Wie singt man richtig laut?

Ich war dabei, aber alle wissen's besser.

janeisklar :rolleyes:
 
Die Oper will ich sehen. Hört sich ziemlich einseitig an ;) Die Netto-Singzeit bei Hauptdarstellern liegt meines Wissens bei etwa 20-30 Minuten im Schnitt.
Ernst nehme muss ich das aber nicht, gell?

Ok, ich hatte es vielleicht mißverständlich oder falsch ausgedrückt.
Die Hauptfigur, meist der Tenor ist oft mehrere Stunden auf der Bühne, singt aber natürlich nicht die ganze Zeit durchgängig, so meinte ich das.
Trotzdem kommt da bei z.T. gut 3 Stunden Opernaufführungen einiges an reiner Singzeit zusammen.
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Also, das wag ich mal zu bezweifeln ;) Da hangen bestimmt 'Raummikrofone' oder sowas herum, die den Raumklang - oder wie man das auch immer bezeichnen mag - aufgenommen haben. Darüber wurde er dann auch verstärkt.

Ich vermute eben dies auch. ;)
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Es gibt im Contemporary mehr als nur Pop oder Jazz. Und selbst im Genre Pop gibt es wenig-populäre Künstler, die tiefgründige Musik schreiben.

Das wollte ich auch nicht bezweifeln.
Dennoch in der Regel bleibe ich bei meiner Meinung, daß Pop und Schlagermusik eher simpel ist von der Melodie und Inszenierung und daher eher was fürs seichte Gemüt. Klassik dagegen einfach viel niveauvoller und anspruchsvoller ist, nicht nur für die Musiker, sondern auch für die Hörer.
Man muß nur mal überlegen was für geniale Leistungen die großen Komponisten wie z.B. Bach und Mozart erbracht haben, als sie ihre heute weltbekannten Werke komponiert haben. Das will doch nicht ersthaft jemand mit dem vielen Trash vergleichen, der im heutigen Mainstream oft zu finden ist.

Was jetzt aber nicht heißen soll, daß ich mich nur noch für Klassik interessiere oder damit beschäftige. Ich höre auch weiterhin teilweise Popmusik und singe sowas selbst, allein schon weils viel einfacher ist und auch der Abwechslung halber.
 
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was für geniale Leistungen die großen Komponisten wie z.B. Bach und Mozart erbracht haben, als sie ihre heute weltbekannten Werke komponiert haben
Ich denke, das war halt der Pop von damals ...
Obwohl - Bach mit den vielstimmigen Werken ist schon was eigenes ...
 
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Mozart war jedenfalls ein Revoluzzer, nach meinem Gefühl. Sozusagen eher der Rocker von damals :D
 
Ich höre ab und an auch sehr gern klasssiche Musik, allerdings möglichst ohne Gesang. An den werde ich mich nie gewöhnen. Außer es singt Maria Callas. Manchmal die Bartoli. Oder ein schöner, satter Bariton. Das war´s auch fast schon. Dabei hab ich gerade in diesem Sommer sehr viele Opern auf Großleinwand gehört, hier in Salzburg gibt´s ja zur Festspielzeit ein Public Viewing und ich hab mich dort oft mit Freunden getroffen. Ich habe sehr genau hingehört. Für meinen Geschmack geht die Lautstärke zu oft auf Kosten der Klangschönheit. Teilweise haben die echt arg geschrien.
Dann doch lieber Ella Fitzgerald. Die, lieber Tim39, war übrigens auch eine brillante Vokalartistin. Sie hätte es technisch, rhythmisch und harmonisch locker mit jeder Opernsängerin aufnehmen können. Pop ist ja nicht gleich Pop, wie auch Vali schon angemerkt nat.
 
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Man sollte nicht vergessen, dass Werke, die die Jahrhunderte überdauert haben, ja quasi bereits einen Filter durchlaufen haben. Wenn es damals sowas wie einen Bohlen unter den klassischen Komponisten gab, dann sind Sie Werke eben einfach untergegangen. ;)

Abgesehen davon ist es auch nicht wirklich sinnvoll, klassische Orchesterwerke mir Pop-oder Rockmusik zu vergleichen.
 
Jetzt muss ich da doch mal ziemlich massiv dazwischen gehen!

Ich habe prinzipiell volles Verständnis für euch Nicht-Klassiker, wenn ihr euch gegen die Aussagen von Tim wehrt.
@Tim: ich finde deine Aussagen hier dann auch reichlich ungeschickt und wenig sensibel.

Finde, wie glaub schon mal gesagt, ganz generell, man sollte die Stile nicht miteinander vegleichen und schon gar nicht gegeneinander ausspielen! Ein gutes Motto in diesem Zusammenhang wäre: Leben und leben lassen!

Ihr Nicht-Klassiker beweist hier aber teilweise, dass ihr bezüglich abwertenden Bemerkungen gegenüber dem klassischen Gesang auch ganz gut im Austeilen seid! Und damit den von euch zitierten arroganten Klassikern in nichts nachsteht!

Ich persönlich würde mich nie in der Art über Contemporary-Gesang äussern, wie ihr das hier grad gegenüber der Klassik tut. Vor allem auch deshalb, weil ich zu wenig davon verstehe und mir nie anmassen würde, etwas zu beurteilen, wovon ich nur rudimentäre Kenntnisse habe. Wäre schön, wenn ihr das im Gegenzug auch etwas beherzigen würdet.

Aussagen wie

ich schließe daraus, dass im Contemporary Kunst mehr im Vordergrund steht als in der Klassik (moderne Klassik mal ausgenommen), eben weil da alles erlaubt ist, ob gefällt oder nicht und so muss Kunst sein.

zeigen nur, wie oberflächlich und klischeehaft die Kenntnisse zum klassischen Gesang da scheinbar sind. Nur weil bei uns die Technik genormter ist, daraus zu schliessen, dass in klassischem Gesang weniger Kunst steckt als in Contemporary, also bitte :eek: Tatsächlich ist es so: guter klassischer Gesang beginnt im Prinzip erst dort wo die Technik aufhört oder anders gesagt: die Technik ist nur das Mittel zum Zweck. Die Gesangstechnik dient dem Bau eines optimalen Instruments (=Stimme). Sag doch mal einem Pianisten oder Geiger, er mache keine Kunst nur weil er auf einem genormten Instrument spielt!

Die Kunst bei uns ist, die Figuren der Oper nur mit dem Gesang mit Leben zu füllen. Tuberkulöse Kurtisanen, freche Zofen, heissblütige Zigeunerinnen, rachedürstige Königinnen, fremdländische Prinzen und Sklavinnen und und und....
Alles Figuren die weit weg von unserem echten Leben sind! Die glaubhaft darzustellen finde ich künstlerisch sehr viel anspruchsvoller (jetzt vergleiche ich halt doch auch einmal) als z.B. einen eigenen auf den Leib geschriebenen Song zu singen!

Die Netto-Singzeit bei Hauptdarstellern liegt meines Wissens bei etwa 20-30 Minuten im Schnitt.

Auch das ist so nicht korrekt. Klar gibt es Rollen, wo dies zutrifft oder mitunter sogar noch kürzer sind. Aber nur mal als Bsp. die Violetta: allein ihre Arien dauern schon fast 20min und dazu hat sie noch viele Duette und Ensembles zu singen! oder die Briefszene der Tatjana: dauert alleine schon 13 min.

Es muss sicher niemand klassischen Gesang mögen! Aber was hier gerade abgeht finde ich sehr schade! Habe euch immer für einen netten offenen und toleranten "Haufen" gehalten. Aber ev. habe ich mich geirrt? Vielleicht besser, wenn ich mich in Zukunft hier im Forum raushalte, dann könnt ihr euch ungestört über die elitären, arroganten, verstaubten kreischenden klassischen Sänger austauschen.
 
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Jetzt muss ich da doch mal ziemlich massiv dazwischen gehen!
Hui. Sag mal, Tonja, das ist grad das zweite Mal, dass Du etwas verkehrt zu verstehen scheinst. Kann es sein, dass Du gerade irgendwie etwas angespannt und dadurch empfindlicher als sonst bist?

zeigen nur, wie oberflächlich und klischeehaft die Kenntnisse zum klassischen Gesang da scheinbar sind. Nur weil bei uns die Technik genormter ist, daraus zu schliessen, dass in klassischem Gesang weniger Kunst steckt als in Contemporary, also bitte
Vali schrieb nicht, da sei weniger Kunst drin, sie schrieb, die Kunst stehe nicht so im Vordergrund. Gleichwohl ist sie aber sehr wohl vorhanden, sonst würde sie nämlich nirgends stehen ;)
Alles Figuren die weit weg von unserem echten Leben sind! Die glaubhaft darzustellen finde ich künstlerisch sehr viel anspruchsvoller (jetzt vergleiche ich halt doch auch einmal) als z.B. einen eigenen auf den Leib geschriebenen Song zu singen!
Da bin ich mir nicht so sicher. Erst kürzlich hörte ich, dass die eigenen Songs so viel schwerer zu singen seien als andere. Ich kann da nicht mitreden, ich schreibe nicht selber, ich kann es mir nur so in etwa vorstellen.
Aber nur mal als Bsp. die Violetta: allein ihre Arien dauern schon fast 20min und dazu hat sie noch viele Duette und Ensembles zu singen! oder die Briefszene der Tatjana: dauert alleine schon 13 min.
Wie lange sie nun tatsächlich genau am Stück singen, möchte ich nicht beurteilen. Ganz sicher aber nicht mehrere Stunden, wie Tim39 schrieb. Denn es gibt eben genau immer Duette (mit Pausen) und noch die anderen Darsteller. broeschies schrieb "im Schnitt" - klar, dass dann ein/e SängerIn auch mal länger am Stück singst als 20-30 min. Aber eben auch kürzer. Nimm mal z.B. die Papagena aus der Zauberflöte ;) Die singt gerade mal ca. 2 min und das ist dann iirc die ganze Rolle.
 
Es muss sicher niemand klassischen Gesang mögen! Aber was hier gerade abgeht finde ich sehr schade! Habe euch immer für einen netten offenen und toleranten "Haufen" gehalten. Aber ev. habe ich mich geirrt? Vielleicht besser, wenn ich mich in Zukunft hier im Forum raushalte, dann könnt ihr euch ungestört über die elitären, arroganten, verstaubten kreischenden klassischen Sänger austauschen.
Ich glaube, jetzt gehst Du ein wenig zu weit ;)
Lassen wir doch einfach jeden das singen, was er mag - egal, ob Kunst oder nicht Kunst, denn darüber mag ich schon sehr lange nicht mehr befinden - das ist überall dasselbe, was der eine als Kunst empfindet, ist für den anderen Kitsch oder kann weg ...
 
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Ach Tonja, ich weiß nicht warum du seit letzter Zeit so allergisch reagierst. Dabei liebe ich doch auch Klassik. Ich bezog mich auf den seltsamen Vergleich, dass es im Contemporary so viele fürchterliche Stimmen gäbe, in der Klassik hingegen... Wenn man mit solchen Maßstäben an Gesang rangeht, der denkt nur an Sport und nicht an Kunst. Eine häßliche Stimme kann im Conti Teil der Kunst sein, im Conti kann man Kunst noch viel freier ausleben, eben weil alles erlaubt ist. Das heißt noch lange nicht dass Klassik keine Kunst ist, sie ist aber eben genormter, man hat meist den Anspruch die Stücke zeitgenössisch zu spielen/singen und hat die Freiheit der Kunst eher in der Dynamik des Stückes, gelegentlich in der Instrumentierung und natürlich mit dem Zusammenhang in dem man interpretiert (Bühnenbild, Schauspiel, etc.). Gerade ersteres (zeitgenössische Darstellung) ist ja der Grund warum das Klangideal für klassischen Gesang so streng ist wie es ist. Dabei spreche ich natürlich von alten Stilen wie Barock, Klassik und Romantik und eben nicht von moderner Klassik, wo man oftmals doch verrückte Sachen hört und die Klangmaßstäbe für Gesang nicht mehr so rigide sind.

So wie es sich liest, meint hier niemand dass Contemporary besser sei als Klassik, eher dass Contemporary eben nicht so "profan" sei, wie Tim glaubt wissen zu wollen. Wer Klassik nur deswegen überlegen findet weil lauter, höher, technischer, der sieht nur Sport und hat keinen Sinn für Kunst. Das meine ich. Jeder ernste Klassikmusiker wär beleidigt, wenn man ihn nur für Lautstärke, Tonhöhe und Technik gut finden würde, aber seine Kunst nicht schätzt. Die überzeugende Darstellung der tuberkulösen Kurtisane sieht ein Sportler nicht, der denkt nur "Oh, sie hat das c''' ohne vorher Luft zu holen mit der Kopfstimme und viel Vibrato gesungen!". Elitär wär dieser dann wenn er sich dann zu seinem Nachbarn umdreht und sagt "Also deine Amy Winehouse und so, können das so nicht singen, so profan ist dieses Soulgedöns daher. In meiner Klassik würde sie verboten gehören."
 
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Huch? Tonja, hast Du da jetzt nicht gehörig was in den falschen Hals gekriegt?

Ich finde nicht, dass hier irgendwer Klassiker-Bashing betrieben hat. Vali hat ja bereits erklärt, dass ihr Kommentar anders gemeint war, als Du es aufgefasst hast und auch sonst wüsste ich nicht, wer sich hier intolerant geäußert haben sollte? Auch Bell hat nur eine Äußerung hinsichtlich ihres persönlichen Geschmacks gemacht. Da sind in die andere Richtung ganz andere Aussagen gefallen ...

Ein bisschen Verständnis dafür, dass der ein oder andere von uns genervt reagiert, wenn hier seitenlang solcher Unsinn steht - von wegen Popsänger könnten nicht laut singen und wenn dann klinge es nicht gut und sei "Gekreische" oder "Geröhre", Mikrofonierung sei "unfair" und nur Popsänger bräuchten Hilfsmittel wie Effekte und Kompressor etc. - steht uns, finde ich, auch zu. ;) Natürlich ist da nicht jede Antwort noch hundertprozentig differenziert, aber es sollte doch eigentlich ganz gut einzuordnen sein, wie das jeweils gemeint ist und wem das gilt. Daraus einen Intoleranzvorwurf abzuleiten und den Weggang aus dem Forum zu erwägen, finde ich etwas übertrieben.
 
@Tim: ich finde deine Aussagen hier dann auch reichlich ungeschickt und wenig sensibel.

Einspruch, auch wenn ich ansonsten weitgehend Deiner Meinung bin und mich über Dein "dazwischen gehen" bzw. die teilweise Unterstützung gefreut habe.
Sicherlich sind nicht alle meine Aussagen geschickt, in dem Punkt nehme ich die Kritik gerne an. Das liegt auch daran, weil es mir oft schwer fällt die idealen Worte für das zu finden, was ich ausdrücken möchte, ebenso an mangelnden Fachkenntnissen hier und da und Fachvokabular.
Andererseits wäge ich sehr gründlich ab, was ich schreibe, eben damit es nicht unsensibel oder beleidigend rüber kommt!
Eben dies tun viele hier leider nicht, ich aber schon.
Lieber stecke ich mal zurück, als daß ich jemand persönlich kränken will, denn das tun in der Regel nur Leute denen die Argumente ausgehen, aus Hilflosigheit und Frust heraus.

Wie lange sie nun tatsächlich genau am Stück singen, möchte ich nicht beurteilen. Ganz sicher aber nicht mehrere Stunden, wie Tim39 schrieb.

Ich meinte aber auch nicht, wie lange sie durchgängig singen, sondern wie lange in einer Aufführung, wenn man die Einzelparts addiert, auch die Duette usw.. Da kommen für die Hauptrollen dann schon eventuell Stunden zusammen, je nach Oper. Dazu kommt noch das Umherlaufen auf der Bühne und dabei singen und trotzdem alle Töne perfekt treffen und halten, mit gesundem Vibrato, trotz Bewegungen und eventuellen Verränkungen oder vielleicht auch mal teilweise im Liegen, je nach dem was die Szene erfordert.
Das ganze ohne "Netz oder doppelten Boden" sprich, ohne Intonationsgerät, Verstärkung, Kompressor usw..
Ich hab da allerhöchste Achtung und Respekt vor deren Leistung (und Mut).

Außerdem gibt es auch Reihenweise Musik und Künstler aus dem Conti-Bereich, die ich sehr schätze z.B.: Elvis Presley, Frank Sinatra, Johnny Cash, aber auch Michael Bublé und noch viele andere.
Selbst Luciano Pavarotti hat sich ja auch in Duetten an moderner Musik versucht.
Ich wollte also keinesfalls alles aus dem Conti-Bereich alles profan abstempeln, ich denke auch nicht, daß das bei genauem Lesen so rüber kam.

Jeder ernste Klassikmusiker wär beleidigt, wenn man ihn nur für Lautstärke, Tonhöhe und Technik gut finden würde, aber seine Kunst nicht schätzt.

Stimmt sicherlich.
Ich denke ich schrieb aber, daß ich daran nicht nur bewundere wie laut und kraftvoll dort gesungen wird, sondern noch mehr, daß auch leise Passagen, voller Gefühl immer noch tragfähig bis in die letzte Reihe gut zu hören sind. Daß also das Gefühl und die Stimmkontrolle in allen Lautstärkenbereichen in überragender Form erhalten bleibt.
 
Es nimmt dir ja keiner übel, dass du gerade lieber Klassik als Pop magst, aber vielleicht solltest du das ohne teils an den Haaren herbei gezogenen Vergleichen machen. Dass man Klassischen Gesang liebt, weil man das Kultivierte daran schätzt, dass man Oper wegen der großen Gefühle und des Dramas wegens nach liebt, dass man die Atmosphäre einer Klassikkonzerthalle liebt und wenn alle still und ehrfürchtig lauschen, dass man ein Faible für Historisches hat - das sind alles Sachen die nachvollziehbar sind - alles ohne irgendwelche wertende Vergleiche.
Das mit der Konzertlänge stimmt auch schon wieder nicht. Für einen professionellen Partybandsänger ist es fast beruflicher Alltag 4-stündige Auftritte zu performen (natürlich auch mit mehreren Sets oder "Akten") und 3-stündige Rockkonzerte mit derselben Band hats auch mehrfach gegeben. Und das ohne Pausen im Sinne von ein anderer singt seinen Part zwischendurch. Und das auch ohne abfallende Qualität der Darbietung. Es wird aber selten gemacht, weil Ottonormalhörer davon irgendwann blöde wird. Wagners komplette Ring Oper könnt ich mir auch nicht antun ohne am Ende Gehirn- und Gesäßmatsch zu haben. Das gilt aber für alle Musikstile. Wär mir auch schleierhaft, wenn das mehr mit dem Gesangsstil als der Fitness der Künstler zusammenhängen würde.
Also alles okay mit deiner neuen musikalischen Liebe, aber lass die peinlichen Klassik gegen Pop Versuche sein, die dich auch noch als oberflächlichen Musiklaien dastehen lassen. Der Klassik zuliebe empfehle ich da aber auch den Horizont zu erweitern. Klassik ist nämlich ein sehr sehr weit gefächertes Genre und hat mehr zu bieten als die allseits bekannten Gassenhauer. Klassik ist auch viel mehr als gestrichelte Cs und Dezibel.
 
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Auch wir müssen übrigens Rollen spielen. Zum Beispiel den herzzerreissenden und doch unterkühlten Schmerz von "Round Midnight", wenn eine Beziehung gerade in die Brüche geht und man weiss, dass man das nicht mehr aufhalten kann, zu interpretieren wissen. Die Geschichte des Rassismus gegen Schwarze in einer Ballade wie "Strange fruit" erzählen - mit strange fruit ist übrigens ein von Klu-Klux-Klan-Anhängern an einem Baum aufgehängter Schwarzer gemeint, liebe Tonja. Die Verzweiflung über das monotone Alltags-Überleben in "Bittersweet Symphony" oder "Working class hero". Ich könnte tausend weitere - auch fröhliche, ironische, sarkastische, was auch immer - Beispiele aufzählen. Da nehmen sich Klassik und Conti wirklich nichts - gar nichts. Außer vielleicht, dass Conti mehr an der Realität und am Puls der Zeit ist. Und trotzdem oft unprätentiös gesungen werden muss, ohne angezüchtetes Pathos.
Ich kenne ja durchaus beides, hab immerhin (vor gefühlten Jahrhunderten allerdings) 4 Semester klassischen Gesang absolviert. Ich kann die technische und künstlerische Leistung in der Darbietung eines guten Opernsängers ehrfürchtig anerkennen.... und trotzdem finden, dass Contis auf andere Weise schwer zu bewältigende Herausforderungen meistern.
Übrigens sind bei uns 4-6stündige gigs ohne nennenswerte Pausen eher die Regel, zumindest bei denen, die davon leben. Den Opernsänger möchte ich mal sehen, der das (in der geforderten Lautstärke!) durchziehen könnte.

In der Unkenntnis liegt übrigens auch bei euch der Hund begraben: Tonja und Tim39, ihr scheint zu glauben, "Popmusik", das sei gleichzusetzen mit den banalen Liebesliedchen, die tagein-tagaus aus den Kommerzsendern schallen. Das ist ein Irrtum. Das sind Produkte, für ein Massenpublikum designt. Popmusik ist aber so viel mehr als das - nur läuft sie eben nicht im Kommerzradio und liegt zur Weihnachtszeit auch nicht in den Schaufensterauslagen.
 
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Ich möchte mal meinen, dass Kunst ohnehin im Auge/Ohr/whatever des persönlichen Geschmacks zu sehen ist. Von daher lässt sich darüber natürlich prima streiten, aber zu einem Ergebnis wird man eh nicht kommen :D

Und ich glaube zu den halbwegs objektiv beurteilbaren Anforderungen wurde auch schon genug gesagt. Wobei die Betrachtungsweise ja auch sehr verallgemeinernd ist "Contemporary vs. Klassik". Für mich persönlich ist Klassik nicht das Gegenstück zu Contemporary, sondern nur ein weiteres Genre, so wie Rock, Pop, Metal, Punk, usw.

Und machen wir uns nichts vor, auch in anderen Genres gibt es, wenn auch nicht so explizite, Einschränkungen, was die Wahl der Klangfarbe angeht bzw. es gibt bestimmte Dinge, die innerhalb des Genres einfach "unüblich" wären und vom Publikum nicht akzeptiert werden. Wer einen Punk-Rock-Song mit klassischer Klangfarbe, weitem Vibrato und Dauer-Legato zum Besten gibt, wird womöglich auch ziemlich schief angeguckt. Genau wie in der Klassik gibt es da natürlich Wandlungen, und auch in der Klassik ist das Klangideal ja nicht immer das Gleiche gewesen, zumal es auch heute noch Unterschiede in der Interpretation gibt, je nachdem nach welchem Lehrer man sich richtet. Pavarotti z.B. interpretierte das Klangideal deutlich "twangiger" als andere Klassiker und das scheint ja noch im Rahmen des Akzeptablen zu sein. Witzig ist ja auch immer wieder die Geschichte, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass in der Klassik oberhalb von F#4 ausschließlich Randstimme gesungen wurde. Dann kamen die ersten Tenöre auf, die die Vollstimme höher gezogen haben und das wurde natürlich erstmal vom "Fachpublikum" verrissen, als "Geröhre" und "Gebrüll" ;).

Jedes Genre hat doch eine bestimmte "Szene" mit bestimmten Gepflogenheiten und oft eben auch mit bestimmten Erwartungen an den Klang. In der Klassik gehören bestimmte technische Aspekte mit zur Erwartungshaltung, womit man meinen könnte, dass es technisch anspruchsvoller ist als anderen Genres. Aber auch in anderen Genres, gerade zum Beispiel den "progressiven" gibt es eine hohe Erwartungshaltung an die Technik. Im Punk-Rock vielleicht eher nicht, da braucht man andere Qualitäten, um überzeugen zu können. Aber die muss man eben auch erstmal haben.

Ich hatte jetzt auch nicht unbedingt den Eindruck, dass hier jetzt Klassik "gebasht" wird, da waren doch viele Kommentare eher mit einem Augenzwinkern. Und solche Leute, die auf andere Genres herabblicken gibt es ja überall, nicht nur in der Klassik. Pop-Musik ist durchaus auch aus Sicht vieler andere Genres "profan" und Punk ist "technisch anspruchslos". Death-Metal ist "Gebrüll", Power-Metal ist "Gekreische", Klassik ist "künstlich pathetisch" und progressive Genres sind sowieso "überkompliziert".

Aber was rede ich: Mein Genre ist sowieso besser als eure, ich sag aber nicht welches es ist :twisted:
 
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Puh. Hier ist ja was los.

Kunst
Ich glaube, den Kunstbegriff sollte man generell außen vor lassen. Der wurde und wird in der Geschichte so oft reformiert, ergänzt und dann auch wieder individualisiert, dass es keinen Sinn macht, hier einen Bezug zu Conti und Klassik zu konstruieren.

Ausdauer, Länge, Leistung
Ein Konzert von Springsteen dauert 4 Stunden, die singt er ganz allein und tobt mit Mitte 60 auch noch ganz rüstig über die Bühne. Auch hier sehe ich wenig Sinn darin, die Kondition von klassischen Sänger und Rocksängern gegenüberzustellen.

Lautstärke
Es ist wahrscheinlich, dass makroskopisch gesehen der Klassiker "lauter kann" als der Conti. Das mag daran liegen, dass es unter Contis je nach Genre eben laute und leise Vertreter gibt, während ein Klassiker eben immer beides können muss, um die Literatur, die er sich ja meistens nicht selbst schreibt, singen zu können. Auch hier macht der Vergleich keinen Sinn, denn lauter ist nicht zwingend besser, sondern eben notwendiger Teil der Arbeit eines Klassikers.

Aber als "Beweis" anzuführen, dass Klassiker ja kein Mikro brauchen, um ein Konzerthaus zu beschallen, ist ebenfalls ein nicht zuende gedachtes Argument. Ein Openhaus ist wie bereits angemerkt, akustisch durchaus durchdacht. Hinzu kommt, dass Opern vor einem nahezuhaus geräuschlosen, sitzenden und in der Anzahl streng limitiertem Publkum aufgeführt werden. 1000 Leute, die nichts machen außer sitzen und atmen, sind für den Sänger eben keine allzu große Konkurrenz. Im etablierten Rockbereich sind 1000 Leute ein "Clubkonzert" - aber eben vor Leuten, die ständig aufs Klo rennen, sich unterhalten und Bier nachholen.

Auch das also ein ungünstiger Vergleich.

@Tim39

du erklärst die Missversändnisse, mit denen du wieder mal für unnötige Aufregung sorgst, wieder damit, dass es dir an Erfahrung und dem fehlenden Vokabular mangelt. Ich hatte dir das ja schon ein paar Mal nahegelegt: Manche Gedanken, die du dir so in deinem Kopf machst, entweder unausgesprochen zu lassen oder - und damit kann man eigentlich nichts falsch machen - einfach als Frage zu formulieren.

Du wolltest wissen, wie man richtig laut singt. Der Thread verlief soweit okay und konstruktiv. Was treibt dich dazu, plötzlich ein pauschales Urteil über "Anspruch und Niveau" erlauben zu wollen? Ich glaube sogar, du hast noch nie ein Opernhaus von Innen gesehen. Deine selbsterklärte "Ahnungslosigkeit" steht stark im Widerspruch zu deinen Qualitäts-Aussagen, mit denen du dich etwas weit aus dem Fenster lehnst.

Selbst Luciano Pavarotti hat sich ja auch in Duetten an moderner Musik versucht.

Immerhin hast du "versucht" gesagt - denn mehr als ein Versuch waren diese Duette wirklich nicht. Die "Pavarotti und Friends"-Geschichten zeigen aber recht anschaulich, wie schwer vergleich- und vereinbar die beiden Genres sind. Denn Pavarotti versuchte nicht für einen Moment, moderne Musik zu singen, er sang klassische Musik über einen Pop/Rock/Soulsing.

Und das Ergebnis war dann tatsächlich "seicht", weil beiden Genres die natürliche Würde innerhalb ihres Kontexts entzogen wurde.

BTW sang Pavarotti bei desen Duetten auch immer mit Mikro. :rolleyes:
 
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Immerhin hast du "versucht" gesagt - denn mehr als ein Versuch waren diese Duette wirklich nicht. Die "Pavarotti und Friends"-Geschichten zeigen aber recht anschaulich, wie schwer vergleich- und vereinbar die beiden Genres sind. Denn Pavarotti versuchte nicht für einen Moment, moderne Musik zu singen, er sang klassische Musik über einen Pop/Rock/Soulsing.

Und das Ergebnis war dann tatsächlich "seicht", weil beiden Genres die natürliche Würde innerhalb ihres Kontexts entzogen wurde.

BTW sang Pavarotti bei desen Duetten auch immer mit Mikro. :rolleyes:
Ich finde das hier ist ein ganz schöner Vergleich. Zum einein hört man gut, dass die Technik gar nicht mal so unterschiedlich ist, zum anderen hört man aber deutlich, dass Tom einfach mehr Präsenz hat, weil seine Klangformung für Mikro-Gesang geeigneter ist. Ich glaube auch nicht, dass er in Sachen rohe Lautstärke in irgendeiner Weise hinter Pavarotti zurückfallen würde, wenn die beiden ohne Mikro gesungen hätten.
 
Jou - Tom Jones ist für mich aber auch ein absoluter Ausnahmesänger im Conti-Bereich.

Und bei dieser "Schunkelnummer" ist die Kombination auch nicht ganz so schlimm wie zB bei den Duetten mit James Brown oder Barry White. Der Refrain von Delilah ist recht volksmusikalisch und daher auch geeigneter für "Genrehopping".
 
dass die Technik gar nicht mal so unterschiedlich ist
ich finde schon, da ist ein großer Technikunterschied da, man hört auch sofort, wer wo singt - die Töne werden von beiden ganz unterschiedlich geformt.
Ich möchte damit gar nicht sagen, dass das eine oder andere besser oder schlechter ist - es ist einfach eine andere Art zu singen.
Meine Gesangslehrerin hat mir die klassische Art heute wieder vorgemacht - ich weiß nicht, ob ich das jemals auch so können werde. Aber, wo ich das ganz frisch von heute live in Erinnerung habe, höre ich das auch ganz deutlich bei Pavarotti. Tom Jones singt anders, mit anderer Technik.
 
Puh. Hier ist ja was los.

Ich hab mich ehrlich gesagt auch schon angefangen zu wundern, daß du dich nicht schon eher hier in der hitzigen Diskussion hast blicken lassen. :D

. 1000 Leute, die nichts machen außer sitzen und atmen,

Und leider auch husten und rascheln, gefühlt viel öfter als sonst. :evil:

du erklärst die Missversändnisse, mit denen du wieder mal für unnötige Aufregung sorgst, wieder damit, dass es dir an Erfahrung und dem fehlenden Vokabular mangelt. Ich hatte dir das ja schon ein paar Mal nahegelegt: Manche Gedanken, die du dir so in deinem Kopf machst, entweder unausgesprochen zu lassen oder - und damit kann man eigentlich nichts falsch machen - einfach als Frage zu formulieren.

Ich fand meine Gedanken nicht so abwegig und bin mir auch relativ sicher, daß die meisten klassikerfahrenen Musikhörer mir weitgehend beipflichten würden.
Der einzige Aspekt, in dem ich meiner Ansicht nach falsch lag und was dazu gelernt habe war der Umstand der "Feedbackhölle", wenn ein Sänger zu leise singt und man dessen Signal zu weit hochregelt, das hatte ich nicht bedacht.
Ich wollte auch nicht Klassikhörer gegen Conti-Hörer ausspielen oder aufhetzen, das hat sich leider durch die Diskussion aber teilweise etwas dahin entwickelt.

Du wolltest wissen, wie man richtig laut singt. Der Thread verlief soweit okay und konstruktiv. Was treibt dich dazu, plötzlich ein pauschales Urteil über "Anspruch und Niveau" erlauben zu wollen? Ich glaube sogar, du hast noch nie ein Opernhaus von Innen gesehen. Deine selbsterklärte "Ahnungslosigkeit" steht stark im Widerspruch zu deinen Qualitäts-Aussagen, mit denen du dich etwas weit aus dem Fenster lehnst.

Soll ich die Frage jetzt beantworten bzw. mich rechtfertigen, dann kommt vermutlich eine neue Diskussion mit teilweise giftigen Kommentaren...
Ich hab im wesentlichen nur meine Meinung wiedergegeben, das ich Klassik meist von den Melodien her komplexer und anspruchsvoller finde, das oft viel mehr Instrumente drann beteiligt sind und die Sänger meiner Ansicht nach auch eine Technik beherrschen müssen, die man nicht so schnell lernt. Sprich, ich halte es für deutlich einfacher Popsongs zu singen als Klassikarien.
Was das Niveu angeht, darüber sollte man vielleicht nicht urteilen, aber ich vermute mal, daß man unter den Klassikhörern deutlich mehr studierte bzw. sehr gebildete Leute finden wird als unter denen, die die Mainstream-Musik bzw. Charts oder Schlager hören.

Mir ist klar, daß es niemand mag, wenn man dessen Geschmack kritisiert und darum vermutlich einige relativ giftig reagierten. Ich wollte aber niemandem etwas schlecht reden, sondern hab wie gesagt nur meine Meinung geäußert, mit der ich sicherlich nicht alleine dastehe.
Im Übrigen bin ich selbst gesangstechnisch sicherlich noch nicht in der Lage klassische Tenorarien halbwegs gut zu singen, bei Popsongs klappt das schon besser, also hätte ich auch gegen Klassik schreiben können. Ich will damit nur sagen, mir ging es nicht darum zu sticheln oder etwas mieß zu machen, mich über etwas zu erheben.

Immerhin hast du "versucht" gesagt - denn mehr als ein Versuch waren diese Duette wirklich nicht. Die "Pavarotti und Friends"-Geschichten zeigen aber recht anschaulich, wie schwer vergleich- und vereinbar die beiden Genres sind. Denn Pavarotti versuchte nicht für einen Moment, moderne Musik zu singen, er sang klassische Musik über einen Pop/Rock/Soulsing.

Ich fand Pavarotti auch in den Duetten gut. Manchmal wird ja behauptet Tenöre (im Conti) haben eher eine dünne Stimme, aber gerade bei den Duetten fiel mir oft auf, das Pavarotti eine für mein Gehör wesentlich fülligere Stimme hatte als so mancher guter Bariton im Contemporary.

BTW sang Pavarotti bei desen Duetten auch immer mit Mikro. :rolleyes:

Naja, zum einen sicherlich für die Aufnahmen, zum anderen weil es teils vor riesigem Publikum und eventuell auch Openair gesungen wurde.
Trotzdem kann man auch am Abstand zum Mikro sehen, wie es mit der Stimmkraft steht und ich hab noch keinen Klassiker gesehen, der so dicht am Mikro steht und fast reinbeißt, wie es im Conti oft der Fall ist.
Ok, bevor jetzt wieder gemeckert wird, ich weiß das es sehr unterschiedliche Mikros gibt und das man die auch unterschiedlich auspegeln kann... :cool:
 
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