Alte Höfner Akustikgitarre - Schrott oder herrichten lassen?

  • Ersteller Michael Scratch
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Man wirft keine Instrumente weg … :(
Absolut richtig, zumal so eines!

Ich habe sogar eine total von meinen Kindern vergurkte 40-jährige Billiggitarre (ca. 100 DM) vor kurzem wieder restauriert, neue Saiten verpasst, Saitenlage eingestellt und sie spielt sich besser als je zuvor.

Natürlich ist der Sound nur sehr begrenzt mit meinen aktuellen Western vergleichbar, aber...
2016-12-25 09.44.40.jpgIMG_20161228_151215.jpgIMG_7303.jpg:ROFLMAO:
 
Hmm, mag sein. Ich vermute jedoch dass der Gurthalte Pin vorher eine Etage höher war und auch der wurde nachträglich angebracht.
Keine meiner Akustik Klampfen, ob neu oder Uralt kam mit dem pin in der position.. Mußte ich immer selber machen denn die Gitarre am Hals festmachen kam für mich nicht in Frage.
Sofern ich das beurteilen kann, ist es genau so: Bei der Schraube handelt es sich um den Gurthalter-Pin.
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Wenn Interesse daran besteht das Instrument ordentlich zu restaurieren und vielleicht zu einer Erstgitarre werden zu lassen, kannst Du sie gerne mal unverbindlich zur Begutachtung vorbei bringen.

*
Danke für Dein Angebot. :) Allerdings ist mir der Weg ins Ruhrgebiet doch ein wenig zu weit. In Nürnberg gibt es ein Gitarrenfachgeschäft, das seit 1983 besteht und das einen sehr guten Ruf genießt. Ich war da einmal drin und kann mich des Eindrucks nicht verwehren, dass die Jungs (die vom Alter her auch nicht gerade Jungspunde sind) sich dort gut auskennen.
 
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Ich habe ja auch immer ein Herz für alte Gitarren, aber ich ich würde halt erstmal grundsätzlich schauen (bzw. hören), ob das Ding eine Chance hat überhaupt meine Öhrchen zu beeindrucken. Den grundsätzlichen klanglichen Charakter wird man ja schon so erkennen.

Oder man hat einfach Spaß daran so ein altes Schätzchen wieder "hübsch" und spielbar zu machen. Ein bisschen basteln an kalten Winterabenden, oder so. ;-)
 
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Sofern ich das beurteilen kann, ist es genau so: Bei der Schraube handelt es sich um den Gurthalter-Pin.
Die sichtbare Schraube ja, was bei Höfner, wie die verlinkten Bilder zeigen, offenbar auch Std war. Ist ja technisch auch kein Problem, der Oberklotz ist robust. Das Schraubenloch "ohne Schraube drin" gehört zur Halsbefestigung.
 
Das Schraubenloch "ohne Schraube drin" gehört zur Halsbefestigung.
Stimmt, da in dem anderen Loch ist tatsächlich eine Schraube drin. Könnte also wirklich die Halsbefestigung sein. Und ich dachte zuerst, dass dies eine Bohrung für den Gurtpin sei, der dann später versetzt wurde.
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Ich werde wenn ich Zeit habe, die Gitarre mal bei BTM Guitars vorbei bringen. Denke, das sich dort jemand findet, der eine Ahnung davon hat.

EDIT: Oh, eben gesehen, in meiner unmittelbaren Nähe gibt es auch (schon seit Jahrzehnten) einen Gitarrenbauer, der handgefertigte Gitarren sowie Reperatur- und Umbauservice bietet. Da werde ich auch mal anfragen.

View: https://www.youtube.com/watch?v=HQJWce8pehE
 
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Also, ich gebe hier mal wieder, was ein Gitarrenbauer eines Musikgeschäfts mit gutem Ruf gesagt hat:
Die Decke der Gitarre hat sich abgesenkt. Zwischen Steg und Decke hat sich ein Spalt gebildet. Es steht zu befürchten, dass der Steg bald dem Zug der Saiten nachgibt und sich ablöst.
Um eine spielbare Saitenlage zu erreichen, müsste er einen neuen Steg drauf machen. Kostenpunkt etwa 100 EUR und dann "hast Du immer noch eine Sperrholzgitarre".
Zudem sind einige Bünde schon sehr abgespielt.

Er meint, wenn ich auf die 100 EUR nochmal 20 bis 50 EUR drauf lege, erhalte ich eine neue Gitarre mit Garantie, die wahrscheinlich besser klingt.

Ähnlich äußerte sich ein Servicetechniker aus einem anderen Musikgeschäft, der mir den Hals der Gitarre zumindest ein wenig nachgestellt hat, sodass man sie in den ersten 3 bin 4 Lagen halbwegs greifen kann.

Zu empfehlen wäre auf jeden Fall, die Saiten zu entspannen und dünnere Saiten auf zu ziehen, um den Steg zu entlasten.

Einem Anfänger würden beide die Gitarre nicht in die Hand geben wollen.

Fazit: Nachdem mein Herz nicht an diesem speziellen Instrument hängt, werde ich keinen EUR mehr rein stecken. Auch die Idee, sie meiner Stieftochter (Anfänger) zum Üben zu überlassen, habe ich verworfen.

Ich werde dünnere Saiten aufziehen und die dann bis auf weiteres in die Ecken stellen. Vielleicht in Open G oder D stimmen und ein wenig damit experimentieren.
 
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Okay, habe eben neue Saiten drauf. Die Saitenlage (im 12ten Bund) ist halt eine Katastrophe. Aber vielleicht kann sie der Profi im Gitarrenladen noch ein wenig einstellen.

Ich bin (noch) Anfänger, aber als Zweitgitarre werde ich sie sicher erstmal behalten.

Danke Euch, für Eure Kommentare!
da gibts schon einen Lösungsansatz:
Ich würde dringend empfehlen die Gitarre jemandem anzuvertrauen der sich damit auskennt.

Diese alten Höfners haben einige Besonderheiten in ihrer Konstruktion, insbesondere bei der Hals-Korpusverbindung mit denen man sich auskennen sollte. Eine Servicekraft im Gitarrenladen, sofern man sowas überhaupt noch findet dürfte damit überfordert sein.



Tatsächlich kann man bei diesen Modellen den Halswinkel verstellen. Oftmals ist allerdings die aus weichem Stahl bestehende Mechanik überholungsbedürftig und da sind oft auch die richtigen Gitarrenbauer überfordert weil sie sich mit Stahlbearbeitung und Schlosserei nicht so gut auskennen.

Wenn Interesse daran besteht das Instrument ordentlich zu restaurieren und vielleicht zu einer Erstgitarre werden zu lassen, kannst Du sie gerne mal unverbindlich zur Begutachtung vorbei bringen.

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Das kann ich bestätigen:
Bei meiner Höfner 12-String sitzt dort eine Schraube, mit der die Neigung des Halses verstellt werden kann. Dieser ist nämlich nicht fest verschraubt sondern im Body eingehängt. Also mal versuchen, den Hals so zu bewegen, dass die Saiten "hoch kommen" (vom Bund weg) und dann mit dem Schraubendreher nach rechts nachjustieren. Vielleicht hilft Dir das ja schon.
 

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Ich bin mir jetzt nicht im klaren, ob Ihr es gelesen habt:

Gitarrenbauer sagt: Die Decke der Gitarre hat sich abgesenkt. Zwischen Steg und Decke hat sich ein Spalt gebildet. Es steht zu befürchten, dass der Steg bald dem Zug der Saiten nachgibt und sich ablöst.
Um eine spielbare Saitenlage zu erreichen, müsste er einen neuen Steg drauf machen. Kostenpunkt etwa 100 EUR und dann "hast Du immer noch eine Sperrholzgitarre".
Zudem sind einige Bünde schon sehr abgespielt.

Das heißt, dass ich mindestens 100 EUR oder mehr in die Gitarre investieren müsste. Die Frage ist: Lohnt sich das für mich? Vom Nachhaltigkeitsgedanken einmal abgesehen: Warum in eine alte Gitarre investieren, wenn ich fast zum gleichen Preis eine gleichwertige neue Gitarre kaufen kann?

Ich verstünde es, wenn es jemand macht, weil ihn das Instrument lange Jahre begleitet hat und es mit diesem praktisch "zusammengewachsen" ist. Dies ist bei mir jedoch nicht der Fall.
 
Wenn Du keine Bindung zu dem Instrument hast dann gib es @Salty oder mir.

Wir haben auch keine Bindung, wissen aber etwas über die Qualität dieser "Sperrholzgitarren".

Das beschriebene Urteil des Gitarrenbauers kann ich nicht nachempfinden.

Wenn die Decke sich abgesenkt hat ist es sicher nicht die richtige Maßnahme einen neuen Steg aufzuleimen, denn das geht ja komplett ander Ursache vorbei.

Ich unterstelle einfach mal dass der Kollege wenn er denn überhaupt einer ist, einfach keinen Bock hatte sich mit Deinem Problem auseinander zu setzen und weil er auch Händler ist, Dir lieber eine billige Gitarre aufschwatzen wollte.

*
 
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Gitarrenbauer sagt: Die Decke der Gitarre hat sich abgesenkt.
Deswegen den Hinweis auf den Bridge Doctor (falls es in einer relevanten Größe sein sollte).
Zwischen Steg und Decke hat sich ein Spalt gebildet. Es steht zu befürchten, dass der Steg bald dem Zug der Saiten nachgibt und sich ablöst.
Den Steg kann man recht leicht nachleimen.
Um eine spielbare Saitenlage zu erreichen, müsste er einen neuen Steg drauf machen. Kostenpunkt etwa 100 EUR und dann "hast Du immer noch eine Sperrholzgitarre".
Wirklich "Steg" oder "Stegeinlage"?
Das heißt, dass ich mindestens100 EUR oder mehr in die Gitarre investieren müsste.
Wenn es nur um die Befestigung des Steges und um eine neue Stegeinlage geht, dann kannst du günstiger davonkommen.
Warum in eine alte Gitarre investieren, wenn ich fast zum gleichen Preis eine gleichwertige neue Gitarre kaufen kann?
Erstmal musst du für 100€ eine gleichwertige neue finden.
 
Wir haben auch keine Bindung, wissen aber etwas über die Qualität dieser "Sperrholzgitarren".
Sehe ich auch so.
Gitarrenbauer sagt: Die Decke der Gitarre hat sich abgesenkt. Zwischen Steg und Decke hat sich ein Spalt gebildet. Es steht zu befürchten, dass der Steg bald dem Zug der Saiten nachgibt und sich ablöst.
Um eine spielbare Saitenlage zu erreichen, müsste er einen neuen Steg drauf machen. Kostenpunkt etwa 100 EUR und dann "hast Du immer noch eine Sperrholzgitarre".
Zudem sind einige Bünde schon sehr abgespielt.
Klingt als wäre die viel gespielt worden ;-)

Ich habe in unsere beiden Höfner etwas Geld investiert

Die erste:
Steg neu verleimen
neue Mechaniken
Abrichten etc.
Setup

Die zweite:
Bund ersetzt
Bünde abrichten etc.
Setup
Stegeinlage ersetzt


Das hat zusammengerechnet nicht so viel gekostet wie eine, aus meiner Sicht, nur ansatzweise vergleichbare Gitarre. Die spielen sich nun beide hervorragend und klingen großartig.

Ich denke auch dein „Gitarrenbauer“ hat keine Ahnung oder will dir was anderes verticken.
Kontakt zu meinem gebe ich dir gerne.

Also ich schließe mich hiermit dem Angebot von @Bassturmator an.
 
@Salty , @Bassturmator - ich habe mich auch schon früh in die Reihe gestellt (#11) :)
 
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Hallo,
meine erste Gitarre war eine solche Höfner mit verstellbarem Hals. Wenn ich mich recht erinnere, konnte man den ohne Saiten sogar komplett aushängen. Ein Einstellen der Saitenlage ist da auf jeden Fall möglich !! Entweder durch den Originalmechanismus oder wenn der nicht ausreicht durch das Unterlegen von Furnier. Klanglich habe ich eine gute Erinnerung an diese Gitarre. Aber da der Hals ja nur vom Saitenzug gehalten wurde, klang sie immer etwas nach Hawaigitarre. Vielleicht lag es aber nur an meiner Spieltechnik. War jedenfalls ein historisch interessanter Irrweg der Gitarrentechnik und dürfte mehr als 100€ erzielen ....
 
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Wenn ich mich recht erinnere, konnte man den ohne Saiten sogar komplett aushängen.

Da erinnerst Du Dich richtig.

Aber da der Hals ja nur vom Saitenzug gehalten wurde, klang sie immer etwas nach Hawaigitarre.

Das kann ich allerdings nicht bestätigen. Da war dann offensichtlich etwas nicht in Ordnung.

Ich habe im letzten Jahr noch eine zwölfsaitige Höfner dieser Bauart neu bundiert und zwar obwohl historisch nicht ganz korrekt mit Edelstahlbünden.

Ob ich das bei einer Gitarre gemacht hätte die ich für wertlosen Müll halte?

*
 
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Das kann ich allerdings nicht bestätigen. Da war dann offensichtlich etwas nicht in Ordnung.
Noch mal etwas präziser formuliert: Ohne Saitenzug war der Hals locker und schlabberig. Daher konnte man ihn ja auch einfach aushängen. Erst der Saitenzug hat ihn dann in Position gezogen. Die Konsequenz daraus war, dass man die Gitarre durch erhöhten Druck auf den Hals wunderbar zum jaulen bringen konnte. Und auch das Stimmen war eine frustrierende Angelegenheit. Soweit das in Ordnung war, dann war alles mit ihr in Ordnung. Nach dem Erwerb einer gebrauchten Morris hab ich mich ohne eine Träne zu vergiessen von der Gitarre getrennt.
Heute mit etwas mehr Spielerfahrung und im Besitz von Stimmgeräten würde ich es gerne nochmal mit ihr versuchen ...
 
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Also ich muss sagen ich bin vollumfänglich mit dem Modell zufrieden, gerade den Hals mag ich sehr. Klar beim Sound kann man streiten und diesen zu beschreiben, das spare ich mir direkt. Für mich klingt sie großartig.

Wer den perfekten Durchschnitt sucht ist hier falsch.( Mail me ;-) )

Wer eine gut klingende Gitarre mit Charakter, Ecken und Kante sucht, um seinem persönlichen Spiel vielfältig Ausdruck zu verleihen. ( Der stelle sich Bitte an und wartet bis die nächste dieser tollen Höfner Schätzchen frei wird )
 
@Salty : Die von mir überholte zwölfsaitige hatte ich heute in meiner Werkstatt noch mal in der Hand. Angeregt durch diesen thread wollte ich doch sicher gehen dass ich hier keinen Quatsch schreibe.

Der Hals ist nach meinen Instandsetzungsmaßnahmen völlig stabil im Korpus auch ohne Saitenspannung.

Dass sie noch immer nicht besaitet ist liegt einzig daran dass jemand einen falschen Wirbel in einer der Mechaniken installiert hat und ich die Hoffnung nicht aufgeben mag da noch das passende Ersatzteil zu finden...

*
 

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