Fabrikneue Gitarre minderwertiger als Vorführmodell im Laden

  • Ersteller grimlokk
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Oder in höheren Preissegmenten schlecht... :( Gerade mit Ibanez habe ich da nicht so die guten Erfahrungen. Die RGAIX6FM für 800 € war auch nicht wirklich gut eingestellt (Ladenmodell, im Laden frisch aus der Originalverpackung genommen). Die Originalsaiten waren auch grauenhaft...

Also ich habe zwei Ibanez, einmal die S521 und einmal die RGAIX6FM. Die S521 war ein Vorführmodell aus dem Ladel, perfekt eingestellt, schon mehr oder minder eingespielt und eingeschwungen. Die RGAIX6FM hatte ich über den lokalen Händler bestellt, mein Spezi dort hat sie gleich ausgepackt, wollte sie direkt einstellen, aber da war nix zu machen, denn die war perfekt eingestellt und die Stimmung war auch direkt top. Allerdings waren die mitgelieferten D'Addario-Saiten nicht der Hammer und ich hab etliche Wochen zum Einspielen gebraucht. Hab auch lange an der Gitarre gezweifelt, aber nach rund 10 - 12 Wochen, war ich dann doch absolut überzeugt.
 
Was für ein Verpackungssiegel? Sowas hab ich noch nie gesehen. Die Kartons werden meistens schon beim Vertrieb nochmal geöffnet, um den Quality Control Zettel reinwerfen zu können...

Das ganze war nur so ein Gedanke von mir... z.B. meine Gibson kam damals im unbeschädigten Werkskarton. Den hat zwischen dem Werk und mir keiner geöffnet... . Und ich lese manchmal in US-Foren, dass US-Kunden explizit bei Händlern eine ungeöffnete Fabriksverpackung verlangen....

Meine Mexiko-Strat kam von Thomann im Originalkarton. Den hatte seit Mexiko keiner mehr geöffnet. Leider, denn eine Sattelkerbe hatte ne Macke. Ich dachte auch, die kucken sich die Gitarren vor dem Versand an, aber irgendwo hab ich dann einen Hinweis gefunden, dass sie das nur für Harley Benton (und andere Hausmarken, falls es die denn gibt) machen und alles andere im ungeöffneten Originalkarton weiterschicken weil die Kunden das so wollten.

Nur mal so nebenbei, eine (E-)Gitarre einzustellen ist nun wahrlich kein Hexenwerk. Es sei denn, man hat mit der Handhabung eines Schraubenziehers grundlegende Probleme.
Es gibt Hunderte von Tutorials auf allen Plattformen (oder vielleicht einen Bekannten, der Ahnung hat). Sich damit mal zu beschäftigen, halte ich für wesentlich sinnvoller als eine Gitarre zurückzuschicken in der Hoffnung, dass was Besseres kommt.

Zurückschicken war keine Option, da die Gitarre ein Auslaufmodell war und es keinen Ersatz gab. Ansonsten war sie optisch makellos. Ich hab sie dann zum Gitarrenbauer gebracht. Der hat mir die Sattelkerbe repariert und ein 1a-Setup gemacht. Die Gitarre wäre nämlich so nicht bespielbar gewesen. Die Bridge war floating eingestellt und stand viel zu hoch. Als ich die Gitarre abholte meinte er, dass derjenige, der sie zusammengebaut hat wohl einen schlechten Tag gehabt hätte. Denn der Hals war wohl auch nicht richtig verbaut. Aber, oh Wunder, sie hatte sehr gute Specs und ließ sich optimal einstellen. Jetzt hab ich ne Mexiko-Strat, die locker mit weit teureren Instrument mithalten kann. Mein Gitarrenlehrer kriegt sich ob der Qualität dieser Gitarre gar nicht mehr ein.
Auch meine Crafter hab ich zum Optimieren zum Gitarrenbauer gebracht. Hab halt das Glück, dass ich hier einen vor Ort hab, der super Arbeit macht.

Keep on Rockin'
 
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Ich hab sie dann zum Gitarrenbauer gebracht. Der hat mir die Sattelkerbe repariert und ein 1a-Setup gemacht. Die Gitarre wäre nämlich so nicht bespielbar gewesen. Die Bridge war floating eingestellt und stand viel zu hoch. Als ich die Gitarre abholte meinte er, dass derjenige, der sie zusammengebaut hat wohl einen schlechten Tag gehabt hätte. Denn der Hals war wohl auch nicht richtig verbaut.
Das alles ist heute kein Wunder mehr, sondern die traurige Realität eines gnadenlosen Wettbewerbs, der inzwischen immer mehr auf Kosten der Qualität und der Konsumenten geht. Gut 75% der mexikanischen Mitarbeiter sind keine Fachkräfte, diese wurden lediglich eingestellt und danach angelernt, weil sie wesentlich billiger sind als Fachkräfte, die in den USA leben und arbeiten. Und das ist noch immer nicht alles, denn die gleichen mexikanischen Mitarbeiter werden zusätzlich auch noch im Zuge eines Arbeitskräftetransfers, zumindest temporär, in den USA eingesetzt, damit man die diversen Gitarrenmodelle mit dem Prädikat "Made in USA" verkaufen kann. Keine der klassischen US-Marken ist heute mehr das, was sie in den 1970ern waren!
 
Gut 75% der mexikanischen Mitarbeiter sind keine Fachkräfte, diese wurden lediglich eingestellt und danach angelernt, weil sie wesentlich billiger sind als Fachkräfte, die in den USA leben und arbeiten.
Also das mit den "Fachkräften" und den USA würde ich so nicht unterschreiben. Nach unseren Maßstäben sind die allesamt nur "angelernt", von ganz wenigen Branchen abgesehen, wo tatsächlich Fachqualifikation verlangt wird. Wenn es in den USA in der Industrie tatsächlich gelernte Fachkräfte gäbe, das hätte mir bei den Projekten dort die ich zu leiten hatte eine Menge grauer Haare erspart.
 
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Also das mit den "Fachkräften" und den USA würde ich so nicht unterschreiben. Nach unseren Maßstäben sind die allesamt nur "angelernt", von ganz wenigen Branchen abgesehen, wo tatsächlich Fachqualifikation verlangt wird. Wenn es in den USA in der Industrie tatsächlich gelernte Fachkräfte gäbe, das hätte mir bei den Projekten dort die ich zu leiten hatte eine Menge grauer Haare erspart.
Daß es diese Fachkräfte in den USA in ausreichender Zahl gibt, steht völlig außer Zweifel! Die Frage die hier eher im Raum steht ist, wer bereit ist diese zu rekrutieren und fair zu bezahlen. Auch sollte man seine persönlichen Erfahrungen hier nicht als Maßstab für die Allgemeinheit heranziehen, denn dann liegt man mit seinen Einschätzungen sehr schnell daneben. Natürlich steht es in einigen Teilen der US-Industrie nicht zum besten, aber das liegt sicher nicht an einem eventuellen Fachkräftemangel, sondern eher an der zweifelhaften Einstellung einiger Betriebe und deren Methoden zur "Gewinnmaximierung". Qualität kostet immer Geld, das kann man drehen und wenden wie man will, dies betrifft ganz besonders auch die Qualitätssicherung und deren Kontrolle. Gute Fachkräfte findet man daher in den USA noch wesentlich leichter als in Mexiko, aber die kosten in Summe eben deutlich mehr!
 
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Daß es diese Fachkräfte in den USA in ausreichender Zahl gibt, steht völlig außer Zweifel!
Völlig außer Zweifel? Bei mir nicht!

Auch sollte man seine persönlichen Erfahrungen hier nicht als Maßstab für die Allgemeinheit heranziehen, denn dann liegt man mit seinen Einschätzungen sehr schnell daneben.
2 Jahre in 5 verschiedenen Bundesstaaten ergeben für mich ein immer wieder konsistentes Bild. Aber bitte, vielleicht hatten wir ja immer nur schreckliches Pech. :nix:
 
2 Jahre in 5 verschiedenen Bundesstaaten ergeben für mich ein immer wieder konsistentes Bild. Aber bitte, vielleicht hatten wir ja immer nur schreckliches Pech.
Wenn man durchschnittlich nicht einmal 5 Monate in einem der Bundesstaaten lebt und arbeitet, dann hat man auch kaum die Gelegenheit sich ein umfassendes Bild von der allgemeinen Lage zu machen. Abgesehen davon kommt es auch auf die jeweilige Branche und den entsprechenden Industriezweig an. Nur um ein Beispiel zu nennen, Peyvey in Meridian, MS, USA; ein Hersteller, der so wie viele andere auch den Großteil seiner Arbeitskräfte als angelernte Mitarbeiter rekrutiert, allerdings nur aus dem eigenen Land. Wer kein US-Bürger ist bekommt daher dort keine Anstellung. Auf ausländische Hilfskräfte, die noch dazu nur als Tagelöhner beschäftigt werden, wie z.B. bei Fender, kann man dort zum Glück gut verzichten. Ich bin sicher kein Fan dieses Unternehmens, aber der Erfolg den Peavey auf dem Weltmarkt hat, der kommt sicher nicht von einem Haufen inkompetenter Schwachköpfe. Über 2000 Produkte, 180 Patente weltweit, Verkaufsstellen in über 130 Ländern, das ist ganz sicher kein Zufall, es kommt eben auch von versierten Fachkräften, die mehr als nur den Collegeabschluß vorzuweisen hatten. :great:
 
@SonicAudio

und wo lässt Hartley Peavey den Grossteil seiner Produkte produzieren ?
 
China natürlich... :D
 
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Peavey ist ja jetzt echt ein grandioses Beispiel für ein amerikanisches Vorzeige-Unternehmen...
Vielleicht mal die Undercover Boss Folge mit Peavey schauen?
 
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Auch sollte man seine persönlichen Erfahrungen hier nicht als Maßstab für die Allgemeinheit heranziehen, denn dann liegt man mit seinen Einschätzungen sehr schnell daneben.

Was denn sonst, außer den jeweiligen persönlichen Erfahrungen soll man denn heranziehen ?

Für mich sind meine Erfahrungen meine Maßstäbe - andere können gerne die Internet-Wahrheiten als Maßstab verwenden...sollte man jedem selbst überlassen
 
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Man kann die Kenntnisse Anderer zur Kenntnis nehmen ... manchmal schafft man es sogar, sich ein Bild davon zu machen, ob die z.B. voreingenommen sind, blind vor Liebe oder einfach keine Ahnung haben, wovon sie reden. Oder richtig viel Ahnung.

Naja. Weiß jeder selbst, und weiß ers nicht, ist es ja nichteinmal seine Sorge.:)

Zm Thema - es macht ein Stück weit Sinn, Vorführmodelle besonders schön und fein zu arrangieren, und weil gerade beim Spielgefühl viel über die Einstellungen zu ändern geht, würd ich gerade da sogar erwarten, daß eine Endkunden-Gitarre nicht annähernd so schön und sorgfältig eingestellt ist wie eine, die man in einem großen Laden zum Vorführen hinstellt - sofern der Hersteller oder Importeur das überhaupt weiß und das Vorführmodell nicht einfach aus dem eigenen Lager stammt. Dann aber würde es wiederum Sinn machen, daß der Händler selbst sie schön einstellt, weil der ja genauso verkaufen will wie der Hersteller, dem ist nur einigermaßen schnuppe, was für Ware er verkauft (wer sie hergestellt hat - die Händlermarge wird da keine großen Sprünge von Firma zu Firma machen, vermute ich als verkaufsnaiver Fachidiot einer anderen Richtung, die ich besser kann).

Was immer es an einstellbaren Gegenständen gibt, die ich neu gekauft habe - sie waren nie so eingestellt, wie ich es perfekt fände, oder irgendwer, oder auch nur gut. Die waren immer so, als wäre es garnicht gemacht worden, was vermutlich daran liegt, daß es einfach auch keiner gemacht hat, was ich sogar sinnvoll finde - wieso sollte ein Mitarbeiter, der am Ende aus den Verkäufen bezahlt werden muß, seine Zeit dafür verschwenden, eine Gitarre einzustellen, wenn ich mir am Ende sowieso n paar Tage nehme, um an allem herumzustellen, an dem herumzustellen Sinn macht? Und ich löhne das dann? Will ich nicht. Daß das nicht falsch kommt - ich hab nichts dagegen, daß alle Arbeiten, die von mir erworbene Produkte erfordern, angemessen bezahlt werden, im Gegenteil und im Zweifel lieber zu gut als zu schlecht, aber das Verrichten unnützer Arbeiten fällt halt da raus.

Und selbst wenn der Händler einem nicht diese Gitarre verkauft (weil sie nicht klingt wie erwartet oder einem die Farbe nicht gefällt oder oder oder...) - man ist doch irgendwie nicht recht zufrieden mit sich, wenn man da herumstümpert in nem Laden, noch 1, 2 Kumpels dabei, oder Schatzi ist mit, der Verkäufer eh, und man bricht sich ob der katastrophal hohen Saitenlage einen ab mit Hänschenklein und es klingt auch noch schief, weil keiner die Oktavreinheit mit ein wenig Aufwand bedacht hat, jeder Griff annen Vibratohebel resultiert in einer neuen Alternativstimmung, für die man besser betrunken wäre, die Sattelkerben sind trocken wie Schatz hoffentlich nicht ... ist doch scheiße... Da will man dann vielleicht lieber eher schnell weg. Kricht man es gut hin, kauft oder bestellt man evtl ja nicht nur die Gitarre, sondern vielleicht auch noch irgendwelchen Kleinkram. Und ne leichtgängig eingestellte Gitarre läßt sich eben einfacher spielen - ergo fehlerärmer - als eine, wo man richtig malochen muß mitte Griffel.

Schwierig ist sone Einstellung ja nun wirklich nicht, da sind keine 20 Parameter mit unüberschaubaren Wechselwirkungen abzustimmen und wenn man sich nicht wirklich erstaunlich anstellt, geht da auch nichts kaputt bei, ich denk sogar, angesichts des recht geringen Umfang des zu Lernenden und des nötigen Werkzeugs sollte man sich damit genauso vertraut machen wie mit dem Spielen des Instruments. Gehört eben auch dazu.

Aber wie auch immer - mich wundert das nicht, mich würd es wundern, wäre es anders.
 
Peavey ist ja jetzt echt ein grandioses Beispiel für ein amerikanisches Vorzeige-Unternehmen. Vielleicht mal die Undercover Boss Folge mit Peavey schauen?
Genau so ist es, es ist ein verdammt gut organisiertes Unternehmen mit einem hervorragenden Management! Und nein, ich muß mir keine schwachsinnigen Folgen irgendwelcher inszenierten Serien ansehen, um mich über einen Industriezweig entsprechend zu informieren. Natürlich gibt es leider massenhaft Firmen, die ihre Produktion zumindest teilweise nach China auslagern, na und? Was beweist das jetzt? Etwa, daß ein Unternehmen wie Peavey sich keine versierten Fachkräfte leisten kann oder will? Seid versichert, die anspruchsvolleren Geräte werden sehr wohl noch immer in den USA produziert, allein schon zur Erhaltung des Standorts und der Arbeitsplätze wegen. Allein die Behauptung, es stünden keine Fachkräfte in den USA zur Verfügung, ist hierbei geradezu absurd und vollkommen unrealistisch! Wer also meint, seine persönlichen "Erfahrungen" als Maßstab für eine ganze Nation und sämtliche Industriezweige darin heranziehen zu müssen, der liegt von vornherein falsch, da so jeder Versuch dies zu beurteilen zum Scheitern verurteilt ist.
 
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Und nein, ich muß mir keine schwachsinnigen Folgen irgendwelcher inszenierten Serien ansehen, um mich über einen Industriezweig entsprechend zu informieren.

Ich sprach nicht von einem ganzen Industriezweig, sondern von genau dem besagten Unternehmen, das ich namentlich genannt hatte.

Wenn das alles so sehr inszeniert worden wäre, dann hätte man vermutlich dafür Sorge getragen, dass da kein so schlechtes Licht auf dieses Unternehmen geworfen wird - das hat dem Image nämlich massiv geschadet.
Das wüsstest du, hättest du seinerzeit in US Foren all die Rants darüber gelesen.
Bleibt natürlich trotzdem dir überlassen, ob du es dir anschaust oder nicht. Ich würde mich allerdings mit einem Urteil wie "schwachsinnig" etwas zurückhalten, wenn ich keine Ahnung habe, um was es da überhaupt ging.

Alles Weitere, was du anprangerst und schlussfolgerst, adressierst du bitte auch an diejenigen, die dazu explizit was geschrieben haben und nicht an mich.
 
Und nein, ich muß mir keine schwachsinnigen Folgen irgendwelcher inszenierten Serien ansehen, um mich über einen Industriezweig entsprechend zu informieren.
Ich würde mich allerdings mit einem Urteil wie "schwachsinnig" etwas zurückhalten, wenn ich keine Ahnung habe, um was es da überhaupt ging.
Das sollte aber nun als Austausch abseits des Threadthemas ausreichen, bevor es "zu spät" ist, wieder die Kurve zu kriegen, o.k. :engel:?

LG Lenny (für die Moderation)
 

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