Volle Zustimmung zu harp und FantomXR
Das Raushören muss man üben, genau wie das Drücken auf die richtigen Tasten zum richtigen Zeitpunkt. Ich habe mal gelesen, dass Musiker noch mit der anderen Gehirnhälfte (ich weiß jetzt nicht mehr, welche das war) hören als Nichtmusiker, d.h. man muss einen rationalen Zugang zur gehörten Musik bekommen.
Mir hat geholfen, stundenlang zum Radio (Rock/Pop) mitzududeln, egal, was da gerade gelaufen ist. Irgendwann habe ich dann schon gehört, welcher Akkord als nächstes kommt, was ja bei vielen Stücken wirklich vorhersehbar ist. Eine große Hilfe ist, immer auf den Bass zu hören, der kündigt oft Akkordwechsel an.
Wenn man es dann geschafft hat, die Stücke schon beim Hören zu "zerlegen", ist das Nachspielen recht einfach. Mir geht es so, dass ich eigentlich immer beim (bewusst) Hören die Musik zerlege. So kann man schon im Kopf üben, bevor man einen Ton gespielt hat. Noch schnell die Sounds programmieren, wenns sein muss, ein Lead Sheet als Gedankenstütze schreiben - fertig ist die Laube.
Auch wenn sich das jetzt lapidar anhört, denke ich, dass die erfahrenen Coverbands das alle so machen. Und das schon seit Zeiten, wo es noch nichts (auch nichts falsches) von irgendwo herunterzuladen gab.
Ich denke, mancher verplempert seine Zeit mit herunterladen und Dateien konvertieren und schlechten Notenausdrucken von Midifiles und vergisst dabei, dass er eigentlich Musik machen will. Es heißt nicht umsonst "spielen", dazu gehört auch viel herumspielen!