Hohner Professional User Thread

[gitarrero!]

(Ich meinte natürlich nicht geschenkt...)

 

[frankpaush]

(Ich meinte natürlich nicht geschenkt...)

..na, warte ich mal ab, wie das mit Korn weiter geht ... vermutlich sind die knauseriger als Chinesen (die Fehllieferungen so bis 20 Euro in der Regel einfach abschreiben)

 

[frankpaush]

wow, was'n Schrott:

Am 01.06.23 um 08:36 schrieb Warwick Service Department:
>
> Sehr geehrter Herr Perrey,
> vielen Dank für Ihre E-Mail.
> Die von Ihnen gekauften Tremolo Arme sind für unser Framus Parts - Wilkinson VS 50 Tremolo System.
> Bei der Herstellung gibt es Toleranzen so auch in Ihrem Fall. Wir haben das stichprobenartig bei uns im Lager geprüft und diese haben 5,2 mm,
> passen jedoch auf die VS 50 für welche diese Arme auch sind.
> https://shop.warwick.de/de/ersatzte...number=D0316995001564882615A2106-A00000020515
> Wenn Sie den Tremolo Arm auf einem anderen Tremolo verwenden wollen, können wir da keine Gewährleistung geben.
> Wir bedauern Ihnen keine bessere Antwort geben zu können.
> Mit freundlichen Grüßen

meine Antwort auf dieses Servicedebakel:

Hallo, Warwick/Framus,

ich staune, 10% Toleranz bei einem Artikel, der im Millimeterbereich passen muss, und das ohne jegliche Angabe zu dieser Toleranz? Das können die Chinesen inzwischen sogar besser (die geben nämlich Toleranzen an, und weisen überhaupt darauf hin, da ist dann klar, keine DIN-korrekte Bemaßung, auf die man sich verlassen kann...)

Zu Ihrer Information: ich benutze ein Wilkinson VS50, dafür waren die Hebel gedacht (und die von 2018 passten ja eben auch). In Ihrem Angebot findet sich keine Angabe dazu, dass bestimmte von Ihnen aktuell vertriebene Versionen dafür benutzt werden müssen.

Wäre es da nicht fairer und überhaupt erst kaufmännisch korrekt, das wenigstens anzugeben?

Und: auch 5,2mm sind im deutschen Sprachraum eher "etwa 5mm", nicht "5,5mm", oder? (wir reden hier ja nicht über Gurken, sondern über feinmechanische Bauteile ...)

Auch ihr Argument, die aktuell gelieferten Teile würden auf "unser Framus Parts - Wilkinson VS 50 Tremolo System" passen, dürfte etwas brüchig sein, denn die von mir 2018 bestellten VS50 Hebel aus der selben Quelle haben ja wohl auch gepasst, maßen aber (exakt, so wie angegeben) 5,5mm und dürften dann in den aktuellen VS50 Probleme bekommen ...

Es wurden also offenbar Spezifikationen ohne Hinweis an den Kunden geändert. Und die Webseite im Shop wurde nicht angepasst.

Ich würde sagen: Schrott. Im wahrsten Sinne.

Da kaufe ich doch lieber gleich direkt in China ein Sortiment an Hebeln und probiere aus, statt auf einen deutschen Vertrieb zu vertrauen ...

Mit verärgertem Gruß und Dank für Ihre aufklärende Antwort

Fazit:
die Hebel von Framus passen derzeit nicht in Revelation-Wilkinsons. Und: für Framus sind 5mm das selbe wie 5,5mm.
Für mich gilt auch da das Margharita/Rumkugel-Prinzip: wer Kleinteile und einfache Ausführungen nicht hinkriegt, schlampt auch im Großen ..

PS: gerade mit Musikhaus Korn telefoniert (da hatte ich die bestellt und die Abweichung bemängelt), Retourschein soll rausgehen. Na, reden die sich also nicht raus, das finde ich schon mal tröstlich.

PS2: dann doch lieber gleich: https://de.aliexpress.com/item/1005...56128292357038ee2c9!12000017264770785!rec!DE!

 

[frankpaush]

Retourschein soll rausgehen.

ist raus, also fängt Korn den Mist des Vertriebs ab, hartes Brot, aber offenbar üblicher Teil der Last

 

[frankpaush]

also fängt Korn den Mist des Vertriebs ab

kurzer Nachtrag: Korn hat den gesamten Kaufbetrag inkl. Versand zurückerstattet . Und Warwick Framus nicht mal auf meine Beschwerde reagiert

 

[Der Gepuschelte]

Bei solchen "Kleinstsummen" kaufe ich mittlerweile auch eher direkt beim Chinesen, der liefert für wenig Geld und bei ein paar Euro fürs Teil tut dann auch der Fehlkauf nicht weh. Ist aber schon spannend was da bei Warwick/Framus passiert.

 

[Knallcharge]

Bin seit heute Eigentümer dieser L59.
Ich konnte sie günstig schießen.
Sie liegt gut in der Hand, ist sauschwer und klingt echt klasse.
Es soll zwischen den einzelnen L59 Serien Unterschiede gegeben haben.
Welche genau und wo würdet ihr meine verorten?

 

[frankpaush]

ist sauschwer

...ist eher ungewöhnlich, dachte ich ...

 

[Knallcharge]

...ist eher ungewöhnlich, dachte ich ...

Na ja, 4,350 kg (emp)finde ich schon als schwer.
Du kennst dich ja mit Hohner Gitarren sehr gut aus.
Kannst du meine L59 etwas einordnen?

 

[frankpaush]

Kannst du meine L59 etwas einordnen?

puh, habe ich lange nicht mehr drauf geschaut, ist aber die erste Serie (großes Geweih, danach kam das kleine), die mit der hohlen Decke, oder?
Wie meine (die wiegt 3,7kg, was ich jetzt für die Bauform für eher leicht halte ...), also Mitt80er
ist deine Hardware golden, oder liegt das am Aufnahmelicht? Original müsste Chrome sein ... und ich dachte, creme-hinterlegte Potiknöpfe (ohne Samick-Riffel) wären die, die da ursprünglich drauf saßen bei der Baureihe ... keine Ahnung, ob es da Varianten gab?

..auf jeden Fall recht feine Kopien, finde ich, gerade die etwas dezenten Humbucker entsprechen zumindest bei meinen sehr dem, was ich von klassischen PAFs erwarte.

 

[Knallcharge]

Danke! Du bist so gut zu mir.

Hohl ist bei mir nichts, zumindest bei meiner Gitarre.
Laut Vorbesitzer sind die Mechaniken mal gewechselt worden.
Daher kann die goldene Farbe erklärt werden.
Das weiße Typenschild muss ebenfalls mal gewechselt worden sein,
da links und rechts jeweils ein kleines Loch vorhanden ist.
Auf dem Hals befinden sich zwei Aufkleber mit Seriennummern:
1. Aufkleber in gold: W0201186
2. Aufkleber transparent: 8624486

Selbst werde ich der Gitarre neu Saiten und neue Gurtpins spendieren
und sie nochmals auf Hochglanz bringen.

 

[Der Gepuschelte]

Blöde Frage: da "Hohner" ja nur der Markenname ist und die Teile in Fernost gebaut wurden, könnte es sein, dass die damals verschiedene Zulieferer hatten, die entweder die Gitarren "chambered" gebaut haben oder eben nicht bzw. dass es zwischen Hersteller A und Hersteller B auch mal kurz Hersteller C gab, den aber kaum einer auf dem Schirm hatte, da der nur ein paar Monate für Hohner die Gitarren gebaut hat?

 

[Knallcharge]

Blöde Frage: da "Hohner" ja nur der Markenname ist und die Teile in Fernost gebaut wurden, könnte es sein, dass die damals verschiedene Zulieferer hatten, die entweder die Gitarren "chambered" gebaut haben oder eben nicht bzw. dass es zwischen Hersteller A und Hersteller B auch mal kurz Hersteller C gab, den aber kaum einer auf dem Schirm hatte, da der nur ein paar Monate für Hohner die Gitarren gebaut hat?

Das weiß Frank teilweise sogar besser als Hohner selbst.

 

[Vlad]

Ich wurde zwar nicht gefragt, aber

Aufkleber in gold: W0201186

Sie ist von 86 und hat mit Sicherheit eine hohle Sperrholzdecke. Das Ananas-Inlay hat das Geweih ca. 1990 abgelöst und massive Decken bekamen die LPs erst irgendwo zwischen 91 und 92, nach meiner Beobachtung. Die vollmassiven lassen sich am besten an dem spitzeren Korpushorn erkennen. Die Potis sitzen auch originalgetreu näher beieinander und die Brücke ist ohne Hülsen direkt im Holz befestigt.

Das sind Modelle, wie sie in den Katalogen von 86 bis 95 abgebildet sind und sie wurden bei Cort gebaut.
Ich will nicht ausschliessen, dass es seltene Übergangsmodelle gibt, die trotz dieser Features hohl sind. Ich habe zumindest einige L-75 gesehen, bei denen das der Fall ist. Trotzdem waren sie zu dem Zeitpunkt bereits besser verarbeitet, als die Versionen mit Geweih.

Nach 95 wurde die L-59 in HL 59 umbenannt und optisch eigenständiger gemacht. Diese sind auch vollmassiv, aber sehr viele Konstruktionsmerkmale sind anders, sodass ich nicht glaube, dass das noch Cort Instrumente sind.


Es gibt Hohner LPs, die bei Samick gebaut wurden, ich schätze ab Ende der 70er, als die Produktion nach Korea verlagert wurde, Bsp. hier und hier.

Das ist im Grunde eine Fortführung des japanischen Designs, aber in damaliger Samick-Qualität und Sperrholz-Bodies, also am besten Finger weg.

Und LPs mit diesem Kopf gibt es auch:

Normalerweise steht Hohner Arbor Series drauf, wie im Katalog von 87. Ich weiß nun nicht, ob es parallel Gitarren mehrerer Fabriken gab, welche den reinen Hohner Schriftzug trugen, oder das die Nachfolger der Samick- und Vorgänger der Cort Modelle gewesen sind. Die stammen jedenfalls aus der SaeHan Fabrik und haben auch Bodies aus Sperrholz.

 

[frankpaush]

besser als Hohner selbst

..das halte ich doch für leicht übertrieben ... ich habe vermutlich mehr Überblick über mehr unterschiedliche Infoquellen als die aktuelle Gitarrenabteilung (die ja wohl in Auflösung begriffen ist ... da scheint es nur noch eine freundliche Ansprechtselle zu geben, die Servicefragen versucht zu beantworten) (und @Vlad weiß in extrem vielen Punkten noch viel mehr als ich ...)

 

[frankpaush]

Das weiße Typenschild muss ebenfalls mal gewechselt worden sein,
da links und rechts jeweils ein kleines Loch vorhanden ist.

...mh, was mir noch auffällt: meine haben beide Messing-Sattel, bei deiner sieht das nach Kunststoff*/Knochen aus ... wenn dein Typenschild (glöckchen) L59 drauf eingeprägt hat, ist ein Austausch eher unwahrscheinlich, würde ich sagen, trotz eventuell zusätzlicher Löcher (vielleicht mal Bilder davon?). War möglicherweise zwischenzeitlich mal was anderes drauf ...
EDIT: ah, du meinst die beiden? das sieht eher nach einem (nicht originalen) Saitenniederhalteransatz aus ...

in der Art:

2. Aufkleber transparent: 8624486

anders als @Vlad würde ich das für die eindeutigere Datierungsmöglichkeit erklären

 

[frankpaush]

https://www.gitarrebass.de/equipment/kleinanzeigen-heroes-hohner-revelation-rts/ und passend heute hier eingetrudelt:

eine 11/92 RTS

 

[Knallcharge]

https://www.gitarrebass.de/equipment/kleinanzeigen-heroes-hohner-revelation-rts/ und passend heute hier eingetrudelt:
Anhang anzeigen 903138 eine 11/92 RTS

Klasse!
Wo würdest du die Revelations qualitativ einordnen?
Worauf ist zu achten?

 

[frankpaush]

Klasse!
Wo würdest du die Revelations qualitativ einordnen?

Das ist so eine Frage wie „ist deine Frau eine 10“… mir liegen die extrem, das liegt an Form, Gewicht, Halsprofil, klanglichen Eigenschaften, Stimmstabilität, auch die verfügbaren Farben decken meinen Geschmack gut ab (na, ok, eine Giftgrüne könnte noch dabei sein, eine mit Acryl Korpus fehlt auch im Programm… und es scheint Weiß tatsächlich nur als Promotion-Modelle zu geben bei den tschechischen…)

Worauf ist zu achten?

Nichts auf dieser Welt ist perfekt…
manche Pickguard-Materialien neigen zu Rissen. Einige Lackierungen platzen tatsächlich wie Glasschichten.

Man sollte inzwischen unbedingt darauf achten, dass der Vibratohebel dabei ist, es scheint, als befinde sich Wilkinson auf einem Abmagerungstrip, um 0,5mm bei aktuellen Ersatzhebeln … das war vor Kurzem noch anders… (die passenden sind offenbar nur noch relativ selten und teuer zu finden, oder ich habe verkehrt gesucht)

Die Madenschrauben der Brücke sind gelegentlich ausgenudelt und relativ empfindlich gegen unpassendes Werkzeug. Und unsachgemäße Justage (wichtig etwa: immer die Halterschraube lösen, bevor man die Brückchenhöhe oder Oktavlage ändert!)

Am VS100 sollten die Sicherungsschrauben und Stahlkeile im Saitenzuführungsschacht dabei sein, ist ein schönes Feature dieser VS-Generation (geht aber auch ohne…)

Gelegentlich sind die Halsschrauben nach 30 Jahren etwas nachjustagebedürftigt (leicht anziehen)

Plus: ich habe noch nicht einmal gekippte Vibratobolzen angetroffen!

https://www.musiker-board.de/threads/hohner-professional-user-thread.275107/post-9518719 ich wiederhole mich

 

[frankpaush]

https://www.gitarrebass.de/equipment/kleinanzeigen-heroes-hohner-revelation-rts/

merkwürdig, das steht ein ellenlanger Kommentar mit etlichen Fehlinfos (die Kommentare werden ja angeblich geprüft ...), meiner erscheint einfach nicht ...

Frank Perrey 5. August 2023, 7:40

Der Kommentar muss noch moderiert werden.

Hohner HRS ? Dazu finde ich überhaupt nichts … Meinst du vielleicht Hohner HRG (die sind aber Made in Korea)?

…mh, “aktuell geht‘s bei der „günstigsten“ Modellversion der Hohner Revelation im top Gebrauchtzustand ab 500,-€ und weiter aufwärts los! ” habe heute eine in Bestzustand (RedMarble) mit Originalkoffer für 300 erstanden (meine 14. ), ganz normal über Kleinanzeigen … es scheint also, Heinz liegt da wohl richtig … ich habe mal einige Infos im Laufe der letzten 10 Jahre zusammengetragen, https://hohnerguitars.de.tl/Revelation-Serie.htm … da wird dann auch schnell klar, dass es keine so definierte “erste Serie” (oder die in mindestens 4 Evolutionsschritten) gab und eine unendliche Vielfalt von (originalen) Varianten unterwegs war, die heute nicht immer richtig identifiziert werden und es gelegentlich auch nicht mehr werden können. (die freundliche und umtriebige Generation von Mitarbeitern bei Hohner, die sich um das Gitarrengeschäft ursprünglich gekümmert haben, ist durch natürliche und geschäftliche Vorgänge sehr geschrumpft, und Auskünfte aus dem Netz sind häufig fragwürdigen Gedächtnisleistungen unterworfen )
Der bereits erwähnte geringe kommerzielle Erfolg der Revelations dürfte übrigens auch Publikationen der ersten Stunde geschuldet sein, die eher Verrissen glichen, übrigens auch in G&B … da hat Hohner wohl nicht ganz so geschickt agiert.