Basspflege Naturfinish

  • Ersteller Bassochist
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Zunächst mal möchte ich Dir versichern, daß ich Dir Dein neues gebrauchtes Instrument nicht madig machen möchte.
Ein paar Fragen geistern nach all den Posts dennoch durch meinen Kopf. Eine ist, ob der Verkäufer vorweg auf den Mangel hingewiesen hat. Eine andere, was Du für den Bass bezahlt hast. Und wird der Ton und das Sustain tatsächlich nicht von der gelösten Verleimung beeinträchtigt; wie sieht es mit Dead Spots aus?

[...]
Ansonsten soll ich eben darauf achten, dass der Bass keinen extremen Bedingungen wie hoher Wärme oder Feuchtigkeit ausgesetzt wird. Sollte sich dann durch solche Umwelteinflüsse eine Änderung bemerkbar machen, also die Spalte größer werden, soll ich dann aber doch relativ zügig in die Werkstatt und dann wird das mit Holz oder anderen Mitteln aufgefüllt bzw. gestopft. Er hat allerdings keine großen Bedenken und vermutet eher, dass es so bleibt wie es ist.
[...]

Interessante Einschätzung. Die Spalten verfüllen?

Meine Gedanken gingen eher in die Richtung, wie man es hinbekommt, die Hölzer wieder kraftschlüssig zu verleimen. Was ja nicht ohne ist. Denn die Verleimung des Halses, die sich gelöst hat, ist teils beiderseits der Furnierlagen. Auch zieht sie sich unter das Griffbrett, das die Verleimung noch am ehesten zu stabilisieren scheint. Eine Spalte scheint sich ein einer Art Verwerfung bis gut zum zweiten Bund hin fortzusetzen. Die Teile, die sich voneinander gelöst haben, scheinen also auch in sich verzogen zu sein. Leim würde man in die Spalte sicherlich hinein beommen. Aber was passiert mit dem Hals, will man die Teile wieder aneinander pressen?

Zur Wärme und Feuchtigkeit. Im Sommer wird es im Auto ebenso warm, wie auf einem unisolierten Dachboden, evtl. sogar wärmer. Feuchtigkeit kommt beim Spielen doch meist auch vor, wenn's auf der Bühne, oder im Proberaum wärmer wird. Nicht zuletzt natürlich auch beim Ölen der Oberflächen. Diese gering viskosen Öle haben schließlich gute Kriecheigenschaften.

Sorry, aber diese Gedanken wollte ich dennoch anfügen.

Grüße, Pat
 
Auch wenns jetzt vielleicht ein bisschen spät kommt:

Ich behandle meinen Formentera-Naturbass (Bubinga offenporig) mit Clou Hartöl aus dem Baumarkt nach Anleitung auf der Dose. Das funktioniert einwandfrei und ist bestimmt geeigneter als Lemon-Oil, welches ich nur für's Griffbrett nehme.

Alternativ haben wir direkt nach dem Bau eine 50/50 Mischung aus Leinölfirnis und Carnouba-Wachs genommen, das hat auch wunderschön angefeuert.

Als Faustregel gilt: alle 10.000 Töne einölen :D ich habe so 1-2x im Jahr angepeilt, muss ich noch beobachten.
 
... sollten die Spalte nicht beeinträchtigen. ... kann man das ziemlich schnell und unkompliziert reparieren. ... also die Spalte größer werden, soll ich dann aber doch relativ zügig in die Werkstatt... ... nächste Woche gibts ne schöne Ölreibe :)

Nu, wie gut hält Leim auf eingeölten Flächen? :engel:
 
Warwick-Wachs ist günstig, man kommt ewig aus es ist leicht in der Handhabung.
Mit weichem Baumwoll-Textil (löchrige Socken, zerschnittenes altes T-Shirt, ...) Wachs auftragen und schön verreiben. Durch die Reibung wird das Wachs fast flüssig und lässt sich schön verteilen.
Warwick-Wachs ist günstig, man kommt ewig aus es ist leicht in der Handhabung.
Mit weichem Baumwoll-Textil (löchrige Socken, zerschnittenes altes T-Shirt, ...) Wachs auftragen und schön verreiben. Durch die Reibung wird das Wachs fast flüssig und lässt sich schön verteilen.
Ich verwende seit 14 Jahren für meine Warwicks das Warwick-Wachs:https://www.thomann.de/at/warwick_beewax.htm
https://www.thomann.de/at/warwick_beewax.htm
Alternativ geht auch Parkett-Bienenwachs.
Damit wachse ich 2x/Jahr, allerdings achte ich sehr auf meine Instrumente und wische nach jedem heavy-duty-Einsatz (vor allem im Sommer mit viel Schweiss) mit einem Tuch kurz drüber, damit der grobe Schweiss weg ist.

Der Wachsvorgang läuft gleich wie beim klassischen Schuh-Putzen:
Ich nehme ein weiches Baumwoll-Tuch (löchrige Socken, altes zerschnittenes T-Shirt,...) und trage damit das Wachs auf.
Man erkennt schön wenn ein dünner-matter Wachsfilm stehen bleibt, dann ist es genug.
Danach lasse ich das Wachs einen halbe Stunde lang einziehen.
Dann mit einem sauberem Baumwoll-Tuch drüberpolieren und das überschüssige Wachs wegnehmen.
Das Instrument sollte dann leicht glänzen.

Ich weiss, dass viele das Griffbrett extra ölen.
Ich wachse beinhart drüber, denn so hab ich wenigstens das gleiche Oberflächen-System.
Beim Polieren wische ich allerdings vor und hinter den Bundstäbchen extra sauber, damit nicht der Schmodder in der Ecke bleibt.
Beim Öl sollte man das übrigens auch machen.

Punkt 1 - Öl-Sorte:
:dizzy: Kein Speiseöl verwenden!
Es erfüllt zwar seinen grundsätzlichen Zweck, aber wird irgendwann ranzig und dann müffelt es.

Punkt 2 - Öl vs. Wachs:
Never change a winning team.
Wenn der Bass gewachst ist, dann wachse ihn ein.
Ist er geölt, dann öle.

Allerdings wird es dem gewachsten Holz auch nicht schaden, wenn es mal geölt wird.
Was er aufnehmen kann, nimmt er auf. Den Überschuss wischt man ab.

Nur einen färbig geölten Bass würde ich aber nicht wachsen, weil ich da Angst vor Flecken hätte.

Punkt 3 - der Spalt:
Ja, man sieht da einen Spalt.
Allerdings denke ich nicht, dass der Spalt so schlimm ist, sondern ich denke du hast einfach nur eine sehr gute Kamera. :cheer:
Ein echter 2-3mm breiter Spalt wäre blöd, aber das schaut für mich auch nur nach dezenter Schrumpfung aus.
gerade bei gewachsten/geölten Instrumenten ist es bei Gitarrenbauern nicht unüblich mit sehr feinem Schleifpapier drüberzugehen und diese kleine Unebenheiten zu ebnen. Danach wieder drüberwachsen und fertig. Kann man machen, aber muss man aber nicht. Ich würde es in dem Fall auch nicht machen.
 
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Punkt 1 - Öl-Sorte:
:dizzy: Kein Speiseöl verwenden!
Es erfüllt zwar seinen grundsätzlichen Zweck, aber wird irgendwann ranzig und dann müffelt es.
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Irgendwie hat das von mir seit Jahrzehnten verwendete Speiseöl vergessen ranzig zu werden.:D
 
Irgendwie hat das von mir seit Jahrzehnten verwendete Speiseöl vergessen ranzig zu werden.:D
Es gibt ja so Öle, die zum menschlichen Verzehr geeignet sind, aber nicht verdaulich: 0 Kalorien. War mal ein Ansatz wegen "light", wurde aber wegen Durchfall aufgegeben. Ranz ist Oxidation ... ist also für Energieträger unverzichtbar.

Aber nochmal die Frage, wie soll man eingeölte Spalte kleben, mit was? Jetzt die Ölung, und das Ding ist hin. Klar sind es Risse - ein schöner Schaden, klar müssen die zu. Ich frag' mich manchmal, was der Basser zu ertragen bereit ist, wenn es nur "schön holzig klingt". Zuerst ist so ein Bass ein technisches Gerät. Das gezeigte Exemplar kriegt definitiv keinen TÜV ...

Edelbass.jpg


:bad:
 
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