Amps, Röhren und der Zusammenhang mit Watt und Lautstärke

LP1959
LP1959
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.02.21
Registriert
24.12.09
Beiträge
1.617
Kekse
6.813
Ort
Bad Driburg
Hi mich würden mal die Zusammenhänge von Röhren, Wattzahl und Lautstärke vom Amps interressieren.

Ich bin da etwas verwirrt. Habe mal gelesen das Leute aus dem 100Watt Amp 2 Röhren rausnehmen und somit auf 50 Watt kommen oder zumindest der Amp leiser wird.
50 Watt Amps haben ja in der Regel nur zwei Röhren in der Endstufe. Zumindest was ich bei Marshall so gesehen habe.
Weiterhin hab ich bei Slash zum Beispiel gelesen das er in seinem 800er Zeitweise die Röhren ausgewechselt hat ( erinnere mich grad nicht mehr an die Bezeichnung ) damit der Amp noch lauter ist.

Aber auf der anderen Seite hat ein JCM 800 4 EL34 Röhren mit 100Watt und zum Beispiel der Marshall SL5 1 EL34 mit 5 Watt. Von daher kann die Röhre doch eigentlich nicht die Wattzahl bestimmen?

Vieleicht kann jemand mir hier etwas Licht ins Dunkel bringen wie sich verschiedene Röhren in der Lautstärke auswirken und in welchen Zusammenhang die mit der Wattzahl stehen.
 
Eigenschaft
 
Das hat nichts mit den Röhren zu tun, sondern mit der Schaltung in der sie stecken. Die Röhre selbst ist nur limitiert für die in ihr verbratbare Leistung nach oben (sonst geht sie kaputt), ebenso den in ihr fließende Strom (dto). Aber diese sogenannte Verlustleistung ist nicht identisch von der an den Lautsprecher abgegebene Leistung, sondern folgt je nach Schaltung eben eigenen Gesetzen.
 
Hat auch mit der Röhre zu tun.
Einen viel größeren unterschied macht aber class a zu a/b...
 
Was bedeutet class a zu a/b ?
 
Wikipedia erzählt viel zu Class A, Class A/B, Class B, Class D ;)
 
Hi mich würden mal die Zusammenhänge von Röhren, Wattzahl und Lautstärke vom Amps interressieren.
Das ruft nach einem vollständigen Studium der Elektrotechnik.

Die Art und die Anzahl der Röhren hat nur am Rande mit der Wattzahl und diese wiederum
nur am Rande mit der Lautstärke zu tun (ganz abgesehen davon, daß die "Wattangabe" so ähnlich wie Kaffesatzlesen ist).

Die üblichen Verdächtigen holen bei 2 EL34 oder 6L6 ca. 50 Watt* im Class A/B Betrieb raus, bei Class A ca. die Hälfte.
(Mehr ist möglich, verschleißt aber die Röhren zügig, weniger ist immer möglich, ändert aber den Klang)
Das Herausnehmen von 2 Röhren führt zu Fehlanpassungen im Verstärker.
Mal klappts, mal haut es es ganz schnell den Trafo raus, was schnell zum Totalverlust führen kann.
*Bei der Wattzahl müsste der Hersteller angeben auf welcher Grundlage diese ermittelt wurde (z.B. % Klirr), das macht er fast nie.

Die Lautsärke hängt im wesentlichen vom Wirkungsgrad des/der verwendeten Lautsprecher ab.
10 Watt an einem 95 dB Speaker werden ungefähr genau so laut wie 100 Watt an 85 dB oder 1 Watt an 105dB
Nur klingen die Dinger dann wieder anders und werden akustisch und psychoakustisch anders wahrgenommen.

Such dir das aus was dir vom Klang gefällt, alles ander kann man heutzutage billigst "LAUT" machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...nur am Rande mit der Lautstärke zu tun...

"Nur am Rande" ist maßlos übertrieben. Es ist schon richtig, dass die wahrgenommene Lautstärke nicht nur von der Anzahl der Röhren und deren maximaler Leistung (so heißt das... man sagt ja uch nicht Grad-Celsius-Zahl, sondern Temperatur) abhängt. Nichtsdestotrotz bleibt es ein entscheidender Faktor. Genauso wie beim Auto: die Höchstgeschwindigkeit hängt da ja auch maßgeblich von der Anzahl der Zylinder und der Leistung des Motors ab, und das nicht nur am Rande!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das Herausnehmen von 2 Röhren führt zu Fehlanpassungen im Verstärker.
Mal klappts, mal haut es es ganz schnell den Trafo raus, was schnell zum Totalverlust führen kann.
Halbiert man die Anzahl der Endröhren (natürlich nicht von 2 auf 1...), dann verdoppelt sich der Innenwiderstand der Endstufe. Beim Betrieb mit "halber Kraft" muß also einfach die doppelte der eingestellten Lastimpedanz angeschlossen werden bzw. bei gleichbleibender Last die Impedanz am Amp auf die Hälfte eingestellt werden, dann kann nichts passieren.
 
Leute - bitte keine Halbwahrheiten oder Teile von Google-Weisheiten posten.
Die Leistung (ich spreche absichtlich nicht von der Lautstärke) hängt vom Röhrentyp, der Schaltung, dem Arbeitspunkt der Röhre, der Anzahl der verbauten Röhren und auch z.B. vom verbauten Netzteil ab.
Zum Thema Röhren ziehen: dies muss IMMER symmetrisch geschehen - das heißt bei sog. Push-Pull-Schaltungen muss auf "jeder Seite" eine Röhre gezogen werden. Oft ist es von Außen nicht nicht ersichtlich, welche Röhre zu welcher gehört und es kommt bei der Zieh-Aktion zu Problemen.
Bei vielen Amps wird auch der Ruhestrom (BIAS) für mehrere Röhren zusammen eingestellt und muss neu eingemessen werden wenn ein Pärchen gezogen wird.

Bitte solche Aktionen mit Profis absprechen, die wissen was sie tun.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zum Thema Röhren ziehen: dies muss IMMER symmetrisch geschehen - das heißt bei sog. Push-Pull-Schaltungen muss auf "jeder Seite" eine Röhre gezogen werden.
Das hatte ich mit meinem kleinen Hinweis (nicht 2 auf 1) gemeint; hätte ich besser formulieren können. Normalerweise hat man bei Gitarrenamps ja 2 oder 4 Endröhren, eher selten 6 oder gar 8, deshalb sprach ich pauschal vom Halbieren..

Oft ist es von Außen nicht nicht ersichtlich, welche Röhre zu welcher gehört und es kommt bei der Zieh-Aktion zu Problemen.
Zu erkennen ist es von außen nicht, das stimmt. Aber bei vier Endröhren in einer Reihe ist es doch in der Regel so, daß die beiden linken zu einer Hälfte der Gegentaktendstufe gehören, die beiden rechten zur anderen. Anders ist es mir jedenfalls noch nicht untergekommen. Wenn man allerdings die falschen Röhren erwischt haben sollte, hört man das sofort; es klingt einfach "kaputt". Gefahr liegt dann darin, daß der Gegentaktübertrager beim Ausfall des Ruhestroms einer Hälfte in die magnetische Sättigung gehen und zu heiß werden kann. Daher sollte man in dem Fall sofort abschalten und den Fehler korrigieren.

Bei vielen Amps wird auch der Ruhestrom (BIAS) für mehrere Röhren zusammen eingestellt und muss neu eingemessen werden wenn ein Pärchen gezogen wird.
Das ist bei Amps mit Kathodenbias sehr relevant. Wenn sich bei fester Gittervorspannung aber der Ruhestrom ändert, wenn ein Pärchen entfernt wird, dann ist es egal, ob er für eine oder mehrere Röhren eingestellt wird - dann sollte er so oder so neu eingemessen werden. Es kann also nichts schaden, nach dem Ziehen beim ersten Betrieb die Endröhren mal im Auge zu behalten. Falls in der Röhre etwas anderes als die Heizung glüht, sofort ausschalten!
 
Das ist bei Amps mit Kathodenbias sehr relevant. Wenn sich bei fester Gittervorspannung aber der Ruhestrom ändert, wenn ein Pärchen entfernt wird, dann ist es egal, ob er für eine oder mehrere Röhren eingestellt wird - dann sollte er so oder so neu eingemessen werden.

Bei Kathodenbias führt ein ziehen zweier Endröhren zum sofortigen Exitus der Endstufe sofern nicht jede Röhre ihren eigenen Rk hat (Beispiel AC30 und Konsorten).
Einzustellen geht bei üblichen Kathodenbias im übrigen gar nix, einzig ein Eingriff in die Hardware bei der entweder der Kathodenwiderstand angepasst wird (in einem Fall bei dem von 4 auf 2 Endröhren gewechselt wird muss er verdoppelt werden) oder gleich auf separate Rks umgebaut wird kann dies beheben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben