Das wäre in der Tat die nächstliegende Variante. Denn A D F# h war bei den Vorgängern der heutigen Gitarre (4saitige altspanische mehrchörige Gitarre) verbreitet.
Das Ganze ist historische Entwicklung, die aber nachvollziehbare Ursachen hat. Wobei (abgesehen von der Spielergonomie) wieder einmal die Quintverwandschaften eine Rolle spielen. Zu Erinnerung: Pentatonik und Durtonleiter bestehen ausnahmslos aus Quinten, die als steigende oder fallende Reihenfolge umsortiert sind. Die Quinte gilt seit der Steinzeit als sogenanntes "Urintervall", das seither im Gefühl der Menschen als stabilstes aller Klangelemente verankert ist.
Bei
A D F# h sind AD und F#H quintverwandt. Nehmen wir die heutge Stimmung
(ADGH) für diese 4 Saiten, erhalten wir ebenfalls 2 Quinten (AD und DG). Allerdings ist das H isoliert, ohne (Quint/Oktav-) Verwandtschaft zu den anderen Saiten. Von daher ist Variante 1 hier im Vorteil.
Erweitern wir
A D F# h auf die heutige Gitarre =
E A D F# h E - dann erhalten wir 6 Quint- und einen Oktavbezug. 4 Töne sind mehrfach verwandt, 2 Töne (D und F#) nur einfach
Sortieren wir diese Intervalle aufsteigend, erhalten wir die H-Moll-Penta H D E F# A, wobei der Grundton sehr hoch auf Saite 2 liegt und durch das doppelte E kein wirkliches Grundtonfeeling der Leersaiten und ihrer Stimmung entseht.
Die heutige Stimmung
E A D G h E: ist am dichtesten und geschlossensten. Wir finden wiederum 6 Quinten und eine Oktave. Gegenüber der F#-Stimmung gibt es jedoch einen kleinen "Vorteil": 5 Saiten sind gleich mehrfach verwandt, 1 (G) nur einfach.
Sortieren wir diese Intervalle aufsteigend, erhalten wir die E-Moll-Penta E G A H D, wobei der Grundton mit Saite 1 und 6 praktischerweise gleich 2 Mal vertreten ist.
Sehen wir uns die terzlose Stimmung trotzdem noch an:
EADGCF. Abgesehen von der sehr schlechten Bespielbarkeit und Übersicht fallen die Verwandtschaften der Saiten etwas dünner aus: 5 Quinten, keine Oktave, 2 Töne (E und F) mit jeweils nur einem Verwandten. Zudem erhalten wir noch die für die harmonische Grundstimmung eines Instruments wenig vorteilhafte Dissonanz E F.