Pop, Rock & Co. Belt-/Mischstimme-Probleme ab c''

  • Ersteller cracked_copper
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Ich habe eine sehr starke "morning voice" und ich kann im Moment meistens nur morgens was aufnehmen ;)

Wie gesagt, wichtig ist das Gefühl, nicht der Klang. Der Klang relativiert sich, wenn man, vor allem in der Mittellage den Kehlkopf runternimmt. Möglicherweise wird das plärrige noch etwas verstärkt durch das Übersteuern des Mikros.
 
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Also Broeschies, du scheinst ja resistent gegenüber Kritik.
Deshalb auch von mir: Dein Hörbeispiel ist gruseligst. Ich kann es kaum ertragen und nein, so klingen meine Schüler nicht. Auch nicht beim üben. Und wenn, dann würde ich sofort gegensteuern.

Und ich wiederhole mich hiermit: Du hast eine so wunderbare tiefe Veranlagung, eine so tolle Stimme. WARUM singst du nicht und machst statt dessen lieber hier im Forum auf Gesangstechnikprofi - der du einfach nicht bist?
 
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:eek: Ups, broeschies, also ich mach das im Unterricht vom Prinzip her zwar auch so, aber dein Beispiel klingt schon sehr arg gepresst. Selbst wenn ich auf Nay quake, klingt das zwar häßlich aber nicht anstrengend. Weil das lockerflockig sein soll, auch tendenziell fröhlich und nicht nach Gezeter.

Ich versuch mal was aufzunehmen...
EDIT: Ätschbätsch (Achtung Lachflashgefahr!): https://app.box.com/s/pks8j8rzini6mo1ctna5hwbkhhunwjjg
Mir hat mans aber auch auf Nay und nicht Ney beigebracht.
 
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Ich glaube das kommt auf der Aufnahme viel stärker komprimiert vor als es eigentlich ist. Bei Valis Beispiel kommt das schon besser rüber, wobei da der Twang reduziert ist und die Übung wahrscheinlich für die "mixed voice" gedacht ist.

@Shana : Ich singe fast immer in meiner Tessitur. Ich glaube auf meinem YT-Kanal gibt es nichtmal einen Kopfstimmenton im Moment. Ich bin auch weit davon entfernt ein Profi zu sein oder Konsistenz in der Kopfstimme zu haben. Das kommt vielleicht oft so rüber, weil ich viele Fachbegriffe benutze und viel lese. Ich versuche das auch schon zu reduzieren, aber manchmal gehts dann doch mit mir durch :redface:

Singen in der Kopfstimme macht mir einfach irre Spaß und die liegt nunmal fast komplett außerhalb meiner Tessitur. Ich habe früher immer die Bruststimme hochgejagt, war deshalb oft heiser, vor allem live mit lauten Umgebungsgeräuschen. Seit ich sehr stark auf Twang in der Höhe setze, war ich kein einziges mal mehr heiser. Dass es zu scharf und überkomprimiert klingt nehme ich dabei lieber in Kauf als 3 Tage heiser zu sein wenn ich mal was außerhalb der Tessitur singe, zumal es, wenn ich das richtige "Tuning" finde auch nicht mehr so überkomprimert klingt. Diese Erfahrung gebe ich einfach nur weiter. Lieber viel Kompression und wenig Druck als umgekehrt. Mit einem von beiden muss man ja anfangen wenn man hin wll zum Belt und weg von der reinen Randstimme. Der erste Weg ist, zumindest für mich einfach viel viel angenehmer.
 
Ich habe eine sehr starke "morning voice" und ich kann im Moment meistens nur morgens was aufnehmen ;)

Ich glaube das kommt auf der Aufnahme viel stärker komprimiert vor als es eigentlich ist.

Seit ich sehr stark auf Twang in der Höhe setze, war ich kein einziges mal mehr heiser.

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob Du auf einem richtigen Weg bist. Ich höre auch Enge, wo keine sein sollte. Du hast hier die Ohren vieler erfahrener Sänger und insbesondere Gesangslehrer, denen mit Sicherheit schon so ziemlich alles untergekommen ist und die teilweise vor wenigen Postings noch postuliert haben, Belting brauche auch Mut zur Hässlichkeit. Und alle kriegen gerade Bauchweh. Denk da einfach mal drüber nach. Ich kenne es aus eigener Erfahrung im Laufe meines sängerischen Werdegangs, dass die Stimme einem leider nicht ausreichend signalisiert, dass man sie schleichend überfordert. Das merkst Du dann plötzlich, wenn Du auch mal nen Abend mit der Coverband abliefern musst und das drei Stunden plus geht. Du bist seit Jahren autodidaktisch unterwegs und sehr überzeugt von all dem, was Du dir so angelesen hast, allerdings ohne externes Korrektiv. Ich glaube ein solches kann helfen, dass man den richtigen Kurs findet.
 
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Also inhaltlich hab ich jetzt nicht so viel einzuwänden, dass man mit nem Twangklang anfängt um Schärfe und Vordersitz in die Stimme zu bekommen und dann stufenweise wieder hintere Weite (mit offeneren Vokalen als Hilfe) zulässt, dass es wieder mehr nach Gesang/Belting als Quaken klingt. Aber bei der Umsetzung höre ich, dass da was nicht stimmt.
Am Ende Belting Beispiel klingt auch sehr angestrengt und gepusht, nicht angenehm anzuhören. Ein guter Belt aber knallt so sehr und klingt immer frei und als ob es so einfach wäre, nur deshalb klingt Belting ja beeindruckend. Von meiner GL würd ich ja verbal Haue kriegen, wenn es bei mir so klingen würde wie das Näi Beispiel.

Das was ich aufgenommen habe, reicht schon an Twang um das Gefühl für Vordersitz zu bekommen und Brillianz und Durchsetzungsfähigkeit in die Stimme zu bekommen. Ich hab nur da nichts in der Beltinglage vorgemacht. Aber auf diesem Wege geht es ab der zweigestrichenen Lage schon in den Twang Belt/randstimmigen Belt/Fakebelt/Wasauchimmer.
Komm leider nicht mehr dazu was aufzunehmen, da die nächsten Abende für mich viel zu tun ist. Für den richtigen, vollstimmigen Belt komme ich eher mit Rufübungen und weniger über das Gequake, aber damit komme ich nur sehr schwergängig übers c'' hinaus, spätestens bei e'' ist Aus die Maus, sofern überhaupt. Aber das kann auch gut daran liegen, dass da für mich auch einfach Schicht im Schacht ist. Hab tatsächlich auch keine superhohe Stimme. Die hohen vollstimmigen Moneynote Belts sind womöglich nur für die echten hohen Stimmveranlagungen machbar, tiefere müssen die vielleicht eher schreien oder mit Twangbelt nehmen, wobei man da eine starke Timbreveränderung in Kauf nehmen muss. Man kann es in meinem Hörbeispiel vielleicht schon erahnen, dass ich da sehr hell und wie ein höheres Stimmfach klinge, was sonst nicht meiner normalen Stimme entspricht.

Aber wie gesagt, dass was ich aufgenommen habe, ist auch dafür da randstimmig einen Beltklang zu erzeugen (klappt natürlich nur in entsprechender Höhe, da in der tiefen Mittellage klingt das bescheuert). Und da reicht das schon so. Da muss nichts enger und komprimierter klingen.

@broeschies Hab ich nicht damals richtig gelesen, dass du nun eine Rockband hast? Aber da singst du ja nicht so hoch, oder?
 
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Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob Du auf einem richtigen Weg bist. Ich höre auch Enge, wo keine sein sollte. Du hast hier die Ohren vieler erfahrener Sänger und insbesondere Gesangslehrer, denen mit Sicherheit schon so ziemlich alles untergekommen ist und die teilweise vor wenigen Postings noch postuliert haben, Belting brauche auch Mut zur Hässlichkeit. Und alle kriegen gerade Bauchweh. Denk da einfach mal drüber nach. Ich kenne es aus eigener Erfahrung im Laufe meines sängerischen Werdegangs, dass die Stimme einem leider nicht ausreichend signalisiert, dass man sie schleichend überfordert. Das merkst Du dann plötzlich, wenn Du auch mal nen Abend mit der Coverband abliefern musst und das drei Stunden plus geht. Du bist seit Jahren autodidaktisch unterwegs und sehr überzeugt von all dem, was Du dir so angelesen hast, allerdings ohne externes Korrektiv. Ich glaube ein solches kann helfen, dass man den richtigen Kurs findet.
Ja, da hast du natürlich recht, wobei ich über die TMV Community inzwischen auch durchaus schonmal von/mit verschiedenen GLs gelernt habe. Aber immerhin hat Vali ja schonmal ein brauchbares Beispiel geliefert.
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@broeschies Hab ich nicht damals richtig gelesen, dass du nun eine Rockband hast? Aber da singst du ja nicht so hoch, oder?
Sagen wir mal selten. In eigenen Songs singe ich eigentlich fast nur innerhalb meiner Tessitur, etwa bis f' rauf. Wahrscheinlich wäre es für das Beispiel auch besser gewesen, erstmal einen solchen Tessitur-Ton zu nehmen. Wenn wir mal was covern, singe ich auch schonmal höher und ausnahmsweise auch mal in eigenen Songs. Das Problem ist, dass der Belt-Klang in der von mir aus gesehenen hohen Lage zwischen c' und f' doch deutlich abweicht von dem in der "reinen Kopfstimme" oberhalb von g'. In meinem Tessitur-Bereich kann ich eigentlich komplett noch den Ruf-Belt benutzen (also im Grunde die Brustresonanz hochziehen).

Hier ist noch ein älteres Beispiel, in dem man den Unterschied ganz gut hört. Der Anfang ist quasi in meiner Tessitur, von der Resonanz her noch "gemischt". Dann geht es zwischenzeitlich in die Kopfstimme mit einem Kiekser, bei dem ich mich nicht recht entscheiden kann zwischen den Resonanzen.

Am Ende im Glissando merkt man deutlich die Timbre-Veränderung, die passiert durch den Wechsel von Mischresonanz auf reine Kopfresonanz und dadurch zeitgleich von "Ruf-Modus" auf "Schrei-Modus". Die letzte High Note ist Falsett, also kein Fake-Belt mehr.




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Für den richtigen, vollstimmigen Belt komme ich eher mit Rufübungen und weniger über das Gequake, aber damit komme ich nur sehr schwergängig übers c'' hinaus, spätestens bei e'' ist Aus die Maus, sofern überhaupt. Aber das kann auch gut daran liegen, dass da für mich auch einfach Schicht im Schacht ist.
Laut CVT ist für Frauen allgemein Schicht im Schacht bei ungefähr dis'' mit dem Ruf-Belt (CVT "Overdrive") und selbst das ist dann schon höchst sportlich. Darüber geht dann eben nur noch CVT "Edge", also Schreien, wenn man belten will. Das ist auch die Koordination, die ich eigentlich vormachen wollte ...
 
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und nachdem ich mich nun relativ unbeliebt gemacht hab ;), ein neuer Versuch:

Kommt irgendwas hier https://app.box.com/s/nwwoeqt7hwb2r46qdrqbq24itrdp2wsa dem richtigen Ansatz nahe? (Vorsicht, Mäusepiepsen am Schluss) Ich tu mir irgendwie leichter mit Songschnippseln als mit Übungen ...:gruebel:

(die Angeschlagenheit der Stimme ist atm Dauerzustand, kann man also ignorieren. Die klingt momentan fast nie sauber)
 
Das finde ich jetzt spannend, weil da jetzt selbst in den ersten Wiederholungen schon sehr viel Randstimme dabei ist und die Übergänge völlig sauber sind! :D Ich weiß jetzt nicht, worauf Du es angelegt hast -was genau meinst Du jetzt mit dem "richtigen" Ansatz? Gibt ja, je nachdem was man will, mehrere. ;) Aber das hier klingt auf jeden Fall sehr rund und ausgeglichen.

Was mir sehr gut gefällt ist, dass Du wirklich die Mischstimme im weiblich-klassischen Sinne einsetzt, also: Randstimme mit gutem Stimmlippenschluss und "Erdung". Das klingt alles sehr rund und entspannt und ausgeglichen.

Wenn Du genau diesen Stimmsitz und das Resonanzgefühl auch bei ähnlicher Höhe auf die Vollstimme übertragen kriegst, dann kannst Du aus beiden Richtungen kommend sauber mischen und die Resonanzen platzieren und das ist eine wichtige Grundvoraussetzung dafür, auch die Belting-Range nach oben hin zu erweirtern. :)
 
Wenn Du genau diesen Stimmsitz und das Resonanzgefühl auch bei ähnlicher Höhe auf die Vollstimme übertragen kriegst

Meinst du, dass das in der Höhe noch vollstimmig(er) sein sollte?

Ich weiß jetzt nicht, worauf Du es angelegt hast -was genau meinst Du jetzt mit dem "richtigen" Ansatz?

En anderer Weg in die Höhe als Operettenmodus ;)

Ich bin ja extrem gespannt, was mein GL morgen sagt - wahrscheinlich ist ihm das alles wieder zu eng oder keine Ahnung (ich halte den Mann für brillant, aber bis jetzt habe ich jedesmal, wenn ich dachte, nun hätt ich was verstanden, eine auf den Deckel gekriegt ;)) Der Unterschied zwischen meiner letzten Hörprobe und dieser hier war, dass ich bei der letzten versucht habe, das fortzuführen, was wir im Unterricht gemacht haben, und hier meinen intuitiven Ansatz versucht habe.
 
En anderer Weg in die Höhe als Operettenmodus ;)
Ist doch gar ned operettenhaft. Du hast halt nun einmal eine leichtere Stimme, lerne, diese richtig einzusetzen. Das Belten kommt auch noch, wenn das Mischen mal wirklich automatisiert ist.
 
Das ist kein Operetten-Modus, sondern eine randstimmige Mischstimme. So wie Foxx sagt, kannst du grundsätzlich mit dem gleichen Stimmsitz auch vollstimmig singen, dafür brauchst du dann aber mehr Körperspannung. Wie schon gesagt, kannst du mal versuchen die Töne auf einem Stöhnen anzusetzen, bei gleichem Stimmsitz. Das gibt etwas mehr Masse. Das ist dann zwar kein Belt, aber auch eine vollstimmige Mischstimme kann schon sehr sehr kräftig klingen.
 
Das ist kein Operetten-Modus, sondern eine randstimmige Mischstimme. So wie Foxx sagt, kannst du grundsätzlich mit dem gleichen Stimmsitz auch vollstimmig singen, dafür brauchst du dann aber mehr Körperspannung. Wie schon gesagt, kannst du mal versuchen die Töne auf einem Stöhnen anzusetzen, bei gleichem Stimmsitz.

Ich hab nur auf die prinzipeille Frage von Foxx geantwortet, was die Idee hinter der Hörprobe war, war aber anscheinend nicht ganz so verständlich :D
D.h. für mich zum Verständnis: der Stimmsitz (und die Erzeugung hinten-oben am weichen Gaumen, für mich macht Vollstimmenansatz und das wie gesagt einen riesigen fühlbaren Unterschied) passt, aber es müsste quasi von unten noch mehr kommen?

Ich probier das atm auch sehr stark, aber das Problem ist: wenn ich versuche, mehr aus dem Rücken zu singen ("du bist noch nicht unten!!" Dauerthema in unseren Stunden), was ich darüber zu erreichen versuche, dass ich den Rücken ausdehne und quasi nach hinten-unten drücke, werd ich in der Bauchdecke total fest und wenn ich das zu stark mache, schnürt es mir ein bisschen den Hals ab.
Kann mir vielleicht irgendjemand in anderen Worten erklären, was "unten sein" dann genau bedeutet? Mein Gesangslehrer meint immer, wenn ich es dann hätte, würde ich es merken, aber das ist beim Alleine-Üben nicht arg hilfreich ;)
 
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Puh, das läßt sich kaum in Worte fassen, denn es ist in der Tat ein körperliches Erleben. Bei mir fühlt sich das an wie eine elastische und dennoch feste Verankerung in Rücken, Flanken und Bauch, während der Hals locker bleibt (so locker wie möglich halt). Die Töne gehen ein wenig "durch mich hindurch". Besonders höhere Passagen denke ich konsequent nach unten. Aber das wichtigste ist: sei eins mit dir und dem Song, den du singst. Stell dir vor, du bist "nur" das physische Medium, durch das eine Geschichte oder eine Emotion ausgedrückt wird.
Klingt arg dahergeschwafelt, ich weiß.... aber besser kann ich das Körpergefühl nicht erklären.
Wenn man es einmal gefunden hat, will bzw. kann man gar nicht mehr anders singen.
 
hm.... :D na dann hoffe ich, dass mein GL es schafft, das magische ( ;) ) Gefühl bei mir bald zu wecken :)
Aber das wichtigste ist: sei eins mit dir und dem Song, den du singst.

Das ist bei mir leider im Moment keine gute Idee, sobald ich mich nur noch auf Emotionen konzentrier, falle ich mit Vollgas in alle schlechten Gewohnheiten zurück. ist aber vermutlich ein Sonderfall.

Aber das heißt, fester Bauch sollte zumindest nicht die Endstation sein, richtig?
Ich hab ja letztens die Theorie entwickelt, dass vieler meiner Probleme vielleicht von meinem ziemlich schwachen Rückenmuskeln (hauptsächlich Flanken und Lendenwirbelsäule) herkommen. Vielleicht können die (noch) gar nicht so, wie so sie sollten.
 
Meinst du, dass das in der Höhe noch vollstimmig(er) sein sollte?
Falls Du das möchtest. ;) Das, was Du in der Hörprobe machst, kannst Du auch genau so lassen, das ist wirklich ein ausgeglichener Ansatz. Höchstens das Falsett oben ist noch ein wenig hauchig, aber das ist nun wirklich eine ganz andere Baustelle. One step at a time. ;)

Da es Dir aber darum ging, mit mehr "Schmackes" nach oben zu kommen, wäre eben meine Empfehlung, genau diese Resonanzeinstellung in die Vollstimme mitzunehmen. Damit legst Du die Basis für eine vollstimmige Mischstimme. Und wenn das gut klappt, dann können wir über Belting sprechen. :)

Broeschies hat Recht, für die Anwendung in der Vollstimme wirst Du etwas mehr "Anchoring" und Stütze brauchen.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie Du das am besten erreichst, dann löse Dich mal gedanklich vom Rücken oder von "unten", anscheinend führen Dich diese Ansätze nicht in die richtige Richtung. Stattdessen könntest Du mal versuchen Dir vorzustellen, dass der Ton sich quasi im unteren Torso (nicht nur Rücken) "abfedert" bzw. "abstützt". Oder auch, dass Du die Spannung in der Kehle einfach in den Bauchraum "fallen lässt". Viele denken häufig, dass sie mit der Atmung von unten nach oben stützen müssen, aber mein Körpergefühl funktioniert genau andersrum, ich empfinde es als ein Abstützen von oben nach unten.
Ich bin ja extrem gespannt, was mein GL morgen sagt - wahrscheinlich ist ihm das alles wieder zu eng oder keine Ahnung (ich halte den Mann für brillant, aber bis jetzt habe ich jedesmal, wenn ich dachte, nun hätt ich was verstanden, eine auf den Deckel gekriegt ;)) Der Unterschied zwischen meiner letzten Hörprobe und dieser hier war, dass ich bei der letzten versucht habe, das fortzuführen, was wir im Unterricht gemacht haben, und hier meinen intuitiven Ansatz versucht habe.
Ich höre in dem aktuellen Beispiel eigentlich keine Enge. Der Kehlkopf steht jetzt nicht super tief oder so, aber das muss er ja auch nicht.
 
Ich höre in dem aktuellen Beispiel eigentlich keine Enge. Der Kehlkopf steht jetzt nicht super tief oder so, aber das muss er ja auch nicht.

Eng oder zuviel Spannung im Kiefer. Weil ich tatsächlich gerade über eine breite Mundstellung da rangehe, was er gar nicht mag. Bezüglich Stütze: ich hoffe mal, dass ich es dann endlich merke, wenn es mal richtig sein sollte. Ich hab nämlich eigentlich keinerlei Ausdauerprobleme und krieg auch laute Töne ewig gehalten, aber das heißt scheinbar nix? :gruebel:

Mit 'unten' meint er z.B. dass wenn ich die Restluft vor dem nächsten Ton nicht loswerde, ich dann 'zu hoch' bin.
 
Das ist bei mir leider im Moment keine gute Idee, sobald ich mich nur noch auf Emotionen konzentrier, falle ich mit Vollgas in alle schlechten Gewohnheiten zurück. ist aber vermutlich ein Sonderfall.

Da kann ich dich beruhigen, das ist KEIN Sonderfall, das geht mir genauso ;) . Ich habe für mich entdeckt, dass es mehr bringt, beim Üben eines Songs mal ein wenig zu "verkopfen" und es zu technisch anzugehen, damit die Technik irgendwann unterbewusst wird. Eine eigentlich rein technische Übung hingegen mit besonders viel "Gefühl" zu singen wäre für mich irgendwie seltsam ^^
(wie viel emotionalen Ausdruck kann man schon in ein "meh" bringen? :D ) .

Mit 'unten' meint er z.B. dass wenn ich die Restluft vor dem nächsten Ton nicht loswerde, ich dann 'zu hoch' bin.

Muss man das überhaupt? Ständig vollständig ein- und ausatmen ermüdet doch eher. Ich fand Melissa Cross' Metapher (Zen of Screaming) vom Akkordionspieler da eigentlich ganz schön, der den Blasebalg (kenne die Fachterminologie beim Akkordion nicht ^^) nicht einfach ganz auszieht und ganz zusammendrückt, sondern "at the top of the tank" arbeitet.

Also von daher hätte ich jetzt gedacht, dass man sogar bewusst immer etwas Restluft drin lässt. Dieses "die Lunge vollständig leer kriegen" kenne ich nur aus ein-zwei TVS-Atemübungen. Dafür macht man dann so einen kleinen Zwerchfellschubser nach dem eigentlichen Ausatmen, um den Rest der Luft rauszubekommen. Das dient in der Übung aber mWn nur der Stärkung des Muskels, dass man das beim tatsächlichen Singen einsetzen soll, höre ich zum ersten Mal.
 
Muss man das überhaupt? Ständig vollständig ein- und ausatmen ermüdet doch eher. Ich fand Melissa Cross' Metapher (Zen of Screaming) vom Akkordionspieler da eigentlich ganz schön, der den Blasebalg (kenne die Fachterminologie beim Akkordion nicht ^^) nicht einfach ganz auszieht und ganz zusammendrückt, sondern "at the top of the tank" arbeitet.

Tja, scheinbar hat diese Restluft irgendwelche komischen Auswirkungen auf mich... Da ich bei ihm mittlerweile schon sehr viel besser geworden bin, vertrau ich ihm da mal :)
 
Eng oder zuviel Spannung im Kiefer. Weil ich tatsächlich gerade über eine breite Mundstellung da rangehe, was er gar nicht mag. Bezüglich Stütze: ich hoffe mal, dass ich es dann endlich merke, wenn es mal richtig sein sollte. Ich hab nämlich eigentlich keinerlei Ausdauerprobleme und krieg auch laute Töne ewig gehalten, aber das heißt scheinbar nix? :gruebel:

Mit 'unten' meint er z.B. dass wenn ich die Restluft vor dem nächsten Ton nicht loswerde, ich dann 'zu hoch' bin.
Es gibt da so eine Übung um die "Körpermitte" zu finden, ich glaube von Jamie Vendera ist die. Hört sich erstmal albern an (und sieht wahrscheinlich noch alberner aus), aber bei mir funktioniert es ganz gut, v.a. wenn ich körperlich verkrampft bin oder so und insgesamt halt "zu hoch" von der Atmung. Die Übung geht so:

1. Du nimmst eine Hand und legst sie auf deinen Bauchnabel
2. Du nimmst die andere Hand und legst sie auf das untere Ende deines Steißbeins
3. Dann massierst du beide Stellen etwa 1 Minute lang gleichzeitig (!) durch Kreisförmige Bewegungen mit den Händen

Hört sich erstmal absurd an, aber diese Übung stellt das Körpergefühl in einer Weise ein, dass die "Mitte" des Körpers an einem Ort zwischen den beiden Händen wahrgenommen wird. Beim Einatmen atmest du dann fast automatisch in einen Raum zwischen den beiden Händen ein und beim Singen versuchst du die "Weite" in diesem Raum zu erhalten.

Wenn du jetzt wie ich vorgeschlagen hatte auf einem "Stöhn-Ansatz" singen willst, legst du die beiden Hände wieder an die beiden Orte. Dann versuchst du das Stöhnen am Bauchnabel "anzusetzen" und "in Richtung" der anderen Hand zu stöhnen. Im Optimalfall gibt das einen schön gestützten Ansatz.

Es ist wohl wahrnemungspsychologisch so, dass wir die "Mitte" des Körpers tendenziell als "zwischen den Händen" verorten. Vor allem wenn man (wie ich) viel im Sitzen arbeitet, sind die Hände sehr viel auf Brusthöhe, wodurch dann entsprechend eine hohe Atmung begünstigt werden kann.
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Muss man das überhaupt? Ständig vollständig ein- und ausatmen ermüdet doch eher. Ich fand Melissa Cross' Metapher (Zen of Screaming) vom Akkordionspieler da eigentlich ganz schön, der den Blasebalg (kenne die Fachterminologie beim Akkordion nicht ^^) nicht einfach ganz auszieht und ganz zusammendrückt, sondern "at the top of the tank" arbeitet.

Also von daher hätte ich jetzt gedacht, dass man sogar bewusst immer etwas Restluft drin lässt.

Tja, scheinbar hat diese Restluft irgendwelche komischen Auswirkungen auf mich... Da ich bei ihm mittlerweile schon sehr viel besser geworden bin, vertrau ich ihm da mal :)
Das Problem mit der "Restluft" ist die Akkumulation über die Zeit. Du atmest vor einer Phrase ein, singst die Phrase, hast aber nach der Phrase noch nicht alles wieder ausgeatmet. Danach atmest du wieder ein für die nächste Phrase, singst, und es bleibt wieder etwas Restluft. Irgendwann ist die Restluft so viel, dass man nicht mehr einatmen kann. "Restluft" bezieht sich dabei auf die Menge, die man vor der Phrase einatmet, nicht auf das gesamte Lungenvolumen.

Eine Lösung dafür kann sein, dass man nicht vor einer Phrase einatmet, sondern auf einer Ausatmung ansetzt und dann nach der Phrase einfach nur abspannt, wodurch die verbrauchte Luft automatisch wieder in die Lunge "zurückfällt".
 
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