Akkordeon-Café

Ich wundere mich oft nur darüber, wie gleichgültig viele Leute vor so hervorragenden Musikern einfach vorbei gehen können.



Ja, das passiert sogar Spitzenmusikern wie diese Aufnahme eines Experiments zeigt.:-(
 
es war einfach nur genial. An einem Hang sitzen, spielen und die Landschaft genießen.

Ja, doch, das kann ich sehr gut nachvollziehen - macht mir auch immer wieder mal Spaß!

? - Welche Berge sehe ich denn da auf dem Bild? bzw. auf welchen saßest du denn da?
 
Ja; aber mindestens eine Person ist stehen geblieben
:m_vio:
Bleibt für mich die Frage, was es braucht, damit Menschen wahrnehmen, wie wunderschön die Musik ist, die da jemand für sie spielt und wie großartig der Musiker spielt. Ein Problem ist sicherlich, dass wir heutzutage mit Geräuschen regelrecht überflutet werden und in all der Hetze gar nicht mehr wahrnehmen, wenn etwas so Schönes passiert. Aber du hast Recht: Wenigstens ein Mensch ist stehen geblieben. In unserer Fußgängerzone sind es oft die Kinder, die vor Musikern stehen bleiben.
LG Tygge
 
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Ja, doch, das kann ich sehr gut nachvollziehen - macht mir auch immer wieder mal Spaß!

? - Welche Berge sehe ich denn da auf dem Bild? bzw. auf welchen saßest du denn da?


Das war über Roßhaupten am Drachenweg. Hinter mir ist der Tegelberg und Säuling. War fürs Foto zu trübe
 
Ja, das passiert sogar Spitzenmusikern wie diese Aufnahme eines Experiments zeigt
sorry, aber dieses verlinkte Experiment finde ich ziemlich daneben. Das wurde durchgeführt an einem Werktag morgens um 7:50 Uhr in einer stark frequentierten U-Bahn-Station. Wenn ich morgens auf dem Weg zur Arbeit in die U-Bahn renne (weil ich wie üblich leicht spät dran bin), dann habe ich schlicht und einfach keine Zeit, um stehen zu bleiben und dem Musiker zuzuhören, egal wie gerne ich es würde.
 
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Zudem war es definitiv das falsche Stück.
Wenn es etwas Rassigeres gewesen wäre, etwas, das einen in gute Laune versetzt, und das man nach dem Vorbeigehen mitpfeifen kann, dann wäre vielleicht noch jemand stillgestanden.
Aber so? Zugegeben, mit nur einer Geige ist es sehr schwierig.

In unserer Fussgängerpassage treten auch ab und zu Musiker auf.
Welchem(n) höre ich zu?
Sicher nicht dem 30. russischen Akkordeonisten, der den "Winter" von Vivaldi spielt.
Dann schon eher dem im Gipsy-Stil jazzenden Quartett. Die spielen nicht schlecht und haben "Pfupf".
 
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schon mal an Rollentausch gedacht :D?

nicht eine Minute! Warum sollte ich auch?

Ich hab einen Job, den ich mag, in einem Metier, das mich interessiert, ein Job für den ich ausgebildet wurde und den ich zumindestens einigermaßen gut ausführe n einer Firma die mir ein interessantes Tätigkeitsfeld hierfür bietet. Warum sollte ich Musiker werden wollen? Dann müsste ich das, was ich zu meiner Erbauung mache beruflich machen und das ist dann sicher auch nicht mehr das reine Zuckerschlecken. Zwar sind wir hier in einem Musikerforum. Und hier treffen sich Leute, die Interesse am Musik machen haben - aber wieso sollte ich das deshalb professionell tun wollen? Da sehe ich noch keine Veranlassung dafür.:cool:
 
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Nein! .. Soll ich mit ihr tauschen wollen? :rolleyes:... Nee, bleib ich lieber ich!:great: .. Und bleib stehen und hör den Musikern zu, wenn ich Zeit hab und es mir gefällt , oder geh weiter wenn s mich grad nicht anspricht, oder ich grad keine Zeit für hab.:)
 
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schon mal an Rollentausch gedacht :D?
wer sein Hobby zum Beruf macht, hat kein Hobby mehr ...

Natürlich habe ich auch schon "was-wäre-wenn"-Spielchen im Kopf gespielt (vor allem, da mein jüngerer Bruder Akkordeon studierte), aber größtenteils bin ich mit der Verteilung Arbeit - Musik durchaus zufrieden ... auch wenn ich morgens grundsätzlich spät dran bin :-D
 
Wenn ich morgens auf dem Weg zur Arbeit in die U-Bahn renne (weil ich wie üblich leicht spät dran bin), dann habe ich schlicht und einfach keine Zeit, um stehen zu bleiben und dem Musiker zuzuhören, egal wie gerne ich es würde.
Diese Situation wird vielen von uns bekannt vorkommen und über das Setting des Experimentes kann man mit Sicherheit streiten. Dennoch bleibt bei mir der Eindruck, dass dieser permanente Zeitdruck und die Reizüberflutung,mit der wir leben, es schwer machen, solche schönen Momente wahrzunehmen und zu genießen. Entschleunigung ist da für mich das Zauberwort - deshalb segel ich auch so gern. Und es berührt mich, wenn ein Kind selbstvergessen zur Musik eines Strassenmusikanten tanzt oder ein Polizist darum bittet, das Akkordeon leihen zu dürfen und loslegt. Sollte mich jetzt jemand als Träumerin und Romantikerin bezeichnen - nur zu, es könnte was dran sein.
LG Tygge
 
größtenteils bin ich mit der Verteilung Arbeit - Musik durchaus zufrieden
war ich auch, hat bei mir allerdings dazu geführt, über Jahrzehnte zwei Berufe ausüben zu müssen/können/dürfen.
Jetzt allerdings höre ich mir Straßenmusikanten an :)
 
Ja, das passiert sogar Spitzenmusikern
Genau, wenn man das falsche Instrument spielt.
Kollege: "Anne-Sophie Mutter spielt bei uns im Tal" - dann schnell weg hier. Ich weiß, wo ich an diesem Abend nicht bin...
Vielleicht könnten wir mal den Thread "Warum finden manche Leute Violine schrecklich..." eröffnen. :eek:
 
Genau, wenn man das falsche Instrument spielt.
Kollege: "Anne-Sophie Mutter spielt bei uns im Tal" - dann schnell weg hier.

Das muss erstmal gar nix mit dem Instrument zu tun haben - bei Musik ist es immer ein Zusammnwirken von mehreren Komponenten. Und weil Musik eben nicht wie ein Bild mitgenommen werden das man dann anschauen kann, wenn man Zeit hat, sondern nur im Hier und Jetzt klingt, muss eben der Rest passen. Und das ist halt oft nicht der Fall.

Dazu muss man gar nicht erstmal in die anonyme Öffentlichkeit gehen - da reicht schon ein Treffen unter Musikern. Wenn der eine Musiker zwar wunderschön spielt, aber halt früh am Morgen, wenn die anderen noch schlafen wollen, dann wird er für seine Darbietung sicher kein Lob erhalten, sondern erstmal genervte Kommentare, weil die andern eben noch schlafen wollen. - Also richtige Musik, aber falscher Zeitpunkt .. und schon kommts nimmer so gut an

Und genauso gehts dann eben aus, wenn man einen Ort wäht, der an sich kein Ort der Ruhe und Einkehr und Besinnung darstellt, sondern einfach ein Knotenpunkt wo man von A nach B wechseln will. Dann ist es aus meiner Sicht erstmal normal, dass die allermeisten weitergehen. Z.B. hatte ich mal einen Kundentermin und bin auf dem Hinweg durch eine längere Unterführung gelaufen. Dort saß ein Mann und spielte Akkordeon. Auf dem Hinweg war mir mein Kunde wichtiger und dass ich den nicht warten lasse. Auch wäre ich in dem Moment gar nicht wirklich aufnahmefähig gewesen, weil ich mich schon in Gedanken mit dem kommennden Termin beschäftigte. Auf dem Rückweg hatte ich mehr Zeit und der selbe Mann saß noch immer (oder schon wieder?) da und spielte. Diesmal hatte ich Zeit dafür und hab mir angehört was er spielte.

Drum muss bei Musik eben Ort und Zeit zusammenpassen, damit vom Musiker der gewünschte Zuhörer erreicht wird. Wenn das nicht passt, dann ist das Ergebnis in der Regel entsprechend wie im obigen Beispiel. Und auch klar - sowas mann man selbstverständlich auch bewusst provozieren in dem man ganz bewusst eine Situation zusammenstellt, wo denkbar ungünstige Parameter vorliegen um irgendwelche Aussagen zu provozieren . Das obige Bespiel mit dem Geiger in der Metrostation würde ich in diese Schublade stecken.
 
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Jetzt allerdings höre ich mir Straßenmusikanten an
ich mir auch ... wenn sie und ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind ...

Auf dem Rückweg hatte ich mehr Zeit und der selbe Mann saß noch immer (oder schon wieder?) da und spielte. Diesmal hatte ich Zeit dafür und hab mir angehört was er spielte.
siehe oben: zur richtigen Zeit am richtigen Ort ...

ganz bewusst eine Situation zusammenstellt, wo denkbar ungünstige Parameter vorliegen um irgendwelche Aussagen zu provozieren . Das obige Bespiel mit dem Geiger in der Metrostation würde ich in diese Schublade stecken.
so sehe ich es auch. Wäre das Experiment nicht um 7:50 Uhr durchgeführt worden, sondern um 16:50 Uhr, hätte das Ergebnis wahrscheinlich anders ausgesehen. Insgesamt vermutlich etwas weniger Leute in der gleichen Zeitspanne, aber das Verhältnis Stehenbleiber zu Vorbeigeher wäre bestimmt anders gewesen.

Diese Situation wird vielen von uns bekannt vorkommen und über das Setting des Experimentes kann man mit Sicherheit streiten. Dennoch bleibt bei mir der Eindruck, dass dieser permanente Zeitdruck und die Reizüberflutung,mit der wir leben, es schwer machen, solche schönen Momente wahrzunehmen und zu genießen.
Meiner Ansicht nach ist dieses Experiment kein Beweis für "permanenten Zeitdruck und Reizüberflutung". Den Druck, pünktlich bei der Arbeit (Schule / Uni / sonstwas) zu sein, gibt es schon seit Beginn der Industrialisierung. Heute sind es nur mehr Berufstätige, deshalb ist es offensichtlicher. Jeder Mensch hat Termine, zu denen er pünktlich sein muss. Sei es die Arbeit, oder der Akkordeonunterricht, oder das Kind vom Kindergarten abholen oder Orchesterprobe oder ... Und wenn er unterwegs zu diesen Terminen ist, hat er keine Zeit für die "schönen Momente". Für dieses Experiment wurde nun zielsicher der Zeitpunkt (und Ort) ausgesucht, zu dem die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, Leute in Eile und ohne Muße zu erreichen.
 
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von einem straßenmusiker möchte ich in aller erster Linie gut unterhalten werden.

Dazu gehört für mich, dass ich nicht nur eine Melodie ins Ohr gehämmert bekomme, sondern auch noch Begleitung dabei ist. Als Soloinstument schafft das bei mir nur die Gitarre und das Akkordeon.
Einen Sologeiger empfinde ich nach recht kurzer Zeit als Zumutung, vor allem, wenn das gerne in südlicheren Ländern in der Gastronomie passiert und irgendwelche unterirdischen Stehgeiger von Tisch zu Tisch gehen.

In dem Video geht es aber um etwas anderes:
Da stellen die einen Topmusiker in die U-Bahn. Wer soll erkennen, dass er da gerade einen absoluten 'Top-Genuss' vorgesetzt bekommt. Da an solch exponierten Stellen ja regelmäßig Musiker stehen gehen gerade Pendler direkt daran vorbei. Die können doch nicht bei jedem dahergelaufenen Musiker erst mal inne halten.
 

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