An alle Blueser hier im Forum: Zeigt was Ihr fühlt!

Bei B.B. King hat man aber immer das Gefühl - ich zumindest, und ich mag falsch liegen - dass er immer im Timing ein bisschen hinterher "hinkt".

Slow Blues sollte, meiner Meinung nach, ohnehin immer ein wenig laidback eingespielt werden. Damit habe ich grundsätzlich auch immer Probleme...
 
Vielen Dank für das Feed-Back!!
Ich habe das natürlich auch nicht gleich mit dem ersten Take eingespielt und bei den ersten Versionen ist mir schon aufgefallen, dass ich oft sogar "zu früh" war. Ich werde mich mal daran probieren mir noch mehr Zeit zu lassen. BB King ist eben echt cool und läßt sich nicht hetzen, bzw. hat es nicht im geringsten nötig "schnell" zu sein. Diese Einstellung muss man wahrscheinlich auch erst in den Kopf bekommen. Vielen Dank noch mal für die Anregung und auch für das Lob. :)
 
@InTune: jepp, da haste den Stil schon sehr gut analysiert und auch gut wiedergegeben :great:

Meckern auf sehr hohem Niveau: beim stehenden Ton bei 00:30 und vor allem bei 00:34 hör ich fast kein Vibrato. Genau an solchen Stellen spielt B.B. immer geradezu exzessives Vibrato.
Wobei man natürlich nicht unbedingt kopieren will, aber wenn es drum geht, mal einen bekannten, markanten Stil nachzuahmen (noch nicht mal sich anzueignen), dann muss man die ganz speziellen Stellen besonders hervorheben.

Gefällt mir ;)
 
Hi
nach einer etwas längeren Pause möchte ich euch gerne mein letzten short jam präsentieren.
Die komplette letzte woche bin ich überhaupt nicht zum spielen gekommen(aus beruflichen Gründen), sodass ich erst mal wieder üben üben üben muss. das kam beim herumklipern dabei raus.

http://soundcloud.com/ankui/rhythm-and-solo-jam
 
Hallo,

Alle die den Jam Thread verfolgen kennen es wahrscheinlich schon ....

Ich war knapp 4 Wochen in Gotha - mit Kollegen - und habe dort den ebenfalls anwesenden Kollegen und Musiker Horst Jabs (u.a. Kopf und Songwriter der "Rolling Drunks") kennen gelernt. Schnell war klar, dass wir versuchen wollen ein gemeinsames Programm für den Abschlussabend in der Hotelbar - mit und für die 30 Kollegen - zu "basteln". In der selben Zeit - in der es mir extrem gut ging - mussten wir uns zuhause von unserem Hund "verabschieden", den Ärzte nicht mehr helfen konnten .... Unter allen diesen Eindrücken ist "My Gotha Blues" entstanden - ein Blues mitten aus meinem Herz und einem ungeplanten Solo Teil hinten dran, der sich einfach so ergeben hat, weil Horst weiter "getrieben" hat ;).....

My Gotha Blues ...

Gruß
Martin


__________________________________________________________________________

P.S. Ankui - ich erlaube mir nicht, es aus der technischen Sicht zu beleuchten (wer im Glashaus sitzt) ... aber rein von der Form (Rhythmus, Lead, Rhythmus, Lead) fehlt für mich der Kontext. So sind es "nur" gespielte Noten ... würdest du zwei Spuren - Rhythmus und Lead - "aufeinander legen" könnte ein Schuh draus werden ...
 
@heck_meck,
das ist das Schöne am Blues... das ist (denke ich) technisch nicht eben höchst brillant (Bendings....), aber da es vom Herzen kommt trotzdem hörenswert.
 
Wollte nur 'mal den Tipp geben, diesen Thread eventuell zu schliessen.
Alles, was mit dieser Thematik zu tun hat, scheint sich mehr und mehr in Richtung "Blues - Jam" zu verlagern.
 
http://www.youtube.com/watch?v=faJWEMdaznU



Da hier ja im Moment definitiv gar nichts mehr läuft, hier nur 'mal ein bisschen Gespiele, damit der Thread nicht völlig im Nirvana verschwindet.
Inspiriert von einem nicht unbekannten Blueser. Vielleicht merkt es ja der eine oder andere.
Gespielt mit meiner Sebring und einem fender Blues Junior. Backing-Track ist "Redhouse".
 
http://www.youtube.com/watch?v=faJWEMdaznU



Da hier ja im Moment definitiv gar nichts mehr läuft, hier nur 'mal ein bisschen Gespiele, damit der Thread nicht völlig im Nirvana verschwindet.
Inspiriert von einem nicht unbekannten Blueser. Vielleicht merkt es ja der eine oder andere.
Gespielt mit meiner Sebring und einem fender Blues Junior. Backing-Track ist "Redhouse".

Sehr nett. Aber was mir persönlich fehlt ist die langsame Steigerung bis zur Raserei und dann dem ruhigen Ausklingen nach der Eruption. Also langsamer Anfang, dann ein paar schnellere, eingestreute Parts und dann der Tritt aufs Overdrive-Pedal für puren RocknRoll und am Ende die Entspannung.
Sowas finde ich immer schön, wenn Improvisationen die 2 Minuten Grenze überschreiten.
Schön wäre es auch gewesen, wenn du ein wenig mehr Abwechslung durch den Switch durch die PUs eingebracht hättest.
 
Schön gespielt, aber es spielt sich eben sehr gleichförmig dahin. Emotionale Spannungsbögen täten deinem durchaus gutem Spiel gut. So wie sich verändernde Anschlagdynamik und wie Azriel schon gesagt hat wechselnde Pu's, um dem ganzen mehr Ausdruck zu verleihen.:)
 
Vielen Dank, dass Ihr es Euch trotzdem wenigstens angehört habt. Denn der Hauptgrund dafür war schlicht, diesen Thread am Leben zu erhalten.
Ich wollte nicht "den" optimalen Blues spielen! Es lag auch durchaus nicht in meiner Absicht, in Raserei zu enden. Ich wollte einfach 'mal nur ganz entspannt einen wirklich ruhigen Blues abliefern.
"Emotionale Spannungsbögen" sind aber durchaus vorhanden. Ich finde nicht, dass man Emtionen nur durch schnelles/langsames, lautes/leises oder verzerrtes/unverszerrtes Spiel ausdrücken kann.

Aber egal: der Thread lebt ja wieder!
 
Ich habe es noch mal angehört. Raserei muss wirklich nicht immer sein. ;) Hier ist doch nicht der Platz, perfekte Smash-Hits vorzustellen. :D Zumal nicht jedes Mal die gleiche Dramaturgie eingehalten werden muss, ein wenig Abwechslung ist doch gestattet. Als die erste Dire Straits-LP herauskam, - die einzig wahre - hiess es bei vielen auch erst mal: Das ist doch langweilig, immer das gleiche, ohne Höhepunkte. Ganz nett, aber naja. Und dann wurde sie zum Klassiker, und viele wollten so spielen! Die Geschmäcker sind halt verschieden, aber die Freunde kurzer Aufnahmen sollten dieses Mal wenigstens zufrieden sein. Nächstes Mal haust Du dann halt wieder rein. :D
 
Ist aber trotzdem eine interessante Frage, die hier jetzt angeschnitten wurde.

Denn, ohne jetzt zu theoretisch oder gar kategorisch werden zu wollen, zeigt sich in der Reaktion auf mein Gespiele in diesem Fall, glaube ich, ein Unterschied im Grundverständnis eines Blues - Solos.
Und zwar der Unterschied zwischen "klassischem" E - Gitarren - Blues und Blues - Rock. Ich würde mich dazu hinreissen lassen zu behaupten, dass es in erster Linie Blues - Rock - Solos sind, die sich durch eine ungeheure Dynamik auszeichnen. Hier findet man z.B. bei Walter Trout, SRV oder auch Joe Bonamssa diese großen Unterschiede zwischen laut/leise/schnell/langsam usw. usw.. Finde ich auch toll, insbesondere wenn sie auch noch so virtuos spielen wie diese! Ohne mich mit denen vergleichen zu können/wollen/dürfen habe ich das auch früher versucht, zumindest so in diese Richtung hinzukriegen. Leider ist mir das aufgrund einiger Zipperlein in meinen Händen (Tendovaginitis/Raynauld - Syndrom/Verschleiss) nicht mehr so möglich, wie ich es gerne würde. Ich bin ja sogar froh, dass ich überhaupt wieder halbwegs vernünftig spielen kann. Das konnte ich drei Jahre nämlich fast überhaupt nicht mehr!

Viel wichtiger aber ist ein anderer Punkt: Hört man sich 'mal die Solos von "alten" Bluesern wie z.B. sämtliche Kings, T. Bone Walker oder Elmore James an, dann fällt auf, dass sie diese Dynamik eben nicht so extrem haben. B.B. Kings zum Beispiel spielt in manchen Solos ein und die selbe Phrase mehrfach hintereinander und ändert sie nur in Nuancen ab!

Insofern würde ich behaupten, dass dieses kurze Stück von mir eher ein "altmodisches" Solo ist. (zumindest der Versuch davon!)

Ich hoffe, dass diese Thesen jetzt nicht wieder zu gewagt sind und ja, ich weiss, dass es eigentlich "Soli" heisst! (ich finde nur, das klingt irgendwie bescheuert!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da liegst Du wahrscheinlich nicht daneben mit Deinem Eindruck! :)
 
Das schöne am Blues ist und bleibt seine Vielseitigkeit, wo jeder nach seinem Gusto was für sich was finden kann. B.B. King war nie so mein Ding. Ich hab es lieber etwas rauer, dreckiger und Wehmut und Schmerz aggressiver vorgetragen. Sozusagen die letzter Kraftanstrengung vor der endgültigen Verzweifelung.:D
Allen ein schönen Sonntagabend.
 
Das Virtuosität, Technik und noch nicht einmal "Feeling" eine Voraussetzung für "schöne" und spannende (Blues)-Soli sein müssen, ist so glaube ich, eine Erkenntnis, die zwar schmerzlich für unsere ehrgeizige Gitarristenzunft, aber leider auch wahr ist. Zum Glück helfen zumindest diese Attribute hörenswerte Soli abzuliefern. Es geht ja eben letztlich darum ein Gefühl oder eine Stimmung zu transprotieren und wenn die sich gebrochen und "kaputt" darstellt, sind flüssige Sechstolen dafür wahrscheinlich nicht das richtige Stilmittel.
Btw. B.B. King ist einer der wenigen (klassischen) Blues Musiker, die in der Regel von ihrer Attitüde oft auch auf der "Sunny Side of Life" stehen. Das finde ich wiederum hoch spannend, das Blues nicht die Verkörperung von Traurigkeit sein muss!
 
emptypockets - Da ich - zwar nicht ganz das Alter habe - aber eher Richtung "Old School" tendiere, hast du mit deinem Spiel bei mir "offene Türen" eingerannt .... und ich habe bis zum Ende gewartet, ob der aggressive Slide vom Grundton abwärts noch kommt ... und er kam !!! Den BB Feel hast du aus meiner Sicht gut getroffen ... wenige Töne bewusst eingesetzt und raus gearbeitet, ein wenig "Dur" Feeling mit eingebaut usw...

Und an Alle, die eine gewisse Langeweile empfinden ...

Ich glaube ich habe es bereits auf Seite 25, 66, 89, 115 so oder so ähnlich gesagt ... Das wichtigste Instrument im Blues ist für mich die Stimme. Gitarre, Keys, Harp oder Horns als Solo Instrument sind die Variation. Füllen wir hier ein Backing Track, fehlt eigentlich der Kern (das Gerüst) - sprich die Stimme.

Nehmt jetzt mal den Beitrag von emptypockets - der mit dem Bezug auf BB King - (für mich) tonal als Support für Gesang gedacht ist und packt gedanklich die fehlenden "Gesangsstrophen, Keyboard Solo ... " dazwischen ... Zucker !!!

just my 2 cents ...

Gruß
Martin

Btw. B.B. King ist einer der wenigen (klassischen) Blues Musiker, die in der Regel von ihrer Attitüde oft auch auf der "Sunny Side of Life" stehen. Das finde ich wiederum hoch spannend, das Blues nicht die Verkörperung von Traurigkeit sein muss!

Danke !!! Auch ich finde, dass recht oft nicht nur "traurig" enthalten ist, sondern gerne auch eine Portion Witz, unerwartete Wendungen, Galgenhumor ... und aus meiner Sicht ganz wichtig: Am Ende habe ich selbst bei durchweg traurigen Themen das Gefühl, dass die abschließende Botschaft eben nicht "alles Sch**ße" ist, sondern eher "Jetzt habe ich es gesagt, es kann weiter/voran gehen" ...
 
@ hack_meck.
Ich glaube ich habe es bereits auf Seite 25, 66, 89, 115 so oder so ähnlich gesagt ... Das wichtigste Instrument im Blues ist für mich die Stimme. Gitarre, Keys, Harp oder Horns als Solo Instrument sind die Variation. Füllen wir hier ein Backing Track, fehlt eigentlich der Kern (das Gerüst) - sprich die Stimme.

Sehe ich auch so.

@ In Tune. Das finde ich wiederum hoch spannend, das Blues nicht die Verkörperung von Traurigkeit sein muss!

Vom Ursprung her gesehen beschreibt doch der Blues den Alltag in seiner Härte und Ungerechtigkeit.
So jedenfalls meine Interpretation. Wenn ich den Blues schiebe bekomme ich Ihn jedenfalls besser hin. :)
 
Wenn ich den Blues schiebe bekomme ich Ihn jedenfalls besser hin. :)

... und dann gleich die Frage im Anschluss ... Wenn du ihn besser "hin bekommen hast", schiebst du dann immer noch den "Blues" ?

Die Frage geht so ein wenig in die oben von mir angehängte/editierte Richtung. Ein Teil der immer dazu beiträgt Dinge zu bewältigen/verarbeiten ist darüber zu reden (in unserem Fall Gesang und Gitarre).

Martin
 
@hack_meck. Es ist in der Tat so, danach geht es mir viel besser. Das ist halt die Magie des Blues. :D
 

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