Arbeit als Musiker

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Soll ein 20-Jähriger, der in den nächsten fünf Jahren Musiker werden möchte, einen Einstiegsjob bekommen oder in der Stadt arbeiten, um über Wasser zu bleiben?
 
Eigenschaft
 
Ja.
 
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Ist immer eine Frage der Alternativen. Und deswegen von wildfremden Menschen hier im Forum wohl schwerlich zu beantworten.
 
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der in den nächsten fünf Jahren Musiker werden möchte
Das Feld ist zu weit, um das zu beantworten. Das kann vom Oberstleutnant im Musikkorps der Bundeswehr über den Kantor in einer Landgemeinde bis zum Straßenmusiker alles mögliche sein.

Viele Grüße,
McCoy
 
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der Bruder meiner Freundin hat auch keine Festanstellung, hat studiert. Arbeitet als Honorarkraft bei der städt. Musikschule, ist zumind. B Organist oder sogar A ? muß ich mal fragen.

Zudem arbeitet er mit einer Sakralorgel, einem Klavier und auch Digitalpiano mit Schülern von zu Hause aus, momentan auch Einzelunterricht mit Maske.
 
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Um heute noch Musiker zu werden, muss man schon "dafür brennen". Wer sich stattdessen als Hauptmotiv von Fame, Ruhm, Erfolg, Beliebtheit usw. leiten lässt, sollte es gleich ganz lassen!

Selbst ein sehr hohes Talent und die Bereitschaft, über viele Jahre dafür 15 Stunden am Tag wirklich alles zu geben, garantieren keinen Erfolg. Life-Musik wurde mehr oder weniger von DJs verdrängt, Begleitbands werden von den meisten der wenigen Stars allenfalls mal für eine Tour zusammen gestellt, schon die Plattenaufnahmen übernehmen die Studiomusiker der Tonstudios.
Wahrscheinlich hat nur einer von vielen hundert (tausend?) Musikern überhaupt das Glück, von der Musik wirklich gut leben zu können, alle anderen fristen ihr Dasein mit dem Unterrichten unwilliger Kids, Leben vom Taxifahren, Kellnern, o.ä.
Sollte sich der 20jährige trotz dieser Kenntnis für den steinigen Weg des Musikers entscheiden, dann wünsche ich ihm natürlich viel Glück, denn auch ohne das geht es nicht. Vielleicht sollte er sich selbst eine Frist setzen (etwa 1 oder 2 Jahre) und dann, wenn er nicht bis dahin wirklich vorangekommen ist und ernsthafte Chancen hat, davon leben zu können, den Wunsch aufgeben.
Leider sieht man auf Youtube immer nur die < 1%, die es geschafft haben.

Ich hätte gern etwas anderes geschrieben und den Bengel motiviert, das durch zu ziehen, aber diese Risiken sehe ich wirklich. Ich kenne ein paar großartige Gitarristen, die weit mehr auf dem Kasten haben, als die meisten Gitarristen sehr bekannter Bands, aber selbst für die rechnet sich das Instrument nicht.
 
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Um heute noch Musiker zu werden, muss man schon "dafür brennen". Wer sich stattdessen als Hauptmotiv von Fame, Ruhm, Erfolg, Beliebtheit usw. leiten lässt, sollte es gleich ganz lassen!

Selbst ein sehr hohes Talent und die Bereitschaft, über viele Jahre dafür 15 Stunden am Tag wirklich alles zu geben, garantieren keinen Erfolg. Life-Musik wurde mehr oder weniger von DJs verdrängt, Begleitbands werden von den meisten der wenigen Stars allenfalls mal für eine Tour zusammen gestellt, schon die Plattenaufnahmen übernehmen die Studiomusiker der Tonstudios.
Wahrscheinlich hat nur einer von vielen hundert (tausend?) Musikern überhaupt das Glück, von der Musik wirklich gut leben zu können, alle anderen fristen ihr Dasein mit dem Unterrichten unwilliger Kids, Leben vom Taxifahren, Kellnern, o.ä.
Sollte sich der 20jährige trotz dieser Kenntnis für den steinigen Weg des Musikers entscheiden, dann wünsche ich ihm natürlich viel Glück, denn auch ohne das geht es nicht. Vielleicht sollte er sich selbst eine Frist setzen (etwa 1 oder 2 Jahre) und dann, wenn er nicht bis dahin wirklich vorangekommen ist und ernsthafte Chancen hat, davon leben zu können, den Wunsch aufgeben.
Leider sieht man auf Youtube immer nur die < 1%, die es geschafft haben.

Ich hätte gern etwas anderes geschrieben und den Bengel motiviert, das durch zu ziehen, aber diese Risiken sehe ich wirklich. Ich kenne ein paar großartige Gitarristen, die weit mehr auf dem Kasten haben, als die meisten Gitarristen sehr bekannter Bands, aber selbst für die rechnet sich das Instrument nicht.
Ist das nicht sehr einschränkend? Ich denke da an Musikerinnen und Musiker, die insbesondere mit neuen Formaten erfolgreich sind. Die Digitalisierung bietet mehr als nur elektronische Drums und Bässe, oder Unterricht via Zoom. Z.B. ist "Scotts Bass Lessons" ein sehr erfolgreiches Format für Bassistinnen und Bassisten, mit dem man Musik auch anderen näher bringen kann - und das in der Masse, corona-konform und durchaus finanziell erfolgreich.

Taxis braucht man im übrigen bald auch nicht mehr und Kellnern wird mit Delta auch wieder ein schlechtes Geschäft...
 
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Soll ein 20-Jähriger, der in den nächsten fünf Jahren Musiker werden möchte, einen Einstiegsjob bekommen oder in der Stadt arbeiten, um über Wasser zu bleiben?
Wie "wird" er denn Musiker? Ist er es noch nicht? Dann lieber nen Job... ;)
 
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Ist er es noch nicht?
Das ist wohl mal die wichtigste Frage.
Und eher so zu verstehen:
Was hat er den schon gemacht bzw. kann er? Von Null weg, ohne irgendwelche Vorkenntnisse sind zumindest alle Instrumentalgeschichten in etwa so, wie wenn man in der Schule nie Mathe hatte und sich mit dem Gedanken zu beschäftigen, Physiker zu werden.
Bei "in den nächsten 5 Jahren" und einem 20Jährigen denkt man ja zwangsläufig an die Wahl eines Studienfachs? Was heißt "Musiker werden"?
 
Ist das nicht sehr einschränkend? Ich denke da an Musikerinnen und Musiker, die insbesondere mit neuen Formaten erfolgreich sind. Die Digitalisierung bietet mehr als nur elektronische Drums und Bässe, oder Unterricht via Zoom. Z.B. ist "Scotts Bass Lessons" ein sehr erfolgreiches Format für Bassistinnen und Bassisten, mit dem man Musik auch anderen näher bringen kann - und das in der Masse, corona-konform und durchaus finanziell erfolgreich.

Taxis braucht man im übrigen bald auch nicht mehr und Kellnern wird mit Delta auch wieder ein schlechtes Geschäft...

Klar gibt es diese Möglichkeiten, allerdings gehört Scott von SBL natürlich auch wieder zum 1% und ist neben gutem Musiker auch einfach Enterpreneur. Diese Seite seines kreativen Schaffens hat natürlich nicht mehr so viel mit Musikmachen zu tun, sondern ist einfach Geschäftsführung.

Ich kenne einen Haufen Instrumentenlehrer, die es mit dem Verkauf von Online-Kursen versucht haben und kläglich gescheitert sind, weil ihnen der richtige (marketingwirksame) Umgang mit digitalen und sozialen Medien fehlt. Was ich damit sagen will: So ein Scott hat vermutlich sehr viel mehr auf dem Kasten als ein ottonormaler Musiker und dazu eine scheinbar unerschöpfliches Durchhaltevermögen, so dass sein Geschäft jetzt floriert.


Man muss da den Threadersteller fragen: Was ist er denn für ein "Musiker"? Ist er ein junger Gitarrengott, ein massentauglicher Pop-Frontmann, ein klassischer Geiger oder ein Techno-DJ? Was ist das langfristige Ziel des 20 Jährigen?

Die allermeisten Musiker in meinem Umfeld verdienen ihr Brot nicht mit "Musik machen" wie man (bzw ich :D) es sicht romantisch vorstellt (Riesen Bühnen, Tourleben, eigene Musik mit durchschlagendem Erfolg veröffentlichen), sondern haben entweder einen Nebenerwerb (Bürojob, Einzelhandel, Service, etc.) oder verdienen ihre Miete als Produzenten, Songwriter, Komponisten, Studiomusiker oder Musiklehrer, um an den Wochenenden dann mit der eigenen Musik in den Tourbus zu springen. Die allermeisten können so recht komfortabel und sicher leben, einige auch ihre Familie ernähren, aber mit Rücklagen bilden, Altersvorsorge etc. ist häufig nicht so viel. Das ist in meinen Augen das klassische "Musikerleben" heutzutage - nicht bitterarm, nicht reich, aber für den Moment ok. Richtig gute Musiker (also die, die wirklich viel geübt haben und dann auch noch sozial umgänglich sind) spielen meist in mehreren Bands parallel und sind den Großteil des Jahrs unterwegs (wenn nicht gerade Corona ist) und verdienen dann auch ganz gut.

Am Ende gibt es verschiedenste Wege mit "Musik" Geld zu verdienen. Allerdings gehört dazu ein gewisser Geschäftssinn, den man entweder haben oder wirklich trainieren muss. Viele Musiker die ich "scheitern" gesehen habe, sind entweder zu schüchtern und selbstunsicher oder zu freigeistig, so dass sie ihre ARBEITSKRAFT und ihre KREATIVE LEISTUNG immer unter Wert verscherbelt haben. Ich will hier nicht den riesen Kapitalisten raushängen lassen, aber wer für 30 Euro Sprit und 3 Getränkemarken Gigs spielt, und denkt davon ein Leben aufbauen zu können, der hat schon im Ansatz versagt. Die erfolgreichen haben entweder ihre ganze Energie in ihr Instrument und ihr spielerischen Können investiert, um quasi einen hochspezialiserten Job auszuführen, oder sie haben sich Diversifiziert und sich andere Fähigkeiten angeeignet, um aus dem Musizieren ein Business machen zu können. Wie gut dieses Business dann läuft, hängt dann wiederum von einem Haufen anderer Fähigkeiten und Faktoren ab...

So und nach langem Geschwafel: Ja natürlich braucht der 20 Jährige einen Job um Geld zu verdienen. Aber nebenher (ambitioniert!) an seiner Musikkarriere zu arbeiten und sich das Geschäft Stück für Stück zu erarbeiten, ist absolut machbar und kann man auch sehr empfehlen!
 
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