Sch.... Powerchords mit 42 noch ne Chance?

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Hallo nach langer Zeit mal wieder.

Ich habe mir nach viel mehr oder weniger erbaulicher Autodidaktik nun endlich einen kleinen Traum erfüllt und (mit jetzt 42) Gitarrenunterricht genommen.
Ich hatte zwar bislang erst zwei Stunden, da ich aber so ein paar Grundfähigkeiten auf der E-Gitarre sowie musikalische Basisfähigkeiten nach 6 Jahren Blasmusik bereits intus hatte, ging es wohl irgendwie gleich eine kleine Stufe weiter.

Ich habe als Hausaufgabe einen ganz stupiden Powerchord-Wechsel ausschließlich auf der 5. und 6. Saite, nur mit Zeige- und Ringfinger. Zeigefinger 1. Bund 6. Saite, Ringfinger 3. Bund 5. Saite. Vier Viertel, dann 2 Bünde weiter hoch. Wieder vier Viertel, wieder 2 Bünde hoch, dann wieder zurück.

Dass das nicht nach 1 Woche perfekt klappt, ist mir klar. Die Saiten treffe ich, Takt usw. ist auch alles kein Problem, aber ich hab keinen blassen Schimmer, wie ich diese kranke Fingerspreizerei irgendwann auch nur ansatzweise automatisch und fließend hinbekommen soll. Ich brauche ne viertel Sekunde, um die Finger mit so viel Gewalt so auseinanderzukriegen, dass der Zeigefinger mit Mühe und Not im 1. Bund ist, während der Ringfinger völlig zur Seite gedreht irgendwo halb auf dem Bundstäbchen des 3. Bundes gefoltert wird. Es geht aber auch nur mit passiver Gewalt, das heißt ich kann beim Weg runter, also in Richtung Kopf den Ringfinger hinterherziehen durch schleifen lassen, wenn ich die Hand in Richtung Kopf verschiebe. Komplett absetzen und die Finger frei spreizen und dann passend auf die Saiten setzen geht absolut gar nicht.

Natürlich gucke ich mir Videos an und lese im Internet. Ich soll diese Spinnen-Übung machen. Aber davon, jeden Finger auf der 6. Saite auf einen Bund zu legen, bin ich soweit entfernt wie die Erde vom Jupiter. Keine Chance. Nein, sorry, nicht "keine" Chance. KEINE Chance.
Wenn ich da die Tutorials immer sehe, den Leuten scheinen die Finger schon mit einem Abstand von 2 cm aus der Handfläche rauszuwachsen. Die haben schon von Grund auf einen Abstand zwischen den Fingern. Bei mir gibt das immer ein gedachtes "V" zwischen zwei benachbarten Fingern. Sooo kurz sind meine Finger auch nicht, aber wie sich das anfühlt, wird das nie was.

Ich habe hier eine Fender Strat und eine PRS LP, bei welcher die Bünde allesamt ein bis zwei Milimeter schmaler sind als bei der Strat. Ein bisserl besser klappts daher mit der PRS, aber es gibt wohl keine Gitarre mit halben Bundbreiten, oder? :)

Frage: Hat schon mal jemand in meinem Alter, also so ab 40 mit so einer Akrobatik angefangen? Krieg ich das noch hin? Kann das wirklich jeder durch Folter, Dehnen und Daddario Gripmaster lernen? Wenn ja, von welchem Zeitfenster reden wir hier? Monate? Jahre? Ich übe täglich und wirklich mit Lust und Liebe...
Oder sind meine Knochen und Gelenke schon so alt, dass der Zug abgefahren ist? Irgendwie breitet sich gerade eine fatale Ernüchterung in mir aus, dass das wohl nix mehr werden wird mit mir und meinem geliebten Hobby...

Freue mich über jeden Tipp...

Danke und LG
Christoph
 
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Das wird ... ganz sicher! :cool:

Ich hab spasseshalber mal versucht, auf ner linkshändigen Gitarre zu spielen (also mit der "anderen" Hand zu greifen) - und hab mir die Finger ungefähr so abgebrochen wie du gerade. :D Reine Gewöhnungssache.

Du solltest deinem Gitarrenlehrer einfach sagen, dass du damit Schwierigkeiten hast. Und vielleicht für den Anfang mal den E-moll-Griff probieren.

Eine Alternative: Kapodaster besorgen und das ganze mit diesem zB. im 5. oder 7. Bund probieren. Und dann nach und nach den Kapo Richtung Kopf verschieben.
EDIT: Ich merke grade, Kapo ist gar nicht nötig, da ja nur gegriffene Saiten gespielt werden ... :redface:


PS: Ich nehme mal an dein Lehrer hat dir die "korrekte" Handhaltung gezeigt - Daumenballen hinten auf die Mitte des Halses setzen (und nicht zu fest drücken)

PPS: Das Wechseln "mit NICHT die Finger hochheben und an der anderen Stelle wieder aufsetzen" ist übrigens die richtige Methode - einfach den Druck etwas mindern und "rutschen". Das quietscht zwar etwas - aber das "gehört dazu".
 
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Die Frage kam letztens schon einmal auf und ich denke es hat nur zweitrangig etwas mit dem Alter zu tun.

Als ich angefangen habe, hatte ich exakt das gleiche Problem, das Stichwort hier ist einfach Mobilität. Bänder, Sehnen und Gelenke sind an die neue Belastung einfach nicht gewöhnt und wollen diesbezüglich trainiert werden. Dabei wird es sich wohl eher nicht um Monate aber bestimmt um Wochen handeln, bis das reibungslos klappt. Powerchords selbst üben, ist dabei wohl die beste Übung. Ist das im ersten Bund noch zu anstrengend, mach es halt aus dem Dritten, Fünften oder Siebten heraus.

Die Spinne schult das Spreizen nur sekundär, vielmehr sorgt sie für die Unabhängigkeit der einzelnen Finger. Du wirst feststellen, das speziell Ring- und kleiner Finger sich nur sehr ungerne unabhängig voneinander bewegen lassen. Wenn hier der Abstand zu groß ist, kannst du das aber auch einfach im zwölften Bund oder so üben.

Leider gibt es für dein Problem keinen super Trick und auch kaum eine anatomische Ausrede.

Ich habe mir mal in meiner Greifhand einige Sehnen durchtrennt, nach 12 Wochen Zwangspause hat das auch nur einige weitere Wochen gedauert um wieder annähernd auf den alten Stand zu kommen.
 
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Ich habe die Finger am Anfang auch kaum weit genug auseinander bekommen.
Geholfen hat dann dieses Video:


Bei mir war es einfach eine falsche Handhaltung. Ich nehme mal an, dass dein Lehrer dir die richtige Haltung gezeigt hat. Aber vielleicht ja auch nicht.
 
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Ich habe erst mit 30 angefangen Gitarre zu spielen (inzwischen bin ich 40) und das hat sich damals genauso angefühlt wie bei Dir. Mach die Spinne und solche Übungen z.B. ab dem 12. Bund (Also 1. Finger 12. Bund, 2. 13 Bund etc...) und verschiebe das dann immer einen Bund nach oben bis Du dieses "Spreiz/Dehngefühl" bekommst und höre auf bevor es ein Schmerzgefühl wird. Nach einiger Zeit kommt das Gefühl erst einen Bund später, bis Du irgendwann mühelos das ganze Griffbrett andecken kannst. Fortschritte solltest Du dann im Laufe der ersten Wochen merken, es dauert aber schon einige Monate bis sich das ganze "natürlich" anfühlt, zumindest war es bei mir so:)

Wie weit die Bundstäbchen auseinanderliegen. hängt von der Mensur Deiner Gitarre ab (Entfernung der beiden Saitenauflagenpunkte oben am Sattel und unten an der Brücke). Les Pauls haben eine kürzere als z.B. eine Strat und waren für mich am Anfang einfacher zu spielen.

Auch die Dicke bzw. Form des Halses hat einen Einfluss darauf, wie gut Du greifen kannst. Wichtig ist aber auch die richtige Handhaltung wie @Fp85 oben schon geschrieben hat.

Im Endeffekt braucht es Übung und Geduld. Die zwei Sachen werden Dich aber Deine ganze Karriere auf der Gitarre begleiten:)

Viele Grüße,

Thorsten
 
Frage: Hat schon mal jemand in meinem Alter, also so ab 40 mit so einer Akrobatik angefangen?
Ja, hier! Ich war 41 (bin jetzt 46) und hab's gelernt.

Krieg ich das noch hin?
Keine Ahnung! ;)

Kann das wirklich jeder durch Folter, Dehnen und Daddario Gripmaster lernen?
Ja. Zumindest jeder, der EINIGERMAßEN normale Hände/Finger hat. :rolleyes:

Hier wurden ja schon viele gute Tipps gegeben. Ich würde auch erstmal in den höheren Bünden üben und mich dann zu den unteren Bünden vorarbeiten.

Was ich immer mal wieder mache ist folgende Übung: Ich lege meine Greifhand mit geschlossenen Fingern mit der Handfläche nach unten vor mir auf der Tischplatte ab. Dann spreize ich zuerst den kleinen Finger ab, dann lasse ich den Ringfinger folgen usw. Zurück beginne ich dann mit dem Zeigefinger.

ABER ACHTUNG: NUR SOWEIT, DASS ES NICHT WEH TUT!!! :opa:

Das wird schon! :great:

P.S.: Du wirst dich wundern und über die anfänglichen Schwierigkeiten lachen, wenn du erstmal Akkorde greifst, bei denen jeweils ein Bund übersprungen wird...
 
Hat schon mal jemand in meinem Alter, also so ab 40 mit so einer Akrobatik angefangen? Krieg ich das noch hin? Kann das wirklich jeder durch Folter, Dehnen und Daddario Gripmaster lernen? Wenn ja, von welchem Zeitfenster reden wir hier? Monate? Jahre? Ich übe täglich und wirklich mit Lust und Liebe...
Oder sind meine Knochen und Gelenke schon so alt, dass der Zug abgefahren ist? Irgendwie breitet sich gerade eine fatale Ernüchterung in mir aus, dass das wohl nix mehr werden wird mit mir und meinem geliebten Hobby...

Ich habe auch erst mit 40 angefangen und mich auch so gefühlt wie du. Ich kann dir sagen, da kommen noch gaaaanz andere Hürden auf dich zu. Nähmlich der kleine Finger im 4. Bund zum Beispiel ... Aber es sollte dich Beruhigen, das nichts von Heute auf Morgen wird. Die Bänder müssen sich erstmal Dehnen und das dauter halt. Auch die fehlende Muskelstärke in den Fingern muss sich erst aufbauen. Es gibt hier und dort genug Anleitungen, was man machen kann. Aber du solltest einfach Geduld haben und nichts überstürzen. Es wird sich alles Entwickeln. Auch die Koordination und der automatische Ablauf (Muskelmemory) und das auch in deinem jungen Alter.

Wenn dir die Finger bei diesem Griff weh tun, dann mach Pause und später weiter. Oder du Probierst auch gleich den kleinen Finger aus um den gleich auch zu Stärken.ich spiele übliche Powerchords oft auch so einfach. Später brauchst du den Kleinen und den Ringfinger. Wenn der dann schon trainiert ist wird es einfacher.

Übungen die Ich dir empfehlen würde ist z.B. Mit den Fingern auf dem Tisch trommeln. Hand auflegen und Finger hoch und nach unten klopfen. Dabei auf die Autonomie der einzelnen Finger, die gleiche Stärke des Auftreffens und auch die Spreizung (mal weiter/mal enger) beachten. (Anleitungen gibt es viele im Netz dazu)

Ansonsten wenn du des Englischen mächtig bist guck dir die Erklärung hier mal an.
 
Ich habe vor einem Jahr mit 42 angefangen Gitarre zu lernen. Und ja, man bekommt es hin. Mit ein wenig Geduld und Üben wird es schon werden.

Es wird immer Sachen geben, die einem leichter fallen als andere. Powerchords waren bei mir nicht das Problem. Dafür habe ich mir bei anderen Sachen Knoten in die Finger gespielt. Ich mache jetzt jedesmal wenn ich spiele auch Technikübungen. Das hat mich echt weitergebracht
 
Im Grunde sind ja alle Tipps schon gegeben. Trotzdem nochmal: Nicht aufgeben, das wird schon! :)

Natürlich dauert das mit 42 alles etwas länger als mit 14 aber dich treibt doch niemand. Anfangen kann man immer, ob mit 40, 60 oder 70.

Nimm dir Zeit, fang in den höheren Bünden an und achte darauf, dass dein Lehrer nach deiner Handhaltung sieht.

Ach ja, und: viel Spaß beim besten Hobby der Welt!
 
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Hmm, ich weiß gar nicht ob das bei mir zu meiner Anfangszeit auch so war. :gruebel: Ich hab aber auch bei manchen Dingen gedacht das wird nie was. Und dann konnte ich es irgendwann doch.

Meine These ist ja, das Gitarre Spielen ungefähr wie Kraftsport ist, nur halt für die Finger: Man muss erstmal seine Fingermuskeln und Fingersehnen trainieren, bis die halbwegs für das Gitarre Spielen taugen. Da man ja nicht von heute auf Morgen von der untrainierten Couchpotatoe zum Profisportler wird, braucht es auch einige Zeit bis die Finger auf Vordermann sind. Ich denke mal wir reden da von Zeiträumen in Monaten, bis du zumindest Powerchords problemlos greifen kannst.

Ich glaube das dein Alter dabei kein wirkliches Hindernis ist. Es kriegen schließlich 60 und 70 Jährige schwierigere Akkorde hin. Es ist btw. ein weit verbreitetes Hirngespinnst, dass ab einem bestimmten Alter nicht mehr körperlich aufbauen könne. Bei uns im Fitnessstudio gibt es z.B. extra Kurse für Rentner. Weil es nämlich möglich ist auch im hohen Alter an Flexibilität aufzubauen. Wir reden natürlich nicht davon, das Rentner noch zum Profisportler werden, oder auch nur halb das Potential haben, was ein 20 Jähriger hat. Aber es ist prinzipiell möglich auch im hohen Alter noch eine Verbesserung zu erreichen (Man muss es nur wollen). Und du hast mit 40 wohl eher noch kein hohes Alter. ;)

Also dran bleiben. :great: Aber auch natürlich nichts überstürzen. Nimm dir Zeit am Anfang und setz dich nicht unter Druck.

Viel Erfolg!
 
Oder sind meine Knochen und Gelenke schon so alt, dass der Zug abgefahren ist?
Du solltest schon mal den Bestatter bestellen und dich damit abfinden, dass du wohl bald tot sein wirst. :weird:

Im Ernst: du glaubst, dass du mit 42 zu alt dafür bist? Ich war zwar erst um die 10 wie ich angefangen hab Gitarre zu spielen, aber das Problem mit dem spreizen der Finger kennen wir glaub ich alle aus unserer Anfangszeit. Das ist vollkommen normal und nach 2 Stunden beim Gitarrenlehrer wird das nicht weggehen. Das wird schon paar Wochen brauchen, bis du die Finger so weit spreizen kannst. Deine Hand ist es nicht gewohnt, entsprechend müssen Muskeln, Sehnen und Bänder in der Hand VORSICHTIG gedehnt werden, damit es klappt.
Wichtig ist: nicht ungeduldig sein und immer wieder und wieder probieren, es wird immer leichter gehen!
 
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Hat schon mal jemand in meinem Alter, also so ab 40 mit so einer Akrobatik angefangen? Krieg ich das noch hin?
Zur ersten Frage: Ja. Ich habe nach über 30 Jahren Pause letztes Jahr, mit 49, wieder bei Null angefangen. Ich wusste es noch, konnte es aber nicht mehr.
Und zur zweiten: Es hat etwa ein halbes Jahr gedauert, bis ich die Finger wieder halbwegs auseinander bekam. Ich habe allerdings in Eigenregie geübt und auch nicht wirklich konsequent jeden Tag. Einfach Geduld mitbringen, das wird schon.
 
Sind ja schon alle möglichen guten Tipps geschrieben worden - diese kleine Fingerübung hier könntest Du zum Sammelsurium hinzufügen, hilft mir nach längerer Abstinenz, Muskelkater in den Griffeln oder in Phasen, in denen ich mehr Schlagzeug als Gitarre spiele immer wieder ganz gut...
Die Übung sollte helfen, zum einen die Fingerkoordination zu trainieren als auch gleichzeitig die Finger an die Spreizung/Dehnung zu gewöhnen.
F: Faust ballen, dann im Sekundentakt (21...22...23...) die Finger wie angegeben spreizen; \ bzw. / sind gestreckte Finger, das Komma soll einen angewinkelten Finger darstellen...
1) Dehnung: F - \\\\ - F - \\\/ - F - \\// - F - \/// ... //// - F - \/// - F - \\// - F - \\\/ ...
2) Koordination: F - ,,,/ - F - ,,// - F - ,/// - F - //// ... \,,, - F - \\,, - F - \\\, - F - \\\\ ...
Die Finger sollten immer so weit wie möglich gestreckt werden; der Daumen darf/sollte mit abgespreizt werden.
Zwischendurch zur Lockerung die geballte Faust abwechselnd mit der gestreckten Hand ums Handgelenk kreisen lassen.

Wie schon weiter oben geschrieben: Sollte klar sein, dass alles immer nur so lange durchgeführt wird, bis Schmerz einsetzt.

Wenn sich Fortschritte zeigen bzw. die Spreizübungen schon besser/einfacher laufen, dann...
3) die Gitarre nehmen und die 1) locker auf der tiefen e-Saite so ausprobieren, dass die "Lücke" jeweils einen Bund freilässt; anfangs vielleicht auf Höhe des 5./6. Bundes. Statt eine Faust zu ballen sollten die Finger grade und flach auf den Saiten abgelegt werden, die Spreizung dann entweder von Zeigefinger aus oder im 2. Durchlauf vom Kleinen Finger aus "geschoben" werden. Der Daumen sollte etwas oberhalb der Mitte auf der Halsrückseite den Gegenpart geben.
Die 3) kannst Du dann sukzessive weiter nach unten verschieben, also ausgehend vom 5. Bund dann den 4., 3. etc. nehmen. Töne brauchen hier noch keine vernünftigen rauskommen...;)

Wenn die 3) läuft, dann kannst Du dazu übergehen, aus den atonalen Spreizübungen klingende Powerchords zu entwickeln, will sagen Zeigefinger e:5 Ringfinger a:7 kleiner Finger d:7 etc., die von Deinem Gitarrenlehrer vorgesehenen Wechsel kannst Du ja erst mal dann erstmal vom 5. Bund ausgehen üben (e:5/a:7/d:7 auf a:7/d:9/g:9 auf a:5/d:7/g:7 - das Schema dann 2 Bünde weiter runter und schon biste bei Knockin´on heavens door in der Schrammel-Variante...:cool:)

Dadurch, dass hier Fingerpakete verschoben werden, soll die Übung leichter sein als die Spinne; die Spinne dann als Folge-Übung (wieder beginnend mit dem 5. Bund) baut die gewonnene Dehnfähigkeit weiter aus...

Wünsche Dir viel Erfolg!
 
Gib auf keinen Fall auf. Bei den meisten bedeutet das Erlernen eines Instruments am Anfang eine Durststrecke - dabei ist Gitarre noch eines der leichter zu erlernenden Instrumente! Ich selbst hab lang gebraucht, als ich als 14 jähriger angefangen habe (war aber auch besonders faul), ein Freund von mir hat vor kurzem mit 56 angefangen und hat sich anfänglich auch recht geplagt - aber der Spass geht bald los! Wichtig finde ich daher, zwischen den mühevollen Übungen immer wieder etwas einzustreuen, das leichter fällt - vielleicht ein paar einfache offene Akkorde - und Lust auf mehr macht.
Halte durch, es zahlt sich aus!

(übrigens haue ich heute nach 45 Jahren Klimpern noch immer gerne einmal daneben...die Arbeit hört nie auf! :-D)
 
Frage: Hat schon mal jemand in meinem Alter, also so ab 40 mit so einer Akrobatik angefangen?

Oder sind meine Knochen und Gelenke schon so alt, dass der Zug abgefahren ist?

Ich habe im zarten Alter von 53 angefangen und bin jetzt gut 2 Jahre dabei. Ausserdem habe ich relativ kleine Hände, was schon hier und da eine Hürde darstellt. Bei dern ersten Akkordversuchen hatte ich auch nur gedacht: Sch*** worauf hast du dich da eingelassen. Power Chords kann ich aber auch nicht wirklich gut. Was jedoch daran liegt, dass ich die bislang mehr oder weniger nicht besonders geübt habe. Die Spreizung dafür ist trotz kleiner Hände kein Problem. Ich hab mich auf die Sachen konzentriert, die wirklich nicht so ohne weiteres hinbekommen habe. Wie z.B. C-Dur oder G-Dur. Für den C Akkord habe ich viele Monate gebraucht, bis ich dahingekommen bin. Und vom G mit Mittel-, Ring- und kleinen Finger ganz zu Schweigen. Inzwischen klappt das aber recht ordentlich. Es braucht halt etwas mehr Flexibilität als zum übers Smartphone wischen. Letztlich hilft einfach nur üben, üben, üben. Und vor allem braucht man Zeit und darf auch nichts mit Gewalt forcieren. Das kann dann auch nach hinten losgehen. Du musst einfach eine gehörige Portion Geduld aufbringen und damit rechnen, dass das eher Jahre dauern kann, bis das so einigermaßen alles klappt.

Zu alt (und zu gebrächlich) bin ich wahrscheinlich erst, wenn ich notgedrungen mit nem Rollator unterwegs bin und dann nicht mehr gleichzeitig die Gitarre halten kann :D
 
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Ich brauche ne viertel Sekunde, um die Finger mit so viel Gewalt so auseinanderzukriegen, dass der Zeigefinger mit Mühe und Not im 1. Bund ist, während der Ringfinger völlig zur Seite gedreht irgendwo halb auf dem Bundstäbchen des 3. Bundes gefoltert wird. Es geht aber auch nur mit passiver Gewalt, das heißt ich kann beim Weg runter, also in Richtung Kopf den Ringfinger hinterherziehen durch schleifen lassen, wenn ich die Hand in Richtung Kopf verschiebe. Komplett absetzen und die Finger frei spreizen und dann passend auf die Saiten setzen geht absolut gar nicht.

Frage: Hat schon mal jemand in meinem Alter, also so ab 40 mit so einer Akrobatik angefangen? Krieg ich das noch hin? Kann das wirklich jeder durch Folter, Dehnen und Daddario Gripmaster lernen? Wenn ja, von welchem Zeitfenster reden wir hier? Monate? Jahre? Ich übe täglich und wirklich mit Lust und Liebe...
Oder sind meine Knochen und Gelenke schon so alt, dass der Zug abgefahren ist? Irgendwie breitet sich gerade eine fatale Ernüchterung in mir aus, dass das wohl nix mehr werden wird mit mir und meinem geliebten Hobby...

Also mit Gewalt machts alles nur noch schlimmer. Du hast ein Motiv, nimm mal diese Bewegung und schiebe sie weiter runter das Griffbrett. Mach dir kein Kopf, wenn mal komisch klingt. Je höher die Bünde sind, desto kleiner wird der Abstand für deine Finger und es ist leichter zu spreizen. Was da oben funktionier, kannst du dann Bund für Bund in der Schwierigigkeit steigern, bis du beim 1. Bund bist. Außerdem wärme dich vorher auf!

Sehs mal so: Wenn dich verletzst, wirst du in der Bewegung noch stärker eingeschränkt, vorallem bei den Sehnen.

Meine Hände haben immer gut mit gemacht und ich bin nicht in deinem Alter, aber die 30 ist auch nahe. Trozdem bin ich auch bei verschiedenen Riffs an einen Punkt gekommen, an dem ich auch Probleme beim strecken bekommen habe. Der Gripmaster hilft dir da wenig. Eher ein Shredneck, das es dir nicht an Kraft sondern an Dehnungsfähigkeit fehlt.

Bevor wir deine Fingersehnen als schlecht gedehnt abschreiben, würde ich dich bitten ein Foto von deiner linken Hand bei Powerchords hoch zuladen. Die Daumenposition macht enorm viel aus. Das kannst du selbst testen, wenn du einmal den Daumen übers Griffbrett legst und dann spreizst und einmal den Daumen in der klassischen Haltung in die Mitte vom Griffbrett positionierst und spreizst.

Nicht das Griffbrett klammern, denn das will nirgendwo hin.

bad-thumb-3.jpg


Locker bleiben und entspannt einfach nur den Daumen dahinten anlegen. Kann tatsächlich am Anfang bischen anstregender sein.



Kann man machen, aber schränkt die Fähigkeit zu spreizen ein. Hat dafür andere Vorteile.

 
Keine Sorge, das wird schon, wenn du mit Freude und Motivation bei der Sache dabei bleibst.
Ich habe auch erst mit 42 (richtig) angefangen und spiele inzwischen in einer Band - habe gerade über mein erstes Jahr einen kleinen Bericht in meinen Blog geschrieben.
Mir hat es geholfen, immer ganz einfache Sachen zu machen, die mit wenig Übung klappten, meist in Form von Liedern. Mit der Zeit gehen dann auch Sachen, die zwei Monate vorher noch undenkbar waren.
 
Mach dir mal keinen Stress, das wird schon. Dein Gehirn muss halt erst umgelötet werden weil jetzt die Finger plötzlich anders bewegt werden wollen. Hat bei mir zb mit den Barree-Griffen ewig gedauert (dauert zum Teil immer noch).
Der alte Spruch:“Übung macht den Meister“ stimmt gerade bei Musikinstrumenten. Also einfach fleißig üben, irgendwann flutscht es dann
 
Na das ist mal eine Resonsnz, wow. Vielen Dank. Die Eindeutigkeit der Aussagen (das wird schon, war bei mir auch so) finde ich klasse.
Das ist eigentlich das einzige, was für mich relevant war. Wie lange es dauert ist interessant, aber nicht wirklich wichtig. Zeit habe ich, Lust habe ich, und wenn ich weiß, dass etwas Aussicht auf Erfolg hat, dann wird es angegangen. Fortschritte zu sehen ist Lohn genug für das Gezerre an den Knochen :)

Mit der Handhaltung das war mit Hauptgrund, warum ich dann doch irgendwann entschieden habe, Unterricht zu nehmen.
Den Daumen, wie bei einem der letzten verlinkten Fotos, flach, aber an der Spitze am Hals abzustützen, während Handballen und Innenfläche "schwebt" ist echt schwer. Ich verfalle immer wieder in das gemütlichere "Voll Umfassen". Wechsele ich schnell offene Akkorde, lande ich immer wieder mit der Beugung des kleinen Fingers auf der hohen E-Saite...

Aber das sind alles Sachen, da ist mir bewusst, dass das mit der Zeit kommt. Und Zeit hab ich.
Mir war's nur wichtig, dass es jetzt nicht heißt "Die Gelenke sind mit 40 schon so eingeleiert, dass das Spreizen eigentlich kaum noch klappen wird, egal wie viel man übt".

Die Koordination der einzenen Finger habe ich schon einigermaßen intus, da ich jahrelang Querflöte gespielt habe. Einzelbewegung von Ring- oder kleinem Finger sind eigentlich kein Problem. Nur das Spreizen eben :)

Herzlichen Dank für die vielen Tipps und Antworten, werde mich die Tage mal durchklicken. Jetzt muss ich gleich los - 3. stunde steht an :)

Danke und Grüße,
Christoph
 
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Ich hoffe, die 3. Stunde war erfolgreich und unterhaltend!

Auf den Daumen solltest Du wirklich gerade als Anfänger achten, denn wenn der hinter dem Hals ist, landen Deine Finger senkrechter auf dem Griffbrett.

Und wenn Du die "1-3 Verschiebung" auf E- und A-Saite halbwegs fehlerfrei kannst, hast Du schon viel gewonnen und kannst viele "Hits" rudimentär mitrocken :great::m_git1::m_elvis:
 

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