pilot-of-faith
Registrierter Benutzer
Hi,
nach 3 Monaten mit meiner E-Gitarre und dem unregelmäßig immer wiederkehrenden Gedanken "das wird nie was", hab ich festgestellt, dass es mich einfach total beruhigt wenn ich mal hier durchs Forum klicke und immer wieder feststelle dass es anderen genauso geht
Deshalb auch mal hier meine 4 bescheidenen Erkenntnisse aus 3 Monaten Übung, die ich an Euch weitergeben will
1.) Ich kling so schlecht weil mein Equipment so sch*** ist!
Ich spiele auf einer Stagg S402 und mt einem VOX DA-5. Am Anfang klang einfach alles bescheiden, sogar ein simpler Powerchord klang nach nix. Ich konnt an den Reglern rumdrehen und zwischen den Pickups rumschalten, es war einfach so, dass es manchmal ganz gut klang und manchmal einfach nur bescheiden. Je länger ich spiele, an desto weniger Tagen klingt es bescheiden. Komisch. Entweder wird das Equipment besser oder ich. Langsam verstehe ich auch, was die Regler an dem VOX (der echt zimlich überfrachtet ist für einen Anfänger!) so bewirken, das bringt auch einige nicht zu vernachlässigende Vorteile. Ich lern auch so langsam, das Gain zu dosieren. Irgendwann matscht es wohl auch bei den besten Pickups.
Inzwischen hab ich auch mehrere Gitarren gespielt. Den (subjektiven) Unterschied zwischen einer Gibson und einer ESP LP kann ich immer noch nicht erkennen, aber ich lerne langsam meine 145,-€ Klampfe etwas einzuschätzen. Und eigentlich ist sie gar nicht so übel wie ich am Anfang oft dachte. Die Noten stimmen in allen Bünden weitgehend überein und wenn ich auf der Gitarre das "Last Resort" Theme spielen kann, dann kann es auf ner Ibanez RG(R) nur besser werden. Was aber die Bespielbarkeit für die Songs auf meinem jetzigen Level betrifft - dafür reicht sie auf jeden Fall.
2.) Bei meinen Fingern ist es schon rein anatomisch nicht möglich die so weit auseinander zu bekommen!
Die ersten Wochen kam ich (Zeigefinger im ersten Bund) mit dem Ringfiger nur noch in die Mitte des dritten Bundes und mit dem kleinen gerade mal an den Anfang des 4.! MIt enormem Druck und Zunge zwischen den Zähnen kam auch ein annehmbarer Ton raus. Scheiße, dat wird nie was hab ich mir gedacht. Umso fristrierender: Am nächsten Tag wars noch nicht messbar besser. Und auch nicht am übernächsten. Verwirrt und verängstigt suchte ich Threads im Forum ob ich wohl an einem seltenen Gendefekt leide. Mein Schwager behaupete dann auch noch, bis in den siebten Bund zu kommen. Krampfig aber möglich. Haha, Schwätzer! ...hab ich gedacht..... Nach drei Monaten und täglichen Übungen sind meine Sorgen vom Anfang längst vergessen. Also: Macht Euch net verrückt, die Muskeln und Sehnen brauchen ihre Zeit!
3.) Es gibt so viel Kram im Internet, da muss ich mir nur alles nötige zusammensuchen!
Stimmt! Das Problem ist das Zusammensuchen. Ich hab 2,5 Monate alles mögliche geübt, Enter Sandman, Hells Bells, Hall of the Mountain King, Balls to the Wall, Nothing else matters, Come as you are, Knockin on Heavens door.... Übungen zusammengesucht, Riffs gebüffelt usw...aber irgendwann hat man das Gefühl, man kommt net weiter. Man weiß immer mal wieder net was man üben soll, sucht im Internet, im Forum - Zeit, die man wohl besser ins spielen investiert hätte. Seit kurzem hab ich Total Rock Guitar von Stetina und bin begeistert: Es geht einfach los, ich sag mal Anfänger mit etwas Rumgeklimpererfahrung, und man hat gleich Erfolgserlebnisse. Irgendwie motiviert mich das jetzt wieder viel mehr zum Spielen - es gibt eben kleine Teilziele, die auch erreichbar sind, das ist für mich auf jeden Fall ein Punkt der für ein Buch ggü. dem Internetlernen spricht. Am Besten ist sicher ein Lehrer - aber ich spiel jetzt schon zu viel wo ich was fürs Examen tun sollte
4.) Auf Youtube spielen alle nach 3 Monaten schon den "Canon Rock" vorwärts und rückwärts. Ich krieg das net hin. Ich bin untalentiert!
Manchmal hat man so das Gefühl, das ma gewisse Dinge nie erreichen wird. Dann sollte man sich vergegenwärtigen was man am Anfang konnte und was man jetzt kann! Wenn man so'n alter Sack ist wie ich und sich mit fast 30 *husthust* in den Kopf setzt, noch E-Gitarre zu lernen sollte wohl klar sein, dass daraus kein John Petrucci mehr wird. Aber der Canon Rock ist drin, da bin ich sicher! und 95% aller anderen Songs die man-so-kennt. Es gibt Untersuchungen zum Thema Expertentum die alle bezeugen, wer gut in etwas ist, hat dies normal durch lange laaaaaaaaaange Übung erreicht. Das werden mit Sicherheit alle Gitarrencracks hier bestätigen! Wieviel Zeit der gute J.P. mit seiner Gitarre schon verbracht hat sieht man hinterher natürlich nicht mehr.
Um, aus Forschersicht, ein Skill-Level eines "Experten" zu erlangen, braucht der Durchschnittsmusiker 10 Jahre (!). Gute Violinenspieler unterscheiden sich von sehr guten bei Aufnahme an die Uni dadurch, dass die Guten im Schnitt 5000 Stunden, die sehr guten 7000 Stunden gespielt haben. Ums mal auf den Punkt zu bringen: Übung macht den Meister. Also, nicht hängen lassen, üben, üben, üben (das sag ich mir auch immer selbst). Dann kanns nur besser werden.
Letztlich kann ich nur unterschreiben, was hier die Tage schonmal gesagt wurde: Seitdem ich angefangen habe, bereue ich keinen Tag! Seit dem ersten Tag hat das Spielen mein Leben bereichert, und schon deshalb war es das wert, selbst wenn ich morgen wieder aufhören müsste!
Jo, das wollte ich mal gesagt wissen
nach 3 Monaten mit meiner E-Gitarre und dem unregelmäßig immer wiederkehrenden Gedanken "das wird nie was", hab ich festgestellt, dass es mich einfach total beruhigt wenn ich mal hier durchs Forum klicke und immer wieder feststelle dass es anderen genauso geht
Deshalb auch mal hier meine 4 bescheidenen Erkenntnisse aus 3 Monaten Übung, die ich an Euch weitergeben will
1.) Ich kling so schlecht weil mein Equipment so sch*** ist!
Ich spiele auf einer Stagg S402 und mt einem VOX DA-5. Am Anfang klang einfach alles bescheiden, sogar ein simpler Powerchord klang nach nix. Ich konnt an den Reglern rumdrehen und zwischen den Pickups rumschalten, es war einfach so, dass es manchmal ganz gut klang und manchmal einfach nur bescheiden. Je länger ich spiele, an desto weniger Tagen klingt es bescheiden. Komisch. Entweder wird das Equipment besser oder ich. Langsam verstehe ich auch, was die Regler an dem VOX (der echt zimlich überfrachtet ist für einen Anfänger!) so bewirken, das bringt auch einige nicht zu vernachlässigende Vorteile. Ich lern auch so langsam, das Gain zu dosieren. Irgendwann matscht es wohl auch bei den besten Pickups.
Inzwischen hab ich auch mehrere Gitarren gespielt. Den (subjektiven) Unterschied zwischen einer Gibson und einer ESP LP kann ich immer noch nicht erkennen, aber ich lerne langsam meine 145,-€ Klampfe etwas einzuschätzen. Und eigentlich ist sie gar nicht so übel wie ich am Anfang oft dachte. Die Noten stimmen in allen Bünden weitgehend überein und wenn ich auf der Gitarre das "Last Resort" Theme spielen kann, dann kann es auf ner Ibanez RG(R) nur besser werden. Was aber die Bespielbarkeit für die Songs auf meinem jetzigen Level betrifft - dafür reicht sie auf jeden Fall.
2.) Bei meinen Fingern ist es schon rein anatomisch nicht möglich die so weit auseinander zu bekommen!
Die ersten Wochen kam ich (Zeigefinger im ersten Bund) mit dem Ringfiger nur noch in die Mitte des dritten Bundes und mit dem kleinen gerade mal an den Anfang des 4.! MIt enormem Druck und Zunge zwischen den Zähnen kam auch ein annehmbarer Ton raus. Scheiße, dat wird nie was hab ich mir gedacht. Umso fristrierender: Am nächsten Tag wars noch nicht messbar besser. Und auch nicht am übernächsten. Verwirrt und verängstigt suchte ich Threads im Forum ob ich wohl an einem seltenen Gendefekt leide. Mein Schwager behaupete dann auch noch, bis in den siebten Bund zu kommen. Krampfig aber möglich. Haha, Schwätzer! ...hab ich gedacht..... Nach drei Monaten und täglichen Übungen sind meine Sorgen vom Anfang längst vergessen. Also: Macht Euch net verrückt, die Muskeln und Sehnen brauchen ihre Zeit!
3.) Es gibt so viel Kram im Internet, da muss ich mir nur alles nötige zusammensuchen!
Stimmt! Das Problem ist das Zusammensuchen. Ich hab 2,5 Monate alles mögliche geübt, Enter Sandman, Hells Bells, Hall of the Mountain King, Balls to the Wall, Nothing else matters, Come as you are, Knockin on Heavens door.... Übungen zusammengesucht, Riffs gebüffelt usw...aber irgendwann hat man das Gefühl, man kommt net weiter. Man weiß immer mal wieder net was man üben soll, sucht im Internet, im Forum - Zeit, die man wohl besser ins spielen investiert hätte. Seit kurzem hab ich Total Rock Guitar von Stetina und bin begeistert: Es geht einfach los, ich sag mal Anfänger mit etwas Rumgeklimpererfahrung, und man hat gleich Erfolgserlebnisse. Irgendwie motiviert mich das jetzt wieder viel mehr zum Spielen - es gibt eben kleine Teilziele, die auch erreichbar sind, das ist für mich auf jeden Fall ein Punkt der für ein Buch ggü. dem Internetlernen spricht. Am Besten ist sicher ein Lehrer - aber ich spiel jetzt schon zu viel wo ich was fürs Examen tun sollte
4.) Auf Youtube spielen alle nach 3 Monaten schon den "Canon Rock" vorwärts und rückwärts. Ich krieg das net hin. Ich bin untalentiert!
Manchmal hat man so das Gefühl, das ma gewisse Dinge nie erreichen wird. Dann sollte man sich vergegenwärtigen was man am Anfang konnte und was man jetzt kann! Wenn man so'n alter Sack ist wie ich und sich mit fast 30 *husthust* in den Kopf setzt, noch E-Gitarre zu lernen sollte wohl klar sein, dass daraus kein John Petrucci mehr wird. Aber der Canon Rock ist drin, da bin ich sicher! und 95% aller anderen Songs die man-so-kennt. Es gibt Untersuchungen zum Thema Expertentum die alle bezeugen, wer gut in etwas ist, hat dies normal durch lange laaaaaaaaaange Übung erreicht. Das werden mit Sicherheit alle Gitarrencracks hier bestätigen! Wieviel Zeit der gute J.P. mit seiner Gitarre schon verbracht hat sieht man hinterher natürlich nicht mehr.
Um, aus Forschersicht, ein Skill-Level eines "Experten" zu erlangen, braucht der Durchschnittsmusiker 10 Jahre (!). Gute Violinenspieler unterscheiden sich von sehr guten bei Aufnahme an die Uni dadurch, dass die Guten im Schnitt 5000 Stunden, die sehr guten 7000 Stunden gespielt haben. Ums mal auf den Punkt zu bringen: Übung macht den Meister. Also, nicht hängen lassen, üben, üben, üben (das sag ich mir auch immer selbst). Dann kanns nur besser werden.
Letztlich kann ich nur unterschreiben, was hier die Tage schonmal gesagt wurde: Seitdem ich angefangen habe, bereue ich keinen Tag! Seit dem ersten Tag hat das Spielen mein Leben bereichert, und schon deshalb war es das wert, selbst wenn ich morgen wieder aufhören müsste!
Jo, das wollte ich mal gesagt wissen
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