Fragen / Kaufberatung USB Audio-Interfaces: stand-alone möglich (Effekte an Bord)?

[LoboMix]

Es würde mich sehr wundern, wenn im Flow andere OP-Amps in den Preamps verbaut sind als im X(R)18. Und selbst wenn, dann wären die OP-Amps im Flow aus einer jüngeren, d.h. aktuelleren Chipserie (das Flow ist ja neuer als X18 und co), und damit auf keinen Fall technisch schlechter als die in den X18/X23-Mischern.

 

[RockPopCoverband]

Abgesehen davon, aus dem Techspecs des Flow:

Two Midas microphone preamps with 48 V phantom power and programmable gain

Genau dieser Satz in der Spec irritiert mich seit Anfang an etwas. Wenn lediglich die beiden Phantom Power Eingänge (Input 1 + 2) Midas Pre-Amps haben... was haben denn dann die anderen 6 Eingänge? Man könnte es so verstehen, dass zwei der sechs Midas Pre-Amps 48V haben. Aber auf der Homepage heißt es:

With two Midas microphone preamps and internal 32 VFP-Processing, FLOW 8 joins the X32, X-AIR and WING Series of digital mixing consoles.

 

[adrachin]

Die anderen sind 2 Mono-Kanäle für Mikrofon- und Line-Signale: XLR/TRS Combo-Buchse. Also dynamische Microphone oder Line Signal. Die brauchen wesentlich weniger Vorverstärkung. Echte Line Level Geräte sogar zumindest theoretisch gar keine.

Details kannst Du gerne bei den Entwicklern nachfragen. Die sollten wissen was sich sich dabei gedacht habe....... (;

Vielleicht wäre die Antwort auch sind den Sparzwängen des Marketing zum Opfer gefallen.--- (;

 

[RockPopCoverband]

Und genau aus diesem Grund vermute ich, dass auf Input 6 kein Midas Pre-Amp ist und der Eingang deshalb weniger gut klingt als meine Aufnahme mit dem XR18. Das ist aber natürlich Glaskugel Lesen. Mal sehen, ob ich am Wocheneden im Bandraum einen Adapter "XLR auf Klinke" finde, sodass ich meine Gitarre mal zum Vergleich in die ersten beiden Inputs stecken kann (ich weiß, kein Hi-Z).

 

[Mfk0815]

Input 5-8 vom Flow 8 haben gar keine Mic Preamps, geschweige denn welche von Midas.
Wenn du eine Gitarre per Klinke am Flow anschließen willst, dann Input 6 oder 8 und beim XR18 am Input 1 und 2. Das sind die einzigen Hi-Z Eingänge. Und den Adapter Klinke auf XLR kannst du gleich vergessen, das ist nicht brauchbar für das direkte anschließen einer Gitarre.
Edit: wenn du am XLR die Gitarre anstecken willst, dann brauchst du eine aktive DI Box.

 

[RockPopCoverband]

Input 5-8 vom Flow 8 haben gar keine Mic Preamps, geschweige denn welche von Midas.

Bleibt die Frage, was mit Eingang 3+4 ist. Wenn Vocal Mikros dort auch einen deutlichen Qualitätsverlust im Klang gegenüber 1 und 2 haben, müsste ich doch nochmal überlegen, ob ich das Flow zurück sende. Mit nicht ganz perfekten Gitarren Sound in 6 und 8 kann ich leben. Das soll ja nur zum rumspielen sein, nicht für ernsthafte Aufnahmen. Aber wenn die Mikros auf 3+4 nicht gut klängen, wäre das Mischpult für mich auf einmal auch für Auftritte nicht geeignet.

Wie gesagt: ich teste das mal am Wochenende ausführlich im Bandraum um eine Entscheidung für mich zu treffen.

 

[Mfk0815]

Also bei meinem Flow 8 könnte ich bei bestem Willen keinen Unterschied raus hören zwischen Kanal 1/2 und Kanal 3/4. Ich vermute dass du da einer selbst erfüllenden Prophezeiung erliegst. Nur weil da ein Unterschied sein kann, muss es auch einen Unterschied geben. Klar, mit einem der Boutique Preamps darfst du nicht vergleichen, aber wir reden hier von einer Einsteiger Klasse, egal ob Flow oder X-Air. Die werden sich da nicht jedes mal etwas komplett anderes einfallen lassen. Das wäre ja extremst unwirtschaftlich.
Es gibt aus meiner Erfahrung einen minimalen Unterschied zwischen den "powered by MIDAS" Preamps, wie sie im X-Air oder X32 benutzt werden (und wohl auch beim Flow eingesetzt sind) und den "echten" Midas Preamps. Aber der Unterschied ist echt sehr gering. etwas weniger Rauschen und einen hauch bessere Auflösung. Aber diesen Unterschied höre ich nur wenn ich direkt schnell zwischen Signalen von dem einen oder anderen Eingang hin und her schalte. Arbeite ich nur mit den Behringer Preamps, dann ist auch alles sehr gut. Da machen unterm Strich andere Faktoren viel mehr aus. Abstand zum Mikro, Ausrichtung eines Mikros, Position im Raum, Tagesverfassung des Künstlers usw. Ich denke selbst die Streuung der Mikros zueinander wäre größer als die Streuung der Preamps,.
Aber checke dir das mal aus und dann wirst du ja sehen respektive hören was für dich Sache ist.
Du kannst ja mal ein paar Aufnahmeschnipsel von den unterschiedlichen Eingängen mit der selben Quelle hier rein stellen. Dann können wir ja auch hören was da los ist.

 

[RockPopCoverband]

Also bei meinem Flow 8 könnte ich bei bestem Willen keinen Unterschied raus hören zwischen Kanal 1/2 und Kanal 3/4. Ich vermute dass du da einer selbst erfüllenden Prophezeiung erliegst.

Ja, stimmt, ein bisschen verrenne ich mich gerade. Irgendwann wird man blöd im Kopf wenn immer und immer wieder vergleicht. Wer misst, misst Mist. Ich habe heute mit der Gitarre so viele verschiedenen Einstellungen probiert und gehört, dass ich zwischendurch den Flow Sound schon fast besser fand als den vom XR18. Der schöne weiche, warme Sound meiner XR18 Aufnahme kam mir auf einmal dumpf vor.

Ich lege das Teil erstmal zur Seite und fange am Samstag oder Sonntag im Bandraum nochmal neutral an. Wenn 1-4 mit Vocals gut klingen ist alles prima.

 

[LoboMix]

... vermute ich, dass auf Input 6 kein Midas Pre-Amp ist und der Eingang deshalb weniger gut klingt als meine Aufnahme mit dem XR18 ...

Vergiss den ganzen Behringer-Midas-Marketing-Sprech. Ich war und bin mit den ganzen Behringer-Gerätschaften im großen und ganzen sehr zufrieden, kann aber mit solchem Marketing-Gedöns nichts anfangen, möchte es auch nicht weiter ernst nehmen (gilt aber auch für vergleichbares Marketing-Gelabere anderer Hersteller).

Die Preamps in den unter dem Namen "Midas" verkauften und im Vergleich zum zumindest äußerlich gleichen Behringer-Podukten auch teureren Geräten mögen in der Tat noch ein wenig hochwertiger sein und vom Datenblatt noch besser dastehen (ich kann das aber nicht selber verifizieren, da ich keine Midas-Teile habe, werde jetzt auch nicht stundenlang Datenblätter vergleichen).
Faktisch sind die in solchen Schaltungen eingesetzten OP-Amps aber schon lange auf einem derart hohen Niveau, und zudem billige, mindestens sehr preiswerte industrielle Massenware, dass es eigentlich für versierte Schaltungsdesigner absolut kein Problem und sonderlicher Aufwand mehr ist, auch aus günstigem Equipment einen mehr als ordentlichen, durchaus amtlichen Sound heraus zu kitzeln. Die OP-Amps dürfen alle als praktisch rauschfrei und klanglich "clean" und neutral gelten.

Wenn du also Unterschiede hörst zwischen dem Flow und dem X18, dann liegt das meiner Meinung und Erfahrung nach definitiv nicht am Innenleben dieser Geräte.

@Mfk0815 hat ja schon andere Ursachen für Klangunterschiede benannt (die alle wesentlich bedeutsamer sind), und in deinem letzten Post, @RockPopCoverband, liest sich das auch schon wesentlich entspannter.
Nimm dir wirklich etwas Zeit und checke alles nochmal in Ruhe. Es würde mich wundern, wenn du im Ergebnis nicht doch mit dem Flow warm wirst und zufrieden bist.
Um wirklich etwas hörbar besseres zu haben, musst du meiner Meinung nach deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen.

 

[Michael Burman]

Zudem hört es sich eher nach 6 einzelnen Saiten anstatt eines zusammengehörigen Akkordes an.

Also wird der Klang jetzt viel detaillierter abgebildet, wenn du jetzt die Saiten separat hören kannst statt nur noch eines zusammengehörigen Akkords?

 

[RockPopCoverband]

Das ist kein direkter Vergleich wenn Du das Wochen später noch mal aufnimmst. Es ist völlig unmöglich dabei die gleichen Bedingungen sicherzustellen.

Da machen unterm Strich andere Faktoren viel mehr aus. Abstand zum Mikro, Ausrichtung eines Mikros, Position im Raum, Tagesverfassung des Künstlers usw.

Wenn du also Unterschiede hörst zwischen dem Flow und dem X18, dann liegt das meiner Meinung und Erfahrung nach definitiv nicht am Innenleben dieser Geräte.

Nachdem ich heute im Bandraum war um die Vocals Qualität anzuhören und nochmal Gitarre mit XR18 und Flow 8 unter denselben Bedingungen aufzunehmen darf man festhalten:

Ihr habt recht und ich bin ein Trottel. Die neuen Aufnahmen klingen in der DAW nahezu identisch.

Ich habe die Saiten gewechselt. Das ist schonmal ein riesiger Unterschied. Die waren echt durch. Zudem habe ich heute mit beiden Mixern die Gitarre in verschiedenen Pickup-Stellungen aufgenommen. Mich beschleicht das Gefühl, dass ich die Aufnahmen vor einigen Wochen mit einer anderen Stellung aufgenommen habe als ich mir notiert habe. Das Problem saß also wie immer 30cm vor dem Mischpult.

Ich habe heute zudem alle vier Mikro Eingänge auf der großen PA getestet und für gut befunden. Lediglich den Hall finde ich auch für die Vocals immer noch nicht so ganz schön. Da werde ich noch weiter rumspielen müssen. Am besten hat mir bisher "Room Vocal" mit ca. 40% Decay gefallen.


Mein neues Fazit nach dem heutigen Test im Bandraum:
Ich bin rundum zufrieden mit dem Flow 8, tolles Teil.