4-Band Equalizer richtig einsetzen zur Klangverbesserung

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5h4rk
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Hallo,
weiss einer von euch wie man seinen Sound im Proberaum mit einem 4-Band Equalizer Mischpult verbessern kann?
Wir sind in der Band 5 Leute und haben folgende Geräte unserem Soundcraft EPM 16 angeschlossen.

Zwei E-Gitarren mit Effektgerät (Boss ME-25)
Drei Mikrofone
gelegentlich noch den Bass

Für meinen Geschmack klingt der Sound viel zu matschig. Da ich mich in letzter Zeit viel mit dem Thema Aufnahme und Mastering beschäftige, weiss ich das man in so einem Fall viel mit dem Equalizer raus holen kann. Allerdings komme ich mit dem 4-Band Equalizer des Mischpultes zu keinem zufriedenstellendem Ergebnis.

Könnt Ihr mir helfen?

Danke
Tobi
 
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Also erstens hat das Pult einen 3-Band EQ mit durchstimmbaren Mitten.
Dann hast du auch nix darüber geäußert welche Mikrofone, Boxen, Verstärker usw. benutzt werden. All das ist mindestens genauso klangendscheidend wie der Pult EQ. Eher noch wichtiger. Auch der Raum und die Lautstärke sind nicht zu vergessen.
Wenn ich so schreibe, denke ich dass dein Problem weniger der EQ sonder alles andere ist.
aber egal, vielleicht magst du dir mal http://www.youtube.com/watch?v=_07TS8Zs1gE ansehen. Dort wird beschrieben wie du die Frequenzen finden kannst, die den Sound matschig macht.
Aber sei vorsichtig, bei großen Lautstärken kanns schnell weh tun wenns pfeift.
 
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Meinst Du diesen hier?


Das ist der EPM 12 - obwohl ihn manche als 16 Kanal-Pult bezeichnen würden.

Falls es dieses Pult ist - der hat keine 4-Band-EQ, sondern einen dreibändigen mit semiparameterischen Mitten. Der Unterschied ist beträchtlich, und meine erste Frage wäre: Weisst Du, was eine Parametrik ist und wie man damit umgeht?

Wenn Du sagst, der Sound im Proberaum ist matschig, kann das verschiedene Ursachen haben:
- falsche Aufstellung der Musiker und Lautsprecher
- und erst danach der falsche Ausgangssound

Zum Thema Aufstellung probiert zuerst mal dies hier, das hat schon einigen geholfen: http://www.mix4munich.de/proberaum.htm

Zum Sound würde ich vermuten, dass sich Gitarre, Bass und die tiefen Anteile des Gesangs überlagern und gegenseitig überdecken.
Beim Bass, wenn er denn über das Pult geht, kannst Du am EQ den Bassregler leicht anheben und mit der Parameterik bei ca. 200 oder 250 Hz leicht absenken. Bei der Gitarre den Bereich zwischen 200 und 300 Hz leicht absenken, um Platz für den Gesang zu machen. Falls das immer noch nicht ausreicht, um den Gesang klar und deutlich hörbar zu machen, kannst Du in den Gesangskanälen die Höhen leicht anheben - nicht mehr als 2 oder 3 dB, denn damit erhöhst Du das Feedbackrisiko.

Ein leichter Hall auf den Vocals würde ebenfalls helfen, die Stimmen etwas besser zu "tragen" und damit hörbar zu machen. Wenn Du den Hallreturn über einen der beiden Stereokanäle zurückführst, kannst Du auch dort den Bass leicht absenken und die Höhen ein wenig anheben, damit der Hall nicht den Mix zumatscht.

Schreib doch mal genau, welches Equipment Ihr einsetzt (jeweils Hersteller und Modell) von Mikros, Pult, Endstufe, Boxen, Gitarre und Bass. Ausserdem: Welche Musik spielt Ihr, was für einen Sound wollt Ihr erzielen (evtl. Beispiele auf YouTube angeben)? Dann kann man noch gezielter Hinweise geben.

Viele Grüße
Jo
 
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Danke für die Antworten.

@Mfk0815
Sorry, habe gedacht das nennt man 4-Band Equalizer. Wenn ich aber drüber nachdenke macht 3-Band auch mehr Sinn. Das man mit zwei Potis in der Mitte einmal die Frequenz und zum anderen die Lautstärke einstellt war mir aber klar.
Vielen Dank für das Video! Das war genau das, was ich gesucht hatte.

@
mix4munich
Ja, genau das Teil haben wir.
Nein, ich habe keine Ahnung was
Parametrik ist und wie man damit umgeht. Klingt aber so als wären es die beiden Potis für die Mitten.
Das mit dem Hall für den Gesang müssen wir mal versuchen. Unser Gitarrist hat noch irgendwo ein Effektgerät für den Gesang.
Ich habe meine Band Kollegen angeschrieben und nach den genauen Modellen der Gitarren gefragt. Leider habe ich bis jetzt nur eine Antwort vom Bassisten bekommen, daher ist die Auflistung etwas unvollständig/ungenau.

Ich (Gitarre):
Ibanez ST55
Boss ME-25
Sennheiser 835S

Zweiter Gitarrist:
Ibanez (Das genaue Model ist mir leider unbekannt, sieht aber Les Paul ähnlich aus)
Boss ME-25
Sennheiser 835S

Bass:
Fender Squier P-Bass
Behringer BXL3000A
und noch verschiedene Effekte davor

Gesang:
kann ich auch leider nicht sagen. Ist aber auf jeden Fall in dynamisches Mikrofon im Preissegment um die 80€

PA:
Soundcraft EMP 12
Zu den Boxen kann ich auch nichts genaues Sagen. Sind Aktivboxen mit ordentlich Rums. Vermutlich "the t-Box"


Vom Sound Herr soll es am bessten genau so klingen:


Anbei noch Zwei Bilder vom Aufbau unseres Equipments. Wir Proben immer auf dem Luftgewehr/pistolen Stand vom Schützenhaus.
 

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Alsdann: Der verlinkte Song "funktioniert" vom Sound her, weil die Gitarren so unterschiedliche Sounds nutzen: Clean vs. verzerrt, später mal Crunch vs. verzerrt. D.h. die Instrumente sind leicht auseinanderzuhalten, weil sie so verschieden klingen. Diese Strategie solltet Ihr so weit wie möglich auch verfolgen. Und wenn Ihr doch mal ähnliche Sounds nutzt, dann spielt möglichst verschiedene Sachen - der eine fette Powerchords, der andere eine Umkehrung ein bis zwei Oktaven höher.

Die Aufstellung im Proberaum ist nicht verkehrt. Was Ihr tun könnt, um den Sound etwas differenzierter zu gestalten, ist, die Gitarren im Panorama kräftig auseinanderzudrehen, für jeden Gitarristen auf "seine" Seite. Das macht man mit den gelben "PAN"-Reglern.

Nun zu dem EQ des Pultes. Die Funktion der Regler für Hi und Lo dürfte klar sein:
Du hebst "Hi" an, und das Signal wird brillianter. Bei Mikrofonsignalen aber Vorsicht, denn zuviel Anhebung führt zu erhöhter Rückkopplungsgefahr. Wenn das Signal zu hell klingt, senkst Du "Hi" ab, und der Klang wird weicher, milder
Ist ein Signal zu dünn, kannst Du versuchen, es durch Anheben des "Lo"-Reglers fetter zu machen. Ein Zuviel führt zu Matschsound. Ist das Signal zu fett, kannst Du es durch Absenken des "Lo"-Reglers "schlanker" klingen lassen.
Diese beiden Regler arbeiten bei festen Center-Frequenzen (sie wirken natürlich noch bei etwas höheren und etwas tieferen Frequenzen, aber verändern lässt sich daran nichts).
Der beiden "Mittenregler" wirken anders - der eine hebt an oder senkt ab, wie die beiden anderen auch. Aber der andere Mittenregler (das weisse Poti) stellt die Ansatzfrequenz für diese Anhebung oder Absenkung ein. Anwendungsbeispiel: Du hast z.B. eine günstige Elektroakustikgitarre an das Pult angeschlossen, und die klingt etwas nasal. Daran ist oft eine Überhöhung bei ca. 1,2 bis 1,4 kHz schuld. Jetzt visierst Du mit dem Frequenzregler ca. 1,3 kHz an und senkst diese Frequenz etwas im Pegel ab, bis es ausgewogen klingt. Oder eine Stimme klingt "böllerig", aber der Bassregler setzt zu tief an, um etwas dagegen zu machen. Dann kannst Du bei ca. 250 Hz etwas absenken, und das Gewummer lässt nach. Das waren jetzt nur zwei von vielen möglichen Beispielen.

Ein genereller Tipp: Ihr habt doch sicher Smartphones. Darauf kann man sich kostenlos oder für kleines Geld sogenannte RTA-Apps (Real Time Analyzer) laden - damit siehst Du, bei welcher Frequenz ein Signal wieviel Energie hat. Wenn jetzt also ein Signal nicht so klingt wie es soll, hilft es meiner Meinung nach, sich das Signal mal im RTA "anzusehen" und eventuelle Merkwürdigkeiten mit dem EQ auszugleichen.

Zieh Dir ausserdem mal dies hier rein: http://www.mix4munich.de/stimme.htm - ein paar Möglichkeiten, wie man die Stimme im Mix nach vorne holt. Kann man einzeln nutzen oder nach Belieben kombinieren.

Hope that helps.

Viele Grüße
Jo
 
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Was Ihr tun könnt, um den Sound etwas differenzierter zu gestalten, ist, die Gitarren im Panorama kräftig auseinanderzudrehen, für jeden Gitarristen auf "seine" Seite. Das macht man mit den gelben "PAN"-Reglern.
Das solltet ihr aber nur im Proberaum machen, keinesfalls bei Auftritten.

Du hebst "Hi" an, und das Signal wird brillianter. Bei Mikrofonsignalen aber Vorsicht, denn zuviel Anhebung führt zu erhöhter Rückkopplungsgefahr.
Gerade bei E-Gitarren ist das selten nötig. Und wenn, dann sollte man da gaaaanz behutsam vorgehen. Gitarren setzen sich dann zwar super durch, es geht aber tierisch auf die Ohren (auch wenns der Gitarrist vllt. gar nicht merkt) und erschwert das Durchsetzen aller anderen Instrumente und vor allem des Gesangs. Ich würde da eher noch absenken. Über 5-6kHz kommt eh nicht mehr viel sinnvolle Information von E-Gitarren.

Das ist keine Kritik, nur eine Ergänzung, damit das Geschriebene nicht für allgemeingültig gehalten wird.
 
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... und kauft Euch auf'm Flohmarkt Teppiche! ;-)


domg
 

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