Bandsound vernünftig einstellen

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Moin und hallo!

Wir versuchen gerade in unserem Proberaum einen vernünftigen Bandsound zu erstellen, bei dem alle Instrumente definiert und differenziert hörbar sind. Ich für meinen Teil (Gitarre) weiß so ungefähr, wie ich die Regler an meinem Amp banddienlich einzustellen habe (Mitten rein, Bässe raus, Gain nicht übertreiben, Master nur so weit wie nötig). Unser Problem liegt derzeit vor allem in der Ballance zwischen Bass und Drums und der Gesang geht stellenweise auch recht stark unter.

Unsere Situation:
20m² Raum in altem Bunker - recht schlauchig, alle Wände und Boden mit Teppich/Nadelfilz abgedeckt
Musikrichtung Metal, tiefgestimmt (dropped B), Gesang gutural (Growls und Screams), gewünschte Soundrichtung knackig auf die Fresse statt schiebend in die Magengrube
PA: 2x Behringer Neo 812 Tops 1x Behringer B1500D Subwoofer, ein kleines Mischpult mit 2Band-EQ pro Kanal, 2 Auxwege, 8(?) Kanäle
Drums: 2 Bassdrum (getriggert über Synthie in PA), 2 Snares (eine davon auch getriggert für alternative Snareklänge oder was auch immer), 4 oder 5 Toms, ca. 7 (+/-2) Becken
Bass: Passiver 4-Saiter in Behringer Sansamp-Clone, Kustom Amphead mit 3 Band + 9 Band-EQ (ch glaube dieser hier, Kustom 2x10" und 1x15" Boxen
Gitarre: Passive Humbucker-Bariton in 50W-Röhrenamp, 3 Kanäle, jeweils eigener 3-Band-EQ, G-Major im Effektweg, 2x12"-Box...

Mich würde nun interessieren: Wie geht man so etwas generell an, wo beginnt man, in welchen Frequenzbändern sollte der Bass spielen, in welchen die Bassdrum, soll der Bass mit über die PA laufen oder nur über den Amp..? Uns geht es nicht um maximale Lautstärke und monströsen Druck (den versuchen wir eher durch tightes Zusammenspiel aufzubauen). Wir sind eigentlich sehr glücklich damit, dass wir nicht mordsmäßig lau spielen. Uns geht's nur darum, dass man möglichst jeden in der Band gut orten und raushören kann. Gibt es da irgendwelche empfehlenswerten Tutorials/Workshops?

Vielen Dank schon mal :)
 
Eigenschaft
 
Sprichst du vom Live-Sound?
Ich kann nur kund tun wie ich das angehe - ich mische 5 Mann von der Bühne (andere Musikrichtung) - allerdings mit in-Ear auf denen ich den FOH Sound habe (auf einem Ohr). Gelingt nach Publikumsmeinung recht gut. Generell würde ich antworten:
Da sollte sich die Bass-Drum unter 100Hz (bei uns 80Hz), der Bass um 120Hz, Overhead oberhalb von 4kHz ansiedeln (jeweils ein wenig - um 3-6dB - anheben).
Ob der Bass über die PA läuft oder nicht ist eher eine Location-Frage: Beim Kneipengig ist der Bassamp unter Umständen OK; allerdings kann dann der Toni nix am Sound ändern. Ansonsten tendiere ich zu der Aussage: alles über die PA - da kann man den Sound so einstellen wie es sein soll.
Bei den Gitarren sollten die Frquenzbereiche raus (absenken) die bei den Drums und dem Bass drin sind - auch wenn es "solo" nicht so prickelnd klingt.
Um 3-4kHz habe ich in der Instrumenten-Subgruppe eine "Badewanne" für Vocals (komplette Subgruppe oder die einzelnen Instrumente um 3-6dB absenken). dadurch gewinnen die Vocals an Durchsetzungskraft.

Klappt zu 98%.
 
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Hi und schon mal vielen Dank für deine Antwort! Damit kann ich auf jeden Fall schon mal etwas anfangen :)

Uns geht's jetzt erst mal um den Sound im Proberaum und ich hoffe, dass wir vieles davon dann mit auf die Bühne nehmen können.
Was ist denn mit dem Attack von der Bassdrum? Gibt's da auch eine grobe Faustformel, wo der liegen sollte?
 
Hi,
probiers mal mit folgender Einstellung:

60-80 Hz +2-3dB
400-500 Hz -6-8 dB
1-2 kHz +2-4 dB

Die Werte variiren je nach Pult etwas. Alles hat. subjektiv ;-)

VG Roman
 
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Du meinst für Bassdrum, richtig?
Muss mal schauen, wie genau wir das eingestellt bekommen. Am Pult ist halt nur ein zwei Band-EQ (kA welche Ansatzfrequenzen der hat) und ich weiß nicht genau welche Einstellmöglichkeiten der Drumsynth hat.

Wenn's noch weitere Tipps gibt, dann immer her damit. Oder auch gern irgendwelche Workshops oder so zu dem Thema :)
 
Ich unterstelle mal, dass Du die oben angepinnten Tutorials für den Übungsraum schon studiert hast, da stehen nämlich ne Menge essentieller Tipps auch bezgl. Sound drin. Verstehe ich das so, dass Ihr gar nicht den Natursound von der Bassdrum fahrt, sondern via Trigger einen Synthetischen? Oder eine Mischung aus beidem? Die Tipps mit den EQ-Settings wären dann eher nebensächlich, weil, wenn man an einem Synthsound am EQ anfängt zu schrauben, macht man eher was kaputt, als es zu verbessern, zumal Ihr auch nur einen 2-Band Grafik EQ in der Klangregelung habt, mit dem man nicht viel bewegen kann.
Im Proberaum ist das A und O die Aufstellung der Amps und Boxen, und da würde ich so wenig wie möglich über die PA mitlaufen lassen, weil sich das alles nur negativ auf die Vocals auswirkt. Live würde ich denselben Aufbau wie im Proberaum vornehmen (wenn möglich), und vielleicht auch nur das nötigste über die PA. Man muss natürlich schauen, wie groß die Location ist, und wie viel ihr mit den Amps abdecken könnt. Klar, dass man ab ner gewissen Größe auch Gitarren und Bass abnehmen muss. Aber ich würde es vermeiden, vor allem, wenn ich nur eingeschränkte Möglichkeiten bei der PA habe. Will ich eine Vollabnahme fahren und auch noch die Vocals sauber rüberbringen, müssen reichlich Reserven sein, vor allem unten.
 
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Moin!

Also unser Drummer hat ein normales akustisches Drumset und davon sind halt die beiden Bassdrums und die eine Snare getriggert und laufen durch einen Drumsynthie in die PA. Sonst gibt's am Drumset keine Mikrofone. Wir proben nicht monströs laut, daher haben wir schon in gewisser Weise einen Mix aus der natürlichen Bassdrum und dem Triggersignal über die PA.
Unsere Proberaumaufstellung ist ungefähr so:
attachment.php

Dort, wo der rote Kreis ist, steht immer mein Zoom H2n um Proben mitzuschneiden. Das klingt dann in etwa so:
(MP3, ~1MB). Erst ne Aufnahme, wo das Schlagzeug mit über die PA läuft und dann ein mal ohne. Wobei man da auch sagen muss, dass diese Aufnahme halt (mit) der Grund ist, warum wir uns näher mit dem Thema beschäftigen wollen und ja die Gitarre ist auf der Aufnahme auch zu laut :D Der Bass ist halt kaum bis gar nicht zu hören, Gesang geht unter und die Bassdrum poltert noch recht ungebändigt vor sich hin. Klar kann man auf die Klangqualität vom Zoom nicht allzuviel geben (vor allem beschneidet es auch recht stark die Bässe), aber es gibt die Probleme, die wir "live" im Proberaum haben doch recht gut wieder.
 

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