Akkustik Tipps für einen Auftritt auf dem LKW

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Illinäus
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So,

Wollte eigentlich schon früher fragen aber kam nicht dazu.

Wir haben morgen wieder einen Gig auf einem kleineren Fest, von dem ich annehme das die Bühne wieder ein LKW sein wird, welcher auf einer Seite geöffnet ist.( War letztes Jahr so).

Der Bühnensound war trotz professioneller Monitor-Anlage unter aller Kanone, da das Innere eines Lkws akustisch nicht die besten Voraussetzungen bietet. Der Sound war viel zu laut, matschig und es schepperte und klirrte in allen Denkbaren Varianten.

Deshalb habe ich mir folgende Maßnahmen überlegt:

1. Als Bassist werde ich wohl auf den Einsatz meines Verstärkers verzichten. stattdessen direkt mit dem SansAmp in das Pult gehen und mir das Signal auf den Monitor geben lassen. Hatte den Eindruck das der echte Verstärker (Peavey TNT 115) auf einer solchen Bühne nur kontraproduktiv ist, da er die hohen Lautstärken nicht mitmacht, welche durch das Zurückwerfen des gesamten Bandsounds durch die Seitenwände des Lasters entstehen. Dass fehlen des Amps sollte die Gesamtlautstärke etwas reduzieren was ebenfalls positiv für den Klang ist. Außerdem brauche ich mich dann nicht mit dem Basssound rumschlagen. Stelle den Sans-Amp ausgewogen ein, den Rest macht der Mensch am Pult.

2. Der Gitarrist wird einen kleinen Combo einsetzten. Habe vor ihn zu überzeugen dass er in so leise wie möglich einstellt ( Wird sehr schwer ), da er ja sowieso abgenommen wird. Wie sollte man den Verstärker am besten aufstellen das er akustisch möglichst wenig querschießt ?

Welche Maßnahmen könnte man noch ergreifen ? Mir geht es vor allen darum den Klang auf der Bühne zu entmatschen. Was nach draußen geht, ist Sache des Tontechnikers.

Auch wichtig ist das Absenken des Pegels vor allen das Schlagzeug was unheimlich fetzten kann. (Anmerkung: Gehörschutz trage ich sowieso immer ).
 
Eigenschaft
 
ohne bassamp zu spielen stelle ich mir schon schwer vor. du musst dich doch selber hören, oder nicht? und der gitarrist muss sich auch selber hören...

wie groß ist denn die veranstaltung?
normalerweise ist die PA schon so laut, dass der bühnensound da wenig einfluss auf den sound draußen nimmt.
und wenn die bühne "nur" ein LKW ist, dann würde ich nicht davon ausgehen, dass die monitore so gut sind, dass man damit einen bass und gitarrenamp ersetzen kann.

daher mein vorschlag:
ich nehme an, ihr seid zu dritt (bass, drums, git), da könnt ihr doch eure amps quasi als bühnenmonitor an den seitlichen rand der bühne aufbauen. z.b. du stehst (von dir aus gesehen) links auf der bühne und hast links neben dir deinen amp auf bierkästen oder sowas (sollte für gute hörbarkeit bei geringer lautstärke am besten auf kopfhöhe stehen), und der gitarrero hat rechts neben sich seinen amp. die amps sollten so leise wie möglich, aber so laut wie nötig eingestellt sein.
 
Ich würde mal sagen deine Ansätze sind schon richtig. Aber das Problem entsteht wohl auch hauptsächlich durch die schlechte Akustik im LKW. Ich hatte leider noch nie das Vergnügen.... aber evtl. kann man ja an den Wänden Bühnenmolton aufhängen um dem Kistenklang etwas beizukommen. Sieht außerdem schicker aus!
Viele Schlagzeuger können die Lautstärke nicht generell reduzieren, weil dann ihr ganzes Spiel aus den Fugen gerät. Das wird also wahrscheinlich nix! Aber ich gehe davon aus, dass wenigstens alles sauber gestimmt und ein wenig gedämpft ist (Bassdrum mit Decken / Toms abkleben). Ansonsten ist das gewummer auf der Bühne ja vorprogrammiert. Vielleicht könnt ihr euren Schlagzeuger auch davon abbringen die Glocke des Ride-beckens zu strapazieren. Das finde ich persönlich manchmal etwas zu viel des Guten (schon geil aber oft auch nervig und laut ;-).

Du bist wirklich schon etwas spät dran für Tips!

Gruß
H
 
Hi,

öffnet soviele Flächen (Türen, Ladeborde) am LKW wie nur irgendwie geht - je weniger Reflektionsflächen, desto besser.

Molton ist auch ne sehr gute Idee - wenn irgend möglich, hängt die Decke vom LKW (Auflieger?) damit ab und möglichst faltig zumindest die Rückwand. Ne typische 3x5m Moltonbahn kostet beim Verleih für nen Tag fast nix - das sollte euch und/oder dem Veranstalter der Nutzen wert sein.
Stellt in die hinteren und normalerweise sowieso ungenutzten Ecken Absorber, egal ob Kleider- und Deckensäcke, Moltonballen, Strohballen, Baudämmmatten, whatever. Die Absorber so hoch wie möglich, am besten anhängerhoch...

Sieht nicht schön aus, hilft aber: der Drummer soll sein Blech möglichst tief hängen, baut dann seitlich zwei mehrlagige Moltonverhänge gerade nach vorne etwas über Blechhöhe, so daß ihr noch Sicht auf den Drummer habt, aber der direkte Schall vom Blech weitestgehend gedämpft wird. Vom Publikum her stört das die Optik nicht sonderlich.

Ciao, Deschek
 
Danke für die Vielen Tipps.

Schnell noch an Strohballen zu kommen um zu dämpfen ist wohl noch am ehesten Möglich da ich 2 Landwirte in der Nachbarschaft habe. Bei uns im Proberaum liegen auch immer Dämmmatten rum welche eine andere Gruppe für akkustische Experimente nutzt.

Ob der LKW in alle Richtungen zu öffnen ist wird man ja noch sehen können.

Größe der Veranstaltung: höchstens 150-200 Personen
Größe LKW: 7,5-12 Tonner

Die Monitore sollten ausreichen um mich zu hören. Für jedes Bandmitglied gibt es einen eigenen, der auch separat eingestellt werden kann.

Die Sache mit dem Verstärker nicht nutzen ist auch eine Platzfrage. Aber auch Sound. Der Amp hat eine Schutzschaltung gegen zu hohe Pegel die sehr schnell eingreift. Leider nimmt sie einem jede Dynamik und lässt den Klang irgendwie unwirklich wirken. Bei Ausgeschalteter Schutzschaltung zerrt der Amp was auch nicht gerade gut ist.

Was den Aufbau der Drums betriff sollten wir dann mit dem Trommler der anderen Band sprechen. ( Stellt glaube ich der, hat unsere Trommlerin organisiert )

Ich probiere es jetzt mal nur mit dem SansAmp, wenn es beim Soundcheck nicht klappen sollte bitte ich den Basser der anderen Band ob er mir seinen Verstärker leiht.
 
Und wie ist es auf dem LKW gelaufen?
Haben die Maßnahmen etwas gebracht?
Bitte mal ein kleines Feedback (<- Wortspiel, hö, hö;)).


Andreas
 
Ja,

Kam leider nicht früher zum Feedback.

Also, als wir ankamen war die Veranstaltung schon am laufen. Danach sehr stressige kurze Umbauphase. Im Klartext: Keine Zeit irgendwelche Dinge zu veranstalten. Sound Check und los ging es.

Habe mich schon auf das schlimmste gefasst gemacht, aber: Der Sound auf der Bühne war überraschend gut. Habe wie geplant nur über den SansAmp gespielt. Das Basssignal ist über eine gewöhnliche Monitorbox zwar weniger "bassig", aber dies schätze ich sogar. Der Mann am Pult hatte es technisch und menschlich drauf und war in der Lage dafür zu sorgen das unserer Gitarrist nicht zu sehr aufdreht. Insgesamt war es wohl ein guter Gig. Wie es nach draußen klang weiß ich nicht aber mir hat es Spaß gemacht. Vielleicht haben aber auch die Maßangefertigten Gehörschützer ihren Teil geleistet welche ich letztes Jahr noch nicht nutzte. Und mehr Platz war auch auf der Bühne.

Einzig unser Chef und Gitarrist war ein wenig mürrisch und meinte das er es lieber hätte wenn er selbst den Gesamtklang unter Kontrolle hätte. Aber ich fand es eigentlich gut, so wie es war.
 

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