1000mA Multieffekt mit 500mA betreiben?

Würde ich auch vermeiden wollen, deshalb würde ich ein Gerät mit einem 1000 mA Bedarf auch nicht mit 500 mA versorgen, auch wenn vermutlich nichts kaputtgehen wird.
 
Harley Benton scheint bei der Konzeption der Power-Plants das "Prinzip Hoffnung" walten zu lassen - oder richtet sich denn doch mehr nach den praktischen Erfahrungswerten mir Effektpedalen?
Versorgt wird das ISO-1 (aber auch andere Power-Plants) mit einem Netzteil 12V 2000mA (=2A), das Netzteil kann also 24 Watt Leistung liefern.
Die 8 Ausgänge sind mit 9V und maximal 500mA angegeben. Daraus errechnen sich 36 Watt maximaler Leistungsabgabe, wenn alle 8 Ausgänge tatsächlich 500mA Strom liefern würden (9V x 0,5A x 8).
Das das Netzteil aber nur 24 Watt liefern kann, können die 8 Ausgänge in der Summe auch nur 24 Watt abgeben (Verluste lasse ich hier außen vor, die sollten ohnehin gering sein). Daraus errechnet sich wiederum, dass jeder Ausgang nur maximal 333mA Strom liefern kann wenn alle Ausgänge gleichzeitig und gleichmäßig belastet werden.
In der Praxis wird es eine Mischung geben, wo einzelne Ausgänge z.B. nur 100mA ziehen, andere dagegen tatsächlich knapp 500mA. In der Summe dürfen bzw. können die 24 Watt, die das Netzteil nur liefern kann, an den Ausgängen des ISO-1 nur nicht überschritten werden.

Harley Benton geht also offensichtlich von einem Leistungs-Mix bei den Effektgeräten aus wie beschrieben und hat deshalb entschieden, ein Netzteil mit nur 24 Watt mitzuliefern statt einem, das 36 Watt liefern kann (12V / 3000mA). 36 Watt wäre nämlich wie schon gesagt die berechnete Maximalleistung, wenn alle Ausgänge gleichzeitig 9V/500mA liefern können müssten.
Und offensichtlich geht die Rechnung auf, sonst würden ja reihenweise alle Power-PLants in die Knie gehen und die entsprechenden Internet-Threads wären voll mit Beschwerden.
Die 24 Watt dürfen also getrost als praxisgerecht angesehen werden. Viele Effektpedale ziehen offensichtlich deutlich weniger als 500mA Strom.

@0oo00, wenn du also mit allen Effektpedalen zusammen die Maximalleistung von 24 Watt nicht überschreitest (bzw. sinnvollerweise und besser ca. 20 Watt das Limit setzt um eine gewisse Reserve zu haben und das Netzteil nicht bis an seine Grenze auszureizen) dann sollte alles bestens funktionieren.
Wie viele Pedale hängen denn insgesamt an deinem ISO-1 und wie sind bei diesen die mA-Angaben (die getrost als Maximal-Angaben gelten dürfen).?

Ich würde auch ein Y-Kabel für das GP-200 vorschlagen um bei diesem auf der sicheren Seite zu bleiben, auch wenn es vielleicht in Richtung "Bastellösung" gehen mag. Ich sehe da keine zu erwartenden Probleme. Das Parallelschalten von Netzteilen (mit denselben Ausgangsspannungen selbstverständlich!) ist eine recht gängige Praxis um den lieferbaren Strom zu erhöhen, z.B. bei Labor-Doppelnetzteilen.

Wenn das dann wie gesagt mit allen Geräten zusammen rechnerisch im vorgeschlagenen Limit bleibt, dann sollte alles einwandfrei und auch dauerhaft zuverlässig funktionieren.
 
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Schäden an Hardwarekomponenten - Werden die einzelnen Bauteile nicht mit ausreichend Strom versorgt, kann dies zu Schäden an der Hardware führen.

Mir ist gerade nicht klar, wie und warum Bauteile bzw. Hardwarekomponenten durch zu wenig Strom bzw. zu wenig Spannung beschädigt werden bzw. werden können.

Hast du da ein vielleicht ein nachvollziehbares Beispiel?
 
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Harley Benton scheint bei der Konzeption der Power-Plants das "Prinzip Hoffnung" walten zu lassen - oder richtet sich denn doch mehr nach den praktischen Erfahrungswerten mir Effektpedalen?
Versorgt wird das ISO-1 (aber auch andere Power-Plants) mit einem Netzteil 12V 2000mA (=2A), das Netzteil kann also 24 Watt Leistung liefern.
Die 8 Ausgänge sind mit 9V und maximal 500mA angegeben. Daraus errechnen sich 36 Watt maximaler Leistungsabgabe, wenn alle 8 Ausgänge tatsächlich 500mA Strom liefern würden (9V x 0,5A x 8).
Das das Netzteil aber nur 24 Watt liefern kann, können die 8 Ausgänge in der Summe auch nur 24 Watt abgeben (Verluste lasse ich hier außen vor, die sollten ohnehin gering sein). Daraus errechnet sich wiederum, dass jeder Ausgang nur maximal 333mA Strom liefern kann wenn alle Ausgänge gleichzeitig und gleichmäßig belastet werden.

Korrekt. Das ist übrigens nicht das "Prinzip Hoffnung" - das steht so im Manual (zumindest bei meinem HB PowerPlant ISO). Diese Praxis, dass Summe der einzelnen Outputs < GesamtInputLeistung ist, wird von einigen Netzteilherstellern gefahren.

Btw: Jeder wie er mag: ich hab mal mein Pedalboard mit einem 9V 3A Laptopnetzteil und einer langen DaisyChain betrieben. Dass das Risiken birgt (heißes Kabel etc) braucht mir keiner Erläutern. Es hat funktioniert, bis auf das EHX PitchFork, welches ein Brummen ins Signal gemischt hat. Das war letztendlich der einzige Grund für mich auf ein ISO Netzteil zu wechseln.
Also @Threadersteller: Wenn es funktioniert und du es auch im Dauertest hattest, würde ich mit der Lösung zufrieden sein.
 
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Viele Effektpedale ziehen offensichtlich deutlich weniger als 500mA Strom.
Viele analoge Effektpedale liegen weit unterhalb von 100 mA. Mein Fly-Rig von Tech 21 (ein analoges Multieffekt-Gerät, wenn man so will) zum Beispiel zieht laut Hersteller maximal 150 mA, d. h. wenn a) Booster, b) Overdrive, c) Amp-Simulation, d) Echo und e) Hall gleichzeitig genutzt werden.
Korrekt. Das ist übrigens nicht das "Prinzip Hoffnung" - das steht so im Manual (zumindest bei meinem HB PowerPlant ISO). Diese Praxis, dass Summe der einzelnen Outputs < GesamtInputLeistung ist, wird von einigen Netzteilherstellern gefahren.
Genau, das sollte man auf jeden Fall klarstellen. Steht bei meiner Harley-Benton Powerplant ebenfalls deutlich im Handbuch drin.
 
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Das läuft bei mir unter "Basteln", nicht unter "Installation".
Oh nej... Installation? Reden wir noch über Pedalboards?
Ein Currentdoubler Kabel ist für genau diesen Anwendungsfall (nicht für jedes Pedal ein eigenes Netzteil) perfekt und hat sowas von nichts mit basteln zu tun... Also das Problem war nach @gutmann 's erster Antwort erledigt.
Schönen Abend...
 
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Oh nej... Installation? Reden wir noch über Pedalboards?
Ein Currentdoubler Kabel ist für genau diesen Anwendungsfall
Ja. Ein Currentdoubler Kabel benötigt zwei Ausgänge am Netzteil. Wenn ich darauf verzichten kann habe ich eine mögliche "Störstelle" weniger. Weniger mögliche Störstellen bedeutet für mich mehr "Betriebssicherheit".
Und was das Wort "Installation" angeht.
Manche Leute "planen" den Aufbau des Pedalboards und andere "basteln" es halt Stück für Stück zusammen.
Jeder wie er will.
BDX.
 
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@BDX, im Allgemeinen kann ich deine Beiträge, Ideen, Vorschläge und Einlassungen gut nachvollziehen, in diesem Fall kann ich aber nicht ganz folgen, worin die Verwendung eines Y-Kabels/Currentdoublers die "Störstelle" bestehen soll.
Zwei 9-Volt Ausgänge des Power-Plant parallel zu schalten sollte problemlos funktionieren, ein solide gemachtes Y-Kabel sollte auch zuverlässig und langlebig seinen Dienst tun.
Tatsächlich erfüllt für mich so eine Konstruktion sogar im besten Fall die Anforderung einer redundanten Stromversorgung.
Der TE hat ja die Erfahrung gemacht, dass das GP-200 mit nur 500mA korrekt funktioniert. Bei einem Ausfall eines der beiden Ausgänge am Power-Plant, die das GP-200 versorgen, würde es also einfach weiter laufen.

Die Betriebssicherheit wäre also möglicherweise sogar höher statt schlechter.
Oder sehe ich da etwas falsch?
 
Oder sehe ich da etwas falsch?
Das macht mal unter euch aus 🤣
Aber bei einem Multieffekt, das der Hersteller gerne mit 1000 mA betrieben haben möchte, habe ich so meine Zweifel, ob es wirklich so korrekt funktioniert, wie der TE meint. Vielleicht sind ihm die möglichen Probleme nur bei seinen bisherigen Anwendungsszenarien nur noch nicht untergekommen. Das Hersteller gerne „Reserven“ haben möchten, OK, aber die doppelte Leistung hätte mit Reserve nichts mehr zu tun, das würde mir zu denken geben.
 
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So, das habe ich spaßeshalber und weil die Gelegenheit günstig war, gestern mal probiert.
Also folgendes mit einer VOX ToneLab ST

1 X NT 12 V 350mA statt NT 12 V 800mA. Mit dem schwächeren NT war das Betriebsgeräusch unverhältnismäßig lauter als mit dem stärkeren NT. Tatsächlich kam es auch zu einem Teilausfall einiger Effekte. Das war so aber nicht reproduzierbar. Subjektiv wurde das schwächer NT auch wärmer. In meinem Fall allerdings auch nicht wirklich bedenklich heiß.
Als take away würde ich das nur als Notnagel und beim Homerecording oder Probe empfehlen. On Stage - ein klares nogo.
 
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Aus der Gleichung:

Volt x Ampere = Watt bzw. V x A = W, kann man sich das alles herleiten.

Nimm' ein Patchkabel, um 2 Ausgänge mit 500 mA auf einen Stecker zusammenzuführen, dann passt das. Ansonsten ist der Dauerbetrieb bei
500 mA Deine Sachen, wenn das damit versorgte Gerät abraucht oder anderweitig Schaden nimmt. Die heutige Elektronik ist da sensibler als die Bauteile früher.
 
Vielen Dank mal an alle hier für die – ja durchaus kontroverse – Debatte, ich ziehe da viel raus. Ich werden es noch mal eine Weile zuhause unter "Laborbedingungen" im Auge behalten, ein Y Kabel probieren und ansonsten schon mal ein 1000mA-Powerplant auf die Merkliste packen...

Wie weiter oben schon beschrieben betreibe ich zusätzlich zum Valeton aktuell vier weitere Pedale: Crybaby, DD Drop, Fender Pugilist und ein Buffer. Das Powerplant wird warm, aber nicht ansatzweise in Richtung heiß, sondern so, wie ich es eben von einem laufenden Netzteil an jedem Gerät kenne.
 
Hast du nicht zufällig jemanden mit einer einigermaßen bestückten Elektronikwerkstatt im Bekanntenkreis? Ich würde das Teil einfach an ein Labornetzgerät hängen, dann kannst du unmittelbar ablesen, was Sache ist. Eventuell hilft auch der Gang zum örtlichen Radio-/Fernsehtechniker bzw. Unterhaltungselektronik-Laden, sofern letzerer noch so etwas ähnliches wie eine Serviceabteilung vor Ort besitzt und die Geschäfte nicht auf "Pakete schieben" reduziert hat.

Unabhängig davon muss man sich vor Augen führen: Energie kann nicht vernichtet, sondern nur umgewandelt werden. Heißt im Klartext: Wenn das Ding bei 9V Versorgungsspannung 1000mA aufnehmen würde, sind das 9 Watt, die irgendwo hinmüssen. In Richtung Verstärker jedenfalls nicht, da sind am Audioausgang relativ kleine Spannungen und Ströme angesagt. Das heißt im Umkehrschluss, die müssten im Ernstfall irgendwo als Abwärme verloren gehen, sei es an Spannungsreglern oder sonstigen integrierten Schaltungen bzw. Mikroprozessoren. Und 9 Watt Abwärme an einem relativ kompakten Gerät, respektive den darin verbauten, sehr kleinen Bauteilen, sind eine Menge Holz. Ein gutes Vergleichsbeispiel sind hier LED-Retrofit-Leuchtmittel. Die klassischen 8-10W-Teile mit E27 und LED-Board im Sockel (also keine Filamentlampen) haben eine relativ geringe Kühlfläche. Wenn die mal 20 Minuten in Betrieb sind und du schraubst sie dann raus, nimmst du die nicht mehr freiwillig am Sockel in die Hand...

Was heißt das für das Effektboard? Ich kann mir vorstellen, dass hier die Angaben wie sehr oft sehr großzügig sind, eben um zu vermeiden, dass irgendwer ein "auf Kante genähtes" Netzteil anschließt und die Spannung dann einbricht. Ist ja letztlich wenn wir ehrlich sind das gleiche Thema wie jetzt auch: Wenn 200mA draufsteht, kommt auch wieder einer und sagt: "Naja, vielleicht gehts ja auch mit 150..." ;)

Klarheit bringt nur die o.g. Messung. Geht natürlich auch mit einem Multimeter, ist aber komplizierter, weil man das ja irgendwie in die Zuleitung einschleifen muss. Wer hingegen ein Labornetzgerät besitzt, hat meist auch eine entsprechende Leitung, um da schnell ein Gerät mit Hohlbuchse dranzuhängen... :)
 
Das GP-200 ist mit seinen Abmessungen von rund 35x22x6 cm kein kleines Pedal und es hat ein Metallgehäuse, das würde eine Verlustleistung von 9 Watt duchaus gut ´verbraten´ können ohne heiß zu werden. Aber die 1000 mA dürfen getrost als Peak-Wert angesehen werden, und ganz bestimmt ist noch eine gewisse Reserve-Marge darin enthalten. Im laufenden Betrieb ist der Strombedarf sicher deutlich niedriger.
Aber ganz genau würde man es nur wissen, wenn man mit einem Multimeter oder Labornetzteil eine Messung vornimmt, wie du, @SB völlig zutreffend schreibst.
Wobei sich in der Praxis bei sehr kurzen Stromspitzen/Peaks die meistens etwas trägen Anzeigen dieser Geräte als Flaschenhals heraus stellen. Die zeigen sehr kurze Peaks nur ungenau oder schlimmstenfalls gar nicht an. Solche kurzen Peaks würde aber ein ordentlich und etwas großzügig dimensioniertes Netzteil wiederum wegstecken können.
Ansonsten bräuchte es ein Oszilloskop, wenn solche Peaks ebenfalls eingefangen werden sollen.
 
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OK, erwischt - man sollte sich die Produkte schon auch ansehen. :D
Ich war tatsächlich von etwas im üblichen "Verzerrerpedal-Format" ausgegangen. :redface:
 
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Die Betriebssicherheit wäre also möglicherweise sogar höher statt schlechter.
Oder sehe ich da etwas falsch?
Sofern ein Ausgang die volle Leistung aufbringt ja, aber dann braucht es ja auch gar keinen Currentdoubler. :unsure:
Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass das Netzteil im Pedalboard auch so verbaut wird, das eine ausreichende Kühlung (durch Konvektion oder Lüfter) gewährleistet ist.
BDX.
 
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