5 Wochen ohne

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Hallo Ihr Leute

dass man mal eine Woche oder zwei ohne Kanne ist, kommt ja öfter vor (Urlaub oder so), ist kein Drama und bei einigermaßen vorsichtigen (Wieder)-Einspielen und gutem Grundansatz ist man ja nach ungefähr ner halbe Woche wieder fit.

Bei mir steht eine mindestens 5-wöchige Rehamassnahme an, danach muß ich recht bald wieder fit sein - es stehen unter anderem CD-Aufnahmen an.

Jetzt hab ich schon ein kleines bischen Bammel.

Ich werde das Mundstück mitnehmen und versuchen regelmäßig zu Buzzen - ob ich das Instrument doch noch nachholen werde und ggf. mit Dämpfer üben kann muß ich dann dort halt abchecken.

Gut - ein bischen Abstand zum "Übestress" - dann man sich selber macht tut vielleicht auch mal gut.
aber ich fühl mich im Moment halt so Ansatzmäßig fit - kann mit der Kanne (fast) alles machen was ich will und hätte gerne daß das auch in kürzester Zeit nach der Kur wieder so ist.





Wie sind Eure Erfahrungen mit längere Übepausen???


Bernd
 
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Hallo Bernd,

Das ist eine schwierige Frage, die sehr individuell ist. Jeder Bläser wird da anders reagieren. Ich würde mich an Deiner Stelle auf die eigene Erfahrung stützen und im Zweifelsfall die Posaune mitnehmen. Wenn das nicht geht, ist nach meiner Einschätzung v.a. die Art und Weise des Wiedereinstiegs wichtig. Wer am Anfang zu viel will, überlastet die Muskeln leicht, was den "Wiederaufbau" des Ansatzes letztlich verlangsamen oder sogar schaden kann.

Ganz wesentlich ist hier wohl auch die Frage, wie viel Zeit Du nach der Reha bis zur CD-Aufnahme hast!

Ich für meinen Teil habe als Amateur-Bassposaunist eigentlich jeden Sommer sicher 3-4 Wochen Spielpause (komplett ohne Mundstück & Buzzen) und komme eigentlich immer recht zügig wieder rein: Nach 2-3 lockeren Übungseinheiten, in denen es rein um das Wiedergewinnen des Spielgefühls geht, habe ich bestimmt 80-90% meiner alten Leistungsfähigkeit zurück. Das sind am Anfang reine Technikstudien nach Ben van Dijk's "Bens Basics" (lange Töne mit Fokus auf Klang und Intonation, Koordination Zunge, Luft und Zug usw.). Extreme Höhen und Tiefen lasse ich bewusst aus und plane großzügige Regenerierungspausen ein. Erst wenn ich wieder einigermaßen gut klarkomme, taste ich mich langsam wieder an die extremeren Lagen heran. Wichtig ist mir auch hier, nicht zu schnell bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit zu gehen und in erster Linie auf ein gutes Spielgefühl zu achten. Alles in allem dauert der Wiedereinstieg bei mir ca. 1-2 Wochen mit Übungseinheiten von 1-2 Stunden alle 2-3 Tage.

Ich bitte aber zu bedenken, dass bei der Bassposaune quasi endlos Kondition vorhanden ist, man lockert seinen Ansatz ja ständig. Würde ich dauernd in der Höhe herumpfeifen müssen, könnte das Wiedererlangen des Ansatzes inkl. Kondition vielleicht auch länger dauern, da fehlen mir aber die Erfahrungswerte. Aber auch in diesem Fall würde ich den Fokus am Anfang eben genau der Lockerung des Ansatzes wegen eher auf die tiefe und mittlere Lage legen und den alten Ansatz "von unten aus" wieder aufbauen.

Viele Grüße
Marco
 
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Ich würde versuchen, das Instrument mitzunehmen; nicht, um unbedingt spielerisch fit zu bleiben, sondern einfach, weil ich zu gerne spiele und mein Instrument sehr vermissen würde. Ich kümmere mich aber auch sonst wenig um Vorschriften...;)

Als ich einmal für vier Wochen in einer Klinik war, hatte ich mein Mountain-Bike im Kofferraum meines Wagens versteckt und bin jeden Tag gefahren (im Sommer). Das war zwar nicht im offiziellen Sinne der "Rekonvaleszenz", aber ich konnte mir immer ein wenig den Klinikmief aus der Lunge fahren.

Deine Idee mit dem Dämpfer ist doch gut! Frag' einfach - und wenn du nicht gerade in einer Lungenheilklinik bist und sonst nichts medizinisches gegen das Spielen spricht, müsste das klappen.

Ansonsten hat Marco mit seinen Empfehlungen sicher Recht.

Alles Gute für Dich, Bernd
 
Hallo Bernd,

es ist wichtig, dass du dir, wenn du dich wieder einarbeitest, keinen Stress machst. Wenn du vorher gut gespielt hast, kommt der Ansatz ziemlich schnell wieder; wenn du Stress schiebst, dauert es nur länger.
Fang auch (wie BioMarco schon geschrieben hat) nicht direkt mit den Stücken an, die du später aufnehmen musst (Gedankengag: Ich hab ja so wenig Zeit, da muss ich mich nur auf dieses Stück konzentrieren!);
Am besten ist es für den Ansatz, locker mit Ansatzübungen einzusteigen.

(Anmerkung: Ich bin Anfänger und schreibe hier, was mein Lehrer mir dauernd sagt - bin aber dumm genug, es trotzdem immer wieder selbst falsch zu machen)
 
Hallo Ihr

danke für Eure ausführlichen Antworten - find ich echt toll daß Ihr alle so anteilnehmt

Marco - ja ich denk als Bassposaunist (war ich lange genug auch) fällt das ganze doch ein bischen leichter.
Ich hab die Erfahrung gemacht, daß am eigentlichen Ansatz nach längerer Pause kaum was verloren geht - man muß aber verstärkt wieder an der Tonqualität arbeiten.

Was ich (auch nur Amateur) vor allem brauche ist Flexibilität über den ganzen Tonumfang - gerade bei der geplanten (Bigband-) CD Aufnahme hoffe ich einen Solochorus zu kriegen - und da heißt es vor allem Tonqualität, - Sicherheit und da es mein Stil ist viel Ausdauer und Intensität .

Aber wie Ihr alle sagt: nur sich selbst keinen Stress machen - und ich hoffe nach einer Woche (dann ist mir ein Einzelzimmer versprochen) doch die Kanne nachzuholen und mit dem Dämpfer in den Schrank zu spielen oder so - vielleich komm ich ja auch an eine Abstellkammer im Keller oder sowas.
Der Termin zur Reha kam halt so überraschend
Und Lieber Pfeifenfreund : mein Mountainbike hab ich auf jedenfall dabei - da hab ich aber auch schon abgeklärt

schöne Festtage noch

Bernd
 
Hallo Ihr alle - bin wieder im Lande

"ruhig und entspannt" nach der Reha.

Hatte das Mundstück und das Buch "Also sprach Arnold Jacobs" dabei , für 2 Wochen auch meine Posaune mt Yamaha Silent Brass System.

Mit Üben ging aber kaum - sehr dünne Wände und Türen - habe meist die viertel Stnde wenn meine Nachbarn zum Essen gegangen sind genutzt.

Habe den Eindruck gehabt daß Übungen mit dem Mundstück sehr viel gebracht haben - obwohl fast lauter als mit Silent Brass.

Gestern abend geübt - der Tonumfang ist fast noch voll da - nur an der Tonqualität muß ich jetzt arbeiten.

Vor allem fiel mir der Unterschied zwischen meinen 2 Posaunen auf.
Mit der Schmelzer Modell 4 mit ihren immensen Luftdruchfluss fiel mir z.B ein zentrierter Ton viel schwerer als mit der Yamaha Xeno

interessant!!!

Werde also eher die Xeno nehmen bis Ansatz stabiler - heute Abend werde ich in die erste Probe gehen - mal schauen wies läuft.

Und Leute - ich empfehle Euch echt mal den Jacobs vorzunehmen -

hatte in der Kur Feldenkrais - Übungen im Therapieprogramm - sind hier sehr viele Parallelen zu Jacobs (find ich)


ich berichte weiter

Bernd
 
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Vor allem fiel mir der Unterschied zwischen meinen 2 Posaunen auf.
Mit der Schmelzer Modell 4 mit ihren immensen Luftdruchfluss fiel mir z.B ein zentrierter Ton viel schwerer als mit der Yamaha Xeno

interessant!!!

Werde also eher die Xeno nehmen bis Ansatz stabiler - heute Abend werde ich in die erste Probe gehen - mal schauen wies läuft.
Schön, dass Du wieder heil da bist, hoffentlich verlief die Reha wunschgemäß!

Wenn der Unterschied zwischen Deinen Posaunen vorher nicht da war, ist das jetzt wohl ein Zeichen, dass auch die Atmung abgebaut hat. Du schreibst doch selbst, dass Du an der Tonqualität arbeiten musst. Luft bzw. Luftführung ist doch der wichtigste Aspekt bei der Tonqualität. Da würde ich erst recht bei der lufttechnisch anspruchsvolleren Schmelzer bleiben, denn da bekommst Du offensichtlich viel besser mit, welche Fortschritte Du mit der Atemtechnik und Luftführung machst. Das mag am Anfang frustrierend er sein, Deine Tonqualität wird es Dir aber sicher danken.

Und denke auch daran, den Ansatz jetzt ganz behutsam aufzubauen. Auch wenn die Höhe da zu sein scheint, würde ich zunächst nicht an die Extreme rangehen. Am Anfang nach einer Pause klappt es bei mir auch recht gut, das Loch kommt dann immer erst ab der 2. bis 3. Übungsheit - und fällt umso kleiner aus je behutsamer ich beim Wiedereinstieg mit dem Ansatz umgegangen bin. Tiefenentspannende Basics in der Mittel- und tiefen Lage eignen sich ja sowohl für die Atemtechnik als auch zum Wiederaufbau des Ansatzes.

Viele Grüße
Marco
 
Hallo Marco

-danke - die Reha lief gut - habe mich toll erholt.
Fazit war aber auch bei mir persönlich den Stress rauszunehmen - leider nicht nur Beruflich sondern auch bei der Bläserei??!!
-das wird schwer - wenn ich den Terminkalender meine musikalischen Aktivitäten vor mir sehe wird mir Schwarz vor Augen -
ich sehe aber keine Chance da den Zug rauszunehmen - einerseits ist es toll musikalisch so viel erreicht zu haben - aber wenn das
geliebte Hobby zum Stress wird ist auch nichts????

Mit dem Wiedereinstieg übertreibe ich es echt nicht - und mach es schon so wie du es vorschlägst.
Hohe Töne sowieso nicht als Schwerpunkt - immer wieder als Entspannung Ghostnotes und Kontratöne, weiterhin auch Buzzen mit Mundstück - das Loch kam auch noch nicht - ich erlebe immer mehr Stabilität.

Big Band - probe war gestern , zumindest vom Ansatz, auch ok.

Aber Du hast recht - zum Üben werde ich hauptsächlich zur Schmelzer greifen - obwohl zickiger (The Horn is a Lady - Albert Mangelsdorf)


Bernd
 
Hallo
nochmals zum Thema:

http://www.youtube.com/watch?v=zHlnkGGXlP8#t=328

aber das hatten wir ja schon;-)

-bei mir gings übrigens wieder sehr schnell - CD-Aufnahmen auch im Kasten

also auch in Zukunft "keine Panik"

ich denke am wichtigsten war für mich auch wärend der "Auszeit" regelmäßig mit dem Mundstück zu Buzzen
- Tipp dies mit einem Stimmgerät zu tun (ist echt schwer) aber bringt viel

Bernd
 

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