Problem beim Bünde einhämmern

  • Ersteller Wonderbird m.e
  • Erstellt am
Das Hals ist wirklich völlig plan. Ob das original ist?
 
@wonderbird:
Leidensgenossen in punkto Quälen beim Bundieren sicher. Nur besteht bei mir nicht das Risiko, dass ich einen wunderbaren 5-Saiter Thumb beschädige, insofern ist das Leid abgesehen von ein paar Blessuren (jaja, Bunddraht ist spitz, wenn man ihn abzwackt) bei mir bewältigbar, ist ja nur ein No-Name Hals. Wobei ich aber bereits unzählige Stunden investiert habe, weil ich ja ein komplettes Griffbrett neu gemacht habe. Weniger aus Notwendigkeit, aber aus Interesse, das mal zu machen. Den Hals hatte ich über.
Sieht mal gar nicht so schlecht aus, nur dein erwähnter letzter Bund, das grenzt an Blasphemie, dieses wunderschöne Instrument :S
Wenn ich aber bedenke, wie genau ich hab messen müssen und vom genauen Sägen ganz zu Schweigen (was mir leider nicht 100% gelungen ist, da gibt es viele Kniffe, Erfahrungswerte und handwerklich wichtige Dinge, auf dei man achten muß), x-mal angedengelt und ich Depp komplett vergessen habe, den Hals auch wirklich hundert-prozentigst plan zu stellen und mir denke, dass du da vielleicht auch Probleme gehabt hast, dann wär ich echt nervös, was das Endresultat betrifft. Ich bin beim mir gespannt, ob es bei mir halbwegs spielbar wird, wenn nicht, Zeit verloren, aber viel gelernt. Materialwert überschaubar.

Nur bei dir, der Thumb, eh schon wissen :( :(
 
@ Hatschipu:

Davon gehe ich aus. Der Halsübergang und das Griffbrett sind nahtlos und perfekt verarbeitet - meiner Meinung nach.


@ H78:

Das stimmt natürlich, mit dem Unterschied des Wertes, aber es ist nicht die Risikobereitschaft sondern die Umstände die mich zu dem Entschluss geführt haben.
Auf einen erstklassigen Thumb will ich nicht verzichten, dazu ist es ungemein schwer als Linkshänder vernünftige Geschäfte zu machen.
Ich will / wollte nicht mehr als einen bundierten Thumb NT 5 und ein angemessenes Geschäft mit jemandem war nicht drin.

Meiner Erfahrung nach muss man seinen Bass um bis zu über 50% im Wert herabsetzen - egal welchen Zustands. Die Nachfrage ist eben so gering und das lehne ich ab. Ausnahmen gibt es natürlich, aber meinen ersten Thumb habe ich z.B für 650 Euro kriegen können. Einen Yamaha TRB 1005 für 450 € und den Thumb widerum für 440 € verkaufen müssen.

Ich werde weiterhin vorsichtig sein ;)



Mittlerweile sind alle Bünde eingelassen und ich habe die Kanten grob abgefeilt :)
Der nächste Schritt ist also das Abrichten...

WB
 
Soo,

nach langer Stille gibt es nun was neues.
Ich habe die letzten Tage fertig bundiert, abgerichtet, gekront und alles wieder zusammengeschraubt und soweit bin ich eigentlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Allerdings sind die Bünde 0-9 momentan nicht spielfähig, alle anderen aber schon. Ich schätze mal es liegt an der
3 wöchigen Entspannung des Halses, weshalb der 8. Bund beim spielen alle Saiten aufliegen hat und jeder Bund unterhalb davon gegriffen wie der 8. klingt
(Obwohl die Saitenlage ein Schwingen der Leersaiten zulässt).
Nachdem er sich an die Saitenspannung gewöhnt hat, werde ich den Halsstab etwas entspannen um etwas Wölbung in den Hals zu kriegen.

Natürlich kann auch etwas bei dem Abrichten schief gegangen sein, im Moment ist aber noch nichts verloren, da die Bünde genug Material haben um
dies zur Not nochmal professionell nacharbeiten zu lassen. Die Intonation ist in den spielbaren Bünden überraschend gut wie ich finde.
In Puncto Oktavreinheit muss ich natürlich noch schrauben, aber ich wollte erstmal alle Bünde zum Klingen bringen :great:

DSC_0009.jpg

WB
 
Ich hoffe, Dir ist nicht das passiert :gruebel: :

Du kannst auch mit einer breiteren Säge, die Schlitze nachsägen
Aber Vorsicht!!Frickelarbeit.
Oder du besorgst dir schmaleren Bunddraht.

Wnn die Bünde zu stramm gehen, biegt sich der Hals nach hinten.
Je nachdem, welcher Trussrot verwendet wird, wird der Bass unspielbar!!

Fret Barber ist so ein Gerät das dir auch helfen könnte.

OLI

Grüße, Pat
 
Versteh ich dich richtig, dass du die Bünde abgerichtet hast und dich erst nachher um die Halskrümmung gekümmert hast ? Das ist dann gar nicht gut, denn das Abrichten sollte immer bei möglichst geradem Hals geschehen.
Im diesem Fall kann dir max. passieren, dass du die Bünde erneuern mußt, wenn sie zuwenig Substanz übrig haben.

Viel mehr Gedanken würd ich mir machen, ob du auch 100% genau beim Bundsägen warst. Sonst bekommst du den nie bundrein.

Ich bin auch noch immer beim Bundieren, das ist ohne Erfahrungswerte echt eine schlimme Arbeit. Beim nächsten Mal sollte es aber schon weit besser gehen :)

Edit:
Sinnerfassend lesen sollte man können :S Also du hast den Hals gelockert und jetzt erst kommt das Problem zum Vorschein, dass Bund 1-7 nicht spielbar ist ? Das versteh ich nicht ganz, normalerweise sollten doch die ersten Bünde ja dann über dem Niveau der nachfolgenden sein :S Da dürft beim Abrichten was schief gegangen sein.

Edit 2:
Ist das etwa ein Neck-Through Thumb ?
 
... was ihm dann weit teurer gekommen wäre, als das Bundieren von einem Fachmann machen zu lassen ;)
 
Der Sattel wurde aber schon auf die Bundhöhe angepasst, oder?

Ansonsten wäre es kein Wunder wenn es auf den obersten Bünden scheppert...
 
@ Papero:

Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Nachdem ich feststellte, dass auf konventionelle Art und Weise die Bünde wohl nicht reinzukriegen sind
habe ich diese natürlich wesentlich schmaler gemacht. Über das auftretende Problem gehe ich gleich genauer ein ;)

@ H78:

Der Hals war möglichst grade, keine Sorge ;) der Bass hatte über eine Woche Zeit sich an den "saitenzuglosen" Zustand zu gewöhnen
und war beim Abrichten dann 3 Wochen ohne Saitenzug.

Zu deinem Edit: Nein das Problem war vorher aufgetreten.

@ Badmatafaka:

Ja dort habe ich auch Korrekturen vorgenommen, die genaue Antwort kommt jetzt:


Als Update für dieses Projekt, ich war am Montag bei einem Fachkundigen und habe ihm das Problem geschildert.
Nach 3-4 Blicken, konnte er mir sagen dass dies an der Halsstabkrümmung liegt und ich diese anpassen sollte.
Er hat auch ein paar Töne gespielt und nichts negatives über die Intonation verloren, nur der Halsstab sollte entspannt werden.

Gesagt getan, mittlerweile lässt sich die Mutter aber kaum bis gar nicht bewegen (was vorher nur mit sehr viel Kraft gelang).
Das Kriechöl habe ich bereits auch angewandt aber es tut sich wirklich nichts. Möglicherweise lässt sich die Mutter auch gar nicht weiter lösen und
es dauert wirklich lange bis sich der Hals optimal gebogen hat.


WB
 
Damit ich es richtig verstehe:
Du hast den Hals vorher nicht entspannt. Du hast aber die Drähte abgefeilt, sodass sie in die Schlitze passen.

Durch das nicht-Entspannen des Spannstabs krümmt sich der Hals nach hinten.
Das war der Zustand als du mit der Säge gearbeitest hast.
Im normal belasteten Zustand werden die Schlitze also nochmals zusammengedrückt.
Die Bünde wirken wie kleine Metallkeile, die den Hals auch nochmals nach hinten drücken.

Denkbar ist, dass der Hals durch die vielen Bünde soweit nach hinten biegt, dass der Halsspannstab dadurch überlastet ist.


Vielleicht hilft es nochmals die Bünde rauszunehmen und dann versuchen den Trussrod zu lockern. Und bei der Gelegenheit nochmals die Schlitze nachsägen (bei entspannten Spannstab).

Sonst fällt mir nichts ein.
 
Hi Leute,

hoffe das alles noch gut geklappt hat und niemand zu Schaden gekommen ist.
Erst einmal möchte ich richtig stellen, dass das Griffbrett vom W-Bass keine Wenge ist sondern Ebenholz, wie ich auf den Bildern erkennen konnte.
Da ich beruflich schon seit geraumer Zeit Instrumente (Bass-Gitarren) baue, habe ich solche Problematiken schon des öfteren erlebt welche in Wutausbrüche und im Ofen geendet sind.

Hier lese ich mit Begeisterung wie viel Erfahrung und Wissen in jedem einzelnen von euch steckt und muß hoch lobend erwähnen, wie Ihr euch gegenseitig unterstützt bei euren Problemen.

Lange Rede kurzer Sinn: ich möchte hiermit auch meinen (Senf) Erfahrungsschatz Preis geben um anderen hilfebedürftigen zu unterstützen.

Neu - Bundierung in Kurzform:

Bünde entfernen:
- Saiten vom Instrument lösen und entfernen
- Hals mittels passendem Trussrodschlüssel (möglichst gerade stellen)
- Griffbrett leicht Wässern ( Einwirkzeit max. 10 min.)

Lötkolben benutzen: dieser hilft bei verklebten Bundstäben, lässt das Wasser verdampfen und das Holz quillt etwas auf (so entstehen kaum Schäden am Griffbrett), wenn die alte Stäbe entfernt werden.

- Griffbrett ist also etwas befeuchtet und nun wird der Lötkolben auf das jeweilige Bundstäbchen gehalten, so das das Wasser verdampft, das Holz etwas quillt und den Kleber löst
- Die alten Bundstäbe mittels geeigneter Zange vorsichtig entfernen
- alle Bünde sind entfernt und der Hals braucht jetzt auch ein wenig Ruhe (is ja auch neo OP gewesen, den Holz lebt)
- Ich denke, dass ne Stunde ausreichen sollte, Hals noch einmal kontrollieren und gegeben falls nachjustieren
- ist der Hals immer noch leicht gekrümmt muß das Griffbrett abgezogen werden ( Abrichten)

Bünde kontrollieren:

- wichtig ist jetzt den richtigen Draht zu wählen (für Schlitz 0,4mm oder 0,5 oder aber 0,6mm), sollte man einen Bunddraht verwenden wollen welcher 0,6mm ist und der Bundschlitz nur 0,5mm
ist ja wohl klar ( hier muß ich Nachschlitzen )
- richtiger Bundschlitz, richtiger Draht (Achtung Radius) !!!!
- Es ist sehr wichtig den Bunddraht auf den vorhandenen Radius vor zu biegen oder aber sich vom Fachmann biegen zu lassen denn mit Gewallt ist schon so vieles in die Hose gegangen
-So jetzt haben wir alles richtig gemacht, der Hals ist gerade, die Schlitze passen zum Draht, wir sind entspannt und haben das richtige Werkzeug !!!!!!!????

Werkzeug:

- Bundierhammer aus Kunststoff oder aber einen Metalhammer und ein Stück ABS Kunststoff oder Hartholz ( Profis benutzen eine Bundpresse)
- das Bundstäbchen würde ich immer etwas breiter schneiden als das Griffbrett breit ist ( weg machen kann man immer aber dran !!!! )
- Den Hals mit einer guten harten und nicht federnden Unterlage stützen ( bei geschraubten Hälsen ist das ja immer etwas vorteilhafter)
- das entsprechende Bundstäbchen wird an den entsprechenden Schlitz angesetzt und mit einem leichte Schlag vorne oder hinten leicht fixiert
- bei den Folge-Schlägen ist es wichtig darauf zu achten, möglichst immer den gleichen Druck auszuüben den das Holz gibt auch nach
- eingeschlagen wird solange, bis die Draht-Unterkante plan auf dem Griffbrett aufliegt ohne Achterbahn !!!
- Bei den anderen Bundstäbchen wird es genau so weite vollzogen und immer mittels Lineal kontrolliert, ob es irgendwo kippelt oder Luft ist ( Man hat noch die Möglichkeit zum Nachschlagen )
- Die meisten Griffbretter sind etwas tiefer geschlitzt und so hat man die Möglichkeit seitlich die Schlitze mit einem Kleber zu fixieren indem man den Klebstoff mittels Holzstäbchen hinein laufen lässt

Ja Bundierung geglückt ????? eventuelles Nachbessern (Abrichten) bleibt auch manchmal bei Firmen wie Gib.....on nicht aus

- als letztes wird alles seitlich schön abgerichtet ( es sei man spielt in einen Black Metall Band, den da muß Blut fließen ) und ordentlich poliert

FREU !!!!!!!!!


ich hoffe euch hier etwas unterstützt zu haben

Rockige Grüße vom Rand Berlin
 
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Das ist ja mal echt eine Klasse Anleitung. :great:
 
@Wonderbird m.e
Wie ist denn nun der letzte Stand der Dinge ? Hast dus hinbekommen ?
 

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