Anfangen mit einfachen Blues Solos raushören. Tipps?

[whocares]

Hallo Leute,
ich spiele jetzt seit einige Zeit Gitarre (sehr viel Blues und Soul) und würde gerne anfangen mit Solos/Melodien raushören. Habe mich lange davor gedrückt aber damit ist jetzt Schluss
Ich habe dazu ein paar Fragen bzw. brauche Tipps:

• Da ich Blues gerne mag würde ich gerne damit anfangen. Kennt jemand Blues Songs welche recht einfach Melodien/Solos verwenden welche zum Einstieg gut wären? Ich höre viel B.B. King aber gleich mit den ganz großen anzufangen könnte etwas frustrierend sein oder?
• Welche Programme (am besten kostenlos ;-) ) könnt ihr empfehlen um die Songs zur verlangsamen oder bestimmte Stellen in Schleife zu spielen?
• Ich kann bloß die ersten drei Formen der Moll-Pentatonik flüssig. Ist das ein Problem? Sollte ich erst alle Formen einüben bevor ich anfange?

Ich wäre sehr dankbar wenn ihr mir weiter helfen könntet.

Grüße

 

[theleftfoot]

hey whocares,

dreh den spiess um! lass die band spielen und DU machst das solo!

ich für meinen fall mache das so...

1. laptop
2. behringer usb gitarren adapter
3. guitar rig
5. auf youtube backingtracks suchen!

mittlerweile gibt es tonnenweise mixs die mehrere songs bündeln (oder du machst es dir nach gusto selber ).

achte darauf das die backingtracks die grundnote angezeigt haben, danach legst du loos...nach ein paar wochen wirst du staunen was du alles hinbekommst!

mein tipp; merke dir alle noten auf dem griffbrett plus die dazugehörigen akkorde...--> http://www.youtube.com/watch?v=EH44CeVzvCM

beispiel --> http://www.youtube.com/watch?v=m5AML3Ri_N8&list=RD02tYUi9AMaFUo

einer von meinen favoriten QuistTV ---> http://www.youtube.com/watch?v=tYUi9AMaFUo

hast du fragen oder wünscht irgendwelche tipps...PM

cheers raffa

 

[ATP111]

Hallo,

es gibt hier im Bord einen Workshop zu dem Buch "Blues you can use"

https://www.musiker-board.de/blues/322419-workshop-blues-you-can-use-im-musiker-board-bycu-mb.html

kann ich dir nur Empfehlen. Das Buch kostet zwar etwas ist aber auch ganz gut gemacht.

 

[Hideto]

Was sinnvoll ist: Die Blues Penta flüssig in alle Richtungen hoch und runter spielen können (also Saitenweise sowie Bundweise auf einer Saite) um so das volle Spektrum nutzen zu können. Das wäre schonmal ein lohnenswerter Anfang. Wenn nicht mit raushören anfangen, erstmal Noten /Tabs der Großen angucken und sich angucken was sie spielen. Bestimmte Gitarristen haben bestimmte Eigenheiten die immer wieder rauskommen. Endlos Bends, Repeating Licks oder der einbau von Tönen die nicht zur Penta gehören. Etwa von Clapton in Old Love.
Raushören ist halt ne Sache, die man denke ich machen sollte, wenn man etwas mit der generellen Spielweise vertraut ist.

 

[Brazolino]

Auch kostenlos: Auf Youtube unauffällig nach so was wie "blues lesson" suchen und bis an sein Lebensende Licks lernen ... ... da brauchst du auch gar nicht mühselig irgendwas rauszuhören, die (in der Mehrzahl vermutlich) Jungs zeigen dir sogar genau, wie's gemacht wird.

 

[Philmaster]

Blues + selbst Raushören = beste Idee auf der Welt

Du kannst so viel Skalen und Fingersätze lernen, wie du willst, aber das ist nur die halbe Wahrheit.
Um etwas herauszuhören brauchst du erst einmal gar keinen Fingersatz.
Du brauchst 2 Ohren, deine Gitarre und Material, dass du heraushören willst. Wenn du BB King magst, kannst du auch damit anfangen. Der spielt ja nicht endlos schnell oder so. Das passt schon (jetzt mal angenommen, du spielst schon länger als ein paar Wochen, das entnehme ich deinem Eingangspost).

Das Problem: Heraushören ist am Anfang unfassbar schwer und man glaubt keine Erfolge zu haben oder so.
Deshalb musst du langsam vorgehen. Je nach dem, was dir an Technik zur Verfügung steht, kannst du dir das Leben noch etwas einfacher gestalten.

Es gibt zwei Programme, die ich gerne empfehle (weil ich sie kenne, es gibt bestimmt auch andere, aber die habe ich nie benutzt)
Das eine heißt "Best Practice" und ist knallhart kostenlos. Damit kannst du ein Lied im Tempo langsamer abspielen und es auch in der Tonhöhe ändern. Das alles aber recht unkonfortabel, eine bestimmte Stelle suchen ist schwer.
Besser ist "Transcribe" da kannst du, wenn du echt mal einen Ton nicht herausbekommst, wirklich nur diesen einen Ton abspielen lassen. Du kannst Transcribe 30 Tage testen ohne zu bezahlen oder so. Danach kostet es irgendwie knapp unter 30 Euro. Sind aber zumindest in meinem Fall die am Besten angelegten 30 Euro aller Zeiten.
(Wie gesagt, es gibt bestimmt auch andere Programme, aber ich benutze eben Transcribe)

Wenn ich mir jetzt ein Solo heraushören möchte, gehe ich so vor:
Ich öffne das Lied in Transcribe und höre mir das Solo ein paar mal an, vielleicht versuche ich es mitzusingen oder so.
Dann taste ich mich Stück für Stück vor, höre mir Phrase für Phrase oder sogar Ton für Ton nacheinander heraus uuuund das wars dann auch schon. Evt muss ich bestimmte Stellen dann halt üben um es auf die fette Geschwindigkeit zu bekommen, die ich will.

Der riesen Vorteil, wenn du dir Material so erarbeitest und nicht nach Tabs oder einer Youtubelesson ist, dass du alles, was du spielst mit deinen Ohren gelernt hast. Und für die machst du Musik. Nicht für Augen oder so. Deshalb ist auch egal, ob du in einem Fingersatz spielst oder nicht. Wenn du parallel dazu natürlich fleißig Fingersätze übst, wird dir irgendwann auffallen, in welche Shapes deine Licks passen, bzw wo sich einige leichter spielen lassen.

 

[Exordium]

Ein sehr gutes und freies Programm zum Loopen und Verlangsamen (es kann noch viel mehr) wäre Audacity.

 

[Xanadu]

Das hier wäre eigentlich perfekt für dich, da geht es nämlich um das Heraushören und notieren von Noten und Rhythmus:

Really Useful Blues Solos von JustinGuitar

" I have transcribed many solos by each of the artists listed, worked out their 'pet' licks and then combined them into one solo for you to learn. This the easiest way to learn the vocabulary of these blues masters."

"
Track List
Time Track Name
1 1.13 Albert King Style Solo - all
2 1.13 Albert King Style Solo - minus rhythm
3 1.13 Albert King Style Solo - minus lead
4 1.43 Eric Clapton Style Solo - all
5 1.43 Eric Clapton Style Solo - minus rhythm
6 1.43 Eric Clapton Style Solo - minus lead
7 1.15 Chuck Berry Style Solo - all
8 1.15 Chuck Berry Style Solo - minus rhythm
9 1.15 Chuck Berry Style Solo - minus lead
10 1.47 Jimi Hendrix Style Solo - all
11 1.47 Jimi Hendrix Style Solo - minus rhythm
12 1.47 Jimi Hendrix Style Solo - minus lead
13 1.40 Stevie Ray Vaughan Style Solo - all
14 1.40 Stevie Ray Vaughan Style Solo - minus rhythm
15 1.40 Stevie Ray Vaughan Style Solo - minus lead
"

Das Gebiet an sich ist wirklich nicht einfach, Transkribieren lernt man nicht mal schnell nebenbei, da muss man lange am Ball bleiben und einiges an Schweiß investieren. Aber der Nutzen ist auch sehr hoch wenn man es durchzieht.

Ich habe mir das Paket auch gekauft, es erleichtert den eh immer noch schwierigen Einstieg durch die Aufbereitung, die Auswahl und die Mp3-Tracks schon um einiges.

An Programmen kann ich dir auch Audacity (kostenlos) fürs Verlangsamen den MP3-Dateien empfehlen. Dann gibts noch Transcribe!, das ist zwar nicht kostenlos, bietet aber -wenn wunderts bei dem Namen- fürs Transkribieren viele wirklich gute Zusatzfunktionen wie die Berechnung der aktuell gespielten Note oder des Akkords, Taktmessungen etc. Für Transcribe gibt es auch einige gute Tutorials bei Youtube, bei Interesse kannst du dir dort ja mal anschauen wie man es benutzt und was es alles kann:

 

[whocares]

Hey vielen Dank für die vielen Antworten.,
@ATP111: Das Buch habe ich schon und bin da auch fleißig am lernen. Hilft auf jeden Fall neues theoretisches Wissen zu lernen und praktisch anzuwenden.

@Brazolino: Ich arbeite auch mit Video Lektionen (habe viel von Justin gelernt ;-) ) aber es geht mir wirklich um raushören.
Es gab von Justin ein Video wo er erklärt warum er das als so wichtig erachtet. Wenn man gelernt hat gehörte Lieder nachzuspielen fällt es einem später leichter Lieder zu spielen die man im Kopf hat.

@Philmaster; Xanadu: Dieses Transcribe werde ich mir auf jeden Fall mal in der Testversion anschauen. Vielleicht hilft mir das ja.
Die Blues Licks von Justin hatte ich irgendwie übersehen. Und das obwohl ich wirklich viel auf der Seite gelernt habe. Aber die Homepage ist auch nicht wirklich übersichtlich ;-)

Vielen Dank für die Hilfe

 

[Theo Retisch]

• Da ich Blues gerne mag würde ich gerne damit anfangen. Kennt jemand Blues Songs welche recht einfach Melodien/Solos verwenden welche zum Einstieg gut wären?

Spontan würde ich dir "Suzie Q" in der Version von Johnny Winter ans Herz legen:



Das Riff macht eine Menge Spaß und ist nicht allzu schwer zu spielen. Um mit dem Raushören anzufangen, ist es somit optimal geeignet. In dem Zitat habe ich das "Melodie" fettgedruckt, da die Soli eine ganz andere Liga sind und dich wahrscheinlich überfordern würden. Soli rauszuhören ist aber auch eine Angelegenheit, an die ich mich erst später heranwagen würde.

Gruß Theo

 

[whocares]

Ich habe mich mal heute hingesetzt und versucht die Melodie am Anfang auszutüfteln.
Das ist dabei rausgekommen:

e-------------------------------------------
H------------------------------------------
G--7--------------------------------------
D-----9h7--5-----------------------------
A---------------5-7--------7-------5-7---
E-------------------------------5h7-------

Kommt das dem aus dem Video nahe? Ist der Song in E? soweit ich sehen kann ist alles in der e-moll Pentatonik.
Habe mich an die weitern Akkorde noch nicht gesetzt. Komme ich vielleicht morgen mal zu.
Gibt es eigentlich hier eigentlich einen Editor mit dem man diese Tabs besser einfügen kann?

Grüße

 

[Theo Retisch]

TABs einfügen geht entweder als Bilddatei, oder so, wie du es gemacht hast.

Was du rausgehört hast, ist meiner Meinung nach schon dicht am Original. Ich würde dir jetzt empfehlen, das alles auf den ersten drei Bünden mit Leersaiten zu spielen, so wie Johnny es auch tut. Ansonsten fehlt noch die leere E-Saite vor dem hohen d auf der 1.

e----------------------------------------------------------------
h---------3------------------------------------------------------
g---------------(4)p2p0----------------------------------------
d------------------------------0h2--2---------------0----------
A-------------------------------------------0h2---------------
E---0-------------------------------------------------------3---

So, oder so ähnlich spielt er es. Jedoch baut er auch regelmäßig andere Phrasierungen oder Durchgangstöne ein. An solche Feinheiten würde ich mich aber erst langsam herantasten. Wichtig ist zunächst, dass du die grundlegenden Töne richtig erkennst. Hier hat das schon gut geklappt.

 

[hack_meck]

@ whocares ... D Saite 9h7 sollte 9p7 sein oder ...

@ Theo Retisch ... du solltest dir Pull Off´s, Hammer On´s und Slides/Bends mit in deinen Tab nehmen ...

gefühlt g Saite 4p2p0, d 0H2 2, A 0H2 ...

Gruß
Martin

P.S. Ganz wichtig, TAB´s sagen in der Regel recht wenig über das "zeitliche Feel" aus ... da hilft wirklich nur hören und mitspielen ...

 

[whocares]

@ Theo: Ich hatte das e irgendwie ans Ende gehängt aber stimmt, ganz am Anfang hört man das es davor kommt.
Mit den Leerseiten bin ich leider recht unbeholfen. Übe die Tonleitern in den Positionen recht selten. Auch eine der Sachen die ich irgendwie vor mir her schiebe ;-) Sollte ich mich mal ran setzten.
Werde deinen Tab mal versuchen zu spielen.

@hack_meck: Ja stimmt es sollte 9p7 heißen

 

[Maynard990]

Ich kann dir die programme guitar pro (kosten um die 60euro) oder wenn es kostenlos sein soll tux guitar empfehlen! Hier werden gitarren tabs als midi abgespielt. Die qualitaet der dateien ist zwar durchwachsen, aber es gibt auch sehr gute!

 

[whocares]

Also mit Tux-Guitar habe ich schon mal gearbeitet. Aber wie genau kann man das zur Unterstützung beim raushören nutzen?
Ich habe damit damals nur Tabs nachspielen geübt.

 

[Philmaster]

Also mit Tux-Guitar habe ich schon mal gearbeitet. Aber wie genau kann man das zur Unterstützung beim raushören nutzen?

Gar nicht.
Du kannst damit allerdings die Dinge, die du heraushörst direkt aufschreiben. Andere bevorzugen dazu Stift und Papier oder schreiben es gar nicht auf.