Balgschoner...nützlich...oder auch störend?

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Hallo!

Habe da noch mal eine Frage. Ich habe schon desöfteren gesehen das Akkordeonisten einen sogenannten Balgschoner benutzen. Nun klar-wie der Name schon sagt...schont das Ding den Balg. Ist klar. Aber gibt es sowas für alle Modelle?. Wie wird das Teil befestigt...und stört es nicht irgendwie beim Spielen. Macht es die Sache nicht unhandlicher?
Und wie genau sieht so ein Teil(Schoner) aus?

Gruss Fritz
 
Eigenschaft
 
Hallo, ein Balgschoner wird so angebracht: Es werden 4 oder 6 Druckknopfschrauben an der Diskantrückseite angeschraubt. Am Balgschoner selbst sind dann die Gegenknöpfe angebracht. So ist er bei Verschmutzung abnehmbar und bei Defekt schnell austauschbar.- Behindern tut er kaum da ca 0,5 cm dick. Der Schweiß hängt eben dann nicht am Balg selbst. Der Balg bleibt wie neu von hinten.- Nachteil: Man schwitzt manchmal im Sommer mehr, da eine große Stofffläche durchgehend auf der Brust liegt.- Nur von einem geübten Fachmann anbringen lassen (Schrauben)
hofi-b
 
Hallo Fritz,

es gibt sowohl passende Balgschoner von Akkordeon-Herstellern, als auch Modelle von Drittanbietern, die auf gängige Instrumente universell passen (48-, 72-, 96- und 120-Bass Akkordeons) - jeweils in unterschiedlichen Materialien.
Ich habe an meinen Akkordeons 2 verschiedene Ausführungen (siehe Fotos im Anhang):

1.) Der Schoner am Hohner Concerto I ist ein Billig-Modell (ca. 10,- EUR), praktisch ein dünnes Schaumstoff-Kissen mit schwarzem Textilüberzug. Das Teil wird oben und unten an den Ösen festgebunden, an denen auch die Trageriemen hängen.

2.) Der Schoner an der Hohner Morino VI N ist ein original Hohner-Teil (gefüttertes Leder) und kostet ca. 60,- EUR. Die Befestigung erfolgt mittels Druckknöpfen (die Gegenstücke müssen an der Instrumentenrückseite eingeschraubt werden - hat meine Akkordeon-Werkstatt montiert).

Die Balgschoner tragen nur minimal auf, so daß die Instrumente eigentlich nicht unhandlicher werden. Außerdem schützen sie nicht nur den Akkordeonbalg, sondern auch die Kleidung (Hemdknöpfe o. ä.).

Gruß,
Wil Riker
 

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Hallo hofi-b und Wil!

Danke für die Erklärungen-speziell für die Beispielgrafiken. Ich denke dass ich mir dann auch so einen Balgschoner zulege,bzw anbringen lasse,denn mal abgesehen vom Schwitzen speziell im Sommer bleibt man wenn man ein Hemd trägt auch mal zwischen den Balgzwischenräumen hängen . Der Balg könnte auch leichter durch abwetzen beschädigt werden. Somit spricht eigentlich alles für einen Balgschoner.

Mal sehen ob in der Nähe meines Wohnortes eine Musikalienhandlung(Instrumente) sowas macht.

Gruss Fritz

PS: Bei meinem Weltmeisterakkordeon muss sowieso einiges ins Lot gebracht werden. Irgendwo zieht das Insterument Luft. Balg ist dicht. Kommt irgendwo von der Basseite. Und neue Trageriemen wären auch mal wieder nötig-desto breiter-desto besser.
 
Ich persönlich finde einen Balgschoner auch sehr nützlich, aber leider konnte ich mich überhaupt nicht daran gewöhnen. Ich kann noch nicht einmal genau in Worte fassen, was mich gestört hat...:redface:

Letztendlich solltest du meiner Meinung nach vorher ein Akkordeon mit Balgschoner einmal zur Probe spielen, bevor du dir selbst einen zulegst. Eventuell liegt dir das Ganze auch nicht und dann würdest du dich im Nachhinein nur ärgern.

LG Reija
 
Vorteil mit Balgschoner: Das Akkordeon liegt ruhiger am Körper.

Ohne Balgschoner liegt die hochglanzpolierte Diskantrückseite auf dem Körper.
Der Balgschoner ist aus Leder oder Velours, also keine so "polierte Rutschfläche".

Gruß von Musikatz
 
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Nachdem cantulia in seinem Bericht über eine Restauration eines alten Instruments berichtet und dafür auch eigens einen Balgschoner angefertigt hat, möchte ich das Thema 'Balgschoner' neu aufgreifen.

Früher (vor 30 Jahren) war es so, dass manche Instrumente mit, manche ohne Balgschoner ausgeliefert wurden. Das hat man als Spieler dann so hingenommen.
Über Sinn und Zweck dieses Teils habe ich mir nie Gedanken gemacht. Bei teureren war halt einer dran, bei günstigeren nicht.

Die Teile gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen von hart und starr, bis hin zu ganz weich, aus Leder, Stoff... dem Erfindungsreichtum der Hersteller sind da keine Grenzen gesetzt.

So spielte ich jahrzehntelang glücklich und zufrieden vor mich hin, die Morino hatte einen Balgschoner, die Atlantic nicht.

Der Wendepunkt kam, als ich mit meiner Gola beim HZIM war. Der hat sich nämlich ein Instrument gebaut, welches eben keinen Balgschoner hat. Darauf angesprochen meinte er, dass dieses Ding eher hinderlich sei und keinerlei positive funktion habe. - AHA.

So habe ich denn auch damit experimentiert und die Dinger mal abgenommen, mal drangelassen.
Der Schoner an meiner Gola ist ein ganz weiches dünnes Teil aus Gewebe, welches so weich ist, dass ich beim Einlegen in den Koffer aufpassen muss, dass sich nicht eine Ecke umschlägt.
Den hatte ich mal eine Zeitlang ab und jetzt wieder dran. dadurch, dass das ding so weich ist, spürt man den so gut wie nicht.

Ganz anders bei den Morinos:
Die Balgschoner sind steif und hart, aus Leder mit irgendeiner Füllung die das ganze Konstrukt versteift. Die empfinde ich als eher störend, zumal bei der Morino eh ein ganz gehöriger Aufbau hinter dem Instrument sitzt, den es eigentlich gar nicht braucht.

Unser user 'balg' hat das an einer Morino alles abmontiert. Dadurch wird das Instrument insgesamt handlicher.

Worin liegen denn jetzt die vermeintlichen oder echten Vorteile eines Balgschoners?
Bei Instrumenten ohne Balgschoner reiben nun die Kalikostreifen (vielleicht) etwas mehr ab. Das ist eine häufige Reparatur, nach vielen Jahren an diesen Instrumenten die Kalikostreifen zu ersetzen.

Der Balgschoner schützt, wenn überhaupt nur nach hinten, aber nicht nach unten.

Grübel :confused:
Was denn nun?
Balgschoner dran oder ab?
 
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bei mir war es ursprünglich ähnlich: meine Morino hatte, als ich sie kaufte, keinen Balgschoner, also spielte ich ohne. Als ich "Knopfi" kaufte, hatte sie einen, also spielte ich mit. Allerdings war das nur ein weicher Lappen aus samtähnlichem Stoff, so dass ich ihn jedes Mal, wenn ich den Balg ganz schloss, einklemmte. Also musste ich jedes Mal den Balg wieder leicht öffnen, um den Balgschoner herauszuholen. Oder ich zog ihn ohne den Balg zu öffnen heraus. Bei beidem, Einklemmen wie Herausziehen, hatte ich das Gefühl, den Balg mehr zu strapazieren als beim Spiel ohne. Also machte ich ihn weg und spiele seither fröhlich ohne Balg"schoner".
 
Alle meine Instrumente haben einen Balgschoner, und ich mag nicht ohne spielen. Warum, habe ich vor fast 10 Jahren (s. o.) schon mal erklärt ;).
Die Morino hat den Original-Schoner aus gefüttertem Leder, die Helipolka einen dünnen „Teppich“, und der Billig-Schoner ist vom Concerto zur Steirischen umgezogen. Da ich meistens im Stehen (bzw. bei der Morino mit Stehhilfe) spiele, rutscht das Instrument so weniger, und Hemd- bzw. Westenknöpfe verheddern sich nicht im Balg bzw. hinterlassen keine unschönen Kratzer. Im Balg verklemmt hat sich noch keiner der Schoner - vermutlich bauartbedingt.
 
und Hemd- bzw. Westenknöpfe verheddern sich nicht im Balg bzw. hinterlassen keine unschönen Kratzer.

Bei mir haben die meisten guten einen Balgschoner. Hatten meine früheren Instrumente nicht. Da ich gelegentlich ein Hemd anhabe, wenn ich spiele, kam es immer wieder mal vor, dass ich die Knöpfe eingeklemmt habe - war lästig. Weiter stören tun mich die Balgschoner nicht, die sind offenbar genauso, dass es nicht negativ auffällt.

Witzig in diesem Zusammenhang - meine alte Tango IIIM habe ich ja von einem Onkel übernommen, der damit zuerst in einer Tanzkapelle gepielt hatte ( mit , wie sich s für die Band gehört - Bandkleidung mit schicker Weste mit Goldknöpfne dran. Ich kann heute noch an den Streifen auf dem Balg genau sehen, wo die Knöpfe auf der Weste saßen und wie mein Onkel den Balg aufgezogen hat. Hätte die Tango einen Balgschoner gehabt. könnte ich die Spuren vermutlich nicht auf dem Balg ablesen:rolleyes:

-> Drum lass ich bei mir die Balgschoner dran.
 
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Auch ich bevorzuge eindeutig die Präsenz eines Balgschoners. Ich habe mir für alle meine Instrumente welche genäht. Vom Aufbau immer gleich, wie im Locatelli-Bericht gezeigt. Für mich käme aber kein Kunstleder oder Stoff etc. in Frage, ich finde den Kontakt mit Leder sehr angenehm, das Instrument liegt ruhiger als mit der glattpolierten Instrumentenoberfläche auf dem Körper auf, und Leder kann Feuchte aufnehmen ist also im Sommer mit T-Shirt auch angenehmer. Die Schutzfunktion ist zudem m.E. erheblich. Es sind nicht nur die Reißverschlüsse oder Hemdknöpfe und Gürtelschnallen die den Balg hinten schädigen, sondern auch beim Tragen des Instrumentes am Gurt können die Schnallen brutal am Balg vorbeiratschen.
Grüße
Roland
 
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Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. War einer dran, gut - war keiner dran, auch gut.
 
Eigentlich wollte ich für die Cantus einen Balgschoner (zwar ist über dem Diskantteil ein Schutz aus Samt, der reicht aber nicht über den Balg) Weil aber der Balgschoner von der Tango meiner Tochter schneller in die Ecke geflogen ist, als man "Balgschoner" sagen kann, habe ich es bisher gelassen. An der Tango war der Hohner-eigene Schoner dran, der leider die Neigung hat, sich zu verbiegen und dann beim spielen dauernd hängen zu bleiben. Ob es bei anderen Modellen besser ist, kann ich nicht sagen.

Allerdings spiele ich nur mit glatten Oberteilen ohne Knöpfe oder sonstige Verzierungen. Habe nur einmal ein Oberteil aus Spitze ruiniert, weil sich die Maschen in den Balgnägeln verfangen hatten.
 
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Habe nur einmal ein Oberteil aus Spitze ruiniert, weil sich die Maschen in den Balgnägeln verfangen hatten.

Ha, an meiner Morino 4S sind mehr spitze Teile als man sich je vorstellen könnte. Die sind für zünftige Lederhosen und Lederblusen gemacht. Alles andere an Kleidung macht man sich damit kaputt. Ich habe immer ein altes Bettlaken auf dem Schoß, bevor ich die hochnehme. Und natürlich nur alte T-Shirts an, nachdem ich meine schöne Leinenbluse mit der Morino zerstört hatte. Balgnägel und die "Grill-Verzierungen" sind auch genagelt. Metall auf Plastik genagelt. An den Nägelchen und Graten hängen auch schon überall Fusel dran.


Der Balgschoner, der da wohl standardmäßig an der Morino dran ist, nervte total, weil er dauernd am Balg hängen blieb und dann quatischge Geräusche von sich gab.
Mich hat das total genervt. Besonders wenn ich ganz leise einen Ton lange anhaltend spiele, hat der Balg dazwischen gequaakt.
Deswegen habe ich ein paar alte Hefte zwischen Rückwand und Balgschoner geklemmt, die den Balgschoner vom Balg abhalten und so den Balg schonen.
Damit er tut, wozu er gedacht war.
 
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Ich halte Balgschoner für ein zweitrangiges Utensil. Ein solches Teil hat sich im Hintergrund zu halten und darf überhaupt nicht spürbar sein.

An meiner Morino 5N ist keiner dran, das Fehlen hat mich noch nie gestört. Bisher habe ich auch noch keine Kleidungsstücke an der Morino zerrissen. An meinen beiden anderen Instrumenten, Öllerer und Spirit, beides auch große Klopper, ist einer dran. Der hat mich aber noch nie gestört, könnte wahrscheinlich ohne Verlust auch abmontiert werden.

Was aber sicher ärgerlich ist, ist ein weicher Lappen als Balgschoner, der Falten schlägt oder sonstwie unangenehm auf sich aufmerksam macht. Ein solches Teil muss weg und, wenn es denn sein soll, durch einen "g'scheiten" Balgschoner ersetzt werden.

Viele balgende Schongrüße, nein, schonende Balggrüße

morino47
 
Ich halte Balgschoner für ein zweitrangiges Utensil. Ein solches Teil hat sich im Hintergrund zu halten und darf überhaupt nicht spürbar sein.
Ganz meine Meinung (Instrumente siehe Avatar):
Morino ohne Schoner, wird nicht vermisst, keine Kleiderschäden
Gola mit Schoner, stört nicht, schützt Instrument vor Gurtschnallen
Record mit Schoner, stört nicht, sieht noch gut aus, weil braun

Fotos wäre möglicherweise sinnvoll; eine schöne Woche wünscht Euch Paul
 
Der wird doch nicht etwa.... Doch, er tut's. Vincent Peirani braucht keinen Balgschoner, ein gewöhnliches Buch reicht aus:



In der ersten Minute ist das gut zu erkennen, als er sich das Instrument umschnallt. Ich hab auch schon mal gesehen, dass er sich ein Kissen zwischen Bauch und Akko geklemmt hat.
 
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Ich hab auch schon mal gesehen, dass er sich ein Kissen zwischen Bauch und Akko geklemmt hat.
Eventuell könnten diese Balgschoner ein Zwischending aus richtigem Balgschoner und Kissen sein:
http://www.akkordeonfreund.de/product_info.php?products_id=170
Einerseits finde ich die Idee interessant, anderseits hätte ich Bedenken, dass das herumschlabbert. Vielleicht ist es sogar sinnvoller eine Nummer kleiner zu nehmen. Hat einer die Dinger schon mal ausprobiert?

BTW: Bei meiner Mornio 5S hat mich der Balgschoner nie gestört, bei meinen Supitas reichen dagegen bisher die dünnen Polster hinter dem Griffbrett ohne Balgschoner, sollten die Bälge wirklich mal durchgescheuert sein, gibt's neue Kalikostreifen oder Bälge. Auch bei der Morino IIIM geht es ohne, vilelicht teste ich da mal diese losen Schoner und berichte dann.

Gruß, Tobias
 
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Hallo Tobias,
habe diese Kissen an meinen kleineren Instrumenten. Sonst sind überall feste Polster angebracht. Sie werden mit-meiner Meinung nach- zu dünnen Bändern oben und unten zwischen den Gurten befestigt.
Für diese Instrumente finde ich die Polster aber ganz gut. Irgendwann verformen sie sich allerdings. Stört mich aber nicht besonders.
Ich habe diese Kissen in der passenden Größe gekauft, würde für das 120er Instrument auch ein Polster für 120 Bässe kaufen, da es sonst zu kurz ist und es sich oben und unten nicht richtig befestigen lässt.
Viele Grüße Jutta
 
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