetzt. Hier reagierte das Leslie bei FAST auf das STOP überhaupt nicht, nicht einmal nach 20 Sekunden. Man muss quasi auf SLOW schalten, um STOP zu erreichen.

Meine Frage ist nun: Welche Ursachen kann das Zerren haben? (Don schrieb von kaputten Transistoren in der Endstufe - kann ich als Elektronik-Dummy leider nicht verifizieren) Ist das entsprechende Teil mit finanziell vertretbarem Aufwand zu reparieren oder ist hier ein Herzstück des Leslies kaputt? Mit wieviel müsste ich rechnen? Der Besitzer ist mit meinem Angebot von 500€ übrigens einverstanden, aber vor einem allfälligen Kauf möchte ich wissen, welche Mehrkosten mich erwarten, um einen kräftigen und sauberen Klang zu bekommen (abgesehen von dem bereits genannten Kundendienst an den Motoren).

Grüße,
Rainer

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Das frühe Zerren deutet doch auf eine defekte Endstufe hin. Als Elektronik-Laie kannst Du es kaum diagniostizieren. Du müßtest die Endtransistoren ablöten und mit dem Ohmmeter durchmessen. Dann kann aber immer noch ein Widerstand kaputt sein. Ob die Endstufe sauber arbeitet, kann man nur mit dem Oszilloskop sicher feststellen. Ich könnte Dir den Amp reparieren, wenn Du ihn ausbaust und mir zuschickst (sende hierzu PN).

Die Hochtöner verbrennen auch gerne, insbesondere, wenn sie von einer kaputten Endstufe getrieben werden und ein Rockmusiker wie irre reingedroschen hat.

Normal ist jedoch, daß die Stop-Funktion nur über Slow läuft. Die Motorlogik ist so konzipiert, daß Stop nur erreicht wird, wenn Fast inaktiv ist. Und die zeitliche Verzögerung ist auch normal, allerdings nicht in der Größenordnung von 20s, sondern 3-5s. Da kann allerdings auch eine Bauelement-Alterung vorliegen. Die Motorsteuerung ist auf der Netzteilplatine. Halte mal Ausschau nach Ersatzteilen. Es werden schon mal 760er Amps und Netzteile in einschlägigen Internet-Auktionshäusern angeboten.

Oder alles in eine Kiste und reparieren lassen.
 
Hallo zusammen!

@Don: Das "dänisch Teak"-Design aus Ihhh, Bähhh Nr. Auktion 170826073711
sollte Dir doch als nicht dänisches sondern belgisches Leslie 760 N bekannt sein...

http://mosweb.federalproductions.com/knowledgebase/tone-cabinet-database/leslie-model-760n/

Von dem Ding gibt es anscheinend auch eine sehr unbekannte "Shorty-Version" (analog zu 122-142 bzw. 147-145).

In meinen Augen ist das Ding so unansehnlich, dass ich es kurzerhand zum Hässlie umlackiert hab ;-)

Back to Topic:

Rainer, ich denke mit 500 EUR kannste nicht viel verkehrt machen: Rechne mal 200 EU'R für nen intakten combo preamp II und 30-50 EUR für das Kabel als Wiederverkaufswert -

Dann haste ein zwar defektes 770 (oder 760 Holz) in nem anständigen Gehäuse für um die 250 EUR.

Und selbst wenn Du dann nen bezahlten Profi ranlassen musst, haste danach ein anständig funktionierendes Leslie!

Gruß Martin
 
Hallo zusammen,

danke für eure Antworten (danke auch für dein Angebot, Don). Wenn ich es richtig verstanden habe:

- die Transistor-Endstufe ist mit hoher Wahrscheinlichkeit kaputt, jedenfalls die für die Höhen. Nachdem der Bass-Klang auch nicht sauber ist, eventuell auch die Endstufe für Bass. Don schrieb weiter oben, dass das Ding dann keine Leistung gibt, das trifft hier auch zu.

- Die kaputte Endstufe hat eventuell den Treble-Driver ruiniert (ein Rock-Musiker hatte das Leslie laut Besitzer nicht in Händen, wie gesagt - Alleinunterhalter - und das Leslie stand dauerhaft in dem Lokal, in dem es gespielt wurde, keine Bühne).

Ich komme somit auf Folgendes - bitte korrigiert mich, falls ich falsch liege:
- Leslie im Ist-Zustand: 500 EUR
- großer Kundendienst zum Warten der Motoren, Tauschen von O-Ringen, Elkos usw: 500 EUR
- Durchsicht und Reparatur des Treble-Amps: ??? EUR
- Durchsicht und ev. Reparatur des Bass-Amps: ??? EUR
- Beschaffen und Einbauen eines neuen Treble Drivers: ??? EUR

Die Sache mit dem Treiber kann ich noch schwer greifen: Wird der ganze Jensen V21 ersetzt oder nur das Diaphragma? Und was bietet sich als Ersatz an (Atlas, Monacor, Hammond-Suzuki Ferro-Fluid)? Ich schätze mal, unter 100-200 EUR für den Treiber alleine wird man nicht wegkommen. Weiß hier jemand Genaueres?

Für mich stellt sich die Frage, ob ich mit dem Gesamtpaket (inkl. Beschaffung der Ersatzteile), das ich bei einem der "üblichen Verdächtigen" durchführen lassen würde, schnell die 1500 EUR - Marke erreichen würde. Denn in diesem Fall würde ich die Sache bleiben lassen und lieber ein bestehendes Alternativangebot für ein intaktes 770er um 1500 EUR ergreifen (und nebenbei noch ca. 700 km Fahrt vom+zum Techniker sparen).

Danke Martin, für den Zuspruch. Mir ist bewusst, dass der Ausgangsbetrag sehr günstig ist, aber es bleibt eben nicht dabei. Und das Ding klingt aktuell überhaupt nicht verlockend...:(

Ich wäre sehr dankbar, wenn wir noch etwas Licht in die obigen Fragezeichen bringen könnten.

Grüße,
Rainer
 
Hallo Rainer,

in den von mir genannten € 500, ist zumindest das meiste an Reperaturen enthalten. Die Reparatur eines Amp, der Tausch der Potis, sowie die Reparatur der Motorsteuerung sollten darin enthalten sein. Lediglich wenn ein Motor oder der Hochtöner (V21) defekt wären, erhöhen sich die Reperaturkosten. Solltest Du in eine Fachwerkstatt damit gehen, dann haben die auch die richtigen Ersatzteile. Die € 1500 wirst Du aber nicht erreichen. Hier Beispiele von 2 meiner Leslies.

Passives 760er kostete am Ende ca. € 770,- (€ 500 Arbeitslohn und € 270 Teile):
Besonders zu erwähnen sind der Tausch des Tieftöners (jetzt 16 Ohm Tieftöner) und der zus. Einbau der 122er Frequenzweiche (ca. € 150), sowie ein Motor (ca. € 90).

770er kostete am Ende ca. 1.100€ (ca. € 700 Arbeitslohn und € 400 Ersatzteile):
Besonders zu erwähnen sind der Tausch des Hochtöners auf einen 2" Treiber (ca. € 180), sowie die Leistungserhöhung der Hochtonendstufe, entsprechend auch die Netzteilmodifikation, sowie der Tausch nahezu aller elektronischer Bauteile, wie Potis und Transitoren, Dioden, etc. in den Amps. Ebenfalls der Umbau der Rotationsrichtung der Motoren, für einen 2-Lesliebetrieb. Für alle Modifikationen, die durchgeführt wurden, hat meine Fachwerkstatt einen besonderen Namen: "Masterclass-Leslie". Es ist jetzt ein besonders lautes und gut klingendes, vor allem aber auch betriebsicheres Leslie.

In beiden Fällen wurden das komplette Überholungsprogramm (großer KD) gemacht. Auch der 230V Anschluß wurde VDE gerecht ins Leslie verlegt, sowie Einbau zusätzlicher Sicherungen, um Schäden an der Elektronik zu vermeiden. Und in beiden Fällen hat sich die Investition voll auf gelohnt. Seit 3 Jahren laufen jetzt beide Leslie ohne jegliche Probleme. Es erübrigt sich zu sagen, dass beide Leslies klanglich keinerlei Wünsche offen lassen.

Da bei Dir all die Modifikationen nicht notwendig sind, wirst Du schätzungsweise mit € 500 auskommen - nicht eingeschlossen sind teure Ersatzteile, wie Motoren und Lautsprecher.
Ach ja 2 Lesliekabel und 1 Schalter waren auch noch im Preis enthalten.

Gruss Helmut
 
Hallo Rainer,

ich denke auch, dass in den 500 EUR die Reparaturen an dem Amps mit drin sind.

Falls der treble-driver hin ist, kommen die Kosten für ein neues Diaphragma (schätze mal so 50 EUR) oder für einen neuen Treiber dazu (schätze mal so ab 100 EUR je nach Treiber)

500 EUR allein für das nicht intakte Leslie exclusive combo preamp II und Kabel wäre mir persönlich zu teuer, aber ich bin in der Hinsicht auch ein Schnäppchenjäger...

Andererseits hättest Du nach nem "großen Kundendienst" samt Reparaturen für um die 500 EUR mehr ein wirklich vollkommen intaktes Leslie, mit dem Du in den nächsten Jahren keinen Ärger hast.

Überleg Dir Don's Angebot, er hat mir auch schon bei so einigen Sachen geholfen wenn ich alleine nicht weiter wusste.
Bei meinem 770er waren z.B. auch schonmal die Hochlast-Widerstände (430 Ohm, 0.3 Ohm) hin und er hats in nichtmal ner halben Stunde rausgefunden und repariert ;-)



Günstige Leslies scheinen rar geworden zu sein - mein erstes 770er hab ich vor mehr als 10 Jahren samt combo preamp II und Kabel für 300 EUR von nem "in Ruhestand gegangenen Alleinunterhalter" ergattert.

Schönen Gruß Martin
 
Hallo zusammen,

kurz zu eurer Info: der Verkäufer hat zugestimmt, mir Leslie, Preamp II und Kabel für 500 EUR zu überlassen (im Ist-Zustand).:great:

Weiters habe ich mich an einen der "üblichen Verdächtigen" gewandt und dieser ist sich auf Grundlage meiner Beschreibung und Fotos zu 90% sicher, dass ich nach einem "großen Service" bei ihm mit weniger als 1000 EUR (in Summe) wieder ein einwandfrei funktionierendes und klingendes Leslie erhalte.:)

Herzlichen Dank an alle hier im Forum, die mich mit Rat & Kontakten versorgt haben, und vor allem für die Motivation, an der Sache dran zu bleiben!

Grüße,
Rainer
 

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