Tonarten-Mix

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flominator
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Hi,

mir ist gerade ein Lied untergekommen, dass meiner Meinung nach folgende Akkorde hat:

C-Dur - G-Dur - Bb-Dur - F-Dur

Laut Quintenzirkel gibt es ja immer pro Tonart 6 verschiedene Akkorde und die liegen genau neben dem Tonart angebenden Akkord. Also bei C-Dur sind es die Akkorde c-dur, a-moll, f-dur, d-moll, G-dur, e-moll. Wie heißt dieße Akkordgruppe gleich nochmal?


Jedenfalls springt das obige Beispiel mit C-Dur - G-Dur - Bb-Dur - F-Dur aus der Reihe. Es müsste eigentlich g-moll statt G-Dur heißen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich G-Dur richtig rausgehört habe. Kann man sowas unter umständen auch spielen? Wenn ja, wie nennt man das?

hoffe ihr habt mich verstanden, und könnt mir helfen.
 
Eigenschaft
 
flominator schrieb:
Laut Quintenzirkel gibt es ja immer pro Tonart 6 verschiedene Akkorde und die liegen genau neben dem Tonart angebenden Akkord. Also bei C-Dur sind es die Akkorde c-dur, a-moll, f-dur, d-moll, G-dur, e-moll. Wie heißt dieße Akkordgruppe gleich nochmal?

= Harmonisierte C-Dur Tonleiter: c-dur, d-moll, e-moll, f-dur, g-dur, a-moll, h7/b5. Alle Akkorde bestehen aus den Tönen der C-Leiter. Daher die Verwandtschaft.

edenfalls springt das obige Beispiel mit C-Dur - G-Dur - Bb-Dur - F-Dur aus der Reihe.

Nur auf den ersten Blick. Bei genauerem Hinsehen: Das scheinbar "artfremde" Bb-Dur ist lediglich ein etwwas erweiterter "Quartvorhalt" zum spannungsvollen Hinführen auf das F-Dur.

Spiel mal statt dem Bb einen lupenreinen Fsus4 vor dem F:


1----------------------------
1---------------------------
3--------------------------
3--------------------------
x--------------------------
1--------------------------

... enthält die Töne F Bb C und E.

(Bb ist hier der Quartvorhalt, dessen Spannung sich beim anschließenden F-Dur in dessen Durterz A auflöst)

Jetzt nimmst du nochmal den Bb-Griff

1----------
3----------
3--------
3------------
1-------------
x--------------

Töne: wiederum F Bb D und E. Also fast identisch mit dem Fsus, nur dass Vorkommen und Reihenfolge der Töne etwas anders gewichtet ist (Und statt der Quinte C noch ein Erweiterung durch die Sexte "D" steht.)

Da F D und E ja in der Grundtonart C enthalten sind, ist die Verwandschaft also 100% gegeben. Der einzige abweichende Ton Bb bildet wie gesagt den zusätzlichen Spannungston vor dem Wechsel auf den F-Dur-Akkord.

OK, das ist jetzt die reine Theorie. Nützlich wenn man sie kennt. Aber dann auch: Bitte vergessen beim Spielen. Melodie und Feeling rulez.
 
Es kann auch sein, dass das G die Sekundärdominante in F ist. Die Bewegung Sekundärdominante zu Subdominante (hier G - Bb) ist z.B. sehr charakteristisch in "Yesterday" (sogar die gleiche Tonart: Oh I be- [G]lieve in [Bb]Yester- [F]day)
 
@Hans_3: Ein e kommt nicht in den Akkorden vor, ansonsten scheints aber zu stimmen.

@whir: Kannst du mehr über diese Sekundärdominante erzählen?
Oder ist das das selbe wie Doppeldominante?
Rein von den Akkorden her könnte das G ja wirklich eine Doppeldominante sein,
aber dann würde man danach ja eher sowas wie 'ne Dominante oder Tonika erwarten, und keine Subdominante.
 
Hallo flominator

Nenn uns doch einfach mal den Song... dann wirds ein wenig einfacher!

Gruß
 
Also für mich hört sich das nach C-Dur an und Bb-Dur halt als Mediannte von G-Dur, daher Dominant Charakter, bzw. aus C-moll.
Guck dir mal auf dem Quintenzrikel C-Dur an, links davon F-Dur = Subdominante, rechts davon G-Dur = Dominante.
Was die Beatles gemacht haben ist nun einfach noch weiter nach rechts und links zu gehen, also auch D-Dur und eben Bb-Dur in C-Dur zu benutzen, und das klingt trotzdem (wenn man sie richtig einsetzt) harmonisch, da die Akkorde mit Blick auf den Quintenzirkel nah am C-Dur sind. Je weiter man weggeht, desto größer läuft man "Gefahr", dass es unmelodisch klingt.

Lies dir einfach mal das hier durch: (Diagramm2)
http://www.musik.uu.se/ssm/stmonline/vol_2_1/KGJO/

Wenn es in F-Dur sein soll ist es die Doppeldominante.
 
HëllRÆZØR schrieb:
@whir: Kannst du mehr über diese Sekundärdominante erzählen?
Oder ist das das selbe wie Doppeldominante?
Ist das gleiche.

Rein von den Akkorden her könnte das G ja wirklich eine Doppeldominante sein,
aber dann würde man danach ja eher sowas wie 'ne Dominante oder Tonika erwarten, und keine Subdominante.
Wie gesagt, das ist kein ungewöhnliches Stilmittel.

House of the rising sun hat sowas ähnliches, halt in der Paralleltonart:
Am - C - D - F ...
 
Es kann doch auch sein das von C-dur nach F oder B dur moduliert wird.
 
kleinershredder schrieb:
Es kann doch auch sein das von C-dur nach F oder B dur moduliert wird.
:great: Genau so sehe ich das auch. Die Zieltonart ist relativ offen, man hat eher eine Sequenz (Quarte runter, kleine Terz rauf), die man ewig fortführen könnte,
als eine Kadenz zu einer bestimmten Tonika.

Da die Septen fehlen ist auch unklar, ob nun etwa G eine Dominante zu C ist (bzw. F zu Bb) oder nicht.
 

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