E-Gitarre oder A-Gitarre, was ist "cooler"?

  • Ersteller ReinGarNichts
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Wer nur Blues macht und hört ist genauso "blöde" wie jemand der nur Klassik hört und macht.
Was mich einfach ein wenig stört ist die Hypertrophie der "harten" Musik in der momentanen Musikszene.
Jeder "Gitarrist" meint, er müsse Metal oder Hardrock spielen.
Kaum einer kennt zB. Joe Pass.
Andereseits mag die wirklich "harte" Musik (also die dissonante, schräge, laute, KRACHIGE, wie zB. John Zorn's krassere Projekte) auch wieder niemand. Man lässt sich lieber von hohlen(=leeren) Powerchords mit viel Lautstärke und Geschwindigkeit blenden.
Technische Raffinesse geht vor musikalischer Raffinesse.
Image und "Coolness" steht vor der Musik.(Mal ehrlich ist das schnellste Geshredder "schön" oder emotional bewegend?).
Das stört mich daran.


Auweia, wenn ich das lese dreht sich bei mir alles um.
Zum einen tust du wie der weltoffene multimusiker und dann wetterst du wieder gegen die musik, die für andere menschen die welt bedeutet.
Wenn jemand gern rock oder "böse" musik spielt, soll er das doch bitte um himmelswillen machen!
Dich bewegt es emotional vielleicht nicht, aber denjenigen welchen schon.
Und dann immer diese pauschalisierung, dass es schnellen sachen an raffinesse und emotion mangelt.

Man könnte es auch so sehen:

In einem 4 minuten song mit 200bpm hast du viel mehr platz deine emotionen und raffinessen unterzubringen, als in einem 4 minuten song mit 90 bpm.

Der hörer muss nur schnell genug denken können um die informationen (töne) für sich sinnvoll zu verarbeiten.

Hast du mal einen klassischen pianisten spielen hören? Der benutzt sogar 10 finger mit lichtgeschwindigkeit. Da unterstellt man auch nicht, dass er keine "raffinesse" oder "emotion" im spiel hat.
Naja...wie dem auch sei... egal

Ach übrigens, ich mag shredder, weil bei deren musik eine notenflut auf mich einstürzt, da ist wie ne dusche aus der schöne töne kommen, da stell ich mich gern drunter.

Ich mag aber auch ruhige sachen, johnny cash, tadeusz michalski, rdrogo y gabriela, amy winehouse

Für MICH ist die harte musik die schönste, dennoch schätze ich andere musik trotzdem und versuche sie nicht schlecht zu machen.
Wieso machst du das?
 
mei, e-gitarre is scho cool aber net cooler als konzert-gitarre
kommt halt drauf an was man spieln will
ich würde niemlas Bach auf der e-gitarre spieln und umgekehrt würd ich keinen black-metal auf meiner akkustik-gitarre spieln
ok , ich hab das beides au schon äh......versucht, wirklich geklappt hat des net^^
 
Mir ist gestern auch wieder aufgefallen, dass ich auf keinen Fall eines der beiden Instrumente vorziehen möchte, genausowenig, wie ich mich entweder nur auf Bass oder Gitarre beschränken würde (ihr würdet doch auch niemanden zwingen, entweder nichts mehr zu trinken oder nicht mehr zu atmen ;) )
 
In einem 4 minuten song mit 200bpm hast du viel mehr platz deine emotionen und raffinessen unterzubringen, als in einem 4 minuten song mit 90 bpm.

Der hörer muss nur schnell genug denken können um die informationen (töne) für sich sinnvoll zu verarbeiten.

Hast du mal einen klassischen pianisten spielen hören? Der benutzt sogar 10 finger mit lichtgeschwindigkeit. Da unterstellt man auch nicht, dass er keine "raffinesse" oder "emotion" im spiel hat.
Naja...wie dem auch sei... egal

Ach übrigens, ich mag shredder, weil bei deren musik eine notenflut auf mich einstürzt, da ist wie ne dusche aus der schöne töne kommen, da stell ich mich gern drunter.

Das ist Quatsch, weil die meiste schnelle, harte Musik eher melodisch als harmonisch ist und die Dimension der Harmonik oft ein wenig vernachlässigt (wer kann schon über komplexere Jazzakkorde shredden? Gut, im Bebop geht das, aber wir reden hier von "harter" Musik...).
Emotionen sind vor mich hauptsächlich harmonisch auszudrücken, Melodie ist schön und gut, aber ob man ein und das selbe melodische Motiv über einen B-7b5 oder einem Cmaj spielt macht schon einen enormen Stimmungsunterschied.
Außerdem gilt in der Musik nicht: mehr Zählzeiten, mehr Noten, mehr Töne = mehr Emotion, mehr Musik.
Spiel zB. mal ein einfaches Stück von Carulli, was der mit einfachsten Mitteln an Musik schaffte, ist enorm.

Zu dem Vorwurf ich wettere gegen Musik, die für andere das Leben ist:
Ich habe geschrieben, das mich die Hypertrophie dieser Musik stört.
Ich habe nicht geschrieben, dass diese Musik keine Berechtigung hat und ich habe auch nicht geschrieben, dass sie "schlecht" ist.
Dass Powerchords "hohl" im Sinne von "leer" sind ist klar, weil sie Tongeschlechtslos sind oder?
Dass ich denke, dass dort technische Raffinesse in dem Milieu oft vor Musikalität geht ist auch nachvollziehbar, oder?
Was mich stört ist nicht die Musik an sich, sondern die Überbewertung dieser Musik und diese allgemeine Tendenz "E-Gitarre = Metal = cool".
Ich finde es lästig, wenn man sich irgendwo mit einer Gitarre hinsetzt und die Leute einen fragen ob man nicht mal irgendeinen Song von XY runtershreddern kann.
"Klar, wie wärs mit Logy?"
"Mit wem?!"

Zu dem klassischen Pianisten: Ich spiele selbst ein wenig Klavier, ich weiß wie das ist.
Allerdings bin ich kein großer Freund von dem Instrument. Es hat etwas von einer "Musikmaschine". Ich find es aber erstaunlich, dass man trotz arg eingeschränkter Artikulationsmöglichkeiten unheimlich viel Ausdruck erreichen kann.

Ich will den Metal und Hardrock nicht verteufeln, versteht mich nicht falsch.
 
ein einzelner power akkord mag geschlechtslos sein, die abfolge verschiedener powerakkorde erziehlt dann aber wiederum eine stimmung.
Abgesehen wird doch im jazz auch ziemlich geshreddet, halt nur etwas weniger verzerrt.
Und dass man im metal keine komplexen jazz akkorde verwendet hat ja gründe. Zum einen würden sie verzerrt eh kaum zu identifitieren sein, außerdem passen sie meist vom klangbild einfach nicht.
Das mit den BPM war nur so ein beispiel der verschiedenen sichtweisen auf tempo.

"Außerdem gilt in der Musik nicht: mehr Zählzeiten, mehr Noten, mehr Töne = mehr Emotion, mehr Musik."

Das mag für dich gelten, für mich gilt das aber nicht.
Wenn du meinst, dass beim shredden raffinesse vor musikalität geht, hörst du dir entweder die falschen sachen an ODER du kannst dich allgemein mit der musik nicht so anfreunden. Natürlich kann es sogar beides sein und das eine bedingt wohlmöglich das andere.
Aber! Ich hege in mir auch das klischee, dass beim blues immer nur die selben langweiligen pentatoniken und blauen noten gespielt werden. Ich muss mich auch daran immer wieder daran erinnern, dass das ein vorurteil ist.

Wenn leute dich mit der gitarre sehen und was vorgeshreddet bekommen wollen liegt das vielleicht daran, dass die mehrheit das "cool" findet und nicht die mehrheit falsch denkt, sondern DU der sonderling bist.

Nun noch ein zitat:

"Wer nur Blues macht und hört ist genauso "blöde" wie jemand der nur Klassik hört und macht."

Das find ich anmaßend.
Möge jeder selbst entscheiden was er am liebsten spielt, ohne dafür als "blöde" befunden zu werden.....Beethoven war ja ganzschön blöde nur klassik gemacht zu haben (weiß nicht, ob das wirklich so stimmt...) und nicht auch mal flamenco gitarre probiert zu haben.
Ich bin draußen.


PS: Hypertrophie des harten??? Wieviele metalbands sind denn in den charts?
Wenn du dich im gitarrenforum aufhälst ist es nun mal sehr wahrscheinlich dass hier viele metal machen, ist halt DAS instrument dafür.
Kannst ja mal im flöten forum ein thread aufmachen und dich beschweren, dass nur über Jethro Tull gesprochen wird, hihi.
 
Vermutlich bin ich der Freak, schon klar.
Doch, sich auf eine Musikart zu beschränken ist ziemlich einfältig.
Das mag anmaßend sein, damit kann ich leben.
"Blöde" war absichtlich in Anführungszeichen, damit meine ich natürlich nicht "minder intelligent" sondern eher "einseitig".

Du argumentierst also damit, dass die oben von mir kritisierte Musik also eher horizontal als vertikal aufgebaut ist (darum keine Jazzakorde, weil es matscht und durch den horizontal, also melodischen Aufbau trotzdem genug Stimmung rüberkommt).
Schauen wir uns jetzt mal anderweitig horizontale Musik an:
Fugen von Bach.
Mit denen kann ich sehr wohl was anfangen, also kann man nicht sagen, dass mir horizontale, mitunter ziemlich flotte Musik nicht liegt.
Blöderweise fehlt im Metalbereich der Kontrapunkt.
Nenn mir eine Band, die drei oder vierstimmig anspruchsvoll im Kontrapunkt shreddert, dann kapitulier ich. Dann hast du mich für die Musikrichtung gewonnen.
So ist mir das aber einfach zu flach.
Das ist meine Meinung und die ist persönlich und subjektiv. Darum keine weiteren Diskussionen darüber.

Charts sind nicht wirklich repräsentativ.

"Die Gitarre als DAS Instrument für Metal".
Toll.
Genau das hab ich doch kritisiert, dass die Leute aus den Augen verlieren, was auf dem Instrument wirklich möglich ist und es auf Metalgitarre reduziert wird.
Ich will doch verdammtnochmal nicht den Metal schlechtreden, mir geht nur diese Reduzierung auf den Keks. Meine Güte.
Das ist nicht gut für meinen Kreislauf hier ;D
 
Nagut, ich bin wieder dabei :)

Also zu deinem letzten punkt. Ich finde die "umfrage" ist doch für dich eigentlich ganz positiv ausgegangen, die meisten poster haben ja gesagt, dass sie die verschiedenen saiteninstrumente gern in die hand nehmen, wenn der anlass der richtige ist. Hey, ich hattebis for kurzem auch 2 akkustiks hier rumstehen. Meine metalband hat sogar mal einen akkustikgig gegeben, der ist ganz gut angekommen.
Also ist die hypertrophie, wie du es nennst, doch eigentlich nur oberflächlich gesehen vorhanden.
Ernstzunehmende gitarristen haben meist ein bein auch in anderen türen, ist dir das etwa noch nie aufgefallen?

Zur musik; Was du mit horizontalem aufbau der musik meinst verstehe ich, da kann ich dir folgen.
Leider weiß ich nichts mit dem wort "kontrapunkt" anzufangen. Wenn du mir das einwenig erklärst, möchte ich versuchen so ein shredderstück zu finden, indem sowas vorkommt.
Wobei 4 stimmigkeit tatsächlich recht selten vorkommt, da das traditionelle lineup einer modernen band so viele melodiegebende instrumente selten beherbergt. Daher findet man meistens nur zweistimmige melodieläufe.
Vielleicht meinst du aber auch was spezielles/anderes mit "kontrapunkt"

hier noch ein paar shredder auf abwegen:
http://www.youtube.com/watch?v=11KaKhGAa3I

http://www.youtube.com/watch?v=f1VjwciFLAg (zum schluss wird zwar geshreddet, aber für mich it das feeling pur!)

http://www.youtube.com/watch?v=9KBgg-hrtyo

http://www.youtube.com/watch?v=y17pMOhrTqo&feature=related
 
also man kann so erklärenwenn du später nach wacken willst ist eine e-gitarre von b.c. rich das richtige aber eine konzertgitarre für weihnachten etc. zu haben ist nie schlecht.
 
wer eines kann, kann beides (auch wenn des mit etwas umstellungszeit verbunden ist)

ein instrument überzeugt für sich selbst. und immer einen anderen charakter.
festmachen "was cooler ist" könnte man anhand einer umfrage, aber auch nur allgemein

wer tommy emmanuel, peter finger, Andy mcKee, oder kieran murphy mal gehört hat wird sagen "boah akustik gitarre ist aber geil!"
wer john mayer, clapton, srv, vai und andere gehört hat sagt "boaaah e gitarre ist aber ma cool"

ich für mich werde mir bald eine akustik gitarre holen (bis jetzt übermaßig e gitarre), einfach um diese schönen sounds die charakteristich sind spielen zu können.

die beiden instrumente haben halt jeweils andere charaktere und sind meiner meinung nach beide spielenswert :D
beide zeigen dem spieler ihre grenzen und diese liegen bei beiden instrumenten an anderen stellen.

cool oder uncool ist halt ne subjektive sache

mfg KG
 
Kontrapunkt ist grundsätzlich eine Kompositionstechnik zum Polyphonen Satz.
"kontrapunktisch" ist in etwa "polyphon".
Sprich:
Mehrere eigenständige simultane Stimmen.
Wenn ich mir eine Fuge von Bach für drei E-Gitarren vorstelle.:screwy:
Das wär bestimmt witzig :D
Vielleicht werde ich auch mal Shredder. Haha.

(Btw: Zu dem ersten Video: Flamenco sieht aber anders aus ;) )
 
das war kein flamenco, das war flamingo!
Ob sich mehrere verzerrte e gitarren kontrapunktisch gut anhören....hm dat weiß ich auch nicht. Hier aber ein beispiel, welches viele sicher schon kennen.

http://www.youtube.com/watch?v=MFh6YWm7rS4

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