Hallo,
ich spiele seit 3 Jahren einen JVM und für mich ist es der Amp schlechthin, zumal ich auch vor der gleichen Problematik (JVM / JCM / 1959) stand . Allerdings hab ich auch einiges mit dem JVM angestellt, folgende Sachen wurden damals gemacht:
Einbau eines Chokes, einigen EQ Mods (besonders Channel 4), einen Switch zum Schalten des berühmten "c83-Kondensators" sowie austausch des Endübertragers gegen einen Mercury Axiom Transformators. Die Beweggründe waren die etwas leblosen Sounds im OD1&2 orange & red Channel, Feedbackproblemen und der weiter vorne schonmal erwähnten Steifigkeit des Amps. Gerade das Wegschalten des c83 haben viel in Sachen Rauschen in den orange & red modes gebracht. Die Drossel hat auch unglaublichen Einfluss auf die Dynamik un das Feedbackverhalten gehabt. Hatte damals immer das Problem, dass mir OD1 grün zu lasch und OD1 orange zu heftig war. Seit dem c83 Mod verwende ich den OD1 orange als Standard für die härteren Riffs. Generell muss man beim JVM höllisch mit dem Gain aufpassen, hab mich da anfangs auch ganz schön verschätzt. Er hat Gain ohne Ende. Für die cleanen und klassisch rockigen Sachen verwende ich Clean grün und Crunch orange, zumal ich beide gerne mit diversen Pedalen (Okko Diablo / Screamer / DOD250) kombiniere. Musikalisch decken wir in der Coverband eine große musikalische Spanne ab. Mein Bandkollege spielt einen JCM800 und ja, wa soll ich sagen. Das geht damit auch, aber es ist halt ein Onetrickpony der halt genau das eine gut kann. Es gibt Songs, da ist ein guter Cleansound authentischer als ein angekratzter Cleansound. Mein Kollege hat seinen JCM mittlerweile relativ clean mit einem Blacksar HT Dual davor. Quasi 2 zusätzliche Kanäle (Crunch / Lead). Auch das ist machbar.
Auch wenn du, wie oben beschrieben den OD1&2 nicht nutzt, mir persönlich ist die differenzierung zwischen clean und crunch als langjährige Fender Tweed und Blackfacespieler unheimlich wichtig und das kann der JVM als Arbeitstier für mich super abdecken (den Tweed hier mal aussen vor gelassen und bitte nicht denken, dass der JVM cleanchannel einen Fender ersetzen kann). Gerade der OD1 kann auch mit kaum Gain und viel Volume interessant klingen. Das sind alles Sachen, wo ich auch erst im Laufe der Zeit dahinter gekommen bin. Dachte immer, OD1&2 sind ganz klar fürs Brett!
Was ich jedoch am JVM unheimlich schätze, er kann leise besser als viele andere Marshalls die ich schon so gehört habe.
Und die passenden Settings zu finden, ist gerade beim Jvm sehr simpel da er einfach in jedem Kanal einen tollen Grundsound hat. 1x eingestellt und gut ist. Hab ausser vielleicht mal an Volume, Gain und Resonance im letzten Jahr nix rumgedreht.
Ich würde die ganze Sache überdenken den Jvm gegen einen JCM800 zu tauschen. In meinem Fall wäre ich mit dem JCM800 wesentlich eingeschränkter.
Fakt ist:
Mein JVM410 bleibt und vielleicht kommt irgendwann mal ein Marshall SLP 1959 mit London Power Scaling dazu. So bleiben auch die Ziegel auf dem Dach
Das englischsprachige JVM Forum bietet da auch jede Menge Infos & Tips bezüglich Mods, Settings usw. Mir hats viel geholfen, da auch ich zwischendrin immer wiedermal hin und her gerissen war.
Gruß Michel