Abhörsituation verbessern

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Hallo Leute,

mein Schreibtisch steht an der Wand. Diesen nutze ich als "Regieraum" und habe als Abhöre 2 Stk. KRK Rokit 5 G3 auf Augenhähe aufgestellt. Diese stehen ca. 10 cm von der Wand weg. (Und sind so auch einsgestellt) Rechts schließt sich ein Bücherregal an, links ist ca 45 cm zur Bücherwand. Die Ecke hat 120 Grad und nicht 90 Grad. Hinter meine Schreibtisch Stuhl habe ich einen Kleiderschrank (Abstand zur Schreibtischwand 205 bis 230 cm, da Winkel 30 Grad).

Mein Raum ist 250 cm Hoch.

Heute habe ich mal mit Mozilator (ein Plugin in Cubase) mir verschiede Sinussignale angehört.


Jetzt verstehe ich die Welt ein wenig weniger.

Ich bekam bei nachfolgenden Frequenzen deutliche Lautstärkermaxima. c = 344 m/s


160 Hz l/2 = 1,075 m
205 Hz l/2 = 0,84 m ==> 3x l/2= 2,51 m
240 Hz l/2 = 0,7 m
300 Hz l/2 = 0,57 m
340 Hz l/2 = 0,5 m

bei 80 Hz habe ich nicht sehr viel gehört, kann aber am eigenen Gehör oder den Monitoren liegen.

Ich habe ein Deckbett vor dem Kleiderschrank aufgehängt. Die Lautstärke hat sich nicht merkbar geändert.


Fragen:


1) ist 160 Hz eine typische Raummode? mir erscheint dieses als zu hoch in der Frequenz zusein.
2) die Decke ist 250 cm Hoch, ich hätte eine Raum-Mode bei 68 Hz, 137 Hz oder auch bei 204 HZ erwaret, wobei ich eine leichte Anhebung bei 204 Hz meine zuhöhren. Würde passen
3) Kann es sein, das ich einen ausgewachsenen Kammfiltereffekt habe?

Gruß

GwB
 
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Also das ist seit langem die kreativste und unterhaltsamste Schilderung der Umstände. :D

Es gibt für Anliegen wie dem deinigem auch ein eigenes Sub-Forum.

Mal als Lösungshinweis: Schall breitet sich annähernd kugelförmig aus. Und ja, die Wahrscheinlichkeit ist sehr, sehr hoch, dass in deinen Räumlichkeiten Raummoden vorhanden sind.
 
Raummoden entstehen weil sich stehende Wellen im Raum bilden. In einem quaderförmigen Raum lassen sich diese Moden noch ganz gut ausrechnen. Dein Raum hat ja anscheinend schräge Wände und da wird es eher schwer vorauszusagen wo die Moden denn nun genau liegen. Auch wirst du abhängig von der Position deiner Ohren nur bestimmte Moden hören.

Raummoden kommen im Bereich von (etwa) 0Hz-300Hz vor. 160Hz kann also ohne Weiteres irgend eine Eigenschwingung deines Raumes sein. Typisch ist natürlich keine bestimmte Raummode, denn die Abmaße des Raumes bestimmen ja die genaue Verteilung der Moden.

Ein Deckbett hilft dir im Bereich unter 300Hz reichlich wenig ... es sei denn es ist einen halben Meter dick. ;)

Kammfiltereffekte haben wir alle. Wir sind täglich umgeben davon und Abhörräume sind keine Ausnahme. Tatsächlich sind Kammfilter aber eine ganz andere Baustelle. Da geht es um reflexion und die aus den entstehenden Laufzeitdifferenzen resultierenden Interferenzen. Schon wenn du ein Monosignal aus zwei Boxen hörst und nicht genau in der Mitte sitzt hast du Kammfiltereffekte. Die Reflexion vom Tisch macht auch gern solche Probleme. Ist aber in der Größenordung nicht so signifikant wie Probleme mit den Raummoden.
 
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Also ich kann es lassen wie es ist, :mad:

oder ich versuche die Raummoden abzuschwächen.:tongue:

(Aufgrund der Geometrie des Raumes (120 Grad und 60 Grad ecken) verläuft eigentlich nur die Decke und der Fussboden paralle).

Nachfolgende Massnahmen sehe ich:

1) Bassfallen wird schwierig, da kaum Ecken bei mir frei sind. aber ggf. über den Schreibtisch von Wand zur Decke.

2) Ich würde jetzt erstmal Diffusoren um die stehenden Wellen zu brechen an Wand (übern Schreibtisch) und Decke anbringen.

Frage1: Lassen sich Bass-Wellen davon überhaupt beeindrucken? Macht das sind?

Frage2: welche von den Typen wären effektiver für Raumnoden

a) Kästchen:
https://www.thomann.de/de/hofa_diffusor.htm

b) Skyline:

https://www.thomann.de/de/the_takustik_diffusor_skyline_eps_set.htm

b) Balken:

https://www.thomann.de/de/the_takustik_wds7_diffusor_8erset.htm


Gruß

GwB
 
Diese Diffusoren helfen so weit unten nicht.

Ohne Absorbtion hast du kaum Chancen.
 
Schau Dir bei den Diffusoren nochmal deren Wirkungsbereiche in Hz an.
 
Schau Dir bei den Diffusoren nochmal deren Wirkungsbereiche in Hz an.

Danke, hätte ich auch gleich machen können.:facepalm1:

Leider finde ich bei den Produkten nicht immer Angaben zum Frequenzband.

Ich bin beim Googeln über nach folgendes Foto gestolpert.



Mein Bed-Room-Home-Studio sieht nicht ganz so aus:D

Aber zurück zum Thema: Diffusoren für 300 Hz und drunter scheint es im Handel nicht zu geben.:mad: Vermutlich weil die Dimensonen zu groß wären.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wird also evt. auf eine Mixtur aus Absorbtion und Diffusion hinauslaufen, oder?
 
Diffusion macht meines Erachtens erst Sinn, wenn so grundlegende Probleme wie tieffrequente Resonanzen schon behoben sind.

Tatsächlich werden tieffrequente Wellen wohl schon an glatten Wänden ziemlich gut gestreut. Stehende Wellen gibt es aber trotzdem.

Im von dir geposteten Bild sind garantiert zusätzliche Maßnahmen gegen die Raummoden getroffen worden.
 

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