Basslinien selbst erstellen

pp12
pp12
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.12.17
Registriert
28.01.09
Beiträge
35
Kekse
0
Hallo,

Ich hoffe erst einmal, dass ich das richtige Unterforum erwischt habe, ich habe hier noch nicht so ganz den Überblick. :S

Aaalso, seit ca. einem halben Jahr bin ich in einer Band bestehend aus Schlagzeug und Gesang/Rhytmusgitarre (deshalb nicht soo anspruchsvolle Riffs, ab und zu ein bisschen Picking, sonst nur einfache Akkordfolgen). Meine Basslinien muss ich mir selbst ausdenken. Das funktioniert größtenteils eigentlich ganz okay, aber letztens ist es so, dass wir überwiegend traurige/melancholische Lieder mit viel Text haben.

Mir ist es total wichtig, dass ich was aus dem Bass heraushole und nicht immer nur Viertel oder die Grundtöne spiele, allerdings stoße ich immer wieder auf zwei Probleme:

1. Immer, wenn ich versuche, eine kreative Melodie zu produzieren, hört es sich am Ende an, wie ein Walking Bass. Ich mag das an sich zwar, aber gerade da wir letztens eher die pessimistischeren Lieder spielen, hört es sich einfach zu fröhlich an. :S
-> Was kann ich machen, wenn ich erreichen möchte, dass eine Basslinie trauriger/pessimistischer/melancholischer/hoffnungsloser (oder im anderen Fall aggressiver, dominanter) wird?

2. Daraus resultiert, dass ich viel herumexperimentiere und da die meisten unserer Lieder eine "surreale Message" haben, versuche ich, z.T. ein bisschen "andersartige" Töne zu verwenden, alle versichern mir dann immer, dass es sich gut anhört, trotzdem habe ich oft Angst, dass ich einfach die "Gesamtharmonie" kaputt mache. Ich habe mich im Internet schon ein bisschen durchgelesen, aber nicht so das, was ich brauche, gefunden, und aus meinem Bassunterricht erinnere ich mich an so etwas wie bestimmte Intervalle hören sich meist harmonisch an, etc.
-> Aber wo kann man so etwas noch einmal nachlesen? Ich finde beim besten Willen nichts. :S Kann mir jemand vielleicht einen Link schicken oder hat sonstige Tipps?

Achso, noch eine Frage. Wir sitzen gerade an einem Lied, bei dem in der Strophe abwechselnd A und F#m gespielt wird und wenn ich versuche, etwas über beide Akkorde hinweg zu "produzieren", hört es sich verdammt unmelodisch an. :S Dann habe ich versucht, ein paar Töne herauszusuchen, die so einigermaßen zur Gitarre passen, bin bei F#m aber so ziemlich nur bei irgendwelchen Tönen im 1., 3. und 5. Bund hängengeblieben, und beim A selbstverständlich auf der leeren A-Seite, sowie dem e und f auf der D Seite. Bei dem F#m hört es sich wieder einfach nur nach Walking Bass an, egal, ob ich von oben nach unten, unten nach oben oder quer durcheinander spiele, und ein richtigen Übergang zwischen den beiden Akkorden mag mir auch nicht gelingen. :S
-> Wie kann ich denn bei so etwas vorgehen?

Ich hoffe, ich konnte mein Problem einigermaßen verständlich herüberbringen. :S
vielen Dank!
 
Eigenschaft
 
dass eine Basslinie trauriger/pessimistischer/melancholischer/hoffnungsloser
Moll Tonleiter hilft da bestimmt. Wichtig ist, dass deine Töne(vor allem lang gespielte) mit dem Tönen im Akkord der Gitarre harmonieren. Sonst klingt das oft schief.

aber zu deinem Beispiel: F#m besteht im klassischen Gitarrenakkord aus F#, C# und A(wie im Dreiklang :) ). So hast du schonmal 2 weitere Töne, die mit dem Grundton harmonieren(sollten).

Natürlich kann man auch gewollt ein Disharmonie erzeugen, wenns zum Lied passt ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Zu 1.: Hör dir vielleicht zunächst viele Songs verschiedener "Gefühlslagen" an, also Emotionale sowie Fröhliche etc., um zu sehen, wie die Bassisten sich da anpassen. Natürlich sollte sich der Bass bei eher negativer Stimmung etwas zurckhalten - Es gilt wie immer (!) sich in das Konzept des gesamten Songs einzufügen, um diesen zu unterstützen! Je nach Dynamik des Songs können sich natürlich trotzdem Stellen für etwas mehr Spielerei bieten. Neben den gespielten Tönen spielt dann aber auch vor allem die Rhythmik eine große Rolle, um bestimmte Emotionen zu erzeugen - damit geht dann selbst Melancholie im Walking Bass ;) Ansonsten vielleicht Blue Notes mitbenutzen (Bluestonleiter), um etwas Spannung zu erzeugen und wie gehabt an den gespielten Akkorden orientieren.

Zu 2.: Bin mir da nicht ganz sicher was du meinst. Aber im Grunde gilt auch hier: Orientiere dich erst einmal an den Akkorden, die gespielt werden - akkordeigene Töne passen im Grunde erst einmal immer ;)

Also F#m ist ja die parallele Molltonart von A, d.h. die Tonleitern bestehen ja aus den gleichen Tönen, daher dürfte es eigentlich kein Problem sein, da etwas harmonisch drüber zu spielen... Wobei mich aber wundert, welche Töne im 1., 3. und 5. Bund du bei F#m meinst... und auch das f gehört nicht zur A Tonleiter...
Also die Töne in den Tonleitern sowohl in F#m als auch A sind: F#, G#, A, H, c#, d, e, f#, g#, a und so weiter
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo und dankeschön für die Antworten! :)

Das mit dem F#, C# und A hat sich schonmal super angehört, wo wir schon beim zweiten Beitrag wären.. ich muss gestehen, ich war einfach ziemlich dämlich und hatte irgendwie im Kopf, dass F# gleich F ist, warum auch immer.. aber es hat sich dann ja auch sofort besser angehört. :ugly:
Von Bluestonleitern habe ich noch nie etwas gehört, aber das google ich jetzt erst ienmal, danke für den Tipp! :)

Mittlerweile habe ich auch etwas gutes hinbekommen! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
F#m = Parallele von ADur - das heißt beide Tonleitern haben das gleiche Tonmaterial aber verschiedene Grundtöne. Da kann man beim Improvisieren eigentlich nicht viel falsch machen. Allerdings geht es Dir um mehr um Riffs die Du unter die Akkorde legen kannst. Erstmal Glückwunsch dazu. :) So kann musik sehr gut funktionieren, wenn der Gitarrist per Akkorden für die Harmonie sorgt und der Bass durch ein Riff den Groove erzeugt. Da ist es meiner Meinung nach am wichtigsten sich Vorbilder zu schaffen. Die Red Hot Cilie Peppers machen das recht oft.

http://www.youtube.com/watch?v=-DHY7BiFm-E
http://www.youtube.com/watch?v=1CcesY2bGKU

http://www.youtube.com/watch?v=YXTOsigTF0I - Ein Beispiel mit 2 Riffs gleichzeitig. 1. vom bass, 2. Gitarre - die Gitarre macht aber weniger.

http://www.youtube.com/watch?v=90DOt0V44u8 (Der bass entfernt sich kaum vom Harmonischen Gerüst - das Besondere kommt aus dem Rhytmus/Groove )

Ansonsten auch Akoordbrechungen. Du spielst die Akkordtöne des Gitarristen nach:
http://www.youtube.com/watch?v=XZ11IGBQ21c (sehr schwer nachzuspielen)
http://www.youtube.com/watch?v=VbEpMdrB9NY

Sehr interessant ist auch die Strategie Melodie und Grundtöne gleichzeitig in eine Linie unterzubringen. Dazu braucht man schon etwas mehr Erfahrung am Bass.
http://www.youtube.com/watch?v=8jnRcM8Qf1A

Ok das waren jetzt nur RHCP Beispiele. Ich kann Dir den Kauf des Albums Stadium Arcadium empfehlen (Weihnachten ;) ) - da wird einfach großartige Rock-Bass Arbeit geleistet. Es lohnt sich das zu kennen und auch nachzuspielen. Achte aber darauf, dass Dich eventuell einige Stücke überfordern. Wenn Du auf sowas stößt - man wächst an seinen Aufgaben ;) aber beiß Dir nicht die Zähne dran aus und spiele den Song einfach später. Das Nachspielen von Songs halte ich für den besten Unterricht den man sich selbst geben kann. Irgendwann kannst Du die Charakteristik dieser Basslinien auf Deine Songs übertragen. Die Gefahr ist, dass mand ann immer etwas ähnlich klingt. Das Problem haben slebst große Stars. Das Finden des eigenen Stils ist der nächste langjährige Schritt auf dem Weg was wirklich gutes, eigenständiges zu produzieren.

Ein anderer ernst gemeinter Tip, den Du sowieso ignorieren wirst, aber ich gebe ihn jedem der Kreativ Musik erfinden will, weil es das Beste ist was man als Musiker neben seinem Instrument machen kann: lerne Singen!

In welche Musikrichtung geht Ihr denn?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das ist ne kniffelige Sache, die man mit der Zeit lernen muss. Allerdings gibt es da m.M.n. einen sehr sinnvollen Weg den man gehen sollte, wenn man das nicht einfach nach Gefühl hinbekommt.

1. Du musst herausfinden in welcher Tonart du dich bewegst. Dafür musst du zunächst wissen was für ein Grundton bei deinem Lied am Start ist. Hör beim Lied hin und singe den ersten Ton der dir in den Sinn kommt. Das ist dann meistens (!) der Grundton, meistens (!) endet das Lied auch auf diesem Ton. Diesen Ton suchst du dir dann auf deinem Griffbrett, meistens macht es Sinn ihn nicht in der tiefsten Lage zu suchen, weil es da häufig schwer ist die Töne zu differenzieren. Wenn du den Ton sicher hast, greife ihn auf der E-Saite und spiele dazu (zum Lied) die kleine und die große Terz auf der G-Saite. Die kleine Terz liegt im gleichen Bund wie dein Grundton, halt nur 3 Saiten höher. Die große Terz liegt einen Bund weiter auf der G-Saite. Der Ton, der am besten reinpasst, bestimmt dann ob du Dur oder Moll hast.
Kleine Terz: Moll-Tonart. Große Terz: Dur-Tonart.
In den meisten Fällen hast du so deine Tonart ziemlich sicher bestimmt. Manchmal bleibt noch die Frage, ob du dich in einer "normalen" Dur- oder Moll-Tonart (Ionisch, Aeolisch) bewegst oder in einer der anderen Kirchentonarten. Die weichen aber auch nur in maximal 2 Tönen ab, dafür wäre mir jetzt aber keine Methode bewusst es rauszufinden, dass musst du einfach merken/hören.
Wenn du alle Akkorde hast die verwendet werden, kannst du dir aus den vorhandenen Tönen natürlich auch deine Tonleiter zusammenbasteln. Mag in gewissen Situationen auch angebracht sein, aber in jedem (!) Fall brauchst du erstmal deinen Grundton.

2. Jetzt musst du die Griffpattern für Dur- und Moll-Tonarten kennen. Da hilft dir Google oder das ein oder andere Lehrbuch. Sobald du die Patterns kennst, setzt du dich zu einem Loop von eurem Lied hin und improvisierst mit deinem Pattern vor dich hin. Damit bekommst du dann ein Gefühl was wie klingt. Dabei bleibst du in einer Lage! Später kannst du dann auf dem Griffbrett in eine andere Lage wandern, da gibts dann weitere entsprechende Patterns. Wichtig ist, egal in welcher Lage du dich bewegst, dass du dich immer um den Grundton bewegst. Wir waren ja gerade schon bei den Kirchentonarten, sprich Modes. Du spielst später nicht H-Dorisch über dein Lied, sondern F#m mit dem Pattern von H-Dorisch wenn man so will. Das ist ein weit verbreiteter Fehlglaube. Du spielst auch nicht (!) zu jedem Akkord eine neue Tonleiter. Es bleibt immer deine Grundtonart-Tonleiter, nur halt in einer anderen Lage.
Wir nehmen an euer Lied ist in F#m (rein hypothetisch).
E-Saite: 2., 4., 5. Bund
A: 2., 4., 5.
D: 2., 4.
G: 1., 2., 4.
In dieser Lage dudelst du dann vor dich hin. Stunden und Tage :D Das ganze auch gerne mal mit pentatonischen statt diatonischen Patterns. Oder auch mal Bluestonleitern, die weichen auch nur wenig ab.
Könnte natürlich auch sein, dass das Lied in A-Dur ist. Wie MtotheB schon erwähnte, ist das die Dur-Parallele von F#m. Da noch ein kleiner Trick. Wenn du deinen Zeigefinger auf den Grundton deiner Moll-Tonart legst liegt unter deinem kleinen Finger (jeder Finger hat seinen eigenen Bund) die Dur-Parallele.

3. Aus dem Gedudel destillierst du dir dann deine Basslinie heraus. Aber zunächst brauchst du mal das Gefühl dafür, was wie klingt und wo deine potentiellen Töne liegen.
Oft reichen sehr wenige Töne um coole Linien zu erstellen, versuche am Anfang nicht die ganze Tonleiter zu benutzen ;)

http://www.justchords.de/bass/index.html
Guck dich auf der Seite mal um, da findest du auch viel zum Thema.


Einige Sachen gehen jetzt schon sehr weit, aber damit kannst du hoffentlich später mal was anfangen und fällst nicht auf die klassischen Fallen rein.

Bezüglich WalkingBass: Keine Viertel und keine Tonleitern hoch und runter. Und besonders keine Terz als ersten Ton nach dem Grundton. Sonst hast du automatisch nen WalkingBass.

Noch eine Anmerkung: Moll ist nicht zwangsläufig gleich melancholisch. Man höre sich nur mal Jaco Pastorius - Continuum an. Das Lied ist in E-Dur und dann erzähl mir mal einer das sei fröhlich. Ein weit verbreiteter Irrglaube.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Dankeschön, ihr habt mir beide echt geholfen!

Also was den Gesangsunterricht angeht, hatte ich vor ca. 3 Jahren sogar schon einmal geplant, welchen zu nehmen, war auch bei einer Probestunde, aber es war mir einfach so peinlich ,dass ich mich nie wieder getraut habe. Das Problem ist, dass ich einfach nicht singen kann und auch keine schöne Stimme habe, es ist mir schlichtweg zu peinlich. :D

Unsere Musikrichtung ist schwer zu beschreiben, wir haben eine weibliche Sängerin, die sich ziemlich nach Adele anhört, ansonsten sind wir eher Indie, Alternative, (baladenmäßiger) Rock, ein paar Lieder sind leicht soulig angehaucht, so wirklich beschreiben kann man das nicht.
 
Was manchmal bei sehr ruhigen Stücken funktionieren kann, ist es den Grundton des Akkords auf der E-Saite und gleichzeitig die Terz auf der G-Saite zu spielen (wäre also die Dezime). Hat den Vorteil wenn es nur eine Gitarre gibt, gibt man der Gitarre "Luft zum atmen", d.h. da kann auch mal etwas weniger von der Gitarre kommen ohne dass gleich der ganze Sound zusammenbricht und nur noch "bumm bumm" vom Bass kommt. Das macht den Sound halt im allgemeinen breiter. Man muss aber auch aufpassen das es nicht zu matschig wird, kann aber ein nettes Stilmittel sein.
beispiel für f#m und A wäre dann:
Code:
G|2-------|6-------|
D|--------|--------|
A|--------|--------|
E|2-------|5-------|

oder man baut die dezime mit einem slide ein:

Code:
G|------ - -|
D|----2-4/7-|
A|--4--- - -|
E|2----- - -|
das schöne bei deinen beiden akkorden ist dass du mit dem slide direkt wieder auf A bist :)
 
Also was den Gesangsunterricht angeht, hatte ich vor ca. 3 Jahren sogar schon einmal geplant, welchen zu nehmen, war auch bei einer Probestunde, aber es war mir einfach so peinlich ,dass ich mich nie wieder getraut habe. Das Problem ist, dass ich einfach nicht singen kann und auch keine schöne Stimme habe, es ist mir schlichtweg zu peinlich.

Jeder, der seine erste Stunde nimmt, kann nicht singen, Gitarre spielen, Drums knüppeln usw... der Lehrer hat damit täglich zu tun, dass jemand ankommt und etwas nicht kann. Meine Ex-GL sagte: man kann sich freuen wenn in den ersten Stunden kein gut ausgebildeter Schüler ankommt, dann hat man sofort einen Ansatzpunkt der dem Schüler hilft.
 
Was ebenfalls noch eine Rolle spielt:

Die rechte Hand!

Moll kann auch happy klingen, wie auch Dur schwermütig...alles links und vor allem vom musikalischen Kontext abhängig.
Eine weitere Variation bietet die Rechte: Vor dem Beat anzuschlagen treibt den Song und lässt ihn buchstäblich nach vorne gehen (vergl. Katrina & The Waves - "Walking On Sunshine" ), hinter dem Beat anzuschlagen, lässt ihn eher "Laid Back" klingen. Hat man öfter bei Reggae-Nummern...die frühen Black Sabbath waren Meister dieses Faches.

Wenn ich Schwermut vertonen sollte, würde ich also eher - wenn's geht natürlich mit dem Drummer zusammen...;) - einen Tick hinter dem Beat spielen....und ich würde das Töne Weglassen dem Töne Suchen den Vorzug geben.
 
Wenn ich Schwermut vertonen sollte, würde ich also eher - wenn's geht natürlich mit dem Drummer zusammen...;) - einen Tick hinter dem Beat spielen....und ich würde das Töne Weglassen dem Töne Suchen den Vorzug geben.

Genau! Reduzieren ist sowieso extrem unterschätzt.
Was auch eine Rolle spielt, ist die Länge der Töne.
 
In einem Satz: Mut zur Lücke!

... gesendet über die mobilen Datenströme mit tapatalk
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben