Tod der Hardware-Sampler

  • Ersteller Depp Jones
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Vor kurzem hab ich meinen lange ungenutzt rumstehenden E-64 ausgegraben, für den ich früher nie wirklich tolle Sounds hatte, die waren einfach zu teuer für mich. Mittlerweile ist es einfach geworden, nicht nur die Emu-, sondern auch die anderen Klangbibliotheken zu bekommen, die er lesen kann, AKAI und Roland. Was aus diesem Instrument für ein Sound herauskommt, begeistert mich seitdem immer mehr. Er ist so ungeheuer druckvoll und ausgewogen, da kommen die Software-Sampler aus dem Apple nicht mit, zumindest, wenn das Signal nach draußen gehen soll. Das Betriebssystem ist ausgesprochen benutzerfreundlich und er ist auch ein vollwertiger Synthesizer, was ihn für die Nachbearbeitung von Klängen so interessant macht. Nur der Lärm der internen SCSI-Festplatte hat mich genervt. Mittlerweile habe ich mir noch einen E-5000 und einen E-6400 für einen Spottpreis zugelegt, mit jeweils 128 MB und interner 80Gigabyte-Festplatte. Vernetzt hab ich die Geräte über eine externe SCSI-Festplatte, um Klänge auszutauschen oder Klangbänke neu zu organisieren. Die kann man auch ausschalten, wenn sie nervt. Sicher ist es ein Spielzeug und die Soundauswahl geht bequemer über Softwaresampler und Keyboard-Rompler. Aber in diese Geräte kann ich mich einfach nicht verlieben, tut mir leid, in meine EMUs schon, ähnlich wie in meine alten Synthesizer, den OB-8, den MKS-80, den Microwave, den TX-802. Das einzige, was die Softwaresampler besser können, sind vielleicht die Riesen-Klaviere. Aber an die Dynamik, die in meinem MKS-20 Piano aus den 80ern steckt, kommen selbst die immer noch nicht ran.
 
würde ich jederzeit unterschreiben :great:
solange man die Sachen nicht alle gleichzeitig mobil braucht... da kann VST-mässig nichts wirklich konkurrieren.

cheers, Tom
 
Ich hatte/habe einen Akai S6000 und S5000, den 5000er hab ich immer noch live im Einsatz. Statt lauter HD hab ich einen Schacht für eine CF-Card verbaut, das Teil läuft absolut problemlos und zuverlässig. Und trotz des Alters vermittelt es immer noch den "Amtliche Oberklasse"-Eindruck. Ein Teil Equipment, welches definitiv nie verkauft werden wird, dafür hänge ich zu sehr dran.
 
Aber in diese Geräte kann ich mich einfach nicht verlieben, tut mir leid, in meine EMUs schon, ähnlich wie in meine alten Synthesizer, den OB-8, den MKS-80, den Microwave, den TX-802. Das einzige, was die Softwaresampler besser können, sind vielleicht die Riesen-Klaviere. Aber an die Dynamik, die in meinem MKS-20 Piano aus den 80ern steckt, kommen selbst die immer noch nicht ran.

Du sprichst mir aus der Seele... ich habe so viele unterschiedliche Sampler diverser Preisklassen und Epochen.... aber die EMU Geräte klingen zu gut um Sie durch Software zu ersetzen. Ich bin ja jemand der gar nicht mit VST's arbeitet (ja ok.. zwischendurch mal den Delay Lama Mönch) und daher auch Sampling noch mit Hardware betreibt... aber kein Sampler hat mich von der Bedienung und vom Handling her so angenehm wie der EMU überrascht. Dazu zählt natürlich auch der fantastische Klang. Gerade beim Sampling mit dem EMU macht sich dies bemerkbar.
 
Einer der letzten richtig guten Hardwaresampler ist der Yamaha Motif XF.
Er bietet alles in üppiger Form, wovon man in einem Dynacord ADS K,
Roland W-30, Ensoniq ASR-10 KB uva nur so träumte:
Preset-Samples, die alles abdecken, Firmen, die für großzügig
Nachschub sorgen, großer RAM-Speicher, großer Flash-Speicher,
schnelles Laden, PC-Einbindung, ein bisschen Synthesizer-Bearbeitung mit
tollen Filtern, beste Effekte, Super-Sequenzer.
 
Einer der letzten richtig guten Hardwaresampler ist der Yamaha Motif XF.

Nach deiner Meinung wären ja Korg Kronos, M3, Roland Fantom,... allesamt Hardwaresampler. Nur zählen die zur Gattung der Workstations, sprich Sequenzer, Sampler, Presetsounds im Überfluss,...
 
Warum soll ein Sampler ohne ROM-Sounds und ohne Sequencer besser sein als eine Workstation mit ROM-Sounds, Sequencer, Sampler und guten Effekten?... Für den E-MU gab es z.B. auch ein ROM-Board, und er hatte einen Sequencer. Bessere Effekte gab es zum Nachrüsten.

Allerdings den Sequencer des Motif als "Super" bezeichnen?... Für einfache streng quantisierte Musik oder Live-Einspielungen ohne Nachbearbeitung vielleicht ok. Ansonsten ist es kein besonders guter Sequencer mit Limitierung auf 16 Spuren. Aber als Sampler könnte der Motif XF schon ok sein. Habe ich selber nicht ausprobiert.
 
Einer der letzten richtig guten Hardwaresampler ist der Yamaha Motif XF.
Er bietet alles in üppiger Form, wovon man in einem Dynacord ADS K,
Roland W-30, Ensoniq ASR-10 KB uva nur so träumte:
Preset-Samples, die alles abdecken, Firmen, die für großzügig
Nachschub sorgen, großer RAM-Speicher, großer Flash-Speicher,
schnelles Laden, PC-Einbindung, ein bisschen Synthesizer-Bearbeitung mit
tollen Filtern, beste Effekte, Super-Sequenzer.

Nein, der Motif XF ist einer der schlechtesten Hardware-Sampler überhaupt. Das ist aber an und für sich nicht so tragisch heute weil viele Leute bestimmte Sampler Funktionen eh nicht nutzen und meistens fertige Sounds laden. Zudem ist der Sampler des Motif XF nur zu seinem eigenem Format kompatibel. Die meisten guten Sampler unterstützen meistens bestimmte - wenn auch heute veraltete - weitere Standardformate.
Auch der restliche Text liest sich wie ein schlecht zugeschnittener Werbetext.
Ein bisschen mehr Realitätsempfinden wäre schon erwünscht und man sollte das besprochene Keyboard auch besitzen oder zumindest kennen. ;)
 
Das kommt ganz drauf an, was man sich von einem Sampler verspricht.

Wenn man einfach nur fertige Samples kauft oder sich für lau beschafft, ins Gerät zieht und über die Main Outs abspielt, der kann das mit jeder dafür ausgestatteten Workstation machen.

Ein Sampler spielt seine Vorteile aus, wenn es darüber hinausgeht. Etwa wenn man mit einem und demselben Hardwaregerät selbst Samples aus Analogquellen aufzeichnen, nach allen Regeln der Kunst nachbearbeiten und dann auf eine Tastatur und ggf. Velocitystufen mappen will. Gute Sampler zeichnen sich auch durch eine Unzahl an Einzelausgängen aus. Bei heutigen Workstations kann man von Glück reden, wenn sie vier Ausgänge haben. Die Topsampler der 90er haben bis zu 16. Gerade in Verbindung mit Orchesterlibraries (Siedlaczek, Garritan) ist das interessant, aber auch bei Verwendung externer Effekte (und nein, eine Motif XF ist effektmäßig nicht auf Lexicon- oder Bricasti-Niveau).

Für den durchschnittlichen Livemucker spielt das natürlich keine Rolle, denn der Toni wird ihm den Hals umdrehen, wenn er mehr als vier Signale nach vorne gibt. 98% aller Homeproducer interessiert das auch nicht, die verwenden nur noch Software. Im Hip-Hop-Bereich ist Selbstsamplen aber noch üblich, und MPC (die ganz oldschooligen oder das 4000 mit Phono-Preamp) und Beat Thang haben mehr Street Cred als ein Laptop mit Maschine. Und im Musical-Bereich, wenn das Geld für ein Orchester nicht da ist, zieht sich (einer) der Keyboarder eine Orchesterlibrary in die Kurzen oder die S5000 und gibt dem Mischer jede Instrumentengruppe einzeln in stereo aufs Pult.

Nun stelle man sich mal vor, es gäbe eine ganz neue Art von Hardwaresampler in der Art der alten Akais und E-mus. 19", 3HE wegen Bedienbarkeit, intern ein bis zwei wirklich dicke SSDs, USB 3.0 to host und to device, 2 eSATA-Anschlüsse, einer für ein externes Laufwerk, einer zum Rechner zwecks Anmeldung des Samplers als Laufwerk, Stereosumme in analog und digital plus acht Einzelausgänge plus noch einmal acht per ADAT, hochwertige und leistungsfähige Effektengine, 16fach multitimbral (evtl. 16 weitere Parts nachrüstbar), außerdem nachrüstbare Audioeingänge. Jetzt kommt's: volle Kompatibilität zu NI Kontakt. Kostenpunkt: zwei Kiloeuro maximal. Ich wage zu behaupten, wenn der rauskäme, würde niemand nach ROM-Presets krähen, motzen, daß man Hardwaresampler lieber in Ruhe sterben lassen sollte, und/oder sich noch nach dem Integra-7 umgucken.


Martman
 
ich glaube, dass es so ein Gerät zu recht nicht gibt...
Kompatibilität und Library-Nutzung mit Kontakt haben als einzigen Nachteil das beballerte Desktop OS der Hardware.
Das kann man aber problemlos runterstrippen, wenn der Rechner nix anderes macht, als Samples abzuspielen.
Sich in die Gefilde des 'Schaffens' solcher Bibliotheken vorzuwagen stellt ein ausgesprochen mutiges Unterfangen dar.
99% der Nutzer dürften mit dem 'Konsum' mehr als zufrieden sein, nicht wenige sind bereits damit überfordert.

Die Hardware ist durch Massenfertigung in Preisbereiche gekommen, die vor Jahren undenkbar waren.
Ich muss da immer an die alten Macs denken, wo ein Megabyte aus 4 Riegeln bestand und 1k Märker kostete.
Die Million für 1 Gigabyte liesse sich ja aufbringen, aber 4000 Speicherriegel reindrücken ? :eek:

Samplen für kreative Anwendungen setzt dagegen wenig Resourcen voraus...
(ich werde meinen Casio SK-1 auch nicht ausmustern)
momentan gibt's halt viel für's iPad, weil sich damit das (irgendwie bewährte) MPC Paradigma gut umsetzen lässt.
Oder erweitern lässt... Samplr ist so'n Ding... beeindruckend klarer Aufbau
(der clip zeigt nur die verschiedenen Playback-Modi)
imho ist das die Re-Inkarnation des Hardware Samplers :D

later: oops, böser faux-pax... das rote Knöpchen schaltet gar nicht den Audio Eingang scharf :redface:
es nimmt die Bildschirmaktionen auf... auch nicht schlecht, aber den Hardware Sampler muss ich zurücknehmen
(zumindest für diese App)

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auch sagen, dass Motif XF kein Sampler in eigentlichem Sinne ist. Ich habe selber sowohl Motif XS als auch Akai Z4, MPC 1000, iPad mit diversen Apps. Die Funktionalität von Motif XS als Sampler habe ich nie gebraucht und ich wollte mich damit auch nicht auseinandersetzen -- die Software dafür hat mir gefehlt. Aber Akai Z4 und MPC1000 machen schon sehr viel Spaß. Alleine, dass man die Controller selber festlegen kann und in Echtzeit am Samples rumdrehen macht richtig Laune.
Mittelfristig werde ich aber komplett auf iPad umsteigen, die Bedienung ist einfach traumhaft, es steht genügend CPU-Power dahinter, Speicherplatz gibt es auch zu genüge. Letztens habe ich Sampletank ausprobiert -- ganz cool. Oder auch iGrand!

Einen Hardwaresampler, so wie von Martman beschrieben, wollte ich mal aufbauen, aber die Entwicklungskosten sind einfach zu hoch, keine Lust da was zu machen, wenn mit dem iPad alles viel besser und einfacher geht. Und für 2kEuro würde erstens kaum Gewinn übrig bleiben und zweitens würden sich bestimmt nur 5 Käufer finden lassen ;-)
 
Einen Aufriss, wie ihn Martman beschreibt betreibt auch kein Profitheater. In Stuttgart beim auslaufenden "Rebecca" sitzen zwei Keyboarder unten. 1. Key macht eben die Pianos, 2. Orchesterandickung und Synths. Key 1 ist ein Fantom G8 und gibt zwei Stereosummen aus. Key 2 ist auch ein G8 und ein MacBook Pro und gibt auch zwei Stereosummen aus ... und Ende. Es sitzen 4 echte Streicher mit im Graben, der Rest kommt aus Kontakt. Für die Show wird lange genug geprobt um Lautstärken so anzupassen, dass das FOH nicht verrückt wird, denn das Problem sind eher die bis zu 30 Portamics, nicht die Band, die ist konstant. Sounds werden in den meisten Fällen mit der Show eingekauft und dann noch ein bisschen auf das Theater angepasst, der Keyboarder ist zu den größten Teilen nur noch Tastendrücker.

So gerne ich auch so einen Sampleboliden sehen würde, einfach nur um ein bisschen mehr Auswahl zu haben, ich würde ihn mir nicht kaufen. Im Studio habe ich eben die Software, deren Sounds in vielen Fällen so gar nicht live einsetzbar sind. Bestes Beispiel sind da Streicher: größere Libraries tun im Studio einen riesen Dienst, live gehen sie gegen eine etwas rotzigere Gitarre unter, da helfen eher die "Plastiksounds". Ich würde auch mutmaßen, dass Martman zu einer für Hersteller unrelevante Gruppe von Leuten gehört: viel Spaß am Frickeln, genügend Zeit dazu und sehr genaue Vorstellungen vom Gerät. Wer hat das sonst noch? Die meisten Profis nicht (Zeit), viele Semiprofis nicht (Spaß am Frickeln > lieber Spielen), die meisten Amateure nicht (Ahnung).

Grüße vom HammondToby
 
Auch der restliche Text liest sich wie ein schlecht zugeschnittener Werbetext.
Ein bisschen mehr Realitätsempfinden wäre schon erwünscht und man sollte das besprochene Keyboard auch besitzen oder zumindest kennen. ;)

Hi mojkarma,
ich besitze den XF und habe schon spielfertigen Sample-Librarys
(über 900MB) erstellt und auch verkauft.
Sogar Uralt-Orgeln habe ich Taste für Taste konserviert.
Ich kann sagen, dass das Erstellen von Samples am Motif XF
ohne Editor viel Arbeit ist, aber es ist machbar.
Ich kann diejenigen verstehen, die sagen, dass ein Motif
ein schlechter Sampler ist, aber zum Vergleich zu den
letzten Hardware-Samplern ist er trotzdem Oberliga.
Ausser nat. die AKAI-Inkompatibilität, dickes Manko.
Dafür ist aber der "Synthesizer" im XF grottenschlecht
(bis auf die Filter). Er ist mehr Hardwaresampler und
ROMpler mit guten Klangbearbeitungsmöglichkeiten als ein
Synthesizer, und wenn mein kleiner Musik-
Händler mir nochmal verklickern würde, dass er ein
guter Synthesizer ist, dann würde ich ihm demnächst
seine Ohren bügeln!
 
aber zum Vergleich zu den
letzten Hardware-Samplern ist er trotzdem Oberliga.

Bei einer solchen Aussage frage ich mich, welchen Hardwaresampler Du da meinst - ich vermute mal Yamaha. Akai oder Emu kanns nicht sein. Gerade die EIV-Serie von Emu mit EOS als Betriebssystem sind auch heute noch die bedienungsfreundlichsten Hardware-Sampler überhaupt, und zwar am Gerät, nicht via Software. Wenn Du mal ein Multisample an einem EOS-Emu erstellt hast, wirst Du sowas bei der Motif nie mehr machen wollen.

Yamaha-Sampler, vor allem die A-Serie, waren ja durchaus nette Geräte, wenn man mal vom traditionell lahmen Massenspeicher (Yamaha-Krankheit) absieht, bei der Bedienerfreundlichkeit aber waren sie einfach kein vergleich zu Emu und Akai.

Dieser Vergleich hier unterstreicht das: http://www.amazona.de/index.php?page=26&file=2&article_id=871

Die EMUs sind zudem noch mehr als ausgewachsene Synthesizer, verfügen sie doch über das sehr ausgefallene Z-Plane-Filter. Mehr Synthese mit Samples als Basis gibts sonst nur noch bei Kurzweil.
 
Ich meine den OSC-Bereich.
Der kann eigendlich fast gar nichts, außer ein Sample von A bis Z
abspielen. Hier fehlt so einiges, um den Synthesizer als solches
gerecht werden zu lassen. Z.B. wählbarer Wave-Start (+Random),
Key-On-Delay feiner ermöglichen, somit das cyclische Kreisen
eines Oscillators zu simulieren / Lebendigkeit in deren Attacks zu
bringen, Transwave-/Durchfahrungen wie bei einem param. EQ
ermöglichen, uva. Es muss ja nicht alles sein, aber das statische
punktuelle Starten eines Sounds ist beim Motif XF ohne Cycle-
Simulation nur duch viel Effekt- LFO- und Filtermatscherei überpinselt.
 
Auch der restliche Text liest sich wie ein schlecht zugeschnittener Werbetext.
Ein bisschen mehr Realitätsempfinden wäre schon erwünscht und man sollte das besprochene Keyboard auch besitzen oder zumindest kennen. ;)

Hi mojkarma,
ich besitze den XF und habe schon spielfertigen Sample-Librarys
(über 900MB) erstellt und auch verkauft.
Sogar Uralt-Orgeln habe ich Taste für Taste konserviert.
Ich kann sagen, dass das Erstellen von Samples am Motif XF
ohne Editor viel Arbeit ist, aber es ist machbar.
Ich kann diejenigen verstehen, die sagen, dass ein Motif
ein schlechter Sampler ist, aber zum Vergleich zu den
letzten Hardware-Samplern ist er trotzdem Oberliga.
Ausser nat. die AKAI-Inkompatibilität, dickes Manko.

Ich habe zuerst gedacht, dass du den Begriff Sampler mit Rompler und der Qualität der werksmäßig mitgelieferten Samples verwechselst. Offensichtlich ist es aber nicht so.
Ich habe mit Samplen ca. 12 Jahre Erfahrung. Nichts verkauft, aber viel gesampelt und Erfahrung gesammelt. Mein Anliegen war es immer die kleinst mögliche Megabyte Zahl zu erreichen, damit ich mehr Speicherplatz und kürzere Ladezeiten habe.
Kurz zum Motif Sampler: Der hat keine CrossFade Funktion. Somit lassen sich vor allem natürliche Klänge im Grunde schwer bis gar nicht sauber loopen. Diese Funktion ist einfach die zweitwichtigste Funktion eines Samplers, gleich nach dem Loopen. Ohne diese Funktion kannst du die Klicks und Pops an den Loop-Punkten nicht wegbügeln. Ohne saubere Loops keine sauberen Samples.
Wenn wir also den Sampler als Gerät auffassen, welches uns am Ende spielfertige Multisamples abliefern soll, dann ist der Motif Sampler alles, nur kein Oberliga Sampler. Die CrossFade Funktion hat man im mitgelieferten Editor. Gut. Man steht wenigstens nicht im Regen wenn man Samples bearbeitet, aber trotzdem, da gibt es am Motif Sampler absolut nichts, was es nicht auch in anderen vergleichbaren Keyboards gibt. Korg bietet da seit 12 Jahren (seit dem Ur Triton) diese CrossFade Funktion und somit die Möglichkeit alle Samples komplett am Keyboard zu erstellen.
Von der Funktionstüchtigkeit bei den Keyboards spielen bestenfalls Korg und Kurzweil in der Oberliga. Der Motif Sampler ist nur in Verbindung mit (mitgelieferter) Editorsoftware brauchbar und beim Fantom hat man weder CrossFade, noch eine Editorsoftware.
Übrigens, der Korg Sampler beherrscht auch Resampling und er sampelt bis zu 48 kHz. Wählen kann man aber auch kleinere Samplingraten. Der Motif ist da fix auf 44.1 eingestellt wenn ich mich nicht irre.
Und den Begriff Oberliga verwenden wir am besten gar nicht auf die Keyboards des letzten Jahrzehnts. Emu und Akai sind die Namen die zu erwähnen sind.
Ich besaß einen Akai S2000. Dieser hat ein 2x16 Zeichen Display und trotzdem konnte man problemlos saubere, geloopte Samples sehr schnell und mühelos erstellen. Das Teil hatte sogar eine (sehr gut funktionierende) Loop Find Funktion. Da war ich schneller am Werkeln mit zwei Tastern und einem Dial, als man es heute auf den Touchdisplays ist. Das ist die eigentliche Oberliga.
Heutzutage werden die meisten am Rechner samplen und Samples bearbeiten. Beim Keyboard braucht 99,9% der Andwender eigentlich nur die Playback Funktion.
Wenn wir aber schon über Features bei den Workstation Samplern sprechen, dann gehört der Motif auf Grund von fehlenden Funktionen definitiv nicht zu den besten.
 
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Ich muß Dir sicher nicht erzählen, daß die Displaygröße alleine kein gutes Bedienkonzept ausmacht. Das des Akai S2000 fand ich ehrlich gesagt grauenhaft, kam damit nicht zurecht. Die ollen Emu Emaxe hatten ja auch nur ein kleines Display und eine wirklich gute Bedienung, bei den EOS-Emus ist das ja noch besser gelöst. Oberklasse war, und das hab ich ganz vergessen, auch Ensoniq, die besaßen ja nur ein Textdisplay, aber eine ebenfalls sehr gute Bedienbarkeit - vom Sound mal ganz zu schweigen.

Bei den Ensoniqs konnte man auch den Samplestartpunkt schön verschieben und modulieren. Das aber nur nebenbei. Ein Freund von mir liebt seine Ensoniq-Sampler trotz ihrer Altersgebrechen immer noch heiß und innig.
 
Bei den Ensoniqs konnte man auch den Samplestartpunkt schön verschieben und modulieren.
Sollte eigentlich jeder Sampl(e-Play)er können. Tun aber leider nicht alle. Bei der MPC5000 hat AKAI z.B. die Velocity -> Samplestartpunkt und Velocity -> Amp-Env-Attack Modulationen nur in die positive Richtung eingebaut: Höhere Velocity-Werte verschieben den Samplestartpunkt nach hinten und erhöhen die Attack-Zeit. D.h. bei höheren Velocity-Werten kann das Sample später gestartet werden, und die erhöhte Attack-Zeit macht sozusagen einen sanften Fade-In. Andersherum fände ich sinnvoller: Bei höheren Velocity-Werten das Sample früher starten, um den markanten Attack im Sample mitzunehmen, und bei niedrigeren Velocity-Werten das Sample später starten, um den markanten Attack zu überspringen und gleich in den Sustain mit erhöhter Amp-Env-Attack-Zeit einzusteigen. Natürlich kann man mit Workarounds arbeiten und mehrere Samples für verschiedene Attacks/Samplestartpunkte erstellen. Bei der MPC5000 müssen es für verschiedene Samplestartpunkte auch verschiedene Samples (bzw. Kopien) sein, weil sie die Samplestartpunkte offenbar zusammen mit dem Sample und nicht im Patch-Programm speichert. Aber dass die MPC5000 kein ernstzunehmender Sampler ist, wurde ich ja vorgewarnt. Muss also jetzt schauen, ob/wie ich mit den Einschränkungen zurecht komme. E-mu sind blöd: Die haben Command Stations auf Romplerbasis rausgebracht, statt einen Sampler daraus zu machen und ROM-Boards sowie vernünftige Effekte als Optionen anzubieten. Waren Sampler- und Rompler-Sparten bei E-mu untereinander verfeindete Entwicklerabteilungen? Und es gab kurze Zeit sogar E-mu/Ensoniq in einem. Und was haben die gemacht? Richtig, Suizid begangen. AKAI auf ihre Weise, E-mu auf eine andere. Kann Kurzweil Samplestartpunkt-Modulationen?
 
E-mu sind blöd: Die haben Command Stations auf Romplerbasis rausgebracht, statt einen Sampler daraus zu machen und ROM-Boards sowie vernünftige Effekte als Optionen anzubieten. Waren Sampler- und Rompler-Sparten bei E-mu untereinander verfeindete Entwicklerabteilungen? Und es gab kurze Zeit sogar E-mu/Ensoniq in einem. Und was haben die gemacht? Richtig, Suizid begangen.

Zu dem Zeitpunkt, wo die Command Stations erschienen (2001), war EMU schon mit Ensoniq zwangsverheiratet worden, nachdem Creative beide Firmen aufgekauft hatte (zuerst Emu, dann Ensoniq). Schau Dir nur den Ensoniq Halo an, das ist ein Proteus Key mit anderen Sounds. Die Command Stations sind ein Mix aus der Oberfläche des ASR-X und der Hardware der letzten Proteus-Generation, also wirklich reine ROMpler (deshalb passen die ganzen Proteus-Expansions ja auch rein). Suizid gabs da nicht, man hat von Seiten Creatives die verbliebenen Teams, die ja als Einzelunternehmen Konkurrenten waren, zusammengeführt und Ensoniq sowohl als Marke wie auch von den Produkten her sterben lassen.
 

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