Benötige einen Überblick über Alternativen zur e-Gitarre

  • Ersteller Bierschinken
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Mahlzeit!

Ich war heute Schuhe kaufen und weil ich einmal in Köln war, hab ich nen Abstecher in den Store gemacht...
Abgesehen davon dass mich die Akustikabteilung positiv überrascht hat, habe ich festgestellt, dass es definitiv eine Dreadnought-artige Gitarre werden soll.

Die Ovatiomodelle waren mir klanglich alle zu "flach" und E-Gitarren-mäßig, wohl eher was für die Bühne wenn Preamp und EQ mitmischen, aber eher weniger was zum "draußen rumdudeln".

000-Style bzw. Grand Auditoriums waren da schon eher interessant, sahen für mich aber alt aus gegen die Dreadnoughts, da fehlte es meiner Meinung tendenziell an "Tiefe".

Kann mir das jemand bestätigen oder habe ich schlicht die falschen Modelle angetestet?

Da bleibt mir noch die Frage, ob ein Cutaway Einfluss auf den Sound hat oder eher nicht?
Und ob ein Cutaway wirklich das Spielen in höheren Lagen vereinfacht oder ob da nicht immernoch der Halsfuß im Wege ist?

Grüße,
Swen
 
Das ist im großen und ganzen schon so. Je kleiner der Korpus umso weniger Bass. Aber es gibt natürlich hier wie da Ausnahmen und ist Konstruktions- und Holzabhängig.
Wenn dir eine Dread gefällt, dann umso besser. Hier ist die Auswahl am größten.

Ein Cutaway beeinflusst den akustischen Sound nicht wahrnehmbar. Eine eh schon schwache/schlechtere Gitarre mag darunter natürlich nochmal leiden, aber die würdest du auch ohne Cutaway nicht nehmen wollen.
Ich habe eine ohne Cutaway und komme relativ problemlos bis in den 15. Bund. Wenn du regelmäßig noch weiter oben spielen willst/musst, dann wäre ein Cutaway anzuraten. Der Hlasfuß stört da weniger, bzw. man gewöhnt sich daran, ihn aus dem Weg zu gehen.

Gruß,
Matthias
 
Da kann ich rancid nur voll und ganz zustimmen.
Eine dieser Ausnahmen wäre (meiner Meinung nach) die Lakewood M-Serie, die obwohl sie eine "Grand Konzert - Form" hat und etwas kleiner als eine typische Dreadnaught ist durchaus mit denen mithalten kann.
Ich glaube das Geheimnis dieser Gitarren liegt in der dünnen Decke (zumindest bei den Fichtenmodellen) und dem scalloped X-Bracing (die Beleistung wird an bestimmten Stellen durch Bearbeitung schlanker ausgeführt).
Weiters sind mir immer wieder verschiedene Gitarren von Larrivee sehr positiv aufgefallen und Seagull ist auch immer wieder ein Anspielen wert.
 
Hallo zusammen!

Ich hol den Thread nochmal hoch weil ich mich ein bisschen informiert hab und ein bisschen probe gespielt hab.

Also Ovations scheiden definitiv aus für mich; das ist nur was für die Bühne über ein PA-System. Klanglich ist mir das rein akustisch zu "flach".
Ich denke ich werde definitiv eine Dreadnought kaufen. Bei solchen Modellen kam immer der nötige Schub in den Bässen und eine gewisse "wohlige" Fette.

Aber alleine die Auswahl an Dreadnoughts ist ja schlicht immens!
Preamp etc. ist übrigens nicht gewünscht, aber nicht schlimm wenn es an Board ist.
Ich bin mir z.b. noch sehr uneinig ob es unbedingt eine vollmassive Gitarre sein muss oder ob ich das eher vernachlässigen kann?
Ich bin sehr unentschlossen ob ich lieber was mehr ausgebe oder mit einem günstigen Modell schon zufrieden werde :confused::redface:

Grüße,
Swen

PS: Kann mir jemand sagen wie eine Seagull S6 einzuordnen ist?
 
Vollmassiv und qualitativ sehr in Ordnung muss heute nicht mehr so viel kosten. Du kannst da z.B. mal in Richtung Tanglewood schauen. Da gibt es auch einige Meinungen hier im Foum.

Ich habe eine Yamaha LL6 mit massiver Decke und die klingt "dreadnoughtiger" als so manche Vollmassive, die ich mit ihr vergleichen habe. Das muss also gar kein Nachteil sein.
Die Seagull S6 ist eine gute, beliebte Gitarre, die allerdings wegen der 46mm Griffbrettbreite am Sattel nicht jedermanns Sache ist. Fingerstyler mögen sowas aber z.B. gern. Mir war sie für eine Dread nicht bassig genug. Wenn man aber auf einen ausgewogenen Sound steht, ist sie imho sehr zu empfehlen.

Gruß,
Matthias
 
Hi Matthias,

danke für deine Antwort.

Was hat es mit dem Sattelmaß auf sich? Sind die 46mm tendenziell breit oder eher schmal?
Und weswegen sei das für Fingerstyle-Spieler angenehm?
Meine Gitarren haben 43mm und das finde ich eig ganz angenehm.

Also die Seagull die ich mal in den Fingern hatte, war schon nicht schlecht aber etwas "sperrig" vom Spielgefühl (kann vll. dran liegen dass ich E-Gitarren gewohnt bin).

Grüße,
Swen
 
46mm gilt für eine western als breit. E-gitarren liegen ja so zwischen 42 und 44mm, normale western zwischen 43 und 45mm (alles so ca.). Und du spürst jeden millimeter (du nanntest das "sperrig"). Ausserdem verbreitert sich der abstand der saiten zueinander in richtung schalloch bei verschiedenen gitarren unterschiedlich (saiten laufen auseinander), was auch für ein unterschiedliches gefühl auf der schlaghand sorgt. So wird bei vielen gitarren neben dem sattelmass auch die halsbreite am 12. bund angegeben, damit man sich den grad dieses "auseinanderlaufens" vorstellen kann.

Fingerpicker, welche tendentiell etwas kompliziertere griffbilder und "verschlungenere" zupfmuster spielen, haben gern etwas mehr platz zwischen den saiten und zwar für beide hände; erst recht, wenn sie noch mit folterwerkzeugen wie daumen- und/oder fingerpicks da herumwerken :) Deshalb bevorzugen viele fingerpicker breite sattelmasse wie 46 oder gar die meines wissens nur auf sonderbestellung oder im custom shop erhältlichen 48mm. Die klassiker mit ihren nylonstring-gitarren haben sogar standardmässig 52mm, ihr griffbrett ist dafür topfeben und der saitenabstand am 12. bund ist nur unwesentlich grösser als am sattel.

Nachteil der breiten sättel ist, dass du durch den grösseren abstand der saiten zueinander etwas mehr kraft brauchst, um griffe zu drücken. Insbesondere das spielen vieler barrégriffe lässt dich schneller ermüden. Wenn du also mehr akkordbegleitung spielst, ist ein etwas schmalerer hals eventuell die bessere wahl.

Viel davon ist aber einfach geschmacksache, ein bisschen gitarristen-voodoo und natürlich auch eine frage der grösse deiner pranken :) Achte beim testen einfach mal drauf, dann merkst du schon, was für dich in ordnung geht.

Gruss, Ben
 
Was hat es mit dem Sattelmaß auf sich? Sind die 46mm tendenziell breit oder eher schmal?
Und weswegen sei das für Fingerstyle-Spieler angenehm?
BenChnobli hat es ja schon bestens und in aller Ausführlichkeit erklärt.
Wenn du vor allem Songs begleiten und Strumming machen möchtest, wäre eine Western mit ca. 43mm Standardmaß vermutlich eher geeignet, zumal du die 43mm ja gewohnt bist.

Meine Yamaha hat 44mm Sattelbreite, drunter würde ich für's Picking mit meinen Fingern nicht gehen können. Eher würde ich mir mehr wünschen, aber ich habe ja noch eine Konzertgitarre, die ich hauptsächlich zum Picken verwende.

Gruß,
Matthias
 
Also die Seagull die ich mal in den Fingern hatte, war schon nicht schlecht aber etwas "sperrig" vom Spielgefühl (kann vll. dran liegen dass ich E-Gitarren gewohnt bin).

Also manche Seagull-Gitarren gibt es auch in Slim-Ausführung (d. h. eher schlanker Hals mit ca. 43,7 mm Halsbreite am Sattel):Seagull S6 cedar slim
oder eine mit Fichtendecke, Cutaway und Tonabnehmer:Coastline S6 Slim CW Spruce QI

Die Schwierigkeit wird sein ein solches Modell zum Testen in einem Musikladen zu finden, aber vielleicht sind ja manche Shops bereit ohne Kaufzwang ein gewünschtes Modell zu bestellen.


Dieses Modell wird für Dich auch interessant sein: Furch 32 SM (liegt aber im Preisbereich 1000-1300 € und damit schon deutlich teurer als die Seagull-Modelle)
- ich glaube fast dazu wird delayLlama auch noch was sagen.

Zur Seagull-Einordnungsfrage: Diese Gitarren sind sehr bekannt und beliebt (USA und Kanada natürlich viel mehr als in Europa) und zeichnen sich dadurch aus, dass der Schwerpunkt von Seagull mehr im Klang, Auswahl der Tonhölzer, Bespielbarkeit und Verarbeitung liegt als bei optischen Merkmalen wie Verzierungen, Einlagen oder sonstigen Verschönerungen (bei manchen Westerngitarren wird einem durch die Optik vorgegaukelt, dass man da ein hochwertiges Instrument vor sich hat und dies kann einen potentiellen Käufer sehr stark beeinflussen oft auch sein Gehör - dies ist bei Seagull nicht der Fall sondern eher das Gegenteil).
 
Hallo!

Ja, genau dieser Umstand gefällt mir an den Seagulls, irgendwie Understatement - schön und schlicht, klasse!

Apropos; ich hab ein Angebot für eine Seagull, ich kenne das Modell aber nicht und weiss nicht genau was ich davon halten soll.
Der Verkäufer meint es ist eine S6 Cutaway ohne Tonabnehmer. Ich hab da keine weiteren Informationen zu finden können, vll. wisst ihr ja mehr!?

3rax-1l.jpg


3rax-1m.jpg


3rax-1n.jpg


Vielen Dank!

Grüße,
Swen
 
Der Verkäufer meint es ist eine S6 Cutaway ohne Tonabnehmer. Ich hab da keine weiteren Informationen zu finden können, vll. wisst ihr ja mehr!?

Die Fotos zeigen eine S6 mit ca. 46 mm Halsbreite am Sattel. Ein wichtiges Foto fehlt allerdings - und zwar jenes mit dem Herstellerettikett, welches man durchs Schallloch am Boden der Gitarre sehen kann.

Es könnte z.B. eine Seagull S6 Maple CW sein (das würde bedeuten, dass der Korpus aus Ahorn ist, welches nur so dunkel gebeizt wurde)
 
Ja, das Foto mit Herstelleretikett hätte ich auch noch...
Allerdings ist das Etikett fast unlesbar, da der Fokus der Kamera auf der Gitarrendecke bzw dem Schallloch liegt.

3rax-1r.jpg


Grüße,
Swen

PS: Ich hätte das Foto auch noch in Höher auflösend, aber man kanns trotzdem nicht gescheit lesen.
 
Schick es ans CSI, die machen das ;)
Nee, zeig mal die höherauflösene Variante, vielleicht kann man mit Nachschärfen noch was rausholen.

Gruß,
Matthias
 
Harr!

Ich hab vom Verkäufer ein gestochen scharfes Foto des Etiketts bekommen.
Es handelt sich um eine Seagull S6+ CW.

Also Body & Zargen aus Wildkirsche, Hals aus Ahorn, Decke aus Zeder.
Wenn ich das richtig sehe müsste der Neupreis für die Gitarre knapp unter 500€ liegen?!

Gibts irgendwelche Erfahrungsbeichte oder Meinungen zu dem Modell?

Grüße,
Swen
 
wenn du e-klampfist mit 46mm klarkommst: von mir ein eindeutiger kauftipp. unter der voraussetzung, dass die gitarre in ordnung ist.

groetjes
 
Hallo,

dankeschön für die Empfehlung.

Es gibt "lediglich" 2 optische Mängel. Eine Macke auf der Decke und kleine Dellen oberhalb des Griffbretts auf der Decke...aber seht mal selber:

3rax-1s.jpg


3rax-1u.jpg


Ich denke nicht dass das gravierende Mängel sind, oder seht ihr das anders?

Apropos; ich las öfter dass die Decken der Seagulls wohl sehr empfindlich sein sollen u.a. wegen der sehr dünnen Lackierung. könnt ihr das bestätigen?

Grüße,
Swen
 
Sieht nach keiner großen Sache aus. In meiner Yamaha sind auch schon ein paar solcher kleiner Dellen. Das geht schnell, wenn es eine Gebrauchsgitarre ist.

Gruß,
Matthias
 
peanuts.

das ist klanglich nicht relevant und schmälert die klasse der gitarre in keinster weise.

groetjes
 
Hm, will die Qualität der Gitarre auch nicht schmälern, aber es handelt sich schon um eine etwas untypische, spezielle Dreadnaught...von der Holzauswahl angefangen. Ich denke mir mal (hatte mal eine ganz ähnliche aus der Serie), dass das ein gute Fingerpicking/-style Gitarre ist, mit guter Ansprache und straffem, definiertem Ton.
Als Plektrum/Strumming Gitarre ist sie wohl eher nicht sooo geeignet.

Im Vergleich zu einer "normalen" "klassischen" Dread (also Mahagoni/Fichte oder Palisander/Fichte) fehlt ihr in den unteren Frequenzen schon was, oder? Ist jetzt nicht als Mangel gemeint, sondern als Charakterisierung. Hast Du die Gitarre denn mal angespielt?

Grüße
 

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