[Bass] - Harley Benton Hot Rod

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AmPrayer
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Review: Harley Benton Hot Rod Bass​

So, vor zwei Stunden kam das Thomann-Paket. Mit dem Auspacken wollte ich noch bis nach dem Frühstück warten - also jetzt.
Hinter mir steht ein riesengroßes Päckchen ;) mit vermutlich dem Bass und sonstigem Krimskrams, den man immer so mitbestellt. Ich mach mal auf...

SICHTPRÜFUNG

Zunächst fällt mir ein Tütchen mit Instrumentenkabel und zwei Inbusschlüsseln entgegen.

Dann fällt mir die Kopfplatte auf. Schön sieht sie aus - klar- und hochglanzlackiertes Ahorn. Ganz leichte Unebenheiten sind bei genauem Hinschauen dort zu erkennen. Die Rückseite ist mattlackiert. Dort war auch ein kleiner Fleck Schleifstaub, der mit dem Fingernagel entfernt wurde. Auch befindet sich dort der FSC-Aufkleber, der bestätigt, dass das Holz aus angeblich nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Inwieweit das bei Ahorn und Linde sinnvoll ist, weiss ich nicht.

Die Halsrückseite hat ein paar unebene Stellen, die aber nicht weiter stören sollten. Der Ahornhals sitzt passend in der dafür vorgesehenen Tasche.
Auf der Vorderseite befindet sich das Palisandergriffbrett, mit kaum sichtbaren Schleifstaubresten in der Maserung. Die werden sich wahrscheinlich mit der Zeit von selbst verflüchtigen.
Die Halsbreite am Sattel beträgt 43mm, am zwölften Bund 57 mm. Die Bundstäbe der 20 Bünde sind fast alle sauber entgratet und sitzen alle gut eingepasst in ihren Kerben. Nur die Bundstäbchen 17 und 19 sind etwas schlampig bearbeitet. Da diese aber auf der Oberseite sitzen, werden sie dort nie berührt werden beim Spielen.
Die Saitenlage scheint in Ordnung zu sein, die Saiten selbst machen einen sehr billigen Eindruck.

Nun das Auffälligste: Der Korpus. Er besteht aus dreiteiligem Lindenholz und ist rot lasiert. Die durchscheinende Holzmaserung hat was Wildes, Unruhiges. Wirkt nicht so edel, wie die feine, gleichmäßige Maserung eines hochpreisigen Basses, aber gefällt mir ausgesprochen gut.
Das Bodyshaping scheint auch zu passen ( auf jeden fall besser als der Fender 50s Precision von neulich, der so was gar nicht hatte).
Das dreilagige Tortoise-Schlagbrett sieht wunderschön aus. Leider ist es an einer Stelle etwas angeschlagen und sauber herausgearbeitet ist es auch nicht, was sich an einigen herrausstehenden Plastikfitzelchen aus machen lässt.
Die Brücke sieht Preci-mäßig spartanisch aus, lässt sich aber in allen Richtungen einstellen. Drei Potis sind auch vorhanden, die sich mit einem angenehmen Widerstand drehen lassen.

HANDHABUNG

Meine Personenwaage sagt, der Bass wiegt 3,6 oder 3,8 kg.
Umgehängt hängt er ganz ausgewogen. Kopflastigkeit ist nicht groß vorhanden. Als Fenderkopie macht es wahrscheinlich nur das leichtere Lindenholz nicht ganz so ergonomisch. Aber dafür ist der bass auch nicht sonderlich schwer. Ist das bei den Squier mit Lindebody auch so?
Die Mechaniken sitzen fest und lassen sich schwergängig bedienen (wie bei Fender ungefähr). Stimmen lässt sich der Bass akzeptabel. Die Oktav- und Bundreinheit lässt nur auf der g-saite etwas zu wünschen übrig - muss bei Gelegenheit eingestellt werden ( ich hoffe ich hab die beiden Begriffe richtig interpretiert). Die Halsrückseite fühlt sich für den Daumen sehr angenehm an. Der Hals is aber ein Mordsprügel.
Die Saitenabstände sind natürlich größer als bei Warwick und Höfner - muss ich mich dran gewöhnen.

KLANG und SOUND

Trocken angespielt klingt alles sehr blechern. Kein Korpus, der schön mitschwingt. Da bleibt mein Corvette immer noch das Maß der Dinge für mich.
Also anstöpseln: Klingt, wie nicht anders zu erwarten, nach dem Blechkübel. Auch ein leichtes Schnarren der Saiten ist zu hören. Laut gespielt macht er aber schon ganz schön Druck. Ich muss unbedingt andere Saiten versuchen - die originalen vom Warwick liegen noch rum (red label?).

.................

So, die Warwick-Saiten sind drauf. Nur die G-Saite ist noch original, weil ich keine habe, die lang genug ist. Jetzt klingt er auch so, wie ich mir das vorstelle. Dumpf und drückend. Immer noch leicht blechern, aber ok.
Auch unplugged klingt er so wie ich es mir vorstelle. Der Korpus schwingt jetzt auch schön mit.

...................
Mittlerweile sind wiederandere Saiten drauf. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich gar nicht mehr weiss welche:rolleyes:. Bin mir aber ziemlich sicher, dass es Rounds von Rotosound sind. Jetzt klingt er, wie ein Preci klingen soll.

Fazit​

Was soll man bei einem 111 €uro-Bass für ein Fazit ziehen? Er klingt gut (mit entsprechenden Saiten), er sieht sehr gut aus, ist gut bespielbar und hängt gut am Gurt. Er macht alles, was er soll ziemlich gut und kostet fast nix. Das angeblich miserable Werkssetup kann ich nicht bestätigen, lediglich Feintuning ist nötig. Die anfänglichen Unzulänglichkeiten haben sich mit den anderen Saiten erledigt. Ich werd den bestimmt behalten.
Die Fender-Jünger werden zwar die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber der Hot Rod gefällt mir in allen belangen besser, als das was ich am Samstag an Fenders testen durfte.
Er wird aber nie mein Hauptbass werden, war auch nie vorgesehen


So, das war mein erstes ausführliches Review. Ich hoffe ich hab nix vergessen.
 
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