Akkordeonschule in C Dur?

[josi7]

Hallo
Ich habe drei Akkordeonschüler ü 50.
Sie tun sich sehr schwer Akkordeon zu lernen. Aber es klappt, sehr langsam, aber es wird langsam.
Sie spielen bis jetzt nur C Dur, von c bis g.

Ein Bekannter von mir spielt schon lange Akkordeon und Keyboard, kann aber alles Lieder nur in C Dur spielen, er spielt alles aus dem Kopf.

Daher meine Idee. Gibt es vlt eine Akkordeonschule nur in C Dur.
Damit könnte ich meinen Schülern mehr helfen anstatt jetzt noch mit G oder F Dur anzufangen.

lg Britta

 

[Wil_Riker]

Hallo Britta,

alle Lehrwerke, die ich kenne, beginnen mit C-Dur, und die anderen Tonarten kommen später nach und nach dazu. Was für einen Sinn soll es ergeben, sich auf Dauer nur auf eine Tonart festzulegen?

 

[josi7]

Hallo Will
Der Sinn besteht darin, dass meine Schüler am Ball bleiben und motiviert bleiben.
Denn jeder weiß, wenn es einem Schüler zu schwer wird, wirft er oft das Handtuch.
Und ich möchte sie damit motivieren

 

[Jetzt aber!]

Sie spielen bis jetzt nur C Dur, von c bis g

Gibt es vlt eine Akkordeonschule nur in C Dur.

Alle mir bekannten Akkordeonschulen beginnen zwar mit C-Dur, führen aber irgendwann mehr oder weniger schnell auch zu anderen Tonarten. Dazwischen liegt aber für einen "blutigen" Anfänger ein weites Feld, auf dem er noch genug zu tun hat, ohne sich mit Kreuzchen oder B-chen herumschlagen zu müssen.

Als Beispiel führe ich mal hier die "Neue Holzschuh Akkordeonschule 1" an, mit der ich, weit über 70, den Einstieg ins Akkordeonspielen gefunden habe. Über den 5-Ton-Raum hinaus, indem sich deine Schüler wohl noch befinden, gibt es noch eine Menge zu tun, ohne nach einem speziellen Lehrbuch suchen zu müssen:

• Die Baß-Seite
• Das Spiel auf der Baß-Seite
• Das Spiel mit der linken Hand
• Das Spiel mit beiden Händen
• Die Pausen
• Der Dreiviertel-Takt
• Die G-Lage
• Die natürliche Betonung
• Die Achtelnoten
• Der Septimen-Akkord
• Verschiedene Schlußtakte
• Die Erweiterung des Tonraumes
• Das Spreizen der Finger
• Der Fingerwechsel auf einer Taste
• Das Unter- und Übersetzen
• Die C-Dur Tonleiter

Wenn deine Schüler dann noch nicht das Handtuch geworfen haben, klappst auch mit anderen Tonarten.

 

[Wil_Riker]

Hallo Britta,

dann ist es Deine Aufgabe als geschulte Lehrkraft, entsprechend zu motivieren. Notfalls mit selbst zusammengestelltem Unterrichtsmaterial.

 

[Tygge]

Moin Britta,
vielleicht würde es auch helfen, die Schüler nach ihren eigenen Zielen zu fragen und dem dann erstmal den Unterricht anzupassen. Das Erreichen selbstgesetzter Ziele kann sehr motivierend sein. Und du kannst Ihnen dann die passenden Stücke zur Verfügung stellen, womit wir bei Wil_Rikers Vorschlag wären.
LG Tygge

 

[Silke01]

Ich bin auch Anfängerin und über 50. Sicherlich lernt man als junger Mensch schneller, aber ganz so schwerfällig ist man mit über 50 ja auch nicht.... vor allem ist das genauso individuell wie in jedem anderen Alter . Ich persönlich finde die Liedauswahl wichtig, also zb Kinderlieder zu spielen, das wäre für mich demotivierend. Ich lerne mit der Schule von PM Haas "Spiel Akkordeon " in der selbst einfach gesetzte Stücke sehr schöne Melodien sind, das macht dann auch Freude. Gleichzeitig arbeite ich auch mit M Schumeckers Akkordeon Workshop, die geht allerdings zügig vorwärts, aber für mich beides zusammen, ideal.

 

[Schtine02]

Meine Tochter hat mit der Kiddy-Akkordeonschule von Kölz/Russ begonnen, Akkordeon zu lernen. Das Lerntempo ist hier deutlich langsamer, als bei den Schulen für Erwachsene, weil es mehr um das einprägen und wiederholen geht. Deshalb sind die Stücke auch nicht gleich so überfrachtet. Band III wäre für Deine Schüler vermutlich der Richtige, @josi7 - man spielt erst C-Lage, wechselt dann zur D-Lage, übt sehr gründlich Über- und Untersetzen. Und die Stücke klingen gar nicht blöd.

Auch schön ist "Einfach Akkordeon" von Jürgen Schmieder. Band I beginnt ebenfalls mit Spielstücken in C-und G-Lage, Band 2 hat Spielstücke rein im C-Dur Tonraum.

Auch schön ist die Akkordeon-Schule vom Verlag Purzelbaum von Christine Fischer-Fahs & Alexander Jekic. Hier kenne ich nur Band 2 inklusive Spielheft. Bei diesem Band wird mit dem Unter- und Übersetzen begonnen. Und der Übergang zu G- und F-Dur findet im letzten Drittel der Schule statt.

Falls Deine Schüler dann Blut geleckt haben und sie schneller voran wollen, gibt es ja noch zig Möglichkeiten, sie mit Noten zu versorgen.

 

[josi7]

Zuerst mal vielen Dank für die vielen Tipps.

Ich werde mir die vorgeschlagenen Hefte mal vornehmen,
wobei ich bis jetzt 2 Hefte für die Schüler benutze,
aber dazu noch andere Lieder anbiete, die ich suche bzw in C Dur umschreibe.

Ich möchte noch einige Zeit bei C Dur bleiben, und wie schon jemand geschrieben hat, ich wiederhole oft die verschiedenen Stücke, gehe also langsamer vorwärts als es die verschiedenen Schulen machen.
So motiviere ich meine Schüler besser als zu schnell etwas Neues vorzulegen.

lg Britta

 

[Chroma]

Hallo Britta,
da lobe ich mir wieder mal das Knopf-Akkordeon. Da ist das Transformieren in eine andere Tonart praktisch gar kein Problem; sofern man ein 5-Reihiges Instrument im Diskant hat. Etwas komplizierter, aber auch sinnvoller wird es erst, wenn man in einem Stück die vierte bzw. noch die 5. Reihe dazu nimmt. Schade, daß es so wenige Akko-Lehrer gibt, die das Knopf-Griff-Akkordeon erkannt und begriffen haben.
Ich würde jedem Anfänger zum Knopf-Akko raten. Später einfach umlernen, ist eben nicht einfach. Die Zeit davor ist dann quasi verlorene Zeit.
Hier im Forum erkenne ich immer wieder, daß die Piano-Akko-Spieler, wenn auch latent erkennbar, es bedauern, kein Knopf-Akkordeon zu können.
Das Piano-Akkordeon ist doch erst erfunden worden, als einige Pianisten Akkordeon lernen wollten. Unser Clown Grock (Adrian Wettach) ist das beste Beispiel dafür.

VG Chroma