Bandleben

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Schlanklori
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Hallo,
ich wollte Mal hören, wie eure Erfahrung in Bands sind. Vor Allem als einzige Frau in der Gruppe, aber auch generell.

Ich bin seit längerer Zeit in der Band, aber gerade in den letzten Wochen/Monaten fällt mit vermehrt auf, dass Wertschätzung zum Fremdwort wird.
Sowohl nach Gigs als auch bei Proben hört man nur noch "ich fand scheiße, dass...".
Finde den Umgang an der Stelle sehr schade und frage mich, ob es andere normal finden. Kenne ich so aus früheren Gruppen nicht und nimmt auch den Spaß an der Sache.

Wie läuft das bei euch so?
 
Hallo.
Unser Bandleben ist o.k.
Sicherlich gibt es hier und da kleinere Meinungsverschiedenheiten, die aber relativ schnell ausgeräumt werden.
Geht einem Musiker irgendwas auf den Keks, dann wird, ohne es persönlich zu nehmen, offen drüber gesprochen. Kein Getuscheln hinterm Rücken.
Ehrlichkeit in Lob, Tadel und Selbstreflexion sind wichtig. Niemand ist IMMER gleich gut oder nicht.
 
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Bandarbeit ist Beziehungsarbeit.
Was du beschreibst, kenne ich durchaus auch, aber es kann auch ein Hinweis sein, dass nicht mehr alle an einem Strang ziehen. Da würde mich interessieren, welche Dinge so bemängelt werden, und ob vielleicht ne Lagerbildung zu beobachten ist. Einfach laufen lassen würde ich es nicht, dafür wär mir meine Zeit zu schade. Ne Band ohne gemeinsames Ziel bringt mir nichts, das würde ich dann auch offen ansprechen wollen. Manchmal fallen so Dinge ja nicht allen Beteiligten gleichermaßen auf, wenn dann aber auch nur Abwehr kommt, wär ich wohl schneller raus, als Buddy Rich Paradiddles spielen konnte.
 
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Wenn du in einer Band bist, die aus notorischen Nörglern und Pessimisten besteht, dann darf man sich über solche Sätze nicht wundern. Von solchen Leuten hört man den "Ich find's sch..." Satz nicht nur im Bandkontext, sondern generell in allen Lebenslagen. Wenn die Stimmung in deiner Band früher besser war, lohnt es sich m.M. aber schon, herauszufinden ob sich etwas verändert hat.

Probleme ansprechen ist immer eine gute Idee. Das hat das Potential etwas zum Guten zu verändern, oder zumindest zu begreifen, wo man mit dem Anliegen steht, so dass man für sich Konsequenzen ziehen kann. Gerade bei schon etwas älteren Damen und Herren sollte man realistische Erwartungen haben: gross ändern werden sich die Leute nicht (mehr), bzw. können es gar nicht. Manchmal hat vielleicht auch jemand Probleme, die nichts mit der Band zu tun haben (z.B. Probleme am Arbeitsplatz), die sich aber auch aufs Bandleben auswirken.

Bei einer Band muss vieles zusammen passen: die musikalischen Fähigkeiten, die musikalischen Vorstellungen, die gemeinsamen Ziele, Zeit und Arbeit die man investieren will/kann und natürlich v.a. auch das menschliche Miteinander. Aber auch wenn zu Beginn alles wunderbar gepasst hat: Menschen und das Leben verändern sich und wie @trommla schreibt: es braucht auch im besten Fall (Beziehungs-)Arbeit alles am Laufen zu behalten.
 
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Original Dialog – Drummer bittet mich zusammen mit Bassist zum Gespräch:

D: Ich find's scheiße, dass Bassist und ich immer unsere Wagen für den Transport hergeben müssen, nur, weil wir die einzigen mit Auto sind.

Ich: Das kann ich verstehen. Dann bestellen wir künftig ein Transport-Taxi. Sind ja nur drei bis vier Gigs im Jahr. Und meistens in der Nähe.

D: Ich sehe nicht ein, zusätzliches Geld in die Band zu investioeren.

Ich: Das kann ich verstehen. Dann nehme ich die Kosten auf meine Kappe.

D: Das will ich aber auch nicht.

Andere Situation – derselbe Drummer.
Für die Bühnendeko brauchten wir etwas Spanplatte aus dem Baumarkt. Er bot sich freiwillig an, das Holz abzuholen. Mein Angebot, ihn zu begleiten, lehnte er ab. Als er im Probraum ankam, schimpfte er: "Ich stand im Stau und bin total genervt. Ich werde außer Schlagzeugspielen nie wieder irgendwas für diese Band machen". Als wäre die Band schuld am Feierabendverkehr.

Fazit:
Es hat nichts mit Bandleben zu tun. Es gibt Menschen, die sind nicht an Lösungen interessiert, sondern an Problemen. Sie tun dies auch im Privatleben und im Beruf. Druck ausüben, anderen ein schlechtes Gewissen machen, ihre eigene Unentbehrlichkeit ins LIcht stellen. Möglicherweise wollte er die Benutzung seines KFZ auch einfach nur höher gewertschätzt wissen. In diesem Fall war sein Vorgehen aber äußerst ungeschickt, da er ja keinerlei Spielraum für irgendeine Form der Anerkennung zugelassen hat. Ein simples "ich hätte gern mal ein kleines Dankeschön" wäre da zielführender gewesen. Obwohl ich schwer davon ausgehe, dass er das ohnehin bekommen hat.

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Kann es sein, dass es eine Beziehung gibt zwischen den vermehrten Proben und Gigs und dieser Nörgelei?
Oder den vermehrt negativen Äußerungen und den Gigs - vielleicht wurden eigene Erwartungen nicht erfüllt, die manchen Bandmitgliedern angesichts der Gigs oder der Publikumsreaktionen nun deutlich werden? Oder es ist ein Ausdruck von Stress wegen mehr Gigs?

Wie schon geschrieben: Ob es quasi immer schon so war oder ob sich das geändert hat, ist schon ein wichtiger Punkt.

Allerdings mehr auf Ebene der Ursachenforschung - wenn Dir etwas auf den Keks geht, sollte man/frau es sagen und sagen können. Und: Es gab in mehreren Bands schon mal Phasen, wo es Stunk gab, aber nicht grundsätzlich negative Stimmung oder Abwertungen ...

Grundsätzlich kann es aber an vielem liegen: Vielleicht bist Du als Frau in die Band eingestiegen (Gesang?), und alle haben sich eine Weile bemüht und am Riemen gerissen - und was jetzt einkehrt, ist quasi der "Normalmodus"?
Oder wie antipasti schrieb: Manche Personen sind grundsätzlich so - und wenn sie das Sagen haben, ist ein Grundnörgeln die Folge und quasi normal.

Apropos "normal": Das ist Definitionssache - für die einen ist Nörgeln normal, für die anderen Wertschätzung. Für Dich ist entscheidend, wo und wie Du Dich wohl fühlst.

x-Riff
 
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Sowohl nach Gigs als auch bei Proben hört man nur noch "ich fand scheiße, dass...".
... das ist eine Kommunikation die ganz schnell ne Abwärtsspirale sowohl in sachen Motivation gegenüber der Band, je nachdem welche Position die Band in deinem Leben einnimmt auch im gesamten allag verursachen kann.
also auch wenn es wirklich Probleme oder gar gravierende Probleme gibt, solltet ihr zuerst mal eine Kommunikation auf Augenhöhe und mit gegenseitigen respekt wiederfinden

- bezieht sich das nur auf deine Leistungen, oder wird allgemein jeder rund gemacht?

Wenn ja, dann schneide mal ne Probe mit, um nachzuvollziehen, ob es wirklich an deinen, bzw. den Leistungen diverser Mitglieder liegt.
ich hatte mal ne Band mit stellenweise sehr Guter Dynamik aber zum schluss hin auch sehr Toxisch, wo der Songwriter einfach Random irgendwen, oder auch allen die Probe zur Hölle gemacht hat, alle in der Band haben das lange mitgemacht weil man sau viel Startkapital reingepumpt hatten und das noch lange nicht wieder eingeholt war... in so einem Fall würde ich heute aufs Geld scheissen, bei mir hat das auf ganzer linie sowohl Musik, als auch meiner Lebenseinstellung und meinem Alltag einen Massiven Dämpfer reingehauen, im nachgang betrachtet war es das nicht wert.

- geht das von einer Person aus, oder sind das alle?
meist entwickelt sich so eine Negativdynamik von einer Person aus, das meine ich auch vollkommen wertefrei, jeder geht anders mit Situationen um, sowas kann auch einfach vollkommen unbewusst entstehen.
solange es nur von einer Person ausgeht lässt sich da deutlich leichter gegensteuern, in dem Fall Rede zuerst mit den Bandleuten die noch normalen Umgang haben, frage ob das denen auch so wie dir geht und ob die ne Idee haben wie man ein Positiveres Umfeld schaffen kann. manchmal nützen so dinger wie eine "Scheiße Kasse", jeder der Kritik respektlos oder zu harsch äußert muss nen Euro in die Kasse werfen, wenn die mal voll ist, dann macht ihr was damit, Kneipe, Bierkiste, Eisessen, eigentlich wurst, aber in jedem Fall was Positives.
wenn es von allen ausgeht kanns mitunter schwierig werden, da du selber überlegen musst wie du die anderen zu ihrem Glück zwingst. auch bei bekannten Bands gibts immer wieder toxische beziehungen die dazu führen, dass einer fliegt, oder alle aus der Band aussteigen - dieses jahr z.b. erst bei As i lay Dying passiert, wenn auch unter deutlich drastischeren Umständen.

- Aufgabenverteilung?
bist du sonst in der Band Integriert? wenn einer alles macht kann das schon frusten, ich bin bei meinem aktuellen Projekt z.B. verantwortlich für Songwriting, komplette Technik, Mikrofone und stelle dem 2 Gitarristen sogar sein Equipment, der kommt quasi nur mit Kabel und Klampfe auf Probe. bei uns ist das für alle ok, bzw. von mir sogar gewollt, da ich dann das Projekt abgesehen von Texten vollständig in der Hand habe. Wenn das aber jemand in der Band gezwungener maßen in die Hände nimmt, dann kann das frusten, ggf. muss man sich da halt ins thema einarbeiten um unterstützend helfen zu können.
Schlagzeuger sind beispielsweise bei Metalbands auch oft mit superviel zeug unterwegs, die sind da auch auf Hilfe beim Umbau/tragen angewiesen, unsere Sängerin reicht/nimmt unserem Drummer beispielsweise beim Aufbau die Becken währen ich das IEM System und Mikrofonierung anschließe/abbaue.

- erstmal alles versuchen, aber trotzdem rechtzeitig die Reißleine ziehen
geben die oberen Punkte eigentlich auch wieder, wenn du alles Probiert hast, aber trotz allem nichts mehr hilft verlasse das sinkende schiff bevor du jahrelang unzufrieden musik machst.


Vor Allem als einzige Frau in der Gruppe
Generell sollte das Geschlecht sowohl in einer Band, als auch allgemein vollkommen egal sein, ich hab mit meiner Frau die letzten 15 Jahre mehrere Bands gehabt, solange jeder das abliefert was er/sie soll ist alles top und wenns mal irgendwo nicht klappt muss man halt bei der Nächsten Probe da den Focus drauflegen.
Als Berufsmusiker sieht das vielleicht anders aus, aber solange man normal Arbeiten geht sollte die Band ja ein Hobby sein und daher spaß machen.
 
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In einer Band geht es ganz oft um Erwartungen, Gefühle, Befriedigung/Spaß am Musik-machen und wie in jeder Beziehung, jeder Familie stört mal mehr oder weniger das eine oder andere.
Da wäre es vielleicht hilfreich ab und zu am Anfang einer Probe, oder nach nem Gig zusammen zu sitzen und darüber auf wertschätzende Weise zu sprechen. Zum Beispiel ne Runde "Kaktus und Rosen-Moment". Da sagt jeder nacheinander was schwierig war und was richtig schön war.
Dabei lernt man sich besser kennen und kann auch eher abspüren was den anderen wichtig ist und was sie runter zieht.
Wenn sowas abgelehnt wird und die Stimmung weiter nach unten geht, hast du es versucht und kannst dann offen kommunizieren, dass dich das stört.
Letzte Konsequenz kann natürlich ein Verlassen der Band sein, aber oft helfen solche offenen Kommunikationsrunden, bei denen niemand ein Instrument in der Hand hat, um wieder aufeinander zu zu gehen.
 
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- bezieht sich das nur auf deine Leistungen, oder wird allgemein jeder rund gemacht?
- geht das von einer Person aus, oder sind das alle?

Das sind sehr wichtige Fragen. Momentan ist die Sachlage noch zu generell beschrieben. Als wäre die ganze Band gegen die Sängerin. Das ist sehr selten. Zumal wir hier ja nicht wissen, ob es sich um berechtigte Kritik handelt oder um allgemeine Missstimmung. Manchmal ist bei einer Bands auch zeitweise "die Luft raus" aus Mangel an neuen Herausforderungen. Statt diese anzugehen, nörgelt man dann gern am Bestand.


meist entwickelt sich so eine Negativdynamik von einer Person aus

Kann ich bestätigen. Wobei die auch gern mal wechselnde "Adjutanten" akquiriert, um die eigene Position zu bekräftigen. Das klappt aber nicht immer. Der Bassist aus dem oben beschriebenen Dialog – eigentlich zur Unterstützung gedacht – beendete das Gespräch dann mit dem Kommentar: "Herrjeh, das ist mir zu doof. Dann stell ich halt dreimal im Jahr meinen Kombi zur Verfügung."
 
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Es gibt Menschen, die sind nicht an Lösungen interessiert, sondern an Problemen.
Der Satz wird an den Kühlschrank gehangen. Unterschreibe ich so (y)

Es ist egal wo nicht selten, dass die Negativität von den jeweiligen Personen als alternativen Weg zum anstrengenden "Problemlösen" gegangen wird. Es ist einfach deutlich leichter sich von dem Problem zu distanzieren und dadurch den anderen ein Stück weit in die Schuhe zu schieben.

Dann ist man (im eigenen Auge) zwischenmenschlich wie auch künstlerisch erstmal "fein raus". In keiner Band- (oder auch Gruppen-)dynamik zielführend. Manchmal auch leider ein unlösbares Problem, wenn sich der vermeintliche Unruheherd ganz quer stellt.

Aber das vernab der Frage von @Schlanklori, wo ich auf eine deutlich lösbarere Situation hoffe! Ansprechen und sich offen darüber unterhalten, vor allem wenn der Spaß darunter leidet. Wertschätzung der anderen gelingt oft in den Hintergrund, wenn man zu sehr mit seinen eigenen shortcomings beschäftigt ist (ich spreche aus Erfahrung). Da braucht man einfach mal einen Reminder.
 
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Früher hätte ich geschrieben, "... darüber reden ..." aber nun mittlerweile einige Jahrzehnte älter wäre mein Vorschlag, immer die beste Version von sich selbst zu präsentieren. Immer vorbereitet (besonders in der Musik), freundlich, kontrolliert und zuvorkommend. Die Ansprüche an die anderen herunterschrauben die Ansprüche an sich selber hinaufsetzen. Mit sich selbst hart ins Gericht gehen bei den anderen nachsichtig. Helfen wo es zu helfen geht, kalmieren wo es zu kalmieren gilt zudecken wenn es um die Fehler der anderen geht.

Alle "Gespräche" helfen immer nur kurz wenn sie nicht das Übel an der Wurzel bekämpfen (das tun "Gespräche" zumeist nicht). Es geht dann kurz besser und dann ist es schlimmer als vorher. Es geht immer bei Menschen um Menschen, von anderen zu erwarten sich zu ändern ist eine riesige Hypothek, kaum zu erfüllen, aber sich selbst kann man ändern, jederzeit an jedem Ort, daher ist es der einzige Hebel den man hat. Sich in Geduld üben, manche Probleme lösen sich nur mit viel Geduld!
 
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Ich finde hier ist jeder einzelne gefragt ein gute Klima zu schaffen.
Natürlich muss man seine Kritik anbringen können, nur so kann man auch als Band besser werden. Leicht wird dabei das übersehen, was gut läuft. Deshalb sage ich auch in der Band was mir gut gefallen hat und lobe die Leute dafür. Oft werden gute Leistungen und die Mühe, die sich ein Einzelner macht nicht gesehen oder als selbstverständlich angesehen und nur dann wenn was nicht gut läuft was gesagt. Wir müssen weg von dieser defizitären Betrachtungsweise. Das ist wie im Arbeitsleben.
Richtig kritisieren lernen, das sehen, was gut läuft und auch ansprechen. Wertschätzen.
 
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Wir sind eine Band im werden. Es findet sich gerade so alles zueinander. Sicherlich wird auch in kleineren Untergruppen getuschelt aber jeder versucht sein Teil zum Ganzen beizutragen. Meist ist es auch so, dass jemand eher positive Worte nach der Probe in der Gruppe postet. Allerdings habe ich auch nur diese Erfahrung mit uns und wir haben auch keine Frau dabei... :D :evil:

Ausschlaggebend ist aber auch sicherlich, dass mein Kollege und ich (wir teilen uns den Raum), von vorne herein nach Leuten gesucht haben, wo es erstmal mit der Chemie zueinander passt. Im zweiten Step kreieren wir gerade ein gemeinsames Ziel in Form von gezieltes Arbeiten an eigenen Songs. Jeder darf da auch seine Ideen beitragen, dabei gibt es keinen definierten oder selbsterkorenen Bandleader. Wer den Song bringt übernimmt natürlich etwas die Führungsrolle aber das ist Song- oder Projektabhängig.

Wir haben den Gedanken auch von vorne herein zugelassen, dass wenn sich aus dem Zusammenschluss ergibt, dass manche Skills nicht zusammenpassen um ein Ziel zu erreichen, unser Raum auch als Plattform dienen kann für mehrere Projekte/Bands nebeneinander. So ist das ganze auch locker gehalten ganz nach dem Motto "Alles kann, nichts muss".

Ansonsten wenn etwas nicht klappt und negative Äußerungen kommen, würde ich die ernst nehmen aber auf eine sachliche Ebene. Das sind dann Dinge die in der Gruppe besprochen werden müssen. Und ja, viele sind es gewohnt nur die negativen Aspekte anzusprechen, vielleicht wurden sie zuhause auch nur getadelt und nie gelobt. Hier muss man dann genauer hinschauen und differenzieren, ob jemand nur ein Pups quer liegt oder einfach nur die negativen Aspekte angesprochen werden es aber darüberhinaus auch Positives gibt oder ob es an der Grundmotivation zur Band bei jemand mangelt.

Liegen nicht schwerwiegende Probleme vor, einfach mal selber den ersten Schritt machen und nach der Probe (persönlich oder in der WhatsApp-Gruppe) die Aspekte loben die einem ehrlich gefallen haben. Wenn man dabei feststellen sollte, dass es nie was zu loben gibt, sollte man sich sowieso andere Fragen stellen...
 
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Sowohl nach Gigs als auch bei Proben hört man nur noch "ich fand scheiße, dass...".


Bandarbeit ist Beziehungsarbeit.
Das ist der Punkt, den viele unterschätzen, weil "ist ja nur Hobby/Spaß". Nein, es ist wie überall im Leben genau das. Und wie überall im Leben hast Du
Es gibt Menschen, die sind nicht an Lösungen interessiert, sondern an Problemen.
Problemsucher und Lösungsfinder. Ob im Job, privat oder in der Musik, es braucht mehr Lösungsfinder. Ein Risikovermeider kann eine ganze Gruppe kreative Lösungsfinder durcheinanderwirbeln, wenn man nicht damit umgeht. Und in der Tat ist auch das
Alle "Gespräche" helfen immer nur kurz wenn sie nicht das Übel an der Wurzel bekämpfen (das tun "Gespräche" zumeist nicht).
genau wie in allen anderen Lebensbereichen.

Band ist nicht "nur" just for fun und Eskapismus und trallala. Band ist auch die harte Arbeit an - vor allem - sich selbst und seiner Erwartungshaltung sowie der gemeinsamen Unternehmung (da steckt nicht umsonst sowas wie "Unternehmen" drin, das ist es nämlich).

Was viele nicht berücksichtigen oder zu spät bemerken, ist dieses "an der Wurzel packen". Die unterschiedlichen Erwartungshaltungen offen kommunizieren, die unterschiedlichen Stärken und Schwächen kennen und berücksichtigen und so weiter und so fort. Nicht wenige Profis nutzen nicht umsonst Mental-Coaches, wie auch Profisportler und Sportmannschaften das tun.

Ich kann nur auf Metallica's "Some Kind Of Monster" Doku verweisen. Das ist zwar über 20 Jahre her, aber verliert ja nicht deshalb an Bedeutung und wiederholt sich so seit Beginn der Zeit, wo Künstler in irgendeiner Form zusammen arbeiten oder Kunst schaffen und darbieten. Aus kleinen Problemen und großen Egos, aus Abhängigkeiten, Wünschen und Sehnsüchten, Erwartungshaltungen, Ansichten und Lebensentwürfen werden mehr oder minder schnell unüberbrückbare Differenzen. Nehmen wir AC/DC und ZZ Top mal aus, kenne ich keine große Arenaband, die nicht vollständig aus der Kurve geflogen wäre. Angefangen bei den Beatles bis hin zu - keine Ahnung - Jane's Addiction 2024. Und es ist nicht soviel anders im Kleinen. Keine Schiksalsgemeinschaft, aber trotzdem eine "Beziehung".

Band funktioniert am besten, wenn man "sich ehrlich macht". Wenn es nicht möglich oder nicht gewünscht ist, so tief einzutauchen, muss man überlegen, ob man sich einen neuen Zirkus sucht, oder die anderen einen neuen Clown.


 
Ich kann nur auf Metallica's "Some Kind Of Monster" Doku verweisen

O ja, ich erinnere mich. Sehr interessante Doku. Wer viel Zeit hat, kann sich auch mal "Get Back" reintun. Ein achtstündiges Monument über die Arbeit am Beatles-Album Let it be, die sehr tief blicken lässt. Beispiel: George Harrison verlässt frustriert die Band während der Aufnahmen. Von hinten aus dem Off hört man Lennon: "So let's call Clapton".

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Hallo,
ich wollte Mal hören, wie eure Erfahrung in Bands sind. Vor Allem als einzige Frau in der Gruppe, aber auch generell.

Ich bin seit längerer Zeit in der Band, aber gerade in den letzten Wochen/Monaten fällt mit vermehrt auf, dass Wertschätzung zum Fremdwort wird.
Sowohl nach Gigs als auch bei Proben hört man nur noch "ich fand scheiße, dass...".
Finde den Umgang an der Stelle sehr schade und frage mich, ob es andere normal finden. Kenne ich so aus früheren Gruppen nicht und nimmt auch den Spaß an der Sache.

Wie läuft das bei euch so?

Die Frage ist natürlich extrem allgemein gehalten, so richtig konkret was raten ist da schwer.

Allgemein ist es doch immer so: Wo mehrere Menschen zusammenkommen, gibt es irgendwann auch Konflikte. Je nachdem welchen Wert man diesen Menschen und dem gemeinsamen Unterfangen sowie welches Gewicht man den Konflikten zumisst, wird man die Konflikte entweder ignorieren oder versuchen sie zu lösen.

Ignorieren klingt aber erst einmal falsch. Wenn aber alles andere passt kann man durchaus Spleens anderer schlicht hinnehmen. Manche Menschen sind halt notorische Nörgler, Zweifler, Angsthasen, Besserwisser etc... wenn sie dafür um Gegenzug andere Qualitäten mitbringen, kann man das akzeptieren.

Wenn die Konflikte zu groß sind und man sie nicht gelöst bekommt, wird man sich auf kurz oder lang anderweitig umschauen. Das gilt für Freundschaften und Beziehung gleichermaßen wie für Zweckbeziehungen.
 

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