Aus dem Leben eines Gitarrenschülers...

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Hallo zusammen,

nachdem ich gestern mal wieder ein einschlagendes Erlebnis bezüglich des Gitarrenunterrichts hatte, möchte ich hier mal kurz meine bisherigen Erfahrungswerte kundtun. Vielleicht erkennt der ein oder andere ja Parallelen zu seiner eigenen "Schülerlaufbahn".

Kurz zu mir, ich versuche schon seit mehreren Jahren das Gitarre spielen zu erlernen und wollte das eigentlich gern mit einem erfahrenen Lehrer an meiner Seite machen. Ich habe dabei schon locker 6-7 unterschiedliche Lehrer erleben dürfen (teilweise ist dies Umzügen geschuldet) und muss sagen, so richtig zufrieden war ich bisher nur mit einem. Das liegt meiner Meinung nach nicht daran, dass ich besonders anspruchsvoll bin, sondern dass ich bei allen anderen Lehrern immer dasselbe "Problem" feststelle. Irgendwie scheint keiner einen richtigen roten Faden zu haben. Eine Woche machen wir mal das, nächstes Mal dann das usw. Ich sage immer in der ersten Probestunde, dass ich das Gitarre spielen von Grund auf lernen möchte. Sprich Notenlehre, unterschiedliche Stile und Techniken, etc. Musikrichtungen sind mir dabei überhaupt nicht wichtig. Dann kommt meistens sofort die Frage welche Musik bzw. Bands ich mag und höre. Antworte ich dann z.B. ACDC, geht's sofort in diese Richtung. Warum aber sofort mit Powerchords und Co starten, wo man noch nicht einmal die absoluten Grundlagen kennt. Ein Lehrer erklärte mir dann anhand von einem ACDC Song auch gleich gefühlte 8 verschiedene Varianten ein und desselben Powerchords ("Wenn du jetzt die Saite greifst und den Finger umlegst, dann geht das auch. Dann ist das automatisch E5 "Schieß-mich-tot"). Palm-Muting könne ich natürlich auch gleich versuchen. Für mich unbegreiflich. Warum sich niemand an einem Lehrbuch entlang hangelt ist mir schleierhaft. Mir scheinen die Struktur der meisten Bücher da deutlich durchdachter.

Mein persönliches Fazit ist, dass ich jetzt lieber anhand von Lektüre lerne, das bring mir persönlich mehr. Vielleicht finde ich ja irgendwann noch einmal den perfekten Lehrer für mich, aber richtig dran glauben mag ich kaum.

Viele Grüße
gospat
 
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Vielleicht erkennt der ein oder andere ja Parallelen
Irgendwie scheint keiner einen richtigen roten Faden zu haben. Eine Woche machen wir mal das, nächstes Mal dann das usw. Ich sage immer in der ersten Probestunde, dass ich das Gitarre spielen von Grund auf lernen möchte.

Ging mir mit der Gitarre genauso. Für Klavier habe ich direkt im ersten Anlauf einen super Lehrer gefunden...

Warum aber sofort mit Powerchords und Co starten, wo man noch nicht einmal die absoluten Grundlagen kennt.

Die gehören für mich zu den absoluten Grundlagen, einfachere Mehrklänge gibt es ja fast nicht (Das "Power" scheint aber viele Anfänger abzuschrecken). Wenn der Lehrer weiß, was er tut, und Du dran bleibst, wird es Dir nach kurzer Zeit auf einmal gar nicht mehr so schwierig vorkommen. Und hast was gelernt. Man muss sich halt auch auf den Unterricht einlassen...

Mein persönliches Fazit ist, dass ich jetzt lieber anhand von Lektüre lerne, das bring mir persönlich mehr.

Ich wünsche Dir trotzdem viel Erfolg bei der Suche nach dem richtigen Lehrer, denn mit bringt meiner Meinung nach mehr...

Gruß,
glombi
 
Mit den Powerchords hast du natürlich recht, dass es zu den Grundlagen gehört. Trotzdem denke ich sollte man erst einmal mit einfachen Rhythmen und Anschlagsübungen anfangen, gerne dann auch in Verbindung mit Powerchords. Ich sollte dann immer gleich zwischen etlichen Powerchord Varianten wechseln und der Rhythmus war einfach teilweise auch viel zu schwierig für mich als Anfänger.

Ich nehme mal eines meiner Lehrbücher "Schule der Rockgitarre" als Gegenbeispiel. Da fängt man langsam mit Anschlagsübungen an und steigert sich dann kontinuierlich zu komplexeren Dingen. Das Vorgehen finde ich persönlich viel ansprechender.
 
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Da formt auch die Erfahrungen der Gitarren Lehrer das Angebot. Oftmals ist "Theorie" auch eher nicht so beliebt, Noten schon mal gar nicht und schnelle Erfolge (..Riffs der "Großen" spielen können...), um so mehr.
Meine Tochter hat Unterricht an einer Städtischen Musikschule und hat dort auf Drängen meiner (nicht Musik machenden!) Frau, eine "klassische" Gitarrenausbildung genossen mit allem Zip und Zap. War oder wäre jetzt so gar nicht mein persönlicher Weg, aber für meine Tochter, für die Schule z.B. Gold wert.
Ich selber habe erst sehr spät (genau genommen nach 35 Jahren) angefangen, Unterricht zu nehmen und lassen mir dort 14 tägig erklären, was ich wissen möchte. Den roten Faden bestimme ich also zu gutem Teil selber. Das ist IMO ein guter Kompromiss, aus manchmal ineffizienter Autodidaktik und ziellosem Unterricht.
 
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Ein Lehrer erklärte mir dann anhand von einem ACDC Song auch gleich gefühlte 8 verschiedene Varianten ein und desselben Powerchords
Lernst du E-Gitarre oder A-Gitarre?

Bei der A-Gitarre sind die sog. "Power-Chords" nämlich weit weniger verbreitet und üblich als in der elektrischen Rockmusik ...

Deine bisherigen Lehrer scheinen das Lehren wohl nicht gelernt zu haben ;) ... Jeder kann sich "Gitarrenlehrer" nennen,
eine gewisse didaktische Erfahrung sollte aber vorhanden sein bzw. erlernt werden.
 
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Eigentlich suche ich wahrscheinlich fast die Variante deiner Tochter, aber das ist wirklich schwierig zu finden hier im Umkreis.
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Lernst du E-Gitarre oder A-Gitarre?

Bei der A-Gitarre sind die sog. "Power-Chords" nämlich weit weniger verbreitet und üblich als in der elektrischen Rockmusik ...

Deine bisherigen Lehrer scheinen das Lehren wohl nicht gelernt zu haben ;) ... Jeder kann sich "Gitarrenlehrer" nennen,
eine gewisse didaktische Erfahrung sollte aber vorhanden sein bzw. erlernt werden.

Ich versuche mich momentan auf der E-Gitarre. Du könntest recht haben mit deiner Vermutung bezüglich des Lehrens. Die meisten können wirklich sehr gut spielen, aber das Wesentliche vermitteln können sie meiner Meinung nach eher schlecht. Häufig kommt es auch vor, dass der Gitarrenlehrer dann auch in einer kurzen "Jam-Session" aufgeht, wenn er mir nur "kurz" etwas zeigen möchte. Es wird auch fast nie in der Folgestunde das Vorherige kontrolliert und gespielt. Es folgt gleich das nächste Thema, egal ob das alte Material schon wirklich sitzt oder nicht.
 
Ich kann beide Seiten verstehen. Den Schüler, der wirklich an die Grundlagen gehen will, aber eben auch den Lehrer, der zum einen wahrscheinlich schon zich andersgearteter Schüler hatte, die möglichst schnell klingen wollten wie Angus Young.

Dazu möchte ich aber zum anderen zu bedenken geben, dass das alte Credo der Didaktik eben auch ist: Keine Methode ohne Inhalt und kein Inhalt ohne Methode. Das gilt auch für die Vermittlung von Spieltechniken auf der Gitarre (oder sogar abstrakten Inhalten wie Harmonielehre). Diese vermitteln sich besser anhand konkreter Beispiele. Wenn also der Lehrer ein konkretes Stück auswählt, anhand dessen er Grundlagen erklären kann und das im Idealfall auch noch dem Schüler gefällt, ist das tausendmal eingängiger, als drei Wochen lang die selbe Wechselschlagübung zu machen.

Einer meiner Gitarrenschüler (und ich behaupte weder, ein guter Gitarrenlehrer zu sein, noch sonderlich viel Erfahrung darin zu haben, noch frei von den hier genannten Vorwürfen zu sein) würde sofort Reißaus nehmen, wenn ich ihm mit Blues käme. Also muss ich die klassischen Bluestechniken eben über musikalische Beispiele vermitteln, die dem Schüler eher liegen. Da hilft es schon, einigermaßen dem Geschmack des Schülers Rechnung zu tragen.
 
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Hoi
Das Problem ist hier, dass der "Gitarrenlehrer" kein geschützter Begriff ist. Dabei haben wohl Einige das Gefühl, dass es reicht, den Sechssaiter zu beherrschen, um damit andere zu schulen. Ein Gitarrenlehrer ist jedoch kein Gitarrenlehrer, sondern ein Gitarrenlehrer. Natürlich soll auf die Bedürfnisse und Wünsche des Schülers eingegangen werden (Stichwort: AC/DC), aber dies bitte mit einem sinnvollen didaktischen roten Faden.

Ich muss gestehen: Ich bin kein Fan von Lehrbüchern. Die sind nämlich alle genau gleich aufgebaut. Die ersten 20-30 Seiten sind überall gleich, das einzig Interessante sind dann die kreativen Stücke des Autors, meist im zweiten Teil auffindbar. Gitarrenunterricht ist aber individuell. Ich drücke keinem meiner Schüler ein Lehrbuch in die Hand, sondern baue zusammen mit ihm/ihr den Unterricht auf.

Mit Powerchords beginnen? Warum nicht, das finde ich voll ok. Mein Konzept beinhaltet, die ersten 3-4 Wochen den "Leim" von den Fingern zu kriegen und einfach mal die ungewohnten Muskeln und Bewegungsabläufe etwas zu strapazieren und schulen. Tonleiter üben? Klar, das geht doch prima mit der Hells Bells Intro Melodie.
Harmonielehre und Stufenakkorde? Natürlich, am besten anhand der beliebten G-C-D oder E-A-B Verbindungen bei den AC/DC Stücken. Warum passt das so gut zusammen?

Wichtig ist hier immer der rote Faden. Wie baut der Lehrer denn seinen Unterricht anhand der AC/DC Songs auf? Wie sieht es mit der Erfolgskontrolle aus? Lessons learned? Reflektion? Steigende Schwierigkeitsgrade bei den Patterns? Simplifizierung und Abstraktion? Rhythmuspyramide und Rhythmusübungen? Taktarten? Notenlehre anhand einfacher Eselsbrücken....die Noten in den Zwischenräumen ergeben von unten nach oben das Wort "FACE", nur als Beispiel.

Wem solche Dinge fremd sind, wer nicht 2-3 Lektionen im Voraus plant und wer sich keine Gedanken um Methodik und Didaktik macht, der ist kein Gitarrenlehrer. Der ist gar kein Lehrer.
 
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Genau so eine Vorgehensweise hätte ich mir mal bei einem meiner Lehrer gewünscht, denn da erkenne auch ich als Laie einen konkreten Plan. Ein einziger Lehrer hatte bei mir auch so einen Plan, aber den musste ich leider aufgrund eines Umzugs wieder aufgeben.

Als kleines Schmankerl möchte ich hier auch nochmal konkret meine Erfahrung von Vorgestern aufführen: Ich bin einer Kleinanzeige gefolgt und landete dann bei einem Rentner, der sich das Gitarre spielen laut eigener Aussage in 40 Jahren selbst beigebracht hat. Der Preis war völlig okay und der Anzeigentext versprach erst einmal auch nur gutes. In seiner Wohnung angekommen fühlte ich mich dann in die 70er oder 80er Jahre versetzt. Die Bude total verqualmt und eingerichtet wie vor 40 Jahren. Da habe ich grundsätzlich kein Problem mit, aber das ging leider beim Thema Gitarre genauso weiter. Seine beiden Gitarren waren so alt und verstaubt, das habe ich in der Form noch nie gesehen. Dann wollte er mir die gängigsten Akkorde erklären. Dass man bei einigen Akkorden allerdings nicht alle Saiten anschlagen sollte, erwähnte er gar nicht. Wenn er selbst spielte, sah das nicht gerade gut aus, er kam ständig aus dem Tritt und seine Akkordwechsel waren kaum flüssiger als meine.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei den Defiziten die Du hier ansprichst gebe ich Dir völlig recht. Fairerweise muss man sagen, dass Musiker und Rentner oft an chronischem Geldmangel leiden und deshalb dann zu solchen Geldbeschaffungsmassnahmen greifen :D
Aber es bringt nix diesen Umstand hier weiter zu erörtern oder über die Unfähigkeit der Gitarrenlehrer zu lamentieren.

Tom hats ja schon angedeutet, wenn Du Gitarre von Grund auf lernen möchtest brauchst Du einen Musiker mit pädagogischer Ausbildung. Solche Leute findet man an Musikschulen, viele geben aber auch Privatunterrricht. Meistens ist das etwas teurer und man unterschreibt nen Jahresvertrag bei dem in den Schulferien der Unterricht ausfällt usw., dafür ist bei einem Musikpädagogen die Chance aber relativ hoch an jmd zu geraten, der über so etwas wie ein "Unterrichtskonzept" verfügt und einem auch was beibringen kann und Fehler korrigiert ect.
Ich selbst hatte am Anfang 2 Jahre Egitarrenunterrricht bei einem studierten Musikpädagogen, von dieser musikalischen Grundausbildung zehre ich heute noch.

Wenn dann mal eine solide musikalische Grundbildung am Instrument vorhanden ist kann man entweder auf eigene Faust mit Videos, Bücher ect. sich selbst weiterbilden oder man nimmt nochmal Gitarrenunterricht bei einem anderen Lehrer z.B um sich in einer Stilistik zu spezialisieren.
 
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Es prallen halt normalerweise zwei Welten aufeinander.

Der "richtige Gitarrenlehrer", der auch ein Konzept und Ausbildung und Ahnung hat, hat doch im Gegenzug viele Schüler, denen die langweilige Theorie und Technik total wurstegal ist, die wollen nur möglichst schnell ihr Lieblingslied/ihren Genre-Lieblingsstil lernen und alles andere ausblenden. Wenn er die halten will, dann muss er sich drauf anpassen. Zudem ist der "richtige Gitarrenlehrer" ein seltenes Exemplar, die meisten sind "gute Gitarristen, die Geld verdienen müssen (und nicht zwingend gute Lehrer)".

Der "ambitionierte Gitarrenschüler" ist genau so selten, und hat dann die Probleme andersrum - er trifft auf lauter gute Gitarristen, denen es aber an Didaktik und Konzept mangelt. Und selbst wenn er mal einen hat mit einer Lehr-Idee, kommt er doch noch mit eins drauf und hinterfragt erstmal die Lehrmethodik. Also sucht man weiter. Und wird irgendwann fündig oder nicht.

Wer es "richtig" lernen will, muss meiner Meinung nach dreigleisig fahren:
1) Selbst üben und lernen und streben. Alle Top-Gitarristen haben eins gemeinsam: sie haben verdammt viel Zeit mit ihrem Instrument verbracht. Das ist immer richtig.
2) Sich auf die Suche nach einem Lehrer begeben. Dieses kann dauern, aber wenn es "nie" passt sollte man sich auch mal fragen ob es vielleicht an einem selbst liegen kann.
3) Die Wahl treffen: Entweder will ich eine bestimmten Stil lernen und suche mir einen Lehrer der mir genau das beibringt - oder ich will "irgendwie alles" lernen und suche mir einen Lehrer der mich ein Stück weit begleitet.

Ich halte 3) für wirklich wichtig, daher mal ein Beispiel: Ein Freund von mir nimmt Jazzgitarren-Unterricht bei einem Lehrer, der kein Gitarrist ist. Der spielt Piano und diverse Blasinstrumente, aber keine Gitarre. Aber - er kann Jazz und Musiktheorie rauf und runter. Bei einem fortgeschrittenen Gitarristen, der sein Instrument "an sich" beherrscht, kann das goldrichtig sein. Demgegenüber ich, der Gitarre "immer schon" eher als Hobby betrieben ist und auch nicht konsequent daran arbeitet immer besser zu werden - ich habe mir mal eine Zeitlang einen Lehrer gegönnt, der mich technisch und vom Handwerkszeug her deutlich weiter gebracht hat - in einer Phase, wo es mit der Band in eine für mich unbekannte musikalische Richtung ging eine echte Hilfe.

"Gitarre" ist so ein weites Feld, da gibt es so viele Unter-Varianten, da gibt es halt kein "richtig" und "falsch". Die verschiedenen Stile und Traditionen sind quasi unvereinbar und sind sehr weit gefächert. Sicher, es gibt "Klassische" Gitarre als ein Fach, aber schon "Flamenco" ist - trotz Verbindungen - ganz weit weg. Es gibt keine "Westerngitarre" als Musikstil, man schaue sich nur das Spektrum an Stilen und Genres und Herangehensweisen an. Ebenso bei der E-Gitarre - zwischen Thrash Metal und Country gibt es durchaus Gemeinsamkeiten, aber auch viel Trennendes. Es gibt nicht "die" Gitarrenschule.
 
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@gospat83 Ich möchte dir da nicht zu nahe treten, aber wenn du deine Lehrer wie den Opa aussuchst, wundert es mich nicht, dass sowas bei rum kommt. Wenn du keinen gescheiten Lehrer in der Umgebung hast, kannst du auf online Angebote zurück greifen, aber dann nimm bitte was solides. Wenn du jemand hast der wirklich auch gelernt hat Gitarrenlehrer zu sein, dann kostet es auch mehr, aber man bezahlt halt auch den Ausbildungsstand von der Person mit. Bei staatlichen Musikschulen hast du aufjedenfall gute Karten jemand solides zu finden, aber auch andere Institutionen haben gute Lehrer. In der Biographie siehst du dann auch was die können. Natürlich muss es auch menschlich passen, aber da kann man wirklich nichts im Vorfeld testen.

Lehrer haben den Vorteil, dass sie dich kontrollieren können, wenn du dir etwas schlecht bei bringst.

Ich finde es normal, dass ein Lehrer erstmal absteckt welche Musik du magst. In dem Rahmen versucht man den Unterricht auch zu gestalten, aber ich habe auch schon Sachen geübt, die ich jetzt nicht unbedingt freiwillig in Dauerschleife hören müsste. Unterricht ist halt einfach effektiver, wenn du auch magst was du spielen willst. Da kommt mehr Motivation auf. Wenn du sagst, dass du erstmal nur Technikübungen runterreißen magst, kann man das auch realisieren. So flexibel sollte der Lehrer sein. Der rote Faden sollte an Hand deiner Stärken und Schwächen zusammen kommen. Das muss dann kein sturer Lehrplan nach Buch sein, wenn du manches schneller lernst bzw. anderes langsamer lernst.

Ich will dich damit auch nicht bekehren. Es gibt Leute für die sind Bücher didaktisch besser, aber falls es mal nicht mehr läuft, lege ich dir ans Herz 1x im Monat zu einem guten Lehrer zu gehen und das Geld auf den Tisch zu legen. Dafür bekommst eine gescheite Kontrolle und einen neuen Fahrplan.
 
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...Ich sage immer in der ersten Probestunde, dass ich das Gitarre spielen von Grund auf lernen möchte. Sprich Notenlehre, unterschiedliche Stile und Techniken, etc. Musikrichtungen sind mir dabei überhaupt nicht wichtig...


Ich glaube dass Du damit einerseits die Ausnahme bist und die Lehrer sich auf die "Masse" eingestellt haben. Ich kenne das fast nur umgekehrt, ich will "Name der Band" oder "ein paar bestimmte Lieder" spielen lernen, alles andere juckt mich nicht.
Andererseits bindet man sich bei der Vorgehensweise die Du möchtest recht lange an einen Lehrer, das geht dauert den meisten zu lange, oder kostet zu viel etc..
Ich hatte damals - so vor 25 Jahren - aber genau so einen Lehrer wie Du einen suchst und für mich war es das richtige. Allerdings bin ich auch nur bis zu einem gewissen Punkt gekommen (Scales), danach hatte ich keinen Bock und kein Geld mehr. ;)


cheers.
 
Wenn du jemand hast der wirklich auch gelernt hat Gitarrenlehrer zu sein, dann kostet es auch mehr, aber man bezahlt halt auch den Ausbildungsstand von der Person mit.
Da fällt mir (mal wieder ich weiß) der Ernesto Maestro ein. Ist ewig lange Lehrer mit Präsenzunterricht gewesen, hat an der Musikhochschule gelernt und macht Unterrichtsvideos die systematisch aufeinander aufgebaut sind. Ich finde er macht die Sache ganz gut und bildet eine gute Basis. Dazu kann man sich jetzt auch noch zusätzlich Präsenzunterricht bei einem genialen "Kaoten"-Lehrer leisten, der einem nochmal gezielt Impulse, je nach Bedarf gibt.

Vielleicht eine Möglichkeit für dich? (Bekomme keine Provision oder sonst was...)
https://www.gitarrenlinks.de/egitarrenkurs/12wochen_1und2infolge.htm

Und wenn man noch mehr sinnvolle Basics braucht, nimmt man noch die Akustikkurse dazu:
https://lern-gitarre-online.de
 
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Also mein Lehrer ging immer voll auf das ein, was ich wollte. Er hat auch von sich aus Dinge/Theorie erklärt oder einfach gesagt "So, heute beschäftigen wir uns mal mit Takten" etcpp. Ich musste da manchmal bremsen, weil ich wieder mehr Lieder lernen wollte. (Bin auch eine faule Socke was Theorie lernen angeht, ich wollte damals quasi nur das, was du nicht willst...) So sollte es aber sein. Alles andere - also nur lieder nachspielen - wäre für mich fehl am Platze. Kann ich auch per Tabs und Youtube. Ich war bei einer Kreismusikschule, vielleicht machen die das anders, also legen Wert auf eine komplette(re) Ausbildung? Ich weiss es nicht.
 
Da fällt mir (mal wieder ich weiß) der Ernesto Maestro ein.
dem schließe ich mich auch mal wieder an.
Ansonsten, auch ich wiederhole mich, überall Augen und Ohren offen halten, es ist eben viel Eigeninitiative gefragt.
Anderen Gitarristen auf die Finger schauen, einfach ausprobieren und dem Klang, den man erzeugt, folgen, und eben auch oben erwähnte Sachen usw,usw..
Wenn man sich nur auf einen Lehrer oder Lehrbücher verlässt, wird das nix:rolleyes:.

Wichtig ist hier immer der rote Faden.

Den roten Faden bestimme ich also zu gutem Teil selber. Das ist IMO ein guter Kompromiss, aus manchmal ineffizienter Autodidaktik und ziellosem Unterricht.
genau
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nachtrag: und Leute suchen, mit denen man "zusammen" Musik macht, der richtige Zeitpunkt dafür ist genau jetzt:), da lernt man am allermeisten.
 
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Ich habe das mit dem Unterricht nehmen längst aufgegeben. Mein Gefühl war, dass einem die Leistungen künstlich schlecht geredet wurden, um den Unterricht ins Unendliche zu strecken. Ob der Schüler dabei Fortschritt macht ist dabei nachrangig.
Habe um die fünf Lehrer (auch von städt. Musikschulen) durch und bei allen dasselbe.
Bin jetzt hundertmal besser unterwegs mit Lektüre (Rock Jazz Harmony), Lehrvideos (Truefire & Youtube:Marty Schwartz) und Jammen mit anderen Musikern auf dem selbem Level.
 
@whyguoren War die Kritik progressiv oder hat sich das ganze immer im Kreis gedreht?

Am Anfang alles zu kritisieren was ein Anfänger falsch macht, wäre für die meisten einfach nur demotivierend. Also schaut man nur auf das Wichtigste, aber sobald der Schüler fortgeschritten ist, wird auf Feinheiten geachtet. Dabei geht es natürlich immer mehr in Richtung Perfektion. Mein Lehrer lobt immer neue Errungenschaften und sagt was besser wurde, aber auch was noch weiter geübt werden muss. Ich finde genau dafür ist der Lehrer da, eben den Lernprozess am laufen zu halten und diesen zu prüfen. Man will ja weiter lernen, sonst würde man nicht mehr hingehen und einen cut machen.

Falls der Lehrer nur kritisiert und obedrein das gleiche wiederholt, ist die Frage berechtigt wozu das dient. Es kann natürlich sein, dass er nur Profit machen will, aber manche Schüler lernen langsam oder haben ein großes Problem, wodurch Schwachstellen intensiv bearbeitet werden müssen. Da hilft dann recording und Selbstreflexion oder am besten ein ehrliches, fremdes, geübtes Ohr, um zu testen wer Recht hat. Da ich auch ab und zu lehre (nicht als Musiker) kann ich nicht verstehen wie man das absichtlich in die länge Ziehen wollte. Motivierte Schüler, die Spaß haben, geben einem immer ein positives Gefühl mit zurück.
 
Getreu dem Motto "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern...", habe ich jetzt doch noch einmal einen letzten Versuch gewagt. Ich hatte am Montag eine Probestunde mit einem neuen potentiellen Lehrer und ich muss sagen bisher ist der Eindruck sehr positiv. Er hat sich viel Zeit genommen und war wirklich gut vorbereitet. Er hatte sich eine Art Checklist auf seinem PC erstellt, die er dann mit mir zusammen durchgegangen ist. Er erzählte wie er generell vorgeht, welche Punkte wir alle behandeln werden etc. Danach haben wir ein paar Rhythmusübungen gemacht und er zeigte mir die ersten simplen Akkorde (auch in Verbindung mit den Rhythmusübungen).

Wenn das so weitergeht, dann werde ich eventuell doch noch glücklich mit einem Gitarrenlehrer. Ich finde ein Gitarrenlehrer hat einen ganz entscheidenen Vorteil, zumindest für mich persönlich. Dadurch generiert sich für mich eine Art Verbindlichkeit, man hat quasi einen "Antreiber" und vernachlässigt das Üben nicht so leicht.
 
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