Vorteile von Nitrolacken gegenüber anderen Lacken bei E-Gitarren

Ob man Nitrolack besser oder schlechter als andere Lacksysteme findet, hat nichts mit Mythen zu tun. Mehr oder weniger alle Lacksysteme haben Ihre Vor- und Nachteile und gerade beim Nitrolack sind die Nachteile für viele eben die Vorteile. Abgesehen von der genialen Haptik eines hauchdünnen und glasharten Nitrolackes (sofern der Weichmacheranteil gering ist) finde ich es gut, wenn ein Instrument über die Jahre eine gewisse Patina entwickelt. Wenn man sich dann noch die Instrumente der Vorbilder aus den 60er und 70er Jahren ansieht, ist die Diskussion doch schon zwecklos. Das Problem ist wohl einfach, dass viele noch keine alte Gitarre aus den 50er oder 60er Jahren in den Händen gehalten haben und nur den modernen "Nitrolack" aus dem Gitarren aus dem Musikladen um die Ecke kennen.
 
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Am Ende ist eine Gitarre ein Werkzeug mit dem man Musik erzeugen kann, unterschiedlicher Art und unterschiedlicher Qualität. Und es ist schön, das jeder für sich entscheiden kann und darf ob er das mit Nitro - Acryl oder PU oder mit Wachsfinish erreicht. Ich habe alle Varianten selbst hergestellt. Mehr habe ich dazu nicht beizutragen.
 
Ich jedenfalls würde nie eine Gitarre kaufen/nicht kaufen, nur weil sie den oder den Lack hat. Erst einmal muss sie mir gefallen. Dann muss das Gefühl passen. Dann muss der Sound passen (aber der kommt meist eh, wenn das Gefühl stimmt). Die Art der Lackierung ist mir dann egal, welcher Lack bei welcher Gitarre welche Eigenschaften hat, können ja nicht einmal die Gitarrenbauer plausibel darstellen, sondern driften auch ins Voodoo ab und jeder hat so seine Erklärung, warum er recht hat.
 
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Günter47
  • Gelöscht von klaatu
  • Grund: OT
@klaatu, dem kann ich nur voll zustimmen. Bei einer Gitarre kommt es in erster Linie auf den Klang an und ob ich mich mit ihr wohlfühle. Ob sie dann mit welchem Lack auch immer lackiert ist oder gewachst oder unbehandelt ist nebensächlich.
 
Mal eine Laienfrage:

Bei Gibson Gitarren wird Nitrocellulose Lack verwendet. Die Farbe der Gitarre wird vorher aufgesprüht:
Wie man hier sehen kann.

Oder verständlicher formuliert gefragt:

Wird erst die Farbe aufgesprüht, und danach noch eine klare Lackschicht drüber aufgetragen?
Oder ist diese aufgesprühten Farbe schon auch gleich der Nitrolack?
 
Wird erst die Farbe aufgesprüht, und danach noch eine klare Lackschicht drüber aufgetragen?
Oder ist diese aufgesprühten Farbe schon auch gleich der Nitrolack?

Üblicherweise wird zuerst die Farbe aufgesprüht, früher als Nitro-, später, so ab 1957, auch als Acryllack. Darüber kam dann eine weitere Schicht oder auch mehrere aus farblosem Nitrolack, als Decklack. Nähere Informationen hierzu findet man in dem Lack-Standardwerk von unserem MB-Mitglied @Cadfael mit dem Titel "Fenders Famose Farbwelten", dessen Informationen sich wohl auch auf weitere Hersteller übertragen lassen.

Den Link zum download findet man hier:

http://161589.homepagemodules.de/t52f28-Fenders-famose-Farbwelten.html
 
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Danke für Eure Antworten. :)

Jetzt vewirrt Ihr mich aber. :confused1::-D

Nach der Farbe kommen einige hauchdünne (Nitro) Klarlackschichten drauf.

Üblicherweise wird zuerst die Farbe aufgesprüht, früher als Nitro-, später, so ab 1957, auch als Acryllack.

Ist denn nun bei aktuellen Gibson Modellen die Farbe auch bereits Nitrolack? Oder ist dieser nur eine Schicht darüber?
Wenn die Farbe ebenfalls schon eine Nitrolackschicht wäre, dann würden sich die Schichten doch verbinden, oder?
 
Die Frage bezog sich aber auf Gibson und nicht auf Fender. Acryllack wurde meines Wissens bei Gibson nicht verwendet.
 
Ist denn nun bei aktuellen Gibson Modellen die Farbe auch bereits Nitrolack? Oder ist dieser nur eine Schicht darüber?

Das musst Du Gibson fragen, ich vermute - persönliche Meinung -nein.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wenn die Farbe ebenfalls schon eine Nitrolackschicht wäre, dann würden sich die Schichten doch verbinden, oder?

Ja, die "verschmelzen" an der Übergangsschicht.
 
Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist Nitrolack heutzutage wohl eine Maßnahme das Instrument absichtlich schneller altern zu lassen. Wegen dem kewlen Aging und so :ugly: Hab jetzt zwei klassische Nitro-Les Pauls und zwei andere Instrumente mit PU Lack. Die LPs sehen nach 1-2 Jahren schlimmer aus als die PU-Instrumente von denen eins schon fast 10 Jahre und diverse Sessions auf dem Buckel hat. Jedes Antippen an irgendwelchem Mobiliar oder einmal zu hart das Plek rübergeschrammt und ist ein neuer Kratzer drin. Das Zeug hält wirklich gar nichts aus. Die Gitarren klingen allerdings ziemlich geil - Aber obs am Lack liegt? :rolleyes:
 
Bei Gibson ist auch die Farbschicht Nitrolack, allerdings ein relativ dicker und elastischer Lack und nicht das, was ich unter einem guten Nitrolack verstehe. Bei Fender wurde früher für die Farbschicht zum Teil auch Acryllack verwendet. Wie das heute bei den Nitrolack-Modellen aussieht, weiß ich nicht.
 
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Das ist unterschiedlich. Die CS Modelle werden in der Regel nur mit Nitro lackiert.
Die HW1 und andere haben eine Polyschicht drunter. Da wurde nzr der Decklack in Nitro ausgeführt.
Ist natürlich Blödsinn...aber Fender schützt sich so vor Reklamationen und bedient zum anderen die...ich möchte unbeding Nitro Fraktion.
Alle Metallic Lacke wurden bei Fender auch in den 50 60er in Acryl gemacht... mit Nitro Klarlack. Teilweise aus OW...weswegen es früher 50er Strats gibt, die strahlend weiß sind,weil der Clearcoat fehlt.
Auf Polyester ist erst in den späten 60er unter CBS umgestiegen worden.

Meine Strats habe ich alle in Nitro lackiert. Aber nur weil ich das Cracling für das Relic wollte...und weil sie im Falle eines Verkaufs mehr bringen.
Einen klanglichen Vorteil des Nitros erachte ich als Mumpitz
 
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Die LPs sehen nach 1-2 Jahren schlimmer aus als die PU-Instrumente
Komisch, ich habe seit 'nem Jahr eine LP Studio Faded im fast täglichen Einsatz, dazu noch 'ne LP Tribute Future. Beide Nitro. Ich hau auch gern mal kräftig in die Tasten. Mehr Kratzer als meine PU-lackierten Klampfen haben die auch nicht. Von daher kann man deine Einlassung wohl nicht für allgemeingültig nehmen und für etwas überzogen halten...;)
 
Bei Gibson ist auch die Farbschicht Nitrolack, allerdings ein relativ dicker und elastischer Lack (...)

Danke auch für Deine Antwort. :)

Das bedeutet also, dass sowohl die Farbschicht als auch der Klarlack darüber Nitrolack sind, und damit früher oder später anfällig für diese charakteristischen Lackrisse, die manche im Sinne eines Aging so mögen.

Gibt aber auch Leute, die sowas gerade nicht mögen würden. :-D

Kann man das Instrument vor diesen Lackrissen auch irgendwie schützen, oder falls die Risse auftreten, die durch eine neue Schicht Nitrolack dann auch wieder beheben?
 
Komisch, ich habe seit 'nem Jahr eine LP Studio Faded im fast täglichen Einsatz, dazu noch 'ne LP Tribute Future. Beide Nitro. Ich hau auch gern mal kräftig in die Tasten. Mehr Kratzer als meine PU-lackierten Klampfen haben die auch nicht. Von daher kann man deine Einlassung wohl nicht für allgemeingültig nehmen und für etwas überzogen halten...;)
Komisch, ich habe seit 'nem Jahr eine LP Tribute im täglichen Einsatz, dazu noch eine LP Standard 2016. Beide Nitro. Ich hau auch gern mal kräftig in die Tasten. Mehr Kratzer als meine PU-lackierten Klampfen haben die auf JEDEN Fall. Von daher kann man deine Einlassung wohl nicht für allgemeingültig nehmen und für etwas überzogen halten...;)

:D
Ne im Ernst, kommt sicherlich auf die eigenen Gepflogenheiten an wie man mit der Klampfe halt so umgeht, das ist mir schon klar. Trotzdem sieht man den Unterschied PU/Nitro bei mir deutlich. Ich muss mich nur falsch umdrehen und ne Tischkante erwischen dann ist ne Delle drin (bei der Tribute am schlimmsten übrigens) Das Zeug scheint auch ziemlich dünn lackiert zu sein. Die PU Gitarren haben praktisch gar keine Dellen nur sehr leichte Kratzer. Zu Vergleichen mit den Kratzern auf ner CD Oberfläche in etwa
 
Danke auch für Deine Antwort. :)

Das bedeutet also, dass sowohl die Farbschicht als auch der Klarlack darüber Nitrolack sind, und damit früher oder später anfällig für diese charakteristischen Lackrisse, die manche im Sinne eines Aging so mögen.

Gibt aber auch Leute, die sowas gerade nicht mögen würden. :-D

Kann man das Instrument vor diesen Lackrissen auch irgendwie schützen, oder falls die Risse auftreten, die durch eine neue Schicht Nitrolack dann auch wieder beheben?

Jein, der aktuelle Nitrolack von Gibson enthält einen hohen Weichmacheranteil und reisst daher nicht mehr so schnell und vor allem auch nicht so "schön" wie bei den alten Instrumenten oder nachträglich lackierten Instrumenten mit klassischem Nitrolack. Der Nitrolack bei Gibson ist reines Marketing.
 
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Ich bin kein Gibson Experte, aber mit Strats kenne ich mich ganz gut aus,weil ich seit 30 Jahren nichts anderes spiele.
Aaber...und da muss man ehrlich sein. Diese Gitarre ist von Anfang an voll auf günstige Serienfertigung konzipiert worden. Nichts bei Fender wurde auf irgendwelche klanglichen Vorteile ausgesucht.
Das Tremolo....billigste Pressteile und Stangenmaterial.
Die Pus...brummen...egal.
Das Holz...hätte Leo Buche oder Eiche günstiger bekommen...wären sie daraus gebaut worden.
Wäre Erle und Esche in den 50er nicht super günstig gewesen, hätte man da auch Bodies aus vier Planken gemacht, wie es CBS gemacht hat.
Nitrolack wurde nur deshalb dünn aufgetragen, weil man Farbe sparen wollte...und weil er günstiger als DuPonts Acryl war.
Da hat doch keiner an irgendwelchen klanglichen Vorteilen auch nur ein Gedanke verschwendet.
Hätte es damals nicht....heute als legendäre Musiker bekannte Gitarristen gegeben, die mangels Geld ne billige Strat gespielt haben...würde es Fender seit Jahrzehnten nicht mehr geben.
Spätestens in den 80er boten fie Japaner bessere und günstigere Gitarren an....da gab es für Fender aber zum Glück schon die Historie...sonnst hätten die einpacen können.
Bei Gibson war es mit Norlin ja ähnlich
 
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