Zu laut zum mischen?

  • Ersteller SoundGear
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Am krassesten finde ich den Effekt immer bei Vocals. Wenn man ohne Gehörtschutz meint man hätte die Vocals noch nicht ordentlich im Mix herausgeschält, und dann die Elacins reinmacht, und plötzlich die Vocals glasklar da stehen (und generell alles differenzierter wird)... und das bei 95-100dBA
 
Es ist sicher schoen, wenn du dir ab 2k zwei Oktaven rausschneidest und es dann mit Stöpsel gut klingt. Das Publikum hat davon wenig.

cu
martin
 
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Bitte? Elacin mit den 15dB Filtern, nicht gelbe Schaumpopel. :) Ja, auch die sind nicht ganz "linear", man kann durchaus damit mischen, sobald mal der Sound und Grundmix steht und man sich der nötigen "Wahrnehmungskorrekturkurve" bewußt ist.

Es geht um die von 13.Melody angesprochenen Effekte, die man mit (möglichst linearen) Stöpseln sehr gut im A/B Vergleich erfahren kann. Das der Sound auch ohne OK sein muß steht außer Frage. Sobald das aber der Fall ist gebe ich mir heutzutage nicht weitere 3-4 Stunden unnötigerweise solche Pegel (die Konzerte der Coverband die ich derzeit öfters mal mische sind leider sehr länglich). Auch wenn das bisweilen fürs Publikum optisch befremdlich wirkt wenn der Mischer Gehörschutz trägt, hat sich bisher noch keiner übern Sound beschwert (im Gegenteil), auch nicht über "zu laut", aber schon mehrfach über "zu leise" - total krank.
 
Gestern Abend hatte ich wieder einen Gig, in einem ähnlich kleinen Raum und mit vier Bands, Genres: Rock bis Screamo/Deathcore. Habe mir einen Pegelmesser mitgenommen, ganz hinten am Mischplatz hatte ich 100-108 db im Durchschnitt (vom Gefühl gleich laut wie beim letzten Mal).
Diesmal war die Anlage größer dimensioniert und ich ausgestattet mit einem Digipult was sehr nützlich war. Abgenommen wieder alles, am Drumset nur die Trommeln, was man hat hat man, wegnehmen kann ich immer noch. Aber es war nötig, nicht dem Pegel wegen, sondern dem Klang. Toms und Snare kamen so sehr punchy und man macht die Trommeln um einiges wuchtiger und größer z.B. wenn bei der Stand-Tom der Bass Druck macht. Auch der Einsatz von Reverb trennt das Schlagzeug gut von den anderen Instrumenten.

Diesmal habe ich bewusster gemischt und mich viel auf Frequenzüberschneidungen usw konzentriert. Großzügige LowCuts gesetzt, beim Bass die 60Hz raus die der BD gehören, ja, sogar hier ein LowCut bei 50Hz, dafür gut die unteren Mitten angehoben. Gleiches Spiel bei Keyboard und Gitarren: mit Bedacht den Soundcheck machen und so mischen, dass Platz für die Vocals entsteht. Außerdem habe ich die Signale mit Gates sehr sauber gehalten. BD, Sn, Bass und Vocals mit Kompressoren verdichtet.

Das Ergebnis war gut, sehr gut sogar. Habe mir zwei Kugeln hingestellt und einen Mitschnitt gemacht, es ist alles stimmig gewesen. Trotz der Lautstärke, die ich als mein persönliches Limit bezeichnen würde, war es erstaunlich transparent und ich konnte Instrumente gut heraushören und gezielt mit EQ optimieren.

Ich denke das ist am Wichtigsten, da zählt einfach die Erfahrung WIE man transparent mischt, für die man 10-20 richtige Konzerte erstmal gemischt haben muss. (Live zu arbeiten ist dann doch ganz anders als im Studio.. :D) Tja, ich bin auf einem guten Weg und weiß was ich das letzte mal falsch gemacht habe, worauf ich in Zukunft achten muss.
 
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