Benötige hochwertige Mikrokabel

  • Ersteller Reinhard
  • Erstellt am
RobDos schrieb:
0,22 ist das nicht ein wenig dünne?
Habe vor 20 Jahren :) Mikrokabel aus einem amtlichen Tonstudio bekommen (Marke weiß ich nicht mehr, dickes, grau-silber Zeug). 2x0,75 mm².

Trittfest, geeignet, um Mikros zu hängen.
Habe verschiedene Mikros (dyn, kond) mit Kabellängen zwischen 5m und 75m drangehängt - ein hörbarer Unterschied war da nicht.

Rob

ein kleiner exkurs in die welt des bergsports (und der technischen weiterentwicklung allgemein):
vor 20 jahren waren kletterseile 11mm dick und hielten 5 (norm)stürze.
heute sind die seile 9mm dick und halten das doppelte... :eek:

schon die 08/15 cordial mittelklasse-kabel halten heutzutage sicherlich genug für professionelle ansprüche aus. (nicht mal das birdland in wien verwendet die topklasse)
 
Eh klar, daß die Technik sich weiterentwickelt.

Meine Sorge galt auch weniger der Mechanik, als der Dicke der Adern wegen Verluste.
Studio-Zeug z.B. beim Rundfunk heute hat doch, falls ich nicht völlig daneben liege, mindesten 0,5 mm² Querschnitt?

Wie dem auch sei, meine alten "Trossen" haben schon richtig was mitgemacht; Stuhlbeine, Sackkarren, Stolpern. Kein Problem!

Notfalls können die dann auch mal als Lautsprecherleitung herhalten.

Grüße,
Rob.
 
bei symmetrischen verbindungen gibt es so gut wie keinen verlust.

Du kannst da auch mal locker 100-200m lange kabelwege haben
 
8ight schrieb:
bei symmetrischen verbindungen gibt es so gut wie keinen verlust.
Symmetrisch hat mit Verlusten erst mal nichts zu tun.

Auf so einem Kabel fließt fast kein Strom, es liegt nur eine Spannung an (0dBV = 0,775 V, +12dBV = 3,1 V), deshalb braucht man da keine großen Querschnitte, und es gibt auch keine nennenswerten Verluste bei den üblichen Längen. Selbst 0,16mm² ist meist völlig ausreichend.


Wer ein Mikro- oder Line-Kabel als Lautsprecher-Kabel verwendet gehört gelyncht. Da wundert man sich warum das Mikrokabel nicht mehr geht, was war's? Mittendrin irgendwo durchgebrannt, hat wohl jemand an nem Git-Amp dran gehabt...
 
Kapazität des Kabels ist wichtig. Dicke Kabel liegen da günstiger. Neben dem rein ohmschen Anteil des Leitungswiderstandes (Gleichstromwiderstand) ist der frequenzabhängige Widerstand zu beachten:

Länge [in Meter] =1 / (2pi R C f)

R: Innenwiderstand des Mikros C: Kabelkapazität in pf/m f: höchste zu übertragende Frequenz beim 200 Ohm - Mikrophon.

Kabel mit 100 pf/m und einer höchsten Frequenz von 15000 Hz ergibt sich, wenn man einen Abfall von 3dB bei 15000 Hz akzeptiert, eine Kabellänge von etwa 530m. VooDoo-Faktoren wie doppelt gezwirbelte Tütennippel gibt es in der Formel nicht. Meine "Stahltrossen" lagen damals eben mit ihren Kapazitäten sehr gut, mit neueren Isoliermaterialien kann man die Kabel evtl. bei gleicher Qualität auch dünner und leichter machen. Rob.
 
Weil natürlich jeder normale Mensch 500 m Kabel zwischen Mikro und Mischpult hängt...

;-)
 
Halben Kilometer Draht schleppe ich auch nicht mit mir herum :)

Das Beispiel ist nun auch etwas konstruiert. Müßte man mal für handelsübliche Kabel und vielleicht eine obere Frequenz von 20000 Hz und 1 dB Abfall ausrechnen.

Oder Formel umstellen, um für gegebene Aufgaben herauszufinden, welche Kapazität das Kabel maximal haben darf, um "unhörbar" zu bleiben.

Trotzdem ist mir dieses dünne Zeug einfach zu spiddelig. Ich hab es gerne etwas handfester :great:
 
00Schneider schrieb:
Weil natürlich jeder normale Mensch 500 m Kabel zwischen Mikro und Mischpult hängt...

;-)
Du etwa nicht?
 
Ein Unterschied zwischen billigem Kabel und etwas teurerem (Klotz oder Sommer) ist auch, wie leicht es sich vernünftig aufwickeln läßt. Wer mal nach einer Show hunderte von Kabeln aufwickeln durfte, weiß wohl, was ich meine :)
 
Tallica0815 schrieb:
Kurz und knapp: Den Elektronen ist scheißegal, ob sie durch Bronze, Kupfer, Silber oder Gold fließen. Wobei genau genommen der spezifische Widerstand von Kupfer sogar besser ist als der von Gold. Und Silber ist nur ganz minimal besser, als Kupfer. Im Prinzip ist das aber absolut vernachlässigbar und bei symmetrischen Kabel spielt Einstreung auch nahezu keine Rolle.
Du hast im Prinzip völlig recht. Zwei Dinge, die dennoch einen Unterschied machen können, wenn auch nicht unbedingt bei fabrikneuer Ware (also auch wieder eher eine Frage der Haltbarkeit):
- Goldkontakte machen schon Sinn, weil die Stifte so gut wie nicht oxidieren und weil der Goldbelag eine optimale Härte hat, um bei einem Stift-Feder-Kontakt eine hinreichend große Kontaktoberfläche herzustellen. Sicher ist es den Elektronen egal, durch welches Material sie fließen, aber bei den Steckkontakten sind wir im Bereich der Oberflächenphysik (und -Chemie, siehe Oxidation), da gelten geringfügig kompliziertere Gesetze als im "Volumenmaterial". Kabel mit massiven Gold- oder Silberdrähten sind aber Humbug...

- Die Webart und Bruchfestigkeit des Schirms kann einen gewissen Einfluss auf die Einstreufestigkeit der Verbindung haben - insbesondere, wenn das Kabel oft bewegt, auf- und abgewickelt wird. Billige Kabel haben schonmal Schirme, die nicht gewebt sind, sondern nur aus einer losen Lage von Litzendrähtchen bestehen. Da liegt dann irgendwann der Schirm nicht mehr UM die Adern herum, sondern komplett auf einer Seite neben den Adern. Oder er ist von vielen (falschen) Aufwicklungen und Knicken gebrochen und die fehlende Verwebung verhindert einen sicheren Kontakt zum Nachbardrähtchen.

Fazit: Auf das Material und die Stärke kommt es bei Mikrokabeln (fast) nicht an, auf die Verarbeitung allerdings umso mehr...

Jens
 
.Jens schrieb:
Fazit: Auf das Material und die Stärke kommt es bei Mikrokabeln (fast) nicht an, auf die Verarbeitung allerdings umso mehr...

Jens
Sehe ich genauso, allerdings kann es sich glaube ich kein renomierter Hersteller (Klotz, Sommer, Cordial, Schulz usw.) mehr erlauben, wirklichen Müll zu produzieren. Es kann höchsten noch passieren, daß der Käufer das falsche Kabel für seinen Einsatzzweck (Patchkabel als Microkabel) verwendet, doch da kann der Hersteller ja nix dafür.
Mein persönliches Fazit: Kupfer ist Kupfer (egal ob da Cordial oder Sommer draufsteht) und mit Steckern von Neutrik macht man nie was falsch! :great:
 
lini schrieb:
Sehe ich genauso, allerdings kann es sich glaube ich kein renomierter Hersteller (Klotz, Sommer, Cordial, Schulz usw.) mehr erlauben, wirklichen Müll zu produzieren.

Das wollte ich damit auch keinesfalls sagen: Unter den renommierten Herstellern hat man im Prinzip die Wahl "nach Nase" - wenngleich die auch alle ihre Billigserien haben, von denen ich im Zweifelsfall für den einen oder anderen Verwendungszweck eher die Finger lassen würde.

Ich wollte damit nur ausdrücken, dass es sicher sinnvoll ist, für ein fertig konfektioniertes 10m-Mikrokabel eher 20 als 10 EUR einzuplanen, also ein gewisses Mindestniveau nicht zu unterschreiten. Viel mehr muss man aber sicher nicht ausgeben - jedenfalls bringt einem mehr Geld dann in der Regel nicht mehr praktischen Nutzen.

Jens
 

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