Der Akkord existiert aber auch ohne einem Stück und benötigt dafür eine Bezeichnung (oder mehrere).
Ein Akkord kann ganz offensichtlich ohne Kontext existieren, aber sinnvolle Akkordbezeichnungen bei
Akkorden mit Tensions oft genug erst im Kontext sinnvoll möglich. Tension meint "Extension", also Akkorderweiterung, die deutsche Wikipedia-Unterscheidung von Tensions als - alterierten - Spannungstönen vs. diatonischen Optionstönen ist etwas veraltet.
Ob ein Klang z.B. dessen Notation eine Bezeichnung benötigt, steht noch auf einem ganz anderen Blatt. Notationen und Partituren der klassischen Musik kommen bekanntlich ganz ohne Akkordsymbole aus. In Big Band Partituren und Stimmen stehen Akkordbezeichnungen normalerweise nur in ad lib Abschnitten als Hinweis für den Solisten.
Zur Geschichte der Lead Sheets (Form mit Melodiestimme, ggf. Griffdiagrammen und Akkordsymbolen) informiert 'Robert Rawlins, How to Play from a Real Book' auf interessante Weise in seinem Einführungkapitel.
https://www.thomann.de/de/hal_leonard_how_to_play_from_a_real_book.htm
Der Fall aus Beitrag 1 entspricht nicht unbedingt einem einzelnen Auszug aus einer Akkordtabelle, es ist auf jeden Fall ein Voicing.
Aber wir wissen eben nicht, ob es vollständig ist und in welchem funktionsharmonischen Zusammenhang die Verwendung stattfindet.
Ob es zur Frage aus Beitrag 1 einen harmonischen Zusammenhang gibt und wie der Aussieht, kann nur der TE beantworten.
Deshalb habe ich ihn danach gefragt.
Harmonielehre kommt für mich erst ins Spiel wenn das ganze in einem Stück passiert.
Akkordbestimmung ist ein Teil der Akkordlehre und die ein Teil der Harmonielehre, Harmonielehre bildet daher zwangsläufig die Grundlage für musiktheoretische Fragestellungen.
Gruß Claus