150 Watt Speaker(s) vor einem 40 Watt Vollröhren-Amp

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Hallo nochmal, ich bin mit meinem Cabinet-Bestückungsprojekt noch nicht recht weiter, da ich noch eine Frage habe. Da diese anders gelagert ist, als die letzte habe ich ein neues Thema aufgemacht.

Folgende Frage:

Für meine 2x12er Leerbox würde ich gerne Eminence Swamp Thang-Speakers (ist der richtige Plural von Speaker) einbauen. Diese besitzen jeweils 150 Watt.
Als Amp benutze ich einen Fender Band Master VM mit 40 Watt aus einer Vollröhren-Endstufe.
Musikrichtung: Indie, Alternative, Rock, Punk-Rock.

Sind die 2 mal 150 Watt zu viel für einen Verstärker mit dieser doch eher moderaten Lautstärke? Schafft der Verstärker nicht genug "Hub" oder solche Geschichten um die Lautsprecher zu befeuern?
 
Eigenschaft
 
Also, mal zum Vergleich ins Verhältnis gesetzt: Ich schlage mit einem Marshall JMP1H (also 1 Watt Röhrentopteil) auf zwei 12" Fane Axiom Axa mit je 100 Watt ein und ich finde nicht, daß die Speaker(s) unterbeschäftigt sind. Eher im Gegenteil: Da kommt die sahnige Endstufenzerre erst so richtig zur Geltung. Sogar Zerr-Akkorde werden noch sauber aufgelöst.

Daher denke ich, daß Deine Idee gar nicht so schlecht ist.
 
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Gibt keine Probleme, lediglich die Impedanz muss beachtet werden, aber das ist ja immer so... ;)
 
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Danke an euch beide für diese hilfreichen Beiträge! Super von euch!
 
Hallo,
- rein grundsätzlich betrachtet klingen Speaker, die höhere Belastungen aushalten, meist etwas bedeckter in den Höhen.
Mein 100 Watt- Blackhawk ist jedenfalls ziemlich gutmütig, was das angeht.
Da der Amp Höhen satt produziert ist das kein Problem.
Bei einem sehr bassigen, warm bis dunkel klingenden Amp KÖNNTE das Ganze eben ein wenig an Höhen verlieren, wenn der Speaker so ein Ding ist das viele Watts abkann.
Aber das können Experten eventuell auch entkräften ... ist halt mein Eindruck.
Klingt verzerrt oder gecruncht super, aber ab und an könnte es bei Cleansounds knapp werden...
Hast Du schon Erfahrungen mit diesen oder anderen starken Speakern...?
Gruß, Stefan
 
Hey,
also nur mal als kleine Anmerkung, grade für die älteren Verstärker ist die Wattzahl meistens der Punkt, bevor das Teil in die Zerre geht. Und deiner ist ja nach einem alten Vorbild also werden die denk ich mal auch die Schaltung sehr ähnlich lassen.
Bei meinem älteren Ampeg 100 Watt werden 400 Watt angegeben auf der Rückseite.
Bei dir würd ich mir also keine Sorgen machen grad bei einem Fender.
lg
 
Hallo Stefan, danke für deinen Post.

Ich habe noch keine Erfahrung mit dieser Kombination, weswegen ich mir auch schwer tue, so ins Blaue hinein zu kaufen.
Was du schreibst klingt aber sehr interessant. Mein Amp zeigt wie ich finde ein ausgewogenes Klangbild, die Höhen nachzujustieren sollte nicht so das Problem sein. Wie du aber merkst bin ich für Input offen.

Es ist in diesem Zuge auch schwer für mich, die richtigen Speaker zu finden. Ich schwanke sehr zwischen Eminence Swamp Thang und Jensen Jet Falcon. Letzterer ist näher an der Leistung meines Amp (70 Watt Speaker zu 40 Watt Verstärker). Ein Eminence hat 150 Watt. Hinzu kommt natürlich noch dass die Speaker anders klingen. Es wäre schön, wenn ich einfach jeweils ein Paar einbauen könnte und gegeneinander testen könnte, leider ist das finanziell nicht drin. :)

Hallo Adrenaline, danke auch dir für deinen Beitrag.
Meines Wissens nach unterscheidet ich die VM-Reihe doch sehr von den Schaltungen der Vorgänger. Zum Beispiel ist wohl im Cleankanal keine Röhre im Vorverstärker aktiv. Der Amp verfügt über zwei Kanäle, mit einem sehr rockigen Zerrkanal. Endstufensättigung versuche ich also nicht zu erreichen, wenn es das ist, was du meinst. Oder habe ich dich da einfach falsch verstanden?
 
Die Belastbarkeit eines Speaker sagt erstmal gar nix über seinen Sound aus!

Und auch nicht darüber, ob er generell sehr laut ist oder auch leise gut klingt bzw. überhaupt auch leise gespielt werden kann.

Es ist in der Regel so, dass Speaker, die mit 100W oder noch mehr belastbar sind, den Vorteil haben, dass sie erst bei sehr hohen Lautstärken in ihren Break Up Bereich kommen (was bedeutet, dass die Speakermembran mitverzerrt und den Sound ordentlich einfärbt - man denke an die bekannten und beliebten Greenbacks mit 25 W). Das heißt also, dass solch ein Speaker, wenn er einem leise gefällt, an einem modernen Amp mit Mastervolume (der seinen Sound überwiegend aus der Vorstufe holt) auch bei relativ hohen Pegeln noch den beliebten und wenig verfälschten Sound liefert. Das ist insbesondere für diejenigen wichtig, die oft leise, aber auch mal sehr laut spielen wollen - und dabei immer einen ähnlichen Sound haben wollen.

Ich mag deshalb Speaker mit hoher Belastbarkeit sehr gerne!

Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass man einen solchen Speaker auch in einer 1x12er Box betreiben und bei Bedarf ein 100W Top anschließen kann, ohne Gefahr zu laufen, den Speaker zu beschädigen. Ein einzelner V30 oder gar Greenback an einem 100W Vollröhrentop ist keine gute Idee. Und dafür bedarf es auch nicht zwingend das volle Aufdrehen des Amps. Auch bei niedrigeren Volume Einstellungen kann es zu Spitzen kommen, die dem Speaker gar nicht gefallen.

Fazit: Wer also Speaker mit hoher Belastbarkeit findet und den Sound (auch bei moderaten Lautstärken) gut findet, darf sie ruhig kaufen! Da weiß man dann, was man hat!

Ich empfehle an dieser Stelle mal den WGS ET-100 Speaker, den es bei Tube-Town gibt. Das ist die Hi-Power Version des beliebten ET-65 - und hat entgegen der Mutmaßungen hier sogar noch mehr Höhen als der ET-65, klingt offener und frischer. Ein sehr guter Speaker für Rock und Metal, fette chunky Riffs und singende Leads!
 
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Danke Myxin. Sehr interessanter Beitrag. Grade was du zu Break-Up eines Speakers sagst klingt sehr sinnvoll und das werde ich mir zu Herzen nehmen.
Dazu noch folgende Bemerkungen: da es sich bei meinem Gehäuse um eine 2x12 Box handelt kann ich doch einfach die Leistung beider Speaker zusammen zählen, oder? In diesem Fall wären auch 70 Watt genau, da sie zusammen 140 Watt ergeben - oder mache ich es mir da zu einfach?


Die von dir vorgestellten WGS Speakers machen einen guten Eindruck, gerade was die Stilistik angeht. Laut TT wird der Speaker jedoch für 4x12 Boxen empfohlen. Wie siehst du das?
Wie würdest du ihn mit den Celestion GT 75 vergleichen?

Ich weiß, dass dies sehr viele Fragen sind, wäre für umfassende Antworten sehr dankbar. :)
 
Ja, einfach die Leistungen der Speaker zusammen zählen. Du machst das schon richtig so! Man muss dabei nur beachten, dass bei verschiedenen Speakern der eine Speaker auch mal lauter als der andere sein kann. Dabei hilft ein Blick auf die Sensitivity Angabe in db/w/m. Ein Eminence Wizard hätte da z.B. 103 db, ein Celestion Rocket 50s 97 db (wenn ich mich recht erinnere, wer es genau wissen will, schaut bitte nach ; )). Diese beiden zu mixen, wäre also keine gute Idee, da der Wizard den Rocket gnadenlos übertönen würde.
Allerdings sei gesagt, dass man den Herstellerangaben diesbezüglich auch nicht uneingeschränkt trauen kann, da hier jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht und ja auch keine Angaben gemacht werden, in welchen Frequenzbereichen der Schallpegel überhaupt gemessen wurde.

Ich benutze den ET-100 in einer offenen 1x12er Box, klingt großartig! : )

Der Celestion GT-75 ist eine ganz andere Baustelle - die WGS Version dieses Speakers wäre der HM-75, den mag ich aber nicht sonderlich. Klingt etwas wärmer als der Celestion, hat nicht diese brizzeligen Höhen, dafür aber mehr Mitten. Und eignet sich sehr gut für schnelles Stakkato Riffing und auch Downtunings. Er hat allerdings so einen leicht explosiven "Knack", wenn man Leads spielt, als würde der Sound kurz lauter werden und "schmiert" dann etwas, für Satriani Orgien ist das was.

Der ET-100 klingt gar nicht sooo anders als der ET-65. Hier mal das Review vom Tube-Town Chef: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=14465.0
Dem füge ich hinzu: Der Vergleich mit dem V30 hinkt extrem. Der V30 ist meiner Meinung nach bei höheren Gain Einstellungen ein richtig nerviger Speaker mit der penetranten Hochmittensäge und klingt alles andere als angenehm. Der ET-65 ist der am wärmsten klingende WGS Speaker und eignet sich wunderbar, um den Fizz bei Amps zu zähmen und auch in Kombination mit sehr trockenen und bissigen Speakern dem Gesamtsound mehr Fülle und Tiefe zu geben - um es plastisch zu beschreiben.

Ich hab den ET-65 immer für Fender-Style Amps empfohlen, weil er da wunderschön dieses Glitzern und Schimmern in den Höhen rüberbringt, ohne, dass die jemals zu hart dabei werden (wie z.B. bei einem Hot Rod Deluxe). Und es ist wohl DER Speaker für singende Leads, das ist der Wahnsinn, was man da mit einem guten Hals Pickup zu hören bekommt.
Was mich an dem Speaker gestört hat, ist, dass er je nach Amp auch einfach mal zu muffig klang, um es negativ zu schreiben - und im Gegensatz z.B. zu einem V30 nicht so ein Durchsetzungsvermögen hatte - aufgrund seines schönen homogenen Sounds. Also eher was für Bands mit nur einem Gitarristen. Bemerkenswert war das trotz aller Wärme und Klangfülle erstaunlich straffe Bass Fundament, das hätte man so nicht erwartet.

Der ET-100 legt da noch einen drauf und hat noch mehr Wumms (bei Bedarf), klingt nicht mehr ganz so warm (etwas weniger Neck-PU-Singsang), dafür etwas frischer, transparenter und offener. Ich bin echt froh, diesen Speaker einfach blind gekauft zu haben. Ok, ich gebs zu, ich kenne fast alle WGS Speaker und richtig enttäuscht hat mich keiner bisher! Da ist halt für jeden je nach Geschmack was dabei. Für mich ist der ET-100 der perfekte Allrounder mit Focus auf Rock und Metal. Absolut top verarbeitet und ein richtig schwerer Brocken! Ich weiß auch gar nicht, ob es den überhaupt regulär gibt, oder ob der Tube-Town-Chef einfach nur bei WGS seine Interpretation eines quasi perfekten Gitarrenlautsprechers geordert hat. Mir drängt sich dieser Gedanke ein bisschen auf, da dieser Speaker nun zur direkten Konkurrenz des Eminence Mod 12 (TT-Hausmarke sozusagen) wird. Und da muss ich sagen, würde ich dem ET-100 ganz klar den Vorzug geben!

Wer meine Beschreibungen zu blumig findet, darf jetzt schmunzeln! *g*
 
- rein grundsätzlich betrachtet klingen Speaker, die höhere Belastungen aushalten, meist etwas bedeckter in den Höhen.
Solche Speaker haben eine größere Schwingspule und häufig eine höhere Schwingspuleninduktivität, was sie in den Höhen ausbremst. Das ist aber nicht generell so.

Leute:
Die Belastbarkeit sagt nur aus, wie viel Leistung die Schwingspule verkraftet, ohne dass sie durch brennt - sonst nichts. Mit der maximalen Lautstärke, dem Klang, der Charakteristik bei unterschiedlichen Pegeln, an welchem Verstärker ein Lautsprecher eingesetzt werden kann, ...usw hat das nichts zu tun.

Es ist eine Angabe wie die maximale Drehzahl bei einem Fahrzeug. Daraus auf das Fahrverhalten, Zuladung, Drehmoment, Spritverbrauch und die maximale Geschwindigkeit zu schließen, wäre genau so unsinnig, wie einen Lautsprecher anhand seiner elektrischen Belastbarkeit zu beurteilen.
 
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Giusto: Danke für Deine Hilfe. Ich denke inzwischen habe ich verstanden, dass es nicht wirklich einen Zusammenhang zwischen Leistung (Watt) und Klang gibt. Es gibt wesentlich mehr Faktoren als diesen, einige davon hast du ja schon genannt. Ich denke, dieser Teil meiner Fragestellung ist inzwischen für mich auch beantwortet.

Myxin: Auch dir Vielen Dank. Mit der Sensivity habe ich mich schon auseinandergesetzt. Ich habe jetzt auch mal die von dir vorgeschlagenen Lautsprecher ein bisschen recherchiert. Sowohl der ET 100 als auch der 65 klingen ehrlich gesagt sehr interessant.

Den Celestion GT 75 mag ich auch nicht sehr, deswegen möchte ich nicht in eine sehr ähnliche Alternative investieren.
Ich konnte aber dank deiner Beratung inzwischen meine Liste möglicher Kandidaten stark reduzieren.

1. Den ET 65: Er scheint mir ein guter Allrounder zu sein, der auch in meine Richtung geht. Der warme Klang wäre mir sehr wichtig.

2. Den ET 100: das gleiche, mehr wumms aber weniger Wärme. Ist momentan etwas teuerer als der Erste.

3. Den Eminence Swamp Thang: War bisher meine erste Wahl, er wurde mir auch vom Hersteller über E Mail empfohlen.

4. Den Eminince Mod 12: von dem weiß ich, dass er sehr in die Richtung Metal und Rock geht.

5. Den Jensen Jet Falcon: Diesen Lautsprecher fand ich immer interessant. Er scheint ein guter Allrounder zu seien. Leider weiß ich nicht, wie er sich mit sehr hohem Gain verträgt.

Momentan tendiere ich zur Lösung eins oder fünf. Ich gebe zu, dass auch der Preis eine gewisse Rolle spielt. Gerade aus diesem Grund wäre mir z.B. der ET 65 oder der Jensen Jet Falcon eine nähere Betrachtung wert. Danke schon mal für den Input.
 
Wenn du mit viel Gain spielst, würde ich auf jeden Fall den ET-100 statt des ET-65 nehmen. Trotz Aufpreis. Es lohnt sich!
 
Danke nochmals für den Tipp, ich weiß inzwischen, dass du darauf stehst. :)
Wahrscheinlich werde ich den auch ausprobieren, ich weiß über die Alternativen einfach zu wenig. Grade über den Jensen Jet Falcon 12" findet man wenig Infos (Umgang mit Verzerrung etc.)
 

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