Empfehlung Sampler (Roland,Akai)

[Tim Schleicher]

Hallo zusammen ,

ich habe im Moment ein Elektro- Projekt am Laufen in dem ich Gitarre und Synthesizer spiele. Nun bin ich auf der Suche nach einen Guten Stand alone Sampler den ich ohne PC benutzen kann.
Samplen möchte ich Vocals, synthi pads und Drums die ich davor am PC erstelle. Wichtig wäre mir eine Gute Anschlagsdynamik und ein Sequenzer. Wenn man in Echtzeit die Samples mit Effekten bearbeiten kann wäre das natürlich auch sehr praktisch aber kein muss. Mein Budget wäre ca. 300 Euro.
Die Geräte die ich mir angeschaut habe die evtl gut passen würden wären :

Akai MPC 500
Akai MPX 16 (Leider nur schlechtes gehört, wäre schön mal eine aktuelle Meinung zu hören, ob die Bugs vom Anfang behoben wurden)
Roland SP404SX

Es gibt zwar schon einige Forum Beiträge aber noch kein Aktuelles mit den genannten Geräten im Vergleich.
Mir würde es sehr helfen wenn ihr vielleicht eure Erfahrungen und Empfehlungen zu den genannten Geräten sagen könntet
Oder mir vielleicht etwas ganz anderes ans Herz legen könntet an das ich noch nicht gedacht habe.
Bin für jede Antwort Dankbar

 

[Michael Burman]

MPX16 kann - soweit ich informiert bin - zwar selbst Audio aufnehmen, hat aber keinen Sequencer.
Für das Budget bekommst du eher einen Laptop als einen Hardware-Sampler (mit genügend Speicher und aktuellen Schnittstellen) inkl. Sequencer.
KORG Electribe 2 Sampler hat zwar aktuelle Schnittstellen, aber eher wenig Speicher. 24 MB oder so. Mit niedrigerer Samplerate als 48 kHz passen in diesen Speicher allerdings mehr Samples rein als bei 48 kHz. Im Prinzip kann das Ding Synth-Pads auch selbst erzeugen, und auch Drums sequencen, allerdings könnte dann die Polyphonie knapp werden. Mit Loops spart man Polyphonie, aber der Speicher für Samples ist halt eher klein. Als Drum-Computer ist der Electribe 2 Sampler übrigens cool. Man kann direkt daran eine E-Gitarre oder einen passiven E-Bass anschließen, durch Filter und Effekte leiten, und es klingt sogar passabel. Für den Preis kriegt man sonst nichts dergleichen, wo man eigene Samples drauf laden kann. Zwar keine Effekt-Ketten und nur eine Reverb-Instanz, aber halt relativ günstig. MPC Live ist noch nicht ganz raus und soll 999 € kosten. Wie gut bzw. wie zuverlässig sie dann letztendlich in der Praxis funktioniert, ist auch noch nicht bekannt. RS7000 von Yamaha könnte man noch evtl. anschauen. Oder Roland MC-909?

 

[Martman]

MPC ist gut, erfüllt aber zwei deiner Anforderungen nicht.

Zum einen die Anschlagsdynamik. Ist vorhanden, spielt sich mit den eingebauten Pads aber eher meh. Du müßtest dir aus Amiland eine Thick-Fat-Pad-Matte importieren oder ein MPC finden, das die Thick Fat Pads schon hat.

Zum anderen interne Effekte. Sind auch vorhanden, ja, aber qualitativ nicht mal meh, außerdem fressen sie Leistung auf einem Prozessor, der fürs Timing kritisch ist. Symptomatisch für die jüngeren Standalone-MPCs ist, daß der Hall blechern klingt und das MPC dennoch bei Verwendung aus dem Tritt kommt.

Auch bin ich mir nicht sicher, ob du alle ziemlich langen Samples für einen ein- oder gar zweistündigen Gig in 128 MB an Sample-RAM untergebracht kriegst. Wenn du ganze Backings aufs MPC ziehen willst, am besten noch Samples in Songlänge, darfst du nach ein paar Songs nachladen oder gar schon nach jedem.


Martman

 

[Michael Burman]

Wenn es darum geht vorgefertigte Spuren abzuspielen, wäre vielleicht ein Hardware-Multitracker geeigneter.

https://www.thomann.de/de/tascam_dp_32_sd.htm
https://www.thomann.de/de/tascam_dp_24_sd.htm
https://www.thomann.de/de/zoom_r24.htm
https://www.thomann.de/de/zoom_r16.htm

usw. Ältere Modelle gibt es auch viel gebraucht.

 

[humtata]

Dann spricht doch Einiges für die Roland SP404SX
- keine Ladezeiten, Samples werden direkt von der SD-Karte gestreamt
- Samples können beliebig lang sein
- ganz ansprechende Echtzeiteffekte

Nachteile:
- Pads haben leider keine Anschlagdynamik, AD wird aber über MIDI empfangen
- nicht für tonales Material ausgelegt, unterstützt kein Multisampling. Für Synthi-Pads o.ä., die tonal gespielt werden sollen, würde ich aber auch keinen Sampler verwenden.

Den Korg Micro Sampler könntest du dir ggf. nochmal anschauen.

 

[Tim Schleicher]

Vielen Dank für die ganzen Tipps !

Eine KORG Electribe 2 hat noch ein Freund werde es mal probieren es als Gitarren Effektgerät zu verwenden ist eigentlich eine ganz interessante Sache
Aber ich glaube das die Electribe nicht ganz die Funktionen abdeckt die ich als Sampler suche.

Die Alten MPC 500 und 1000 haben einen coolen Flow hatte leider keine Gelegenheit Sie mal auszuprobieren und auf Glück zu kaufen ist mir zu gefährlich.
Mehr als 1 Stündige Gigs sind nicht geplant. Aber lange Ladezeit sind schon unpraktisch in einem Fliesenden Set.
Vielleicht kann ja jemand von seinen Erfahrungen mit dem MPC 500 und der 1000 berichten :O

Die Multitracker erfühlen nicht ganz das was ich suche wollte schon one shots und einzelne Samples gezielt abfeuern. Aber trotzdem vielen Dank für die Empfehlung

Sieht wohl so aus als würde es auf den Roland SP404SX hinauslaufen .
Den Korg Micro Sampler werde ich mir die Tage anschauen

 

[Michael Burman]

Eine KORG Electribe 2 hat noch ein Freund werde es mal probieren es als Gitarren Effektgerät zu verwenden ist eigentlich eine ganz interessante Sache

So extra als Effektgerät gibt es natürlich passendere Geräte. Bei der Electribe ist es halt ein praktisches Zusatz-Feature, dass man einfach direkt einstöpseln kann. Den Trick habe ich von einem YT-Video abgeschaut. Dabei wählt man in einem Part als Oszillator den Audio-Eingang aus und aktiviert alle Steps des Parts mit "TIE" als Gate Time, damit das Signal unterbrechungsfrei durchkommt. Mit dem Osc-Edit-Regler kann man nochmal die Lautstärke regeln. Ich habe übrigens ein normales Gitarrenkabel und einen Stereo-Adapter 6,3 auf 3,5 verwendet, der einem meiner Kopfhörer beilag, und habe das Gitarrensignal zunächst nur links gehabt. Dann als OSC-Type "Audio In" in der Mono-Version auswählen ("Audio In Mn"), und schon ist das Signal auf beiden Kanälen. Ein paar Bodentreter kann man natürlich immer noch vorschalten. Cool ist auch, dass man so keinen zusätzlichen Mixer benötigt.