Wie singt man richtig laut?

Ja, das Problem mit diesen ganzen Bildern ist, dass es Leute gibt, die tatsächlich die Dinge wörtlich nehmen und eben nichts mit solchen Vorstellungen anfangen können.

Ja klar, die gibt es. Allerdings denke ich, dass das Problem nicht unbedingt primär bei den Bildern liegt, sondern an der Art wie sie hier in einem Forum nur vermittelt werden können. Damit Bilder als Hilfsmittel funktionieren, braucht es guten Live-GU, wo sofort kontrolliert werden kann, ob der Schüler anhand des Bildes etwas wirklich richtig umsetzt. Funktioniert es nicht muss sofort ein anderes Bild angeboten werden, resp. der Schüler dazu animiert werden selber ein Bild zu finden das ihm beim aktuellen Problem hilft, da Bilder ja oft sehr individuell sind (sehe grad da sind wir uns ja mal vollkommen einig ;)) Und wenn Bilder nichts helfen, dann gibt es weitere Hilfsmittel wie z.B. Bewegungen. Meine GL arbeitet viel mit Armbewegungen. Da sind solche dabei, die mir super gut helfen und bei anderen (die für andere Schüler vielleicht perfekt passen) würde ich komplett verkrampfen. Auch so was nur übers Netz vermittelt, könnte also mehr schaden als nützen!

Ich habe auch schon so einige Leute erlebt, die wirklich monatelang die gleichen Dinge von ihrem GL zu hören bekommen haben und die es einfach nicht geschnallt haben

Wenn ein GL das macht obwohl offensichtlich ist, dass der Schüler es nicht umsetzen kann, dann verdient er es nicht, "Gesangslehrer" genannt zu werden! Oder der Schüler ist so speziell, dass bei ihm nicht funktioniert, was sonst bei 99.9% der Gesangsschüler gut kommt. So oder so sollte der Schüler sich schnellsten einen neuen GL suchen!
Ist ja auch nichts wirklich neues, dass 08/15-Unterricht nur rausgeworfenes Geld ist! Von diesem Geld würde man sich dann besser ein Abo für die Oper kaufen, dabei lernt man unter Umständen mehr und hat erst noch was fürs Vergnügen! ;)
 
Da bin ich aber mal äußerst skeptisch... ;)
Und selbst wenn einige Contemporary-Sänger ähnlich laut singen können wie Klassik-Sänger, ist noch die Frage wie es dann klingt!
*lol*

Du bringst mich gerade wirklich zum Lachen. Du guckst nicht wirklich nach links und rechts, oder? Selbstverständlich können Contemporarysänger bei entsprechender Technik enorm laut singen. Musical ist übrigens im Grunde auch Contemporary.

Gute Klassik-Sänger können bei tollem Klang in allen Lautstärken singen und das noch gegen ein großes Orchester an.
Du findest ebenso gute Contemporarysänger, die das können.


Ich habe den Eindruck du argumentierst gerade aus einem enorm engen Sichtfenster heraus.

In der Klassik muß die Stimme an sich überzeugen, ohne Verstärkung, ohne Kompressor, ohne Intonationsgerät und ohne EQ-Nachbearbeitung, daher finde ich die Leistungen in der Klassik schon ganz anders zu bewerten.
Dann finde das mal. Du bist in "guter" Gesellschaft, eine Menge verbohrter Klassiker mit Scheuklappen so breit wie mehrspurige Autobahnen sieht das ähnlich. :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Diese ganze Geschichte mit "Resonanzräumen" usw. wird immer schnell verwirrend, weil viel davon einfach bildlich gemeint ist.
Jahrhundertelang hat das gut funktioniert, ohne dass unzählige Sänger aus Verwirrung aufgegeben haben. Physiologische Herangehensweisen existieren seit gerade mal 50 Jahren. Warten wir doch noch ein wenig ab, ehe wir urteilen, ob sie erfolgreicher sind. Aber wenn ich hier im Forum Bilanz ziehen müsste, würde ich mir eine Aussage anmaßen, was von beiden für mehr Verwirrung sorgt. ;)


Ein Lehrer, der einen nicht erfolgreichen Ansatz stur weiter verfolgt ist übrigens einfach nur ein schlechter Lehrer, egal ob er eher mit Bildern oder eher physiologisch ausgerichtet ist. ;) Wenn ich merke, etwas funktioniert nicht, überlege ich mir etwas anderes. Und wenn mir nichts mehr einfällt, hole ich mir Rat bei anderen.

Im Übrigen ist es meines Wissens in der Gehirnforschung relativ unstrittig, dass unser Gehirn sehr effizient darin ist, in Bildern zu denken. Nicht umsonst machen Gedächtniskünstler das so. Natürlich gibt es verschiedene Lerntypen und Bilder müssen auch "intuitiv" und nicht zu abstrakt sein, aber eigentlich sollte sich mit Bildern immer etwas triggern lassen, wenn sie richtig gewählt sind.
 
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Selbstverständlich können Contemporarysänger bei entsprechender Technik enorm laut singen.
Mein Audacity behauptet von meinen Beltversuchen, sie seien lauter als die klassischen Stücke.
Dann finde das mal. Du bist in "guter" Gesellschaft, eine Menge verbohrter Klassiker mit Scheuklappen so breit wie mehrspurige Autobahnen sieht das ähnlich.
So viel sehen die? Ich dachte immer, diese Spezies hätte die Landstraßen-Klappen an ;)
Aber wenn ich hier im Forum Bilanz ziehen müsste, würde ich mir eine Aussage anmaßen, was von beiden für mehr Verwirrung sorgt
Ich schätze, ich würde Dir nicht widersprechen :)
 
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Jahrhundertelang hat das gut funktioniert, ohne dass unzählige Sänger aus Verwirrung aufgegeben haben. Physiologische Herangehensweisen existieren seit gerade mal 50 Jahren. Warten wir doch noch ein wenig ab, ehe wir urteilen, ob sie erfolgreicher sind. Aber wenn ich hier im Forum Bilanz ziehen müsste, würde ich mir eine Aussage anmaßen, was von beiden für mehr Verwirrung sorgt. ;)
Ich würde nicht wagen zu beurteilen, was im Allgemeinen besser funktioniert. Mir ist eben nur aufgefallen, dass es Leute gibt, bei denen Bilder nicht so gut funktionieren. Das muss bei Weitem nicht die Mehrheit sein. Ich würde mal behaupten meine eigene Herangehensweise basiert zu etwa 40/40 auf bildlichen Vorstellungen und Klangnachahmung und der Rest auf physioloigschem Zeug á la Estill.

Es gibt immer mal wieder Leute, die einfach bestimmte bildliche Konzepte nicht begreifen, weil ihre Körperwahrnehmung einfach anders ist. Da ist es dann meist eher kontraproduktiv etwas zu erzwingen, was der eigene Körper an Gefühl vielleicht gar nicht hergibt.

Die letzten Posts von mir waren natürlich (hoffentlich erkennbar) sarkastisch gefärbt. :D Mir gefiel das Bild von dem Mars Attacks Männchen so gut...
 
Wenn ein GL das macht obwohl offensichtlich ist, dass der Schüler es nicht umsetzen kann, dann verdient er es nicht, "Gesangslehrer" genannt zu werden! Oder der Schüler ist so speziell, dass bei ihm nicht funktioniert, was sonst bei 99.9% der Gesangsschüler gut kommt. So oder so sollte der Schüler sich schnellsten einen neuen GL suchen!
Ist ja auch nichts wirklich neues, dass 08/15-Unterricht nur rausgeworfenes Geld ist! Von diesem Geld würde man sich dann besser ein Abo für die Oper kaufen, dabei lernt man unter Umständen mehr und hat erst noch was fürs Vergnügen! ;)

So strikt sehe ich das schon lange nicht mehr - Gesangslehrer sind weder Zauberer noch wundertätig. Ich habe schon mehrere klassische Sänger/innen gehört, die auch nach jahrelangem Unterricht im Grunde furchtbar klingen, was manchmal schlicht an mangelndem Talent und mangelnder Musikalität liegt. Da kommt kein GL der Welt gegen an. Und das läßt sich auch nicht durch Lautstärke wettmachen. Andererseits: würden nur die Talentierten unterrichtet, dann gäbe es deutlich weniger Gesangslehrer und deutlich weniger Gesangsschüler auf der Welt. Das soll natürlich auch nicht sein, vor allem wenn man klassischen Gesang als Hobby betreibt.
Mich nervt nur zunehmend dieses Podest,auf das der klassische Gesang gern gehoben wird - meiner Meinung nach ist das ungerechtfertigt. Wie gesagt, ich hab schon mehrmals klassische Sänger über mich ergehen lassen müssen, da hab ich nur gedacht: meint er/sie das ernst?
 
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So strikt sehe ich das schon lange nicht mehr - Gesangslehrer sind weder Zauberer noch wundertätig.

Das erwartet auch niemand von ihnen (obwohl ich bei meiner GL auch nach 6 Jahren nach wie vor überzeugt bin, dass da nicht immer alles mit rechten Dingen zugeht und sie doch noch irgendwo ein Zauberstöckchen versteckt hält :))

Nein ernsthaft: ich erwarte von einem GL, dass er seinen Job gut macht. So wie ich das von einem Arzt, Schreiner, Anwalt oder Bäcker auch erwarte und wie auch ich selber Tag für Tag bemüht bin, meinen Job gut zu machen!
Ich denke, diesen Anspruch darf ein Gesangsschüler an den GL haben und das nicht nur deshalb, weil er für die Stunden viel Geld ausgibt (bei uns kosten 60min GU zwischen 90.- und 150.- Franken), Geld das man sich nicht selten irgendwo anders vom Munde absparen muss!

Konkret erwarte ich vom GL, dass er (natürlich) fachlich und pädagogisch sein Handwerk versteht, die 60min Unterricht voll beim Schüler ist und seine ganze Energie und seinen beruflichen Ehrgeiz dafür verwendet diesen konkreten Schüler weiter zu bringen.
Es ist mir klar, dass ich damit viel vom GL erwarte, aber seit ich selber das Glück habe zu erfahren, dass es GLs gibt, wo das alles tatsächlich Standard ist, würde ich für mich selber nichts mehr anderes akzeptieren! Und einen GL der mehr oder weniger faul hinterm Flügel hockt, den Schüler ein bisschen vor sich hin trällern lässt und ab und zu seine ewig gleichen Sprüche und Anweisungen von sich gibt ohne im geringsten zu merken, ob da was beim Schüler ankommt, finde ich ehrlich gesagt das allerletzte! :mad:

Anders herum hat natürlich auch der Schüler seine "Pflichten": er hat sich strikte an das zu halten, was der GL sagt, muss im GU immer voll konzentriert bei der Sache sein, immer versuchen, das Verlangte umzusetzen, und, was normal ist, wenn was nicht gleich klappt: dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben! man braucht da schon fast etwas Pitbull-Charakter, allerdings ohne verbissen zu werden (letzteres ist bekanntlich äusserst hinderlich beim singen lernen!) Und natürlich muss der Schüler sehr sehr fleissig sein! Das alles ist möglich (natürlich immer unter Miteinbezug der persönlichen Möglichkeiten des betreffenden Schülers), auch wenn Singen "nur" als Hobby betrieben wird.

Und ich wage zu behaupten: wenn diese Voraussetzungen bei GL und Schüler erfüllt sind, kann wirklich jeder in klassischem Gesang weiterkommen. Je nach Begabung natürlich in unterschiedlichem Tempo und selbstverständlich schafft es nicht jeder auf die grosse Bühne, ev. reicht es nicht mal generell zu öffentlichen solistischen Auftritten. Aber erstens gibt es genug andere Möglichkeiten (Vokalensembles, Chöre) und zweitens finde ich ist das Beobachten der Entwicklung der eigenen Stimme derart toll und spannend, dass das allein schon Lohn genug ist. Wenn ich entscheiden müsste, ab sofort nur noch GU ohne (solistische) Auftritte oder Auftritte ohne GU, ich würde mich klar fürs erste entscheiden!


Mich nervt nur zunehmend dieses Podest,auf das der klassische Gesang gern gehoben wird - meiner Meinung nach ist das ungerechtfertigt.

Ich weiss jetzt nicht, was ihr da für schlechte Erfahrungen gemacht habt. Ich kenne mittlerweile viele klassische Sänger (Profis und fortgeschrittene Amateure) aber noch kaum je habe ich erlebt, wie sich da jemand abschätzig zu Contemporary geäussert hätte!

Finde das gegeneinander Ausspielen der Genres sowieso nur dumm! Hauptsache ist doch, die Leute singen überhaupt! Und da soll doch jeder den Stil wählen, zudem er sich mit dem Herzen hingezogen fühlt. Das ist dann für die betreffende Person das optimale Genre.
 
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Nein ernsthaft: ich erwarte von einem GL, dass er seinen Job gut macht. So wie ich das von einem Arzt, Schreiner, Anwalt oder Bäcker auch erwarte und wie auch ich selber Tag für Tag bemüht bin, meinen Job gut zu machen!
Ich denke, diesen Anspruch darf ein Gesangsschüler an den GL haben und das nicht nur deshalb, weil er für die Stunden viel Geld ausgibt (bei uns kosten 60min GU zwischen 90.- und 150.- Franken), Geld das man sich nicht selten irgendwo anders vom Munde absparen muss!

Konkret erwarte ich vom GL, dass er (natürlich) fachlich und pädagogisch sein Handwerk versteht, die 60min Unterricht voll beim Schüler ist und seine ganze Energie und seinen beruflichen Ehrgeiz dafür verwendet diesen konkreten Schüler weiter zu bringen.
Es ist mir klar, dass ich damit viel vom GL erwarte, aber seit ich selber das Glück habe zu erfahren, dass es GLs gibt, wo das alles tatsächlich Standard ist, würde ich für mich selber nichts mehr anderes akzeptieren! Und einen GL der mehr oder weniger faul hinterm Flügel hockt, den Schüler ein bisschen vor sich hin trällern lässt und ab und zu seine ewig gleichen Sprüche und Anweisungen von sich gibt ohne im geringsten zu merken, ob da was beim Schüler ankommt, finde ich ehrlich gesagt das allerletzte! :mad:

Tja, da siehste mal .... so eine Einstellung können sich vielleicht klassische Korrepetitoren leisten! Wenn bei uns ein Conti-Lehrer so arbeiten würde, wäre er seine Schüler und damit seinen Lebensunterhalt schnell los, und erst recht bei der Konkurrenz heutzutage. Er muss alles geben, an Aufmerksamkeit, an Energie, an Geduld, und darf das Gehör nie abschlalten. Trotzdem kann es sein, dass das alles nicht allzuviel hilft und der Traum von der Bühne nur ein Traum bleibt !


Ich weiss jetzt nicht, was ihr da für schlechte Erfahrungen gemacht habt. Ich kenne mittlerweile viele klassische Sänger (Profis und fortgeschrittene Amateure) aber noch kaum je habe ich erlebt, wie sich da jemand abschätzig zu Contemporary geäussert hätte!

Das habe ich gar nicht gemeint. Ich meinte, dass viele klassische Sänger glauben, gesanglich über den Contis zu stehen, weil sie eben klassisch singen, und nicht einmal merken, wie furchtbar sie klingen. Als ob "ich singe klassisch" per se so etwas Hehres ist, dass der Zweck die Mittel heiligt.
 
Wenn bei uns ein Conti-Lehrer so arbeiten würde, wäre er seine Schüler und damit seinen Lebensunterhalt schnell los.

Das verstehe ich jetzt nicht. Ein GL der so arbeitet wie von mir beschrieben, ist doch optimal für die Schüler!


Trotzdem kann es sein, dass das alles nicht allzuviel hilft und der Traum von der Bühne nur ein Traum bleibt !.

Da ist es enorm hilfreich, wenn der Schüler mal gar nicht von der Bühne träumt, sondern zuerst bezüglich Stimmentwicklung einfach nimmt, was kommt und sich an seinen Fortschritten (auch den kleinen) freut! Und auch wenn nie mehr draus wird, mit dem Singen hat man doch ein so wunderbares Hobby, was will man mehr!


Ich meinte, dass viele klassische Sänger glauben, gesanglich über den Contis zu stehen, weil sie eben klassisch singen

Auch das verstehe ich nicht. Wenn ich doch schrieb, dass ich viele klassische Sänger kenne und die alle nicht abschätzig über Contemporary reden, dann kann man doch auch davon ausgehen, dass sie sich gegenüber den Contemporary-Sängern eben nicht für was besseres halten!

Glaube, irgendwie reden wir da jetzt grad ein bisschen an einander vorbei :)
 
Das verstehe ich jetzt nicht. Ein GL der so arbeitet wie von mir beschrieben, ist doch optimal für die Schüler!
Ich wage mal zu vermuten, dass die Aussage auf den letzten Teil ("faul hinterm Flügel") bezogen war :D

Auch das verstehe ich nicht. Wenn ich doch schrieb, dass ich viele klassische Sänger kenne und die alle nicht abschätzig über Contemporary reden, dann kann man doch auch davon ausgehen, dass sie sich gegenüber den Contemporary-Sängern eben nicht für was besseres halten!

Glaube, irgendwie reden wir da jetzt grad ein bisschen an einander vorbei :)
Ist sicherlich nicht bei allen so, vielleicht hast du auch das Glück, solche nicht zu kennen, aber es gibt sie. Ich glaube einige dieser Spezies sind sich dessen auch gar nicht bewusst, wie sie gewissermaßen "herabblicken" auf Contemporary-Gesang. Manchmal schimmert es auch nur in einzelnen Aussagen implizit durch.

z.B.: Thomas Quasthoff auf die Frage, was der Unterschied ist zwischen seinem klassischen Gesang und seinem Jazz-Gesang ist: "Das eine ist halt eine Kunstform und das andere nicht"

Oder, gleiches Interview: "Beim klassischen Gesang weiß ich, dass die Leute denken: das können nicht viel andere, beim Jazz-Gesang denken die Leute: Oja, das kann ich auch" :cool:

Dann gibt es die ganz informierten mit solchen Aussagen wie "Belting bedeutet Luft gegen die Stimmlippen zu drücken, ist ganz einfach!"

Oder die, die dem Contemporary-Gesang etwas wohlwollender gegenüber stehen mit Aussagen wie: "Belting ist nicht ganz so schädlich, wie immer gesagt wird, so lange man es nicht zu oft macht" :tongue:

Ich muss sagen, dass das manchmal schon etwas komödiantische Züge annimmt.
 
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Das verstehe ich jetzt nicht. Ein GL der so arbeitet wie von mir beschrieben, ist doch optimal für die Schüler!
Ich glaube, Bell meinte die von Dir beschriebene Spezies, die mehr oder weniger faul hinter dem Klavier hängt.
Auch das verstehe ich nicht. Wenn ich doch schrieb, dass ich viele klassische Sänger kenne und die alle nicht abschätzig über Contemporary reden, dann kann man doch auch davon ausgehen, dass sie sich gegenüber den Contemporary-Sängern eben nicht für was besseres halten!
Die, die Du kennst. Bell kennt wohl auch andere, was mich in Salzburg nicht wirklich wundert ;)

Bestimmt stellen sich nicht alle Klassiker über die Contis, aber bei manchen ist schon ein Hang dazu da, moderne Musik als etwas Niederes anzusehen.

edit: broeschies war schneller :) Genau solche Klassiker bringen viel Unruhe. Ich habe auch einmal ein Interview mit Katherine Jenkins auf youtube gesehen; da wurde sie zu ihrem neuesten Soloalbum (modern) gefragt und was die Klassiker dazu sagen würden. Es kam irgend etwas von "They won't be happy.", so in dem Sinn, sie bringt die Klassiker in Verruf mit ihren niedern Gelüsten (böse ausgedrückt).
 
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Zum Glück gibt es ja inzwischen das Genre der zeitgenössischen klassischen Musik, zu dessen künsterlischem Verständnis selbst das Klassik-erprobte Publikum intellektuell nicht in der Lage ist :great:

 
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Ein Beispiel dafür ist auch Eileen Farrell (13.2.1920 - 23.3.2002). Sie hatte zu ihrer Zeit Probleme mit Rudolf Bing, dem Generaldirektor der MET, weil sie auch populäre Musik und Jazz singen wollte und Bing das für unter der Würde seines Hauses hielt.
 
So, ihr wart jetzt schneller und habt das Mißverständnis aufgeklärt :)
 
Noch mal zu den "Räumen" im Mund- und Rachenraum, die möglichst groß gemacht werden sollen für lauten oder voluminösen Klang:
Eigentlich müßten ja dann die Sänger/-innen ohne Mandeln im Vorteil sein, weil da weniger stört? Oder?
Gibt es da Untersuchungen zu? Oder hat sich da schon mal jemand mit beschäftigt?
Eine Zeit lang war es ja eine regelrechte Mode, die Mandeln zu entfernen - davon ist man ja inzwischen (Gott sei Dank!) wieder abgekommen. Aber aus dieser Zeit müßte es doch eine Reihe Sängerinnen und Sänger geben - singen die lauter oder voluminöser?
 
Wenn ein GL das macht obwohl offensichtlich ist, dass der Schüler es nicht umsetzen kann, dann verdient er es nicht, "Gesangslehrer" genannt zu werden! Oder der Schüler ist so speziell, dass bei ihm nicht funktioniert, was sonst bei 99.9% der Gesangsschüler gut kommt. So oder so sollte der Schüler sich schnellsten einen neuen GL suchen!
Ist ja auch nichts wirklich neues, dass 08/15-Unterricht nur rausgeworfenes Geld ist! Von diesem Geld würde man sich dann besser ein Abo für die Oper kaufen, dabei lernt man unter Umständen mehr und hat erst noch was fürs Vergnügen! ;)

Das finde ich ein interessanten Einwand, weil ich selbst nach etwa 11 Monaten Unterricht eigentlich nicht merke irgendwelche Fortschritte gemacht zu haben und dazu noch mit den bildlichen Vorstellungen nicht viel anfangen kann.
Mir wird gezeigt und gesagt, wie ich anders oder besser einzelne Töne singen soll, jedoch schaffe ich es einfach nicht dies umzusetzen, allerdings auch nicht wenns mir vorgemach wird.
Ist eigentlich ein Chor auch sinnvoll wenn man lernen will solistisch mit besserer Technik zu singen?
Oder kann man von einem Chor nicht erwarten, die Gesangslehrerfunktion für einzelne Teilnehmer mit zu übernehmen?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das habe ich gar nicht gemeint. Ich meinte, dass viele klassische Sänger glauben, gesanglich über den Contis zu stehen, weil sie eben klassisch singen, und nicht einmal merken, wie furchtbar sie klingen. Als ob "ich singe klassisch" per se so etwas Hehres ist, dass der Zweck die Mittel heiligt.

Es gibt sicher in allen Genres furchtbar singende und sehr gut singende Sänger/innen.
Allerdings sollte man sich (bei den Profis, die große Auftritte machen) immer vor Augen halten, wie schwer es ist ohne Mikrofonierung vor großem Publikum zu singen und was die Mikrofonierung für (unfaire) Möglichkeiten (unabhängig von der bloßen Verstärkung) bietet, einen schwachen Sänger dennoch gut darstehen zu lassen.
Insofern denke ich, braucht sich die Klassikfraktion nicht zu verteidigen, jeder der einigermaßen musikalisch ist und ein Bischen Ahnung von Technik hat, wird einfach selbst beurteilen können, wie die jeweiligen Leistungen zu bewerten sind!
 
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Ist eigentlich ein Chor auch sinnvoll wenn man lernen will solistisch mit besserer Technik zu singen?
Oder kann man von einem Chor nicht erwarten, die Gesangslehrerfunktion für einzelne Teilnehmer mit zu übernehmen?
Kann man von einem Chor nicht erwarten. Im Chor lernst Du, im Chor zu singen :tongue:

wie schwer es ist ohne Mikrofonierung vor großem Publikum zu singen und was die Mikrofonierung für (unfaire) Möglichkeiten (unabhängig von der bloßen Verstärkung) bietet
Schau mal einige YT-Videos mit klassischen Sängern an, die nicht gerade im Opernhaus singen: die haben auch alle ein Mikro davor :evil:
... nur meist nich ganz so nah.
 
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Das finde ich ein interessanten Einwand, weil ich selbst nach etwa 11 Monaten Unterricht eigentlich nicht merke irgendwelche Fortschritte gemacht zu haben und dazu noch mit den bildlichen Vorstellungen nicht viel anfangen kann.
Hast Du Aufnahmen im Vergleich? Man selbst merkt seine Fortschritte oft nicht wirklich. Wenn wirklich nichts vorwärts gegangen ist, könnte es Zeit für einen Wechsel des GL sein.
Ist eigentlich ein Chor auch sinnvoll wenn man lernen will solistisch mit besserer Technik zu singen?
Oder kann man von einem Chor nicht erwarten, die Gesangslehrerfunktion für einzelne Teilnehmer mit zu übernehmen?
Du lernst im Chor normalerweise nicht Technik. Natürlich übst Du auch im Chor; ob er für eine bessere Stimme sorgt, dürfte vom Typ abhängig sein. Was Du dort lernen kannst, ist, in Harmonien zu hören, sich unterzuordnen, Rhythmen einzuhalten. Das ist durchaus auch sinnvoll für Solisten.
Allerdings sollte man sich (bei den Profis, die große Auftritte machen) immer vor Augen halten, wie schwer es ist ohne Mikrofonierung vor großem Publikum zu singen und was die Mikrofonierung für (unfaire) Möglichkeiten (unabhängig von der bloßen Verstärkung) bietet, einen schwachen Sänger dennoch gut darstehen zu lassen.
Auch bei Mikrofonen gilt shit in -> shit out.
 
Schau mal einige YT-Videos mit klassischen Sängern an, die nicht gerade im Opernhaus singen: die haben auch alle ein Mikro davor :evil:
... nur meist nich ganz so nah.

Das ist richtig und mir auch bekannt.
Dennoch singen die großen Klassikstars auch sicherlich alle in Operhäusern eben ohne Mikrofonierung und da zeigt sich dann was sie wirklich können. Leider ist mir kein Video von Contemporary-Sängern bekannt, wo diese ohne Mikrofonierung vor einem großen Publikum singen.
Wiegesagt, es ging mir nicht nur um die Lautstärke sondern auch um die anderen Hilfsmittel, die eine gute Beschallungsanlage liefern kann (Kompressor, Nahbesprechungseffekt, Intonation, Hall...).

Kann man von einem Chor nicht erwarten. Im Chor lernst Du, im Chor zu singen :tongue:

Im Grund ist mir das klar, nur auch für das Chorsingen wird man ja je nach Ausbildungsstand der anderen Chorsänger eine brauchbare Gesangstechnik haben müssen, die man dann auch im solo Singen nutzen kann.
So stark kann sich die Technik doch nicht unterscheiden, oder doch?
Aber es wird sicherlich auch bei den Chören sehr große Unterschiede beim Ausbildungsstand und den Anforderungen an die einzelnen Sänger geben, vom Anfänger- bis zum Profichor.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hast Du Aufnahmen im Vergleich? Man selbst merkt seine Fortschritte oft nicht wirklich. Wenn wirklich nichts vorwärts gegangen ist, könnte es Zeit für einen Wechsel des GL sein.

Ich habe hier und da schon Fortschritte gemacht, aber die führe ich dann eher auf mein fast tägliches Üben alleine zurück, allerdings sind diese Fortschritte meiner Ansicht nach nicht durch bessere Gesangstechnik zustande gekommen, sondern eher durch mehr Mut, mehr Energieeinsatz und bessere Kenntnisse des Originalsongs.
Gerade was das Thema Vibrato angeht, was mir anfangs so wichtig war, habe ich nahezu null Fortschritte gemacht im Unterricht. Die Töne sind fast immer "schön" gerade bei mir und klingen oft statisch und leblos, egal was im Unterricht für Übungen gemacht wurden oder was ich mir beim Singen vorstellen sollte, auf welche Körperhaltung ich achten sollte, es bringt einfach nichts.

Auch bei Mikrofonen gilt shit in -> shit out.

Naja, wenn man mittels der Beschallungsanlage mit Hilfe des Kompressors und Halls den Klang schöner und selbstbewußter erscheinen lassen kann, schiefen Töne technisch gerade machen kann, mit dem Nahbesprechungseffekt Töne singen kann, die die Stimme sonst einfach nicht hergeben würde und das ganze noch brachial verstärken kann, so daß der Sänger nicht wirklich viel Stimmkraft braucht... :D
 
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