Ein-Kanal-Amp in der Praxis sinnvoll nutzen?

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RalleO
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Hi,

ich möchte mir den Marshall JCM 800 Reissue 2203-Amp zulegen, da ich den 80er-Jahre-Hard-Rock-Sound des Teils einfach liebe. Bisher habe ich ein Marshall JVM-Topteil benutzt, dass mir aber den JCM 800-Sound nicht "echt" genug liefert. Das Schöne am JVM ist aber, dass er über mehrere, fussschaltbare Kanäle verfügt, der JCM 800 hingegen hat ja nur einen Kanal. Nun benötige ich aber einen Clean-Sound, einen verzerrten Rhythmus-Sound und für die Soli einen deutlich lauteren verzerrten Sound.

Ich habe keine Erfahrung mit Ein-Kanalern. Wie löst ihr das Problem, dass man in der Praxis dann ja doch mehrere unterschiedliche Sounds benötigt? Ich könnte den Amp natürlich auf eine guten Clean-Sound einstellen und für die verzerrten Sounds ein gutes Distortion-Pedal und zusätzlich einen Booster für die Soli davorschalten. Eigentlich möchte ich aber die Röhren-Distortion des Amps nutzen, dafür habe ich ihn mir ja vor allem gekauft. Dann habe ich aber wieder keinen Clean-Sound usw.

Muss ich mich also von dem Wunsch, mir einen JCM 800 zuzulegen, verabschieden?

Danke schon mal für Tipps und Infos.

Gruß

Ralle
 
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Eigentlich möchte ich aber die Röhren-Distortion des Amps nutzen, dafür habe ich ihn mir ja vor allem gekauft.
dann ist ein reiner Bosster was für dich. Der verstärkt nur das Signal und ändert sonst nichts daran. Durch das stärkere Signal geht der Amp in die Zerre.
Ich mache alles von Clean bis Crunch mit dem Volume Poti der Gitarre. Mit dem passenden Treble Bleed geht das wunderbar.
Brauche ich mehr als Crunch kommt entweder ein bad Monkey oder ein Electro harmonix LPB-1 zum Einsatz. Der Monkey verändert und verstärkt den Sound (die Zerre des Monkey verwende ich nicht), der LPB-1 arbeitet neutral und verstärkt nur.
Es spricht auch nichts dagegen, mehrere Bosster zu verwenden, zum beispiel einen für Crunch und einen weiteren für noch mehr Zerre. Du musst ausproibieren, ob dir das gefällt, ich komme damit gut klar. Ich verwende auch gern ein Volume Pedal.
Der Amp ist dann auf Crunch eingestellt und wird mit dem Volume Pedal auf Clean runter geregelt. Soll es mehr sein, kommt dann der Bosster oder Monkey zum Einsatz.
Ein Volime Pedal ist auch nichts Anderes als das Volume Poti deiner Gitarre, nur eben mit dem Fuß zu betätigen.
 
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Hi RalleO,

Du brauchst ansich gar nichts.. eventuell wie von Giusto vorgeschlagen einen Booster, oder alternativ einen Overdrive á la Tubescreamer (gibts etliche Teile auch für kleines Geld)
Oder etwas mit mehr Schub (ProCo Rat oder sonstiges)

Wenn Du den Sound noch mehr steril haben willst (ich denke da an die GlamRock Sachen aus den 80ern.. = wers mag.. :) ) ist ein Phaser und oder Flanger plus ggf. noch ein Delay etwas brauchbares.
Doch das brauchst Du nicht um den Amp in Sachen Zerre zu steuern..

Dazu genügt ansich rein das Volumpoti der Gitarre!
ich habe gerade gestern mal ein bissl was mit dem Handy aufgenommen und hier hochgeladen:
https://www.musiker-board.de/hoerproben-e-git/580479-rocktones-musikecke.html

Ich habe allerdings keinen originalen JCM800 2203, mein Topteil ist ein 74er Fender PA100 (ehemals Gesamgsverstärker) der zwei Mal umgebaut wurde
1. Mal von einem mir unbekannten Menschen auf Matchless Chieftain Schaltung (war nicht übel, hat mir aber nicht 100% gefallen und war mir zu unflexibel)
Da ich auch auf diesen JCM800er Sound stehe hab ich mir den dann selbst umgebaut und die Vorstufe samt Hallsektion rausgerissen und eine 2203 Vorstufe
aufgebaut.

bei meinen Soundbeispielen habe ich allerdings einen zutätzlich eingebauten GainMod aktiviert gehabt - und das Handymikro übersteuert ganz leicht.
Rest ist im Thread jeweils erläutert zu den Ampeinstellungen.. (der Gainmod bringt im Vergleich zum originalen 2203 nur ein kleines bissl mehr Gain)
Ich hab den im direkten Vergleich mit einem 2203Ri und einem Linnemann 22xx gehört, die tun sich kaum was im Soundverhalten!

Du siehst anhand dessen, das man den 2203 locker von voll verzerrt bis clean allein mit dem Gitarrenvolume geregelt bekommt.
Und tooootal Clean á la Fender Blackface oder ähnlich, kommt es mir persönlich nicht drauf an - für mich ermöglicht der 1Kanaler
eine sehr natürliche Regelung des Zerrgrades und ich kann selbst bestimmen - selbst durch die stärke des Saitenanschlages noch zusätzlich, was der Amp rausdrücken soll.

WARUM NUR 1Kanaler? Mangel macht kreativ.. dadurch, das ich keine 2 oder 3 Kanäle habe, wo ich von sterilem clean auf ultra Zerre per Knopfdruck umschalten kann bin ich
gezwungen meine Kreativität einzusetzen - dem einen Gefällt sowas, dem anderen wäre es ein Graus..

viele Grüße
Olli
 
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Kann den vorherigen Beispielen nur zustimmen, bis auf eines: Das Volume-Pedal ersetzt nicht das Tone, sondern eben das Volume-Poti.

Falls Du nur Umschalten und nicht "regeln" willst:
Ich hab´ mir für solche Zwecke einen Loop-Volume-Switcher gebastelt. Vorlagen gibt es auf Musikding.de. Vor den einen Loop habe ich mir ein Volumen-Poti (mit Treble-Kondensator) vorgeschaltet, um das Signal soweit runter zu bekommen, daß es clean wird. In den Loop kommen dann noch die üblichen Clean-Sound-"Verschlimmerer" wie Chorus und Delay usw. In den anderen Loop habe ich mir dann noch einen Booster gepackt und was sonst so gefällt (Delay für´s solo zB).

Ich fand übrigens nicht, dass der LPB den Sound so ganz unbeeinflußt lässt. Gerade bis zur Hälfte aufgedreht fand ich immer sehr schön, daß da ein gewisser "Bass-Tiefmitten-Schub" mit dazu kommt. Das ist für´s lautere Solo richtig klasse, weil nicht ganz so harsch.
 
Du kannst auch für Clean einen Minusbooster oder Equalizer verwenden ;) Es gibt viele möglichkeiten...
 
Von Rath-Amp gab es mal den 'Solo-Switch'; ich glaube der funktioniert genau in diese Richtung.
 
Kann den vorherigen Beispielen nur zustimmen, bis auf eines: Das Volume-Pedal ersetzt nicht das Tone, sondern eben das Volume-Poti.
Hast Recht, so war es auch gemeint. Habe es im Beitrag korrigiert.

Mit einem Einkanaler kann man schon eine große Bandbreite an Sounds erreichen, ohne den Amp berühren zu müssen. Man steuert die Zerre eben über das Eingangssignal statt über den Gain Regler. Ich stelle den Gain regler gern so ein, dass ich bis auf Clean Sound drosseln kann, aber auch für mehr Zerre boosten kann.
 
Hi Giusto,

genau an dem Punkt hatte ich mit mir gehadert - Sound so einstellen, das Zerre da ist, die ich noch boosten kann und dafür nach unten in cleaneren Bereich komme, oder mehr Zerre, ohne Boosten müssen und dafür nach unten
nicht so 100% clean.

Ich hab mich bislang für letztere Variante entschieden, da bei ausreichend Lautstärke und nicht zu festem Saitenanschlag wirklich ein schöner, cleaner Sound zu bekommen ist.
In meinem Soundbeispiel aus dem Link oben hab ich ja recht viel Zerre (ok für einen Hardcore Metaller ist das sicher noch total Schlaff, aber wir sprechen ja von Hardrock)
Und das geht nach unten echt recht clean. wenn ich den Gainmod aus schalte, bekomm ich das noch cleaner.
ich persönlich mag gerade das noch leicht rauchig dreckige in einem Cleansound - da kann man bei härterem Anschlag noch schöne Sounds mit erzeugen :)

Gruß
OLLI

@RalleO: Du siehst, mit 1Kanal bekommt man alles abgedeckt und ist flexibel genug
 
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Hallo
Ich stelle mir auch einen angezerrten Sound ein, Clean Gitvolume runter und fürs Solo mehr Zerre mit einem Overdrivepedal.
Und alles dazwischen mit dem Gitarrenvolumen, wunderbar.
Ich habe aber die Erfahrung gemacht, das man für eine wirklich höhere Lautstärke beim Solo um ein schaltbares zweites Master nicht rumkommt.
gruß
thom
 
Ich machs ähnlich wie RockTone. Ich spiele nen Laney Cub12 - da ist die Vorstufe vom 2203 kopiert. Das funktioniert ganz gut, aber man sollte sich darüber im Klaren sein, dass richtig cleane Sounds dann eben ein auffallendes Stück leiser sind als die volle Schippe Crunch.


@RalleO: Mal ein ganz stupider Vorschlag: Warum probierst du nicht einfach mal aus, von deinem JVM nur einen Kanal zu benutzen? Man sollte meinen, dass du damit ja schon relativ nahe an den JCM 2203 Sound rankommst. Dann kannst du zumindest testen, obs was für dich ist.

Übrigens hab ich noch keinen Booster gespielt, der genau das Gleiche macht wie wenn ich den Gain aufdrehe. Das klingt für meine Begriffe meistens immer noch am schönsten, aber live tuts ein Booster für mich auch (in meinem Fall: MXR Microamp und LPB-1)
 
@Thomult: deshalb hab ich am Amp einen Leadsound eingestellt, zurück genommen von 10 auf 7,5 an der Gitarre gibt einen leicht abgedämpften, in den Höhen reduzierten Sound, der prima für Rhythmusarbeiten funktioniert.
weiter zurück auf 5-6 ist weniger Zerre drin - Lautstärke ist da aber immer noch genügend da.

@Charvelniklas: auf Clean ist in der Tat die Lautstärke auch weiter zurück genommen, wobei ich finde (auch wieder Geschmacksache) bei ruhigeren Passagen, wo der Cleansound zum Einsatz kommt, braucht man im Grunde auch nicht so den großen Pegel.
ich denke, das muß sich in der Praxis noch weiter bewehren - sollte es nicht passabel laufen, würde ich weniger Gain fahren, dafür den Master hoch ziehen, oder mehr Mitten fahren.. wie auch immer - und dann für die Schippe drauf, die man ggf. für nen Solosound braucht, mit nem Treter anboosten. So hab ich das früher immer gemacht - Dreckigen Clean-Sound, für ganz clean Git.Volume ein Stück zurück und Chorus dazu, für Rhythmus Eigenbau Tubescreamer mit mittlerem Gain und einem Stück Schub vom Level her.
für Solo dann ein extra Schalter am Screamer, der quasi ne zweite Level Stufe möglich machte.
Ansich war das das gleiche in Grün von den Lautstärken her.

Ich persönlich mag die Zerre aus Tretern nicht mehr - ich finde den Zerrsound, den der Amp hat viel schöner - deshalb versuche ich komplett ohne Treter auszukommen..

Gruß
OLLI
 
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Ich habe aber die Erfahrung gemacht, das man für eine wirklich höhere Lautstärke beim Solo um ein schaltbares zweites Master nicht rumkommt.
Da hilft ein Bosster oder Overdrive im Effektweg. dann hat man eine zweite Lautstärke.
 
..Bisher habe ich ein Marshall JVM-Topteil benutzt, dass mir aber den JCM 800-Sound nicht "echt" genug liefert.
Hi,
das Problem hatte ich selbst vor garnicht all zu langer Zeit. Also ich hatte bei meinem JVM205H aus diesem Grund den OD Grün und testweise den OD Orange als "1Kanaler" benutzt, da ich fand, dass die OD Kanäle vom Voicing viel schöner waren und besser zu gebrauchen waren, als die eigentlichen Cleankanäle, die irgendwie "tot" klingen.

Hab dann den Gain am Amp so eingepegelt, dass ich mit aufgedrehtem Gitarren Vol. ne schöne saftige Hardrockzerre hatte und bei runtergedrehtem Gitarren Vol Richtung Clean kam. Allerdings - so RICHTIG clean wurde das nie, da immer noch ein gewisser "rotz" mit drinn war.

Aber: am Ende habe ich den JVM verkauft, da er mir einfach zu modern war, was Sound, Ansprache, Dynamik etc. betraf und habe mich für einen Linnemann 22xx / 2204 entschieden. Er hat die Vorstufe des JCM800 2204 und Endstufe vom 1987SLP und das hat für mich den Nagel auf den Kopf getroffen ! Toller Amp, super Dynamik, Zerre ist ausreichend (zuviel Gain beim proben ist eh nicht immer so ideal), schöner Clean Tone, reagiert sehr schön aufs Gitarren Vol und seeehr laut das Teil.

Also ich denke, mit nem JCM800 wirst Du schon Glücklich werden und wenn die Zerre dann nicht reichen sollte, einfach nen Treter davor schnallen :cool: !
 
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Du kannst dir auch sowas kaufen:

http://www.ehx.com/products/signal-pad

Ist im Grunde ein Volumepoti in Pedalform das sich mit Knopfdruck aktivieren oder deaktiveren lässt.
Ich hab das Ding selbst noch nicht ausprobiert, weiß aber von jemandem der einen einkanaligen Laney (VH50?) benutzt, dass das Ding schon gut ist.

Zu der Sache mit dem Booster, vorallem auf Giusto's Beitrag bezogen hätte ich mal eine Frage..
Da es gerade um den JCM 800 geht, ist mir ein Beitrag im Marshallforum in Erinnerung gekommen.
Und zwar benutzt der JCM 900 ja Clipping Dioden, der ein wichtiger Bestandteil dessen Verzerrung ist. Der JCM 800 nicht. Marshall schreibt ja auf deren HP zu fast jedem Amp "Ohne Halbleiter im Signalweg". Verkaufsgrund?
So, wenn ich jetzt einen TS (oder x beliebiges OD Pedal) davorschalte der ja auch Clipping Dioden benutzt.. Bringt dann diese ganze Diskussion von wegen Clipping Diodes überhaupt irgendwas? Ich meine dann würde der Klang (bzw Verzerrung) vom halbleiterfreien 800 ja wiederrum durch Dioden erzeugt werden?
Oder kommen die Dioden im TS nur zur Geltung wenn ich den "Overdrive" (Verzerrungs-) Regler hochdrehe?
So wie ich das verstanden habe benutzen viele Gitarristen aus diesem Grund den Overdrive Regler (Verzerrung) auf 0. Den Level aber auf 10. Heißt dass dann das bei nem Level auf 10 und Overdrive auf 0 keine Dioden im Spiel sind?
Wie gesagt ich enthalte mich zu dem Thema, mir ists oft sogar egal ob Transe oder Röhre. Ist nur ne Sache die mich mal interessieren würde, vorallem aus technischer Sicht.


Grüße
Mantas
 
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http://www.musikding.de/Volume-Schalter

Mit dem Ding klappt das, ohne viel Geld ausgeben zu müssen. Oder wie der T. Blug, der sowas am Volumen-Poti macht, ohne dass man's merkt.
Colour Haze machen das Überblenden "heftig-bluesig" übrigens auch mit Soldano 1-kanaler und Volumen-Pedal. Und das klingt sowas von Butter und Sahne!

(Inzwischen geht mir das mit "nur Röhren im Signalweg" ziemlich am A... vorbei. Denn mal ehrlich: Ist das denn wichtig? Man muß sich gut dabei fühlen, es sollte für einen selbst gut klingen, der Rest ist doch sowas von egal! Selbst Red Fang spielen StonerRock (im weitesten Sinne) mit reinen Transistor-Tops und es klingt gut.)
 
Solo-Switches gibt es auch von anderen Herstellern (z.B. Lehle, EHX).

- - - aktualisiert - - -

Slash hatte für Soli immer einen MXR EQ mit leicht geboosteten Mitten im Effektweg.
 
ich finde das Teil zu teuer. Es ist ja im Prinzip nur ein Poti und ein Fußschalter im Gehäuse.
So, wenn ich jetzt einen TS (oder x beliebiges OD Pedal) davorschalte der ja auch Clipping Dioden benutzt..
Sofern man die Zerre des Pedals benutzt. Ich benutze den Bad Monkey meistens als Bosster, zusätzlich hat man eben das Voicing, aber eben keine Zerre vom Pedal, wobei man die auch hin und wieder einsetzen kann.
Oder kommen die Dioden im TS nur zur Geltung wenn ich den "Overdrive" (Verzerrungs-) Regler hochdrehe?
Genau. Dreht man den Gain runter und den Volume hoch, hat man einen Bosster, der eben etwas am Klang dreht.
Was die Transistoren im Signalweg angeht, habe ich die gleiche Meinung wie Lord Ashram. So lange es gut klingt, können wegen mir beliebig viele Transistioren drin stecken.
 
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Nabend,

ja, der TS sollte bei zu gedrehtem Drive, mehr oder weniger ein cleanes Signal durchschieben. Allerdings finde ich, weicht der TS das Signal grundsätzlich etwas ein.
Ich hatte damit vor einem alten Hohner Amp immer ein super weiches, warmes Gitarrensignal, bzw. Sound. Allerdings vor einem knurrigen Marshall kommt das wieder ganz anders (siehe Zakk Wylde, der ja ansich auch nur einen nahezu standard JCM800 mit Overdrive davor nutzt - ok teils mit Phaser oder Chorus und Waaahnsinns viel Wah)

Beim TS würde ich eh immer einen Eigenbau bevorzugen, damit kann man recht einfach z.B. die Dioden im Zerrkreis schaltbar machen und hat noch mehr Boost Reserven (wobei auch irgendwann der Chip selbst anfängt zu zerren)

Wem es rein um CleanBoost geht, LPB1 wurde ja schon erwähnt, das Teil besteht standardmässig aus 2 Kondensatoren, 4 Widerständen, einem Transistor und einem Poti, nebst Schalter, Gehäuse und Klinkenbuchsen..
Die Schaltung selbst läßt sich ganz eazy mit zwei zusätzlichen Kondensatoren und einem Kippschalter so modifizieren, das man mit dem Schalter zwischen Treble-Boost, Mid-Boost, Normal Boost wechseln kann.
Ansich ist der Normal Boost immer am besten, weil er das Signal gleichmässig anhebt ohne groß zu färben im Sound. Es kommt einem aber klarer/brillianter vor und auch das runterregeln des Gitarrenvolume klingt viel klarer, ohne
Höhenverlust.
Wird es in höheren Zerrgefilden dann aber zu fett und wummerig (der JCM800 neigt ab Gainlevel 7 von 10 dazu ab diesem Bereich den Bassanteil erheblich anzuheben) alles darunter klingt knochiger/mittiger..
Ab 7 bis 8 allerdings wirds meinem Gehör nach mächtig brummig (abhängig allerdings noch von der Mitteneinstellung, weniger Mitten = mehr BASS) Das macht den 2203/04 auch so beliebt bei scooped Sounds..
Mitten fast raus (vieleicht auf 2-3 von 10) Treble entweder auf 10 oder etwas weniger.. 6-7 und Bass auf 10, Gain auf 10
Das schiebt richtig.
Wenn man jetzt das komplette Spektrum noch boostet, kann es sehr matschen.. da kommt wieder der Tubescreamer als Klassiker des Bassbeschneidens ins Spiel - der nämlich betont eher die Mitten und Hochmitten.. untenrum schneidet er den Bassanteil etwas weg.
Das macht so eine Soundeinstellung nebst Boost allerdings sehr straff.

Weil wir ja bei 1Kanaler und die Praxis damit sind... ich habe selten einen Amp gespielt, wo ich so dermaßen viele unterschiedliche Sounds rausgeholt habe wie mit diesem 1Kanaler
Und irgendwie hab ich das Gefühl man findet ständig neue Sounds wenn man mit den Reglern rumspielt.

Gruß
OLLI
 
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Ich spiele auch den Reissue JCM800. Da er einen Loop hat, bist du sehr flexibel. Kauf dir einige Booster und Zerrer und schliess dich in den Proberaum ein und teste mal verschiedene Varianten durch. Aber wichtig wäre das in deR Ziellautstärke zu testen. Der AMp reagiert ganz anders wenn der Master weiter oben ist. BTW, ich hab 2 Röhrne gezogen, weil 100Watt ist extrem laut, selbst mit 50 Watt komm ich mit dem Master kaum über 3. Und der JCM800 ist ein Amp wo die Endstufenzerre viel beiträgt (mehr Bass/Punch/Bumms). Und/oder ein Attenuator dazu, muss kein besonders guter sein, es reichen wenige db Absenkung für Bandlautstärke. Denn mein Favorit bzw. die Stärke des JCM800 ist nun mal der verzerrte Sound (Preamp mind. auf 6). Das solltest du für einen Rythm Sound also einpegeln. Für Solo dann Boost oder Overdrive vor dem Amp oder in den Loop und für Clean dann einen EQ vor dem Amp oder in den Loop ao du den Pegel absenkst. Du kannst auch ruhig mit 1 Booster und 1 Overdrivepedal zeitgleich vor dem Amp experimentieren. Das sollte dann bitterbösen Slayer Sound aus dem Amp kitzeln. Eins noch: Selbst bei heftigster Verzerrung bleibt der Amp immer irgendwo in den 80ern / 90ern hängen, sprich einen modernen Metalsound mit einem ultratightem Basspunch ala Diezel wirst du niemels aus dem Amp kitzeln können. Nicht mal mit 5 Tretern davor. Der JCM800 hat zwar eine übergeilen Punch, aber für brachiale Metalsounds reicht es doch nicht (für Slayer Sounds allerdings dann doch schon wenn man andere Röhren in die Endstufe einmisst und enstprechenden Treter davor). Ich glaube der JCM800 hat seine Stärken , vereinfacht gesagt in den Mitten und Höhen. Sehr komplexe Zerre mit reichlich Obertönen, auf der anderen Seite sehr rotziger Sound, dann noch ein guter Schuss Punch + und zudem sehr durchsetzungsstark im Bandmix. Was mir noch gefällt ist eine Eigenschaft die ich nicht in Worte fassen kann und nicht erklären kann, aber der Sound macht irgendwie süchtig. Selbst wenn du immer den gleichen Riff spielst, du könntest nahezu stundenlang zuhören, der Sound zieht dich in den Bann, unerklärlich. Und noch eines: Er verzeiht dir beim Spielen Fehler, kling komisch , würde man nicht vermuten, aber wenn du mal die Saite schlecht erwischt oder daneben greifst, kommt immer noch ein brauchbarer Ton aus dem Amp der sich in das Gesamtbild einfügt und diese spielerische Schwäche nicht so offensichtlich darstellt, achte mal darauf (allerdings red ich jetzte von der rhythm Einstellung Preamp auf mind. 6 und Master schon gut offen). Viel Spass.
Noch was. Selbst mit einem Bad Monkey kannst du geile Sound rausholen. Ich hatte auch noch den kokoBoost, Rodenberg, MXR Boost und die sind auch sehr gut.
 
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@born_hard
ändere mal deine Schrift bitte, da tuen die Augen weh beim lesen
 
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